Ich erfuhr in der Bitterkeit das Wunder des Glücklichseins

Von der 9. Internet-Konferenz zum Erfahrungsaustausch für Praktizierende in Festlandchina

(Minghui.org) Als ich anfing Falun Gong zu praktizieren, lud ich meine Schwiegereltern ein, mit uns zu leben. Zu diesem Zeitpunkt rieten meine Verwandten und Freunde mir, dies sein zu lassen. Sie sagten, es sei sehr schwer mit Schwiegermüttern auszukommen. Nichtsdestotrotz dachte ich: Ich lerne bereits Dafa – so lange ich nachsichtig bin, wie schwer könnte es schon sein? Aber die Sache war nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte. Nachdem meine Schwiegereltern bei uns eingezogen waren, zogen die drei älteren Schwestern meines Mannes auch ein. Sie alle haben ihre eigenen Meinungen. Mein Mann hatte häufig Unstimmigkeiten mit seinen Schwestern, aber ich blieb still und mischte mich nicht ein. Aber in meinem Herzen hatte ich die negativen Gedanken über sie nicht losgelassen. Ich erinnerte mich an ihre Fehler und dachte schlecht über diese Familie. Meine Mitpraktizierenden kommentierten, ich würde es in Sachen familiäre Verhältnisse nicht gut machen. Ich war auch beunruhigt; ich wusste nicht wie ich diese Hürde überwinden könnte.
– Die Autorin

Grüße an den barmherzigen Meister!
Grüße an meine Mitpraktizierenden!

Von Ende des Jahre 1998 bis heute bin ich dem Fa-Berichtigungsprozess des Meisters immer gefolgt. Aber aus verschiedenen Gründen verlief mein Weg nicht glatt. Ich ging 2000 nach Peking, um für Falun Gong zu appellieren und wurde eingesperrt und mit einer Geldbuße belegt. Ich wurde 2002 ins Zwangsarbeitslager geschickt, weil ich beim Verteilen von Flugblättern über Falun Gong und die Verfolgung geschnappt wurde. Ein Mitpraktizierender wurde 2010 wegen Verbreitung ebensolcher Materialien angeklagt und ich wurde da mit hineingezogen und eingesperrt und mit Buße belegt und so weiter. Ich durchlebte Furcht, Ressentiment, Bitterkeit und Ermüdung. Ich fühlte mich selten glücklich.

Allerdings reifte ich unter der barmherzigen Fürsorge und Anleitung des Meisters in den letzten beiden Jahren in meiner Kultivierung. Dabei erlebte ich ein wunderbares Gefühl und eine wunderbare Freude, jedes Mal, wenn ich meine Xinxing und meine Ebene erhöhte. Nachdem ich Eigensinne losgelassen hatte, war ich auch sehr glücklich und hatte ein Gefühl von Freiheit.

Ich werde meine Fortschritte in der Kultivierung in zwei Hauptbereichen mit euch teilen. Bitte zeigt mir barmherzig alles Unangemessene auf.

1. Mitpraktizierenden zu helfen ist auch ein Weg, mich selbst zu kultivieren

Frau Li und ich hatten eine starke Schicksalsverbindung. Frau Li ist 62 Jahre alt, sie ist sehr lieb, einfach und ehrlich. Sie ist nicht sehr eigensinnig und hat ein sehr ausgeglichenes Temperament. Wir begegneten uns im Juni 2009. Frau Li wohnt in einer Forstverwaltungsgegend, circa 50 Km entfernt. Es gibt dort in der Gegend keine Schulen, also begleitet sie ihre Enkeltochter zur Schule in unsere Stadt. Wir wurden einander durch eine andere Praktizierende vorgestellt.

Frau Li begann früh mit dem Praktizieren von Falun Gong. Aber durch ihre Umgebung und Druck von vielen Seiten gab sie nach und nach die Kultivierung auf. Als ich sie traf, hatte sie seit mehreren Jahren das Fa nicht gelernt und die Übungen nicht gemacht. Aber sie hatte im Herzen Dafa nicht aufgegeben. Sie wusste immer noch, dass Dafa und der Meister gut sind.

Nachdem ich von ihren Umständen erfahren hatte, ging ich sie besuchen und lernte mit ihr zusammen das Fa. Frau Li war nur ein Jahr zur Schule gegangen und verließ sich vor dem 20. Juli 1999 (als die Verfolgung begann) auf das Anhören der Lektionen des Meisters. Wir fingen damit an, das Zhuan Falun zu lesen. Wir lasen pro Tag eine Lektion. Es dauerte mehr als drei Stunden, eine Lektion zu lesen. Es gab viele Worte die Frau Li nicht kannte. Sie erkannte nur hier und da mal ein Wort und konnte nicht einmal einen kompletten Satz lesen. Ich bin eine ungestüme Person. Das Fa mit Frau Li zu lesen, kostete mich all meine Toleranz, um meine Ungeduld zu kontrollieren. Ich korrigierte ein Zeichen nach dem anderen. Auf diese Weise las ich mit ihr zusammen das Zhuan Falun einmal durch und brachte ihr die neuen Artikel des Meisters und den Minghui-Newsletter. Ich nahm sie mit uns mit, wenn wir Gruppenaktivitäten hatten. Ich ließ sie nie zurück.

Gegen Ende 2010 kaufte Frau Li eine Wohnung in unserer Gemeinschaft und so lebten wir sehr nah beieinander und trafen uns oft. Seit dieser Zeit waren wir niemals getrennt, bis sie zurück in ihre Heimatstadt zog.

Wir haben einmal in der Woche bei mir zuhause Fa-Lernen in der Gruppe. Frau Li kam jede Woche, aber oft zu spät. Weil sie nicht viele Schriftzeichen erkannte, wiederholte sie normalerweise denselben Satz mehrere Male, um ihn korrekt zu sagen. Manchmal verloren andere Praktizierende die Geduld und sagten etwas Unfreundliches zu ihr, aber sie ließ sich durch diese Kommentare nie stören. Frau Li ist sehr langsam beim Lernen des Fa, sie konnte allein daheim nicht mal eine Lektion zuende lesen und sie musste die ganze Zeit im Lexikon nachsehen, während sie las. Ich lud sie zu mir nach Hause ein, um das Fa mit ihr zusammen zu lernen. Langsam war Frau Li in der Lage, vollständige Sätze viel reibungsloser zu lesen.

Einmal las sie den folgenden Satz: „Wenn das Telefon klingelt oder jemand an der Tür klopft, kannst du sofort hingehen und die Sache erledigen, ohne die Kultivierungsenergie wieder einsammeln zu müssen.“ (Aus Zhuan Falun) Dabei las sie das Zeichen “klopfen” als “trommeln” und ich musste sehr darüber lachen. Ich sagte: „Schwester Li, du bringst mich zum Lachen! Wir alle kennen „die Trommel schlagen“; wir lesen „an der Tür klopfen“, nicht „an der Tür trommeln“!“ Frau Li sagte ganz direkt: „Ich dachte dieses Zeichen wird als „trommeln“ gelesen.“ Durch diesen Vorfall fing ich an, über mich selbst nachzudenken. Wenn ich das gewesen wäre, auch wenn ich das Zeichen nicht gekannt hätte, so hätte ich doch versucht es korrekt zu erraten. Wie auch immer, Frau Li kümmerte sich nicht darum und versuchte nie so zu tun als ob. Ich fand meinen Eigensinn der Eitelkeit und meine Einstellung in der Gesellschaft klarzukommen. Durch Frau Li fand ich meine Unzulänglichkeit.

Frau Li und ich studierten täglich am Morgen zusammen das Fa und gingen am Nachmittag aus, um den Leuten auf der Straße die wahren Umstände über Falun Gong zu erzählen. Frau Li hatte eine Menge Aufgaben im Haushalt zu erledigen und ihr Arbeitstempo war extrem langsam. Ihre Xinxing hatte sich auch nicht genug erhöht, daher kam sie nachmittags nie pünktlich an. Jeden Tag kam sie zu spät – 10 Minuten, 20 Minuten, manchmal sogar eine halbe Stunde. Anfangs hielt ich mich zurück und schimpfte nicht mit ihr, wenn sie zu spät kam. Ich dachte dies passierte, um mir zu helfen, meine Ungeduld zu beseitigen. Tatsächlich war es so. Eines Tages wartete ich lange Zeit unter der sengenden Mittagssonne auf sie, aber sie tauchte nicht auf. Dieses Mal wurde ich wütend und rief sie zweimal an. Sie tauchte dann auf, lächelnd. Sie sagte: „Ich bin wieder zu spät.” Es wäre besser gewesen, wenn sie nicht gelächelt hätte. Als ich ihr Lächeln sah, explodierte ich und rief laut: „Wann warst du jemals früh dran? Du bist die langsamste in unserer Gegend. Ach, wieso hat der Meister dich und mich zusammengebracht?! Du brauchst morgen nicht zu kommen – ich arbeite nicht mehr mit dir. Ich kann das nicht mehr aushalten.” Doch Frau Li wurde nicht wütend auf mich. Sie sagte langsam: „Ich weiß, du kannst heute dein Temperament nicht unter Kontrolle halten.” Ich war nervös und außer mir und sagte: „Ich will dich nicht mehr tolerieren, ich habe dich schon ein ganzes Jahr lang ausgehalten!“ Frau Li lächelte wieder. Ich weinte. Ich war so wütend auf sie und beschimpfte sie noch etwas mehr.

Später an diesem Tag gingen wir in unser Viertel und hinterließen den Anwohnern dort einige Shen Yun DVDs, und dann gingen wir nach Hause. Nach einigem Nachdenken zuhause wurde mir klar, dass ich im Unrecht war, gegenüber Frau Li so wütend zu werden, aber ich konnte sie auch nicht jedes Mal zu spät kommen lassen. Ich sollte ihr ihren Mangel aufzeigen. Am nächsten Tag während unseres Fa-Lernens sagte ich ruhig: „Schwester Li, Dafa-Praktizierende sollten zu jeder Zeit an andere denken. Es ist nicht richtig, wenn du weiterhin die Zeit anderer verschwendest! Du nimmst dir Zeit, die Sachen zu erledigen, aber manche Sachen sind anders! Wenn der Meister sagt, er bringt uns morgen um 8 Uhr nach Hause und du kommst um 9 Uhr an, kannst du es dann noch schaffen?“ Von diesem Tag an kam Frau Li nie wieder zu spät. Mein Temperament kühlte sich auch um einiges ab.

Frau Li sagte, sie könne nicht gut mit Menschen reden, deshalb wollte sie stattdessen die Materialien zur Aufdeckung der wahren Umstände in unserer Gegend verteilen. Zu dieser Zeit hatten wir in unserer Gegend einen sehr guten Durchbruch erreicht, wenn es darum ging, von Angesicht zu Angesicht die Wahrheit aufzudecken. Alle von uns waren in der Lage dies zu tun, aber sehr wenige Flugblätter wurden verteilt. Frau Li hatte, seitdem sie angefangen hatte, nie damit aufgehört Flugblätter zu verteilen, nicht mal am chinesischen Neujahrstag. Zuvor hatte ich niemals Flugblätter in der Öffentlichkeit verteilt. Im Jahr 2002 wurde ich zu Zwangsarbeitslager verurteilt, weil ich gemeldet wurde, da ich Materialien in der Öffentlichkeit verteilt hatte. Ich hatte dieses Hindernis im Herzen und hatte keinen Durchbruch erzielt. Während des Tages gingen Frau Li und ich aus, um die wahren Umstände aufzudecken. Sie ging alleine nachts aus um Flugblätter zu verteilen. Nach einer Weile entschieden Frau Li und ich, dass wir nicht nachts ausgehen konnten, weil es schwierig war, den Weg zu finden. Stattdessen entschieden wir, die Materialien tagsüber gemeinsam zu verteilen.

Durch das Verteilen von Materialien in der Öffentlichkeit überwand ich die Angst die ich in den vergangenen sieben Jahren in mir getragen hatte. Ich wurde dabei auch immer kühner und mein Weg wurde immer breiter. Ich lieferte sogar Bündel um Bündel von Flugblättern direkt an Baustellen ab. Einmal gingen wir zu einer Baustelle und dort war ein tiefer, langer Graben zwischen dem Tor und der Werkstatt. Wir mussten eine ziemliche Strecke um die Baustelle herum laufen, um zur Werkstatt zu gelangen. Ich war ein wenig ängstlich und wollte zurück. Ich fragte Frau Li: „Gehen wir trotzdem hin?“ ohne nachzudenken sagte Frau Li: „Wofür sind wir hergekommen?“ und fing an reinzugehen. Ich folgte ihr. Wir gelangten problemlos zu der Werkstatt und ließen dort Bündel von Materialien über die wahren Umstände [über Falun Gong und die Verfolgung].

Als 2012 die Shen Yun DVD herauskam veröffentlichte die Minghui-Webseite eine Ankündigung, um uns zu ermutigen, die DVDs den Lebewesen persönlich zu geben. Frau Li und ich begannen damit, Shen Yun DVDs zu verteilen. Am Anfang hatten wir Angst, sie Erwachsenen zu geben. Wir warteten an Straßenecken, bevor Kinder am Nachmittag aus der Schule kamen und gaben den Schulkindern die DVDs. Nach und nach hatten wir den Mut, sie Frauen zu geben, aber nicht Männern. Dann gaben wir offen jedem eine DVD, der sich mit uns unterhielt. Wenn Frau Li nicht bei mir gewesen wäre, weiß ich nicht wie lange es gedauert hätte, bis ich zu diesem Schritt gelangt wäre.

Frau Li verstand ihre Mission, nachdem sie den Artikel des Meisters „Die Fa-Erklärung zum 20. Jahrestag” gelesen hatte. Sie wollte zurück in ihre Heimatstadt gehen und nach den früheren Mitpraktizierenden suchen. Am Tag nachdem die Schule ihrer Enkeltochter Ferien machte, ging Frau Li zurück in ihre Heimatstadt. Sie nahm mehr als zehn Kopien des Artikels „Die Fa-Erklärung zum 20. Jahrestag”, zwei große Beutel Materialien über die wahren Hintergründe zur Verfolgung von Falun Gong, das Buch Neun Kommentare über die Kommunistische Partei und Shen Yun DVDs mit. Dieses Mal half sie neun Praktizierenden, wieder zur Kultivierung zurückzukehren. Sie stellte das Fa auch einem neuen Praktizierenden vor und richtete bei sich zu Haus eine Fa-Lerngruppe ein. Am Tage leitete sie die Fa-Lerngruppe und nahm dann ihre Mitpraktizierenden mit, um in benachbarten Forstgebieten Flugblätter zu verteilen. Frau Li kam 20 Tage später wieder zurück. Sie hatte 4.500 Yuan dabei, die die Mitpraktizierenden in ihrer Gegend gespendet hatten, um Material zur Aufdeckung der Wahrheit über Falun Gong und die Verfolgung zu drucken und eine Liste mit mehreren Dutzenden Namen die ihren Austritt aus der KPCh und den ihr angegliederten Organisationen erklärten. Als ich sah, dass Frau Li ihr ganzes Herz in die Rettung von Lebewesen steckte, war ich berührt und sagte: „Schwester Li, Du bist großartig, Du machst es großartig!“ Frau Li sagte, als hätte sie nichts Besonderes getan: „Ich habe nicht viel getan. Der Meister hat den Plan gemacht und ich habe nur das Reden und die Beinarbeit erledigt.“

Frau Li brachte ihre Enkeltochter in den Schlafsaal der Schule und ging nach Hause. Sie sagte, es gäbe noch viele Menschen, die noch nicht die wahren Umstände kennen würden und daher müsse sie zurückgehen, sonst bliebe nicht viel Zeit übrig.

Frau Li und ich sind fürs erste unserer Schicksalsverbindung gerecht geworden. Wenn ich mich an die Tage erinnere, die ich mit Frau Li verbracht habe, wird mir klar, dass ich eine Menge gewonnen habe. An der Oberfläche habe ich Frau Li geholfen, zur Kultivierung zurück zu kehren. Aber tatsächlich war es der Meister, der mir Frau Li zur Seite gestellt hatte, um mir bei der Kultivierung zu helfen. Ich möchte mich für die Fürsorge und Barmherzigkeit des Meisters bedanken. Zur gleichen Zeit verstehe ich zutiefst die Wichtigkeit, Mitpraktizierenden zu helfen, zur Kultivierung zurück zu kehren.

2. Als ich nach innen schaute und mich selbst kultivierte, starb die „Schlitzohrige“

Als ich anfing Falun Gong zu praktizieren, lud ich meine Schwiegereltern ein, mit uns zu leben. Zu diesem Zeitpunkt rieten meine Verwandten und Freunde mir, dies sein zu lassen. Sie sagten, es sei sehr schwer mit Schwiegermüttern auszukommen. Nichtsdestotrotz dachte ich: Ich lerne bereits Dafa so lange, ich nachsichtig bin, wie schwer könnte es schon sein? Aber die Sache war nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte. Nachdem meine Schwiegereltern bei uns eingezogen waren, zogen die drei älteren Schwestern meines Mannes auch ein. Sie alle haben ihre eigenen Meinungen. Meine Schwiegereltern haben ihr eigenes Einkommen. Die drei älteren Schwestern beschwerten sich, dass ihre Eltern zu viel für die Familie ausgeben würden, oder mein Mann und ich würden nicht genug für die Familie ausgeben. Seit dieser Zeit hatte ich das Gefühl von „zuhause“ verloren. Ich fühlte mich so, als wenn ich lieber draußen arbeiten würde, als zuhause zu bleiben.

Mein Mann hatte häufig Meinungsverschiedenheiten mit seinen Schwestern. Ich blieb dabei still und mischte mich nicht ein, da ich dieses Heim nicht als meines betrachtete. Ich dachte: Ich bin eine Dafa-Jüngerin, ich muss ein guter Mensch sein. Ich darf nicht in Konflikte mit ihnen geraten, sonst würde ich dem Image eines Dafa-Jüngers schaden. Dennoch, in meinem Herzen hatte ich die negativen Gedanken über sie nicht losgelassen. Ich erinnerte mich an ihre Fehler und dachte schlecht über diese Familie. Meine Mitpraktizierenden kommentierten, ich würde es, was die familiären Verhältnisse anbelangt, nicht gut machen. Ich war auch beunruhigt; ich wusste nicht, wie ich diese Hürde überwinden könnte.

Gegen Ende des Jahres 2010 erkrankte meine Schwiegermutter mit 83 Jahren. Die Diagnose war Lungenkrebs im Endstadium. Mein Zuhause wurde geschäftiger. Die drei älteren Schwestern kamen und gingen ununterbrochen; ihre Ehemänner und Kinder folgten; ich gab meinen Job auf, um meine Schwiegermutter zu pflegen und ich musste jeden Tag für ein Dutzend Menschen kochen. Auf viele verschiedene Arten fragten die drei Schwestern nach den Ersparnissen, die meine Schwiegermutter hatte. Sie planten auch, wie sie an das Einkommen meiner Schwiegereltern herankommen könnten. Konflikte brachen aus, einer nach dem anderen. Ich wusste, als Kultivierende musste ich meine Xinxing kontrollieren und diese Kultivierungsumgebung gut nutzen. Ich tolerierte sie wieder und wieder. Ich blieb still, egal was sie sagten. Ich suchte nach innen, um Eigensinne zu finden, die sich gezeigt hatten, sodass ich sie eliminieren konnte. Zu dieser Zeit hatte ich ein sehr gutes Gehör. Manchmal schlossen die Schwestern die Tür und sprachen leise. Mein Mann konnte gar nichts hören, aber ich war in der Lage, jedes Wort zu hören, als ob sie vor mir sprechen würden. Mein Herz war aufgewühlt, wie Wellen im Ozean, mit höher schlagenden Wellen, aber ich war in der Lage, sie unten zu halten.

Zuguterletzt spitzte sich die Situation zu. Mein Mann und seine Schwester hatten einen Streit darüber, die Ersparnisse meiner Schwiegereltern auf ein anderes Bankkonto zu transferieren. Als ich das hörte, fand ich es unfair und war enttäuscht von ihnen, aber ich tröstete meinen Ehemann noch: „Was deins ist, wirst du nicht verlieren und was nicht deins ist, wirst du nicht erhalten.“ Mein Mann aber hörte nicht auf mich. Er sagte, er müsse sich noch um seinen 80 Jahre alten Vater kümmern, dass niemand das Schicksal seines Vaters kennen würde und dass seine Schwestern kein Recht hätten, den Besitz der Eltern zu teilen, da die Schwestern sich nicht um ihre Eltern gekümmert oder etwas für sie getan hätten! Von da an hatten sie alle drei Tage einen kleinen Streit und alle fünf Tage einen großen Streit. Sie alle hatten ihre Gründe und kümmerten sich nicht um die Gefühle ihrer kranken Mutter. Ich versuchte sie zu beruhigen, wenn sie anfingen zu streiten, aber später verstand ich, dass sie vielleicht aus vergangenen Leben einander etwas schuldeten. Nichts passiert grundlos. Ich hörte auf, mich einzumischen und ließ sie streiten. Wann immer ich Zeit hatte, las ich meiner Schwiegermutter aus dem Zhuan Falun vor. Ich las ihr das Buch ein Dutzend Mal vor.

Bevor sie verstarb konnte meine Schwiegermutter niemanden erkennen. Ich war die Ausnahme; wann immer sie mich sah, zeigte sie auf mich und sagte schwach: „Du bist gut, Dafa ist gut!“ Die Schwestern behaupteten, dass ich ihre Mutter „psychotisch“ machen würde. Nachdem meine Schwiegermutter gestorben war, bezahlten mein Mann und ich alle Ausgaben. Die Schwestern waren immer noch nicht zufrieden. Sie wollten den Beerdigungsscheck meiner Schwiegermutter von ihrer ehemaligen Angestellten-Agentur aufteilen. Dieses Mal hatte mein Mann genug und jagte seine drei Schwestern aus dem Haus. Er verbot ihnen, jemals wieder zurück zu kehren. Endlich wurde mein Haushalt wieder so ruhig und friedlich wie in der Vergangenheit, was wir zehn Jahre lang nicht hatten. Ich fühlte mich wieder wie zuhause. Aber es gab immer noch etwas, was ich nicht verstehen konnte. Das Bild des Meisters betrachtend, murmelte ich bei mir selbst: „Meister alle Dafa-Jünger müssen gute Menschen sein – ihre Familien sollten in Harmonie sein – wie kommt es dann, dass mein Heim so ist? Was habe ich falsch gemacht?” in dieser Nacht, als ich im Zhuan Falun las, zeigte mir der Meister auf:
„Du praktizierst, du erreichst das Dao, willst aber die vielen Dinge, die du schuldest, nicht mehr zurückzahlen? Da machen sie aber nicht mit, sie werden dich nicht praktizieren lassen. Aber das ist nur die Verkörperung auf einer Ebene, nach einiger Zeit wird es dieser Erscheinung nicht mehr erlaubt, weiter zu existieren; das heißt, nachdem diese Schuld beglichen ist, wird es ihnen nicht mehr erlaubt, dich weiterhin zu stören.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 6, Beim Praktizieren Dämonen herbeiführen)

Diese Hürde ging vorüber, ich suchte nach innen. Obwohl ich während dieser Zeit viele Eigensinne beseitigt hatte, hatte ich das nicht so solide getan. Es schien etwas um mich herum gewickelt zu sein, das ich nicht vollständig beseitigen konnte. Ich dachte angestrengt nach, konnte es aber nicht finden. Wie könnte ich es eliminieren, wenn ich die Wurzel nicht finden konnte? Ich fiel in eine andere Art der Verwirrung.

Als der Artikel des Meisters „Die Fa-Erklärung zum 20. Jahrestag” veröffentlich worden war, hatte er einen enormen Effekt auf mich. Der Meister sagte:
„Besonders die zustande gekommenen Einstellungen, die entwickelte Denkweise lassen einen Menschen nur schwer die Erscheinungen des unbewussten menschlichen Herzens erkennen. Wenn man das nicht einmal erkennt, wie kann man das loslassen? Besonders unter den Umständen in China, die häretische Partei hat die traditionelle chinesische Kultur zerstört und Dinge der häretischen Partei erzeugt. Das ist die sogenannte Parteikultur. Mit dieser auf ihrer Basis errichteten Denkweise kann man die kosmische Wahrheit wirklich schwer erkennen. Man kann sogar nicht einmal erkennen, dass die unschönen Gedanken und Taten dem universellen Wert in der Welt widersprechen. Was tun, wenn man viele unschöne Gedanken nicht erkennen kann? Man kann sich nur nach dem Dafa richten.”(Li Hongzhi, ebenda, 13.05.2012)

Ich begann, mehr Zeit damit zu verbringen, das Fa zu studieren. Mein ursprüngliches Selbst wurde langsam aufgeweckt als ich „Buddha-Natur“ aus Zhuan Falun (Band II) las.

Als ich noch klein war, sagte nie jemand, ich sei töricht. Als ich gerade anfing zur Grundschule zu gehen, sagte mein Lehrer zu meinen Eltern, ich sei „intelligent, aber von belanglosem Geist“. Ich wusste nicht, was das war, „intelligent, aber von belanglosem Geist“. Intelligent ist intelligent, aber wieso „von belanglosem Geist“? ich konnte es nicht verstehen. Als ich zur Arbeitseinheit kam, sagten meine Kollegen ich sei „clever“ und hinter meinem Rücken nannten sie mich „heimtückisch“. Ich konnte immer noch nicht verstehen, wieso sie mich so nannten. Von der Jugend bis zum Erwachsenenalter hatte ich niemals jemanden schikaniert oder verletzt. Ich nutzte niemals andere aus, also wieso nannten sie mich „heimtückisch“? Verwandte von meines Mannes Seite nannten mich „clever“ und dass ich dreimal mehr ausrichten könne als mein Mann. Ich war in der Lage reibungslos eine Fabrik mit 50 Angestellten zu managen, ich war umsichtig und sorgfältig, sowohl meine Führungsebene als auch die Mitarbeiter, die ich managte, lobten mich alle. Ich dachte, dies sei meine „Fähigkeit“, ich reagierte schnell und gewöhnte mich schnell an Änderungen. Jene die mit mir zu tun hatten, sagten alle, ich sei schlau und ich dachte, das auch von mir selbst. Seit ich mich kultivierte, sagten mir einige Mitpraktizierende, ich sei schlau. Ich sagte, Dafa gab mir das Talent, meine Fähigkeiten zum Vorschein kommen zu lassen. Als ich aber nach innen suchte, fühlte ich, dass dies nicht richtig war. Ich sollte das Fa besser verstehen, wenn es Dafa wäre, das mir das Talent gegeben hatte, aber ich verstand mit diesem Talent nicht das Fa.

Der Meister sagte:
„An jedem Gedanken und jeder Handlung von euch kann der Meister ablesen, was für einen Eigensinn ihr habt. Ich habe die größte Abneigung gegen diejenigen, die nur reden aber nichts machen. Ich mag die Schlitzohren auch nicht. Ich mag die Schlichten, die mit beiden Beinen auf dem Boden stehen und die Dinge tun. Ich hoffe auch, dass ihr durch die Kultivierung so vieler Jahre die Weisheit im positiven Sinne vermehrt habt, und nicht zu viel gelernt habt bezüglich des schlauen Umgangs mit den Menschen.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2010)

Der Meister redete von mir. Ich bin das Schlitzohr und diejenige die weiß wie sie mit weltlichen Dingen umgehen muss und wie ich mich als menschliches Wesen, das ein weltliches Leben führt, verhalte. Ich hatte das Fa gelernt, war aber noch nicht im Fa. Ich dachte angestrengt nach, suchte in mir nach einer Antwort. Ich wollte nicht so sein. Ich hatte keine Ahnung, wie ich so geworden war.

„Nachdem eine Anschauung gebildet worden ist, kontrolliert sie dich das ganze Leben lang und lenkt dein Denken und sogar deine Freude, Ärger, Trauer und Fröhlichkeit. Das wird nach der Geburt gebildet. Wenn dieses Ding lange da ist, wird es sich in das Denken des Menschen hinein auflösen, in das wahre eigene Gehirn hinein auflösen, es wird zum Naturell des Menschen.” (Li Hongzhi, „Buddha-Natur“; in: Zhuan Falun Band II)

Eigentlich sind das nicht meine Anschauungen. Diese Anschauungen waren so stark das sie zu meinem Naturell geworden sind.

Eines Tages verkündete mein Schwiegervater aus heiterem Himmel dass er nicht mehr leben wolle und ihm alles wehtue. Mein Mann sagte nichts. Ich antwortete: „Bitte sieh die Sachen positiver. Wenn du Selbstmord begehst, müssen dein Sohn und ich das mit Sicherheit ausbaden und deine drei Töchter würden uns beschuldigen, dich zu misshandeln und wir seien der Grund für deinen Tod.“ Mein Schwiegervater sagte nichts und lachte nur. Einige Tage später fing mein Schwiegervater wieder an und sagte, er wolle nicht mehr leben, dass er sich überall unangenehm fühle und es einfacher sei, etwas Gift zu nehmen und zu sterben. Dieses Mal sagte ich, halb witzelnd: „Dann lass uns das notariell aufschreiben, so dass, wenn Du stirbst, jeder wüsste, wie du gestorben bist.“ Ich suchte später nach innen: wieso hat mein Schwiegervater über so etwas vor mir gesprochen. Auf welche Eigensinne zielt er? Angst? Angst vor Verantwortung? Angst missverstanden zu werden? Gesichtsverlust?

Ich suchte eine lange Zeit, konnte aber die Wurzel nicht finden und so gab ich auf. Ich nahm wieder das Zhuan Falun (Band II) in die Hand und fing an „Buddha-Natur“ zu lesen. Als ich las:
„Karma hat keinen Maßstab von Zhen, Shan, Ren, es beurteilt Dinge mit dem Maßstab, der zu der Zeit entstanden ist, wo die Anschauung gebildet wurde. Er wird vielleicht zu einem, von dem die gewöhnlichen Menschen sagen, er sei ein schlauer Fuchs, oder zu einem Menschen, der mit allen Wassern gewaschen ist. Das bedeutet, dass unterschiedliches gebildetes Gedankenkarma während der Kultivierung des Menschen wirkt und ihn an der Kultivierung hindert. Wenn die Menschen keine Hindernisse des Karmas haben, dann ist es sehr leicht, sich zu kultivieren. In welchem Zustand und unter welchem moralischen Maßstab dieses Karma vor einigen Jahren entstanden ist, mit diesem Maßstab beurteilt es die Dinge. Wenn es viel ist, wird der Mensch das ganze Leben lang von ihm gelenkt. Was die Anschauungen für gut oder schlecht halten, hält der Mensch auch für gut oder schlecht und denkt, dass er so oder so handeln soll, aber er hat sein Selbst nicht mehr. Sein Selbst ist völlig umschlossen und zugedeckt von den erworbenen Anschauungen, die er selbst nach der Geburt gebildet hat und die nicht gutherzig sind. Sein Maßstab, um das Gute und das Schlechte wirklich zu beurteilen, ist nicht mehr da.“

Mein ganzer Körper bebte. Ich hatte es gefunden, ich hatte es gefunden! Ich verstand vollständig den Eigensinn der mich viele Jahre lang mit Problemen belastet hatte. Ich hatte die Wurzel davon gefunden – die schlitzohrige, die clevere, perfektionistische Person bin nicht ich, nicht mein wahres Ich. Es ist die Anschauung, das Gedankenkarma, das wirklich „Schlitzohrige“. Ich fühlte mich komplett entspannt, als wenn ich eine schwere Last losgelassen hätte. Ich sah mein unverändertes, ehrliches, reines und barmherziges Selbst. Ich erkannte auch, wie schlitzohrig diese „Hinterhältige“ war. Ich hatte das in mir und war davon über 40 Jahre lang betrogen worden. Ich wollte sie nicht mehr behalten, ich verurteile sie sofort zum Tode. Einfach so starb diese „Schlitzohrige“.

Wieder und wieder las ich “Buddha-Natur”. Je mehr ich las, desto mehr fühlte ich die Großartigkeit des Meisters und den Zustand eines gewöhnlichen Menschen. Sobald ich die Anschauungen eliminiert hatte, die ich in gebildet hatte, nachdem ich geboren worden war, sah und dachte ich anders. Eines Tages gingen eine Mitpraktizierende und ich auf die Straße, um den Menschen die Tatsachen über Falun Gong und die Verfolgung zu erklären. Die Mitpraktizierende sah ihren ehemaligen Arbeitskollegen aus einem Therapiezentrum für Reflexzonenmassage heraus kommen und sagte mit einem Seufzen: „Ich hatte früher einen guten Eindruck von ihm und respektierte ihn. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er auch zu Orten wie diesem gehen will.“ (Viele Therapiezentren für Reflexzonenmassage in Festlandchina sind Partner im Sexgewerbe). Wenn es mein altes Selbst gewesen wäre, hätte ich ihr zugestimmt, dass ihr Ex-Kollege ein Verbrechen begangen hatte. Nachdem ich ihr zugehört hatte, sagte ich ruhig: „Menschen, die dort raus kommen, sind vielleicht anders als du denkst. Vielleicht ist er aus geschäftlichen Gründen da hinein gegangen oder um jemanden zu suchen.“

Ich hatte mich verändert, genau wie der Meister gesagt hatte: „Nachdem viele von uns aus diesem Saal hinausgegangen sind, werden sie das Gefühl haben, sie seien schon ein anderer Mensch geworden. Deine Weltanschauung hat sich sicher schon geändert, du weißt schon, wie du dich in Zukunft als Mensch verhalten sollst und daß du nicht mehr so durcheinander sein kannst, das ist sicher so, unsere Xinxing hat also damit Schritt gehalten.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 8, der Himmelskreis)

Es ist wahr, ich habe mich verändert, meine Anschauungen haben sich geändert und ich fühlte Kultivierung nicht mehr als Härte. Ich erfuhr innerhalb der Bitternis das Wunder des Glücks!

Hier möchte ich gerne dem Meister für die barmherzige Erlösung danken. Ich kann keine Worte finden, um meine Dankbarkeit gegenüber dem Meister auszudrücken. Ich kann nur fleißiger, fleißiger und noch fleißiger sein!