Fa-Lernen und Kultivierung im täglichen Leben

(Minghui.de) Ich habe das Fa 2006 erhalten. In den letzten sechs Jahren habe ich keine größeren Trübsale oder schmerzhaften Prüfungen erlebt. Bisher hatte ich nur einige kleine Dinge zu überwinden.

Seit über 20 Jahren lebe ich in London. Ich bin die Jüngste in der Familie und habe eine Schwester, die 11 Jahre älter als ich ist. Mein Umfeld in China war sehr komfortabel und deshalb fragten mich viele Menschen, warum ich mich entschieden hätte, nach London zu kommen und ein neues Leben anzufangen, obwohl ich noch nicht einmal 20 Jahre alt war und noch niemanden kannte. Ich sagte, dass ich es selbst noch nicht ganz wüsste – vielleicht ist es so, wie ein altes chinesisches Sprichwort sagt: Ein neugeborenes Kalb fürchtet sich nicht vor dem Tiger. Ich hatte meine Höhen und Tiefen im Leben. Aber wenn ich auf Schwierigkeiten traf, schien es, dass es immer jemanden gab, der mir heraushalf. Ich hatte ein sehr enges Verhältnis zu meiner Schwester. Durch meine Entscheidung, nach England zu kommen, hatten wir das Gefühl, als ob Ozeane zwischen uns liegen würden. Ich fragte mich immer: Ist das menschliche Leben schon vorher festgelegt? Warum um alles in der Welt bin ich hierher gekommen?

Anfang 2006 empfahl mir meine beste Freundin, das Zhuan Falun zu lesen. Meine Fortschritte waren sehr langsam und ich konnte den Inhalt aufgrund meines familiären Hintergrunds und meiner Erziehung nur schwer verstehen. Als ich las: „Zhen, Shan, Ren ist der einzige Maßstab zur Beurteilung von guten und schlechten Menschen“ und „Mancher mißt sich an den bereits verfallenen moralischen Normen und meint, daß er besser sei als andere, denn die Maßstäbe haben sich bereits geändert.“, war mein Herz bewegt. Ist das nicht direkt an mich gerichtet? Ich errötete. Ich schämte mich wegen meines gierigen Eigensinns nach jeglicher Art von persönlicher Bereicherung, die in mein Blickfeld kam.

Ich verstand nicht ganz, was Kultivierung bedeutete, aber ich hatte das Gefühl, dass es etwas sehr Heiliges und sehr weit Entferntes war. Im Zhuan Falun steht: „Denn wenn dieser Mensch den Weg der Kultivierung einschlagen will, sobald dieser Gedanke entsteht, glänzt er wie Gold und erschüttert die Welt der Zehn-Himmelsrichtungen.“ und „Wenn ein Mensch aus diesem Raum zurück nach oben kehren kann - beim Praktizieren im daoistischen System wird von "zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren" gesprochen -, wenn er ein Herz für die Kultivierung hat, heißt das, dass seine Buddha-Natur erscheint; dieses Herz wird für das Wertvollste gehalten, und ihm wird dann geholfen. In so einer leidvollen Umgebung hat sich der Mensch doch nicht verirrt, er will auch noch zurückkehren, deshalb wird ihm geholfen, bedingungslos geholfen, bei allem kann ihm geholfen werden.“ Als ich das las, fühlte ich einen Wunsch in meinem Herzen: Ich wollte mich kultivieren.

Meine Schwiegermutter lebt mit uns zusammen. Mit den Schwiegereltern zusammen zu leben, ist eine der schwierigsten Situationen, mit denen Menschen zurecht kommen müssen. Ich hätte nie gedacht, dass so ein Fall bei mir eintreten würde. Ich ging sehr gerne zur Arbeit, weil ich dadurch eine Zeitlang alle Probleme zu Hause vergessen konnte. Wenn es Zeit wurde, nach Hause zu gehen, fühlte ich mich schwer im Herzen. Ich seufzte: „Jetzt muss ich nach Hause gehen und bekomme dort wieder etwas zu hören.“ Wenn ich zuhause ankam, hatte meine Schwiegermutter für uns ein Abendessen zubereitet. Nach dem Essen übernahm ich den Abwasch. Sie stand neben mir und beaufsichtige mich: „Du sollst auf diese und jene Weise abwaschen.“ Das ging mir immer auf die Nerven und ich dachte, dass ich alt genug sei und niemanden bräuchte, der mir beibringt wie ich abwaschen soll. Ich verzog eine Miene und sagte kein Wort. Nach dem Abwasch ging ich nach oben in mein Schlafzimmer und schloss die Tür. Am Wochenende ging ich oft  zu meiner Freundin nach Hause und beschwerte mich.

Eines Tages, als ich nach Hause kam, flüsterte mein Mann mir zu: „Meine Mutter hat sich gerade über dich bei mir beschwert. So entgegnete ich betrübt: „Wie bitte?“ „Sie sagte, dass du im Haushalt nicht mithilfst und sie wie ein Dienstmädchen behandelst.“ Ich war innerlich aufgebraust und natürlich sehr ärgerlich. Immer wenn ich aufräumte, sagte sie zu mir: „Das habe ich gestern schon erledigt.“ Manchmal, wenn ich ihre Sachen nur etwas verschob, während ich sauber machte, meckerte sie mit mir. Ich fragte, ob wir einige alte Sachen wegwerfen könnten, die wir schon lange Zeit nicht benutzt haben. Sie antwortete verärgert: „Du wirfst alles weg, möchtest du mich vielleicht auch wegwerfen?“ Ich fühlte mich wirklich verletzt und empfand es schwer, mit ihr zusammenzuleben.

Als ich beschloss, mich zu kultivieren, wurde die Beziehung zwischen uns zu einer großen Prüfung für mich. Ich merkte, dass ich sie nur mit Ärger im Herzen tolerierte. Ich hatte überhaupt nicht ihre Gefühle oder ihre Sicht der Dinge beachtet. Ich konnte sie nicht ändern. Als eine Praktizierende verstand ich, dass ich mich nach höheren Maßstäben richten sollte. Deshalb muss ich zuerst mich verändern. Immer wenn sie anfing zu jammern, habe ich es von da an mit einem Lächeln erwidert und es mir nicht zu Herzen genommen. Ich hatte mehr Barmherzigkeit ihr gegenüber und verhielt mich rücksichtsvoller. In kürzester Zeit veränderte sich ihre Einstellung mir gegenüber um 360 Grad. Ich hätte nie gedacht, dass so etwas passieren würde.

Mein Mann war Besitzer eines Restaurants und arbeitete rund um die Uhr. Allerdings hat er schon immer über den wahren Sinn des Lebens nachgedacht. Immer wenn ich Zhuan Falun las, fragte er mich, um was es in diesem Buch ginge. Ich sagte, dass es ein Buch über Qigong sei. Sein Chinesisch war nicht so gut. Er wollte mir Fragen über das Buch stellen, aber ich sagte immer sofort: „Ich habe noch nicht fertig gelesen. Du kannst online gehen und selbst die englische Version des Buches lesen!“ Er hörte auf zu lesen, noch bevor er das erste Kapitel fertig gelesen hatte, da er es nicht verstand. Ich fragte ihn, ob er mit mir die Übungen machen wollte, aber er lehnte ab. Er sagte, dass er wachsam bleiben müsse. Wenn er sehen sollte, dass ich in einen Zustand des Kultivierungswahnsinns verfalle, könnte er mich da wieder rausziehen. Als meine beste Freundin Wendy zu uns nach Hause kam, saßen wir zusammen und lasen ihm Zhuan Falun auf Kantonesisch vor. Er hörte zu und begann Interesse zu zeigen. Dann ging er zurück, um Zhuan Falun im Internet zu lesen. Diesmal zog es ihn an wie ein Magnet. Jeden Tag saß er nach der Arbeit vor dem Computer, um das Zhuan Falun zu lesen. Sogar wenn seine Mutter ihn zum Essen rief, wollte er nicht vom Stuhl aufstehen. Eines Tages sagte er plötzlich: „Ich möchte die Übungen lernen.“ So trat er in die Tür der Kultivierung im Dafa ein.

Wir beide haben mit der Kultivierung im Dafa angefangen, aber wie steht es mit meiner Schwiegermutter? Sie immigrierte aus Hong Kong in den 60er Jahren. Sie ist jetzt in ihren Siebzigern. Sie kann nicht lesen und versteht kein Mandarin. Wir können ihr die Übungen beibringen, aber das ist nicht ausreichend. Sie muss auch das Fa lernen. Wir bekamen die Fa-Erklärung des Meister in Guangzhou auf DVD von einem Mitpraktizierenden in Kantonesisch. So konnte sie mit den Übungen anfangen und gleichzeitig das Fa lernen. Eine kurze Zeit danach kamen wir eines Tages von der Arbeit nach Hause und sie lag auf dem Sofa und fühlte sich krank. Sie fröstelte am ganzen Körper, hatte Fieber und wollte nichts essen. Sie bat uns, ihr nach dem Abendessen Medizin zu bringen. Während dem Essen dachte ich: Sie hat gerade angefangen, kann es sein, dass schon in so einer kurzen Zeit ihr Karma beseitigt wird? Sollten wir ihr Medizin bringen? Wenn meine Schwiegermutter sich krank fühlte, wäre es sehr seltsam, ihr keine Medizin zu bringen.

Als ich den Abwasch erledigte, hörte ich, wie mein Mann zu ihr sagte: „Mutter, du hast nun mit dem Praktizieren angefangen. Der Meister hilft dir dabei, dein Karma zu beseitigen. Versuche die Unannehmlichkeiten so gut es geht zu ertragen. Wenn du die Schmerzen wirklich nicht mehr aushalten kannst, werde ich dir die Medizin bringen.“ Nachdem ich hörte, was er gesagt hatte, nahm ich das Zhuan Falun und las ihr die Seite vor, wo über die Beseitigung des Karmas gesprochen wird. Sie hörte zu, stand vom Sofa auf und sagte: „Ok, ich werde auf den Meister hören. Ich werde keine Medizin nehmen. Ich möchte das Karma beseitigen.“ Wir rieten ihr, früh schlafen zu gehen. Am nächsten Morgen waren wir etwas besorgt, so gingen wir zu ihr, um zu schauen ob alles ok war, da sie jeden Tag früh aufsteht. Sie sagte fröhlich zu uns: „Ich habe sehr gut schlafen können. Es fühlt sich so an, als ob ich überhaupt keine Krankheit gehabt habe. Ich fühle mich so stark, als ob ich mich mit ein paar Tigern anlegen könnte.“ Immer wenn sie ihre Freunde trifft, sagen sie ihr, wie gut und gesund sie aussieht. Sie antwortet immer: „Praktiziere auch Falun Gong. Falun Dafa ist gut!“

In meinem Berufsleben komme ich mit meinen Kollegen sehr gut aus. Mein Chef ist auch mit meiner Arbeit zufrieden. Manchmal spreche ich mit meinen Kollegen in China und suche eine Möglichkeit, ihnen die Wahrheit zu erklären und aus der Kommunistischen Partei Chinas auszutreten. Ich habe ihnen auch die 9 Kommentare auf DVD und einige Zeitungen zur Wahrheitserklärung mit den Päckchen geschickt, die wir zu unseren Büros in China senden. Mein Kollege schrieb mir per Mail zurück: „Vielen Dank für die Informationen, wir sind sehr überrascht und gleichzeitig schockiert.“

Seit 2008 nehme ich an der Promotion von Shen Yun teil. Ich bin ein sehr schüchterner und introvertierter Mensch. Ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages auf der Straße stehen, Flyer verteilen und sogar mit Fremden über Shen Yun sprechen würde. Als ich verstand, dass diese Menschen mit Schicksalsverbindungen kommen, um sich Shen Yun anzusehen und so in die Zukunft eintreten können, raffte ich mich auf, um mit ihnen zu reden.

Seit dem letzten Jahr hat der Meister die Anforderungen an uns erhöht. Wir können Shen Yun nicht mehr promoten, indem wir Tickets wie auf einem Marktplatz verkaufen. Was können wir also machen, um Shen Yun gut in der Mainstream-Gesellschaft zu promoten, so dass es eine bekannte Marke werden kann? Ich hatte den Eindruck, dass ich vorerst ein tieferes Verständnis über Shen Yun haben muss. Ich nahm mir viel Zeit, um die Shen Yun Webseite zu lesen. Nachdem ich am Training für Shen Yun Präsentationen teilnahm, nahm ich mir viel Zeit, um eine Präsentationsvorlage zu erstellen und ich übte sie jeden Tag wieder und wieder. Ich bat auch meinen Mann, sich die Präsentation anzuhören und Feedback zu geben. Er sagte: „Du hörst dich an, als du ein Buch auswendig aufsagst. Du musst dich mehr anstrengen.“

Als wir im Einkaufszentrum für Shen Yun eine Promotion machten, hörte ich aufmerksam zu, wie andere Praktizierende den Menschen Shen Yun vorstellten und lernte von ihnen. Es war ein langer Tag und durch die Kostüme und den Kopfschmuck fühlte ich mich nach einer Weile sehr schwer und mir war schwindelig. Es war sehr ermunternd zu sehen, dass andere Praktizierende ununterbrochen mit sehr starken aufrichtigen Gedanken mit den Menschen sprachen. Bei jeder Promotion merkte ich, dass ich nur wenig oder sogar gar kein Ticket verkaufte, wenn ich nach dem Verkauf von Tickets strebte. Wegen meines Eigensinns und unreinen Herzens dachten die Menschen, dass ich nur daran interessiert sei, dass sie das Portemonnaie zückten und Geld ausgaben. Deswegen zögerten sie.

Eines Tages traf ich eine chinesische Frau im Putney-Einkaufszentrum. Sie lebte hier seit vielen Jahren. Ihr Sohn ist in Großbritannien geboren und hier aufgewachsen. Aber sie war etwas unzufrieden mit ihm, weil er sich überhaupt nicht für die chinesische Kultur interessierte. Ich redete mit ihr mindestens eine Stunde lang, beginnend mit der 5000-jährigen göttlichen Kultur und anschließend über die Zerstörung von Chinas traditionellen Werten, Chinas jetziger Situation und über Falun Gong und Shen Yun. Am Ende des Gesprächs schaute sie sich das Shen Yun Poster an und sagte: „Ihr seid alle wirklich außergewöhnlich. Ihr bringt die traditionelle Kultur zurück nach China und in die ganze Welt, in dem ihr so eine wunderschöne Form der Kunst benutzt. Ihr seid alle Götter, ihr seid Götter! Ich werde nach Hause gehen und mit meinem Mann und Sohn sprechen und die besten Tickets kaufen, um Shen Yun zu sehen!“

Eine Shen Yun-Promotion fand bei einer Blumen-Show statt. Ich traf eine englische Frau, die in ihren Sechzigern war. Sie sah sehr freundlich und gebildet aus. Ich sprach eine Weile lang mit ihr und sie entschied sich, Tickets zu kaufen. Am Tag der Show stießen wir zusammen und sie erkannte mich unter so vielen Menschen. Sie fragte, ob ich ihr meine E-Mail-Adresse da lassen könnte, da sie gerne in Kontakt bleiben wollte. Nach Shen Yun trafen wir uns wieder. Sie sagte, dass sie die Show wirklich genossen habe und dass sie Tränen in den Augen gehabt hatte, als sie den Liedtext des zweiten Stückes der Show gelesen habe. Sie sagte, dass sie eigentlich nicht zur Blumen-Show hatte gehen wollen. Aber in der Nacht habe sie sich hin und her gewälzt, konnte nicht schlafen und fragte sich, ob sie doch gehen sollte. Sie folgte ihrem Instinkt und ging zur Blumen-Show. Dann sah sie unseren Stand und kaufte Tickets, um Shen Yun zu sehen. Sie sagte mir, dass sie den Eindruck hatte, dass sie mich schon von früher kenne. Ist es nicht richtig, dass der Meister Menschen mit Schicksalsverbindungen zu uns führt?

In diesem Jahr war Shen Yun in London ein Erfolg, natürlich gibt es noch viele Aspekte, in denen wir uns verbessern können. So wie ich den Meister verstanden habe, werden bestimmt Konflikte und Diskussionen unter den Praktizierenden auftauchen, aber wir sollen nicht immer nur die Schwächen der anderen betrachten. Wenn wir der Meinung sind, dass wir selbst keine gute Arbeit geleistet haben, sollten wir dabei unterstützen, es besser zu machen, auch wenn unsere Meinungen nicht angenommen wurden.

Dies waren meine Kultivierungserfahrungen, die ich mit euch austauschen wollte. Wenn etwas unangebracht sein sollte, bitte ich um barmherzige Korrektur.

Meister, ich danke Ihnen. Verehrte Mitpraktizierende, ich danke euch.

Rubrik: Fa-Konferenzen