Meine Kultivierungserfahrungen als Übersetzer

(Minghui.org) Durch einen Erfahrungsaustausch mit einer Praktizierenden, bei dem ich über Zeitmangel für Aktivitäten sprach, schlug sie mir vor, einmal darüber nachzudenken, an der Minghui-Website mitzuarbeiten. Dies würde mir eine Zusammenarbeit an unserem gemeinsamen großen Körper eröffnen. Auch wenn ich nicht an allen Veranstaltungen dabei sein könne, hätte ich dennoch die Möglichkeit, zur Fa-Berichtigung und der Errettung der Lebewesen meinen persönlichen Anteil beizutragen.

Es ging um die Übersetzung der englischen Artikel ins Deutsche. Ich dachte nicht weiter darüber nach und sagte sofort zu. Der erste Artikel war ein kleinerer Text, den ich sofort gut verstand und ihn entsprechend meines Verständnisses übersetzte. Da es ziemlich schnell ging, bekam ich ebenso schnell weitere Artikel. Während dieser Tage entdeckte ich die Veröffentlichungen meiner Übersetzungen auf der Minghui-Website. Dies berührte mich so sehr, dass mir die Tränen in den Augen standen. Ich spürte das Wertvolle, meinen ganz persönlichen Anteil daran und wie vielfältig und umfangreich die Errettung der Lebewesen ist. Ich erkannte, dass auch ich als kleines Rädchen Teil eines größeren ganzen Räderwerks bin. Ich spürte eine Art Zusammenfassung der Mitpraktizierenden der deutschen Minghui-Website als einen gemeinsamen Körper, die alle ihren eigenen individuellen Beitrag leisten.

Dieser wiederum ist neben Epoch Times bzw. Shen Yun als ein Teil eingebettet in einen noch größeren Körper, unseren deutschen Körper, und dieser wiederum in einem globalen Körper. Das kann man immer so weiter führen. Je nach Ebene und Art sind alle Körper jeweils Teil eines Ganzen. Alle Teile, egal wie klein oder wie groß, gehören zusammen und harmonieren zusammen.

An den Tagen zwischen den Übersetzungen machte ich auch eine Erfahrung, die mich zwei Dinge erkennen ließ und ich verstand die Gradwanderung in der Übersetzungsarbeit. Nämlich einmal das Übersetzen aus einer routinemäßigen Arbeit heraus, die praktisch neben den vielen anderen Dingen des täglichen Lebens erledigt wird, und das Übersetzen aus ganzem Herzen und Bewusstsein für die Inhalte der jeweiligen Artikel. Es ist ein feiner Unterschied, der sich jedoch stark in der Qualität des Artikels auswirkt. Immer wieder kommt irgendetwas dazwischen oder will erledigt werden, jedoch sind das alles Störungen und Manipulationen. Man muss sich wirklich hinsetzen und den Text, egal ob englisch oder deutsch, inhaltlich verstehen. Wenn man die Texte einfach eins zu eins übersetzt, kommt am Ende nicht das heraus, was man eigentlich erreichen möchte. Manchmal ist es besser, sinngemäß zu übersetzen. Erst dann gibt man dem Text mehr Inhalt und Ausdruck. Erst dann kann die Qualität verbessert werden. Ich selbst bin durch das bessere Verstehen der Inhalte in der Lage, mich in das Geschehen immer tiefer hineinzuversetzen. Es ist meine Fähigkeit der Empathie. Es ist, wie wenn ich in den Texten zum Zuschauer werde. Dadurch fühle ich mich China viel näher und den Ereignissen dort, auch wenn ich Tausende Kilometer davon entfernt bin. Das hilft mir auch, die Dinge vor Ort besser zu verstehen. Das bessere Verständnis hilft wiederum zu einem besseren Ergebnis der Übersetzungsarbeit. Erst dadurch bin ich in der Lage, die Texte mehr sinngemäß, anstatt eins zu eins zu übersetzen, ohne jedoch den eigentlichen Inhalt zu verändern. Je länger man das macht, desto leichter wird es. Leider wurden selbst manche der englischen Texte scheinbar eins zu eins übersetzt. Das bedeutet für mich, dass ich nach alternativen Wörtern suche, die besser zum Kontext passen. Darin liegt meiner Meinung nach der Schlüssel für eine gute Qualität eines Berichtes.

Während einer Veranstaltung hatte ich die Möglichkeit, mich mit einer Minghui-Mitarbeiterin auszutauschen. Sie berichtete mir, dass es Praktizierende gibt, die ihr Verständnis bzw. ihre Übersetzung nicht dem Text des Autors überstülpen und daher alles möglichst original eins zu eins belassen möchten. In diesem Moment schoss mir ein bildhaftes Gleichnis in den Sinn, nämlich der einer Lotusblume. Die Lotusblume soll sich öffnen, anstatt geschlossen zu bleiben, das heißt, sobald ich einen Artikel übersetze, denke ich nicht darüber nach, die Worte möglichst original eins zu eins zu übernehmen. Stattdessen versuche ich von Anfang an, den Inhalt so gut es geht in einem guten deutschen Ausdruck darzustellen. Das ist die sich öffnende Blüte, in der die Weisheit des Fa enthalten ist und das Ergebnis sich dann automatisch einstellt. Darüber hinaus habe ich keinerlei Bedenken, wenn beim Korrekturlesen etwas verändert wird, denn das verstehe ich als bedingungsloses Kooperieren. Erst durch unser beider Arbeit als ein gemeinsamer Körper kann am Ende eine gute qualitative Arbeit gelingen. Wenn z.b. ein Satz nicht schlüssig klingt, warum sollte man ihn dann nicht ändern? Der Satzbau muss dabei nicht dem Orginal gleichen. Wenn man dabei Bedenken hegt, kann keine bedingungslose Kooperation entstehen und die Lotusblume kann sich nicht entfalten, denke ich. Die Blume würde von außen geschlossen gehalten, anstatt sie von innen heraus öffnen zu lassen. Mit anderen Worten ist das, wie wenn ein Hauptkoordinator etwas sagt, die Praktizierenden hingegen dies analysieren, hinterfragen und womöglich anders tun möchten. Im Prinzip spiegelt sich darin das gleiche wieder. Alles beginnt mit dem eigenen Gedanken. Auch in diesem, meinem Erfahrungsbericht spiegelt sich das wieder. Mache ich mir Gedanken bei einem Erfahrungsbericht: “Wie fange ich an, was schreibe ich” usw., blockiere ich mich nur selbst. Wenn man dagegen einfach den Gedanken hat, einen Erfahrungsbericht zu schreiben, sich dann hinsetzt und einfach losschreibt, kommt alles wie von selbst. Und so setze ich mich auch für die Übersetzung hin. Ein klarer Gedanke kann dabei viele kleine störende Gedanken beseitigen bzw. ersetzen.

Fast am Ende angekommen, stelle ich fest, dass dieser Bericht wie aus einem Brunnen herausgesprudelt ist. Schnell kamen auch störende Gedanken, wie z.B. dass der Bericht in keinem guten Deutsch geschrieben sei -  aber das akzeptiere ich nicht. Denn die Worte kamen ungefiltert aus meinem Herzen. Ein starker Gedanke und die Überzeugung, dass es gelingt, kann eine Menge bewirken. Somit habe ich soeben erst einen längeren Verfolgungsbericht übersetzt und anschließend meinen Erfahrungsbericht geschrieben. Ich gebe zu, dass ich ein wenig überrascht bin. Ich wollte das unbedingt heute fertig haben und habe dafür starke Gedanken für ein störungsfreies Gelingen ausgesandt. Und tatsächlich – es war den ganzen Abend Ruhe, also kein Telefon usw. Dabei stelle ich in meinen Gedanken einen Ist-Zustand her, den ich haben will, anstatt gegen irgendetwas gedanklich ankämpfen zu wollen. Darin liegt für mich der Unterschied. Ein ruhiger störungsfreier Abend. Eigentlich ist das ganz leicht für uns, nur darf man nicht schwanken oder Zweifel am Gelingen haben. Manchmal vergisst man das einfach, aber die Möglichkeiten für die Arbeiten für Dafa sind schon immer da gewesen.

Es war das erste Mal, mich auf diesem Wege zu öffnen und mein Herz, mein Verständnis und meine Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Minghui-Arbeit in einem Erfahrungsbericht mitzuteilen.