Provinz Heilongjiang: Erbarmungslose Folter im Zwangsarbeitslager

(Minghui.de) Frau Li Xiurong, eine 45 Jahre alte Falun Gong-Praktizierende aus der Stadt Jiamusi wurde mehr als eineinhalb Jahre im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang misshandelt.

Frau Li Xiurong  

Als die Verfolgung von Falun Gong anfing, ging Frau Li Xiurong zweimal nach Peking, um für Gerechtigkeit für Falun Gong zu appellieren und wurde beide Male verhaftet. Später erklärte sie Menschen in der Öffentlichkeit die wahren Hintergründe der Verfolgung und hängte Informationsmaterial über Falun Dafa und die tatsächlichen Begebenheiten der Verfolgung an exponierten Stellen auf. Deshalb wurde sie insgesamt viermal verhaftet und musste drei Jahre lang qualvolle Zwangsarbeit verrichten. Die Verfolgung betraf auch ihre Familie, von der 30.000 Yuan erpresst wurden.

Vorteile durch Kultivierung, eine ganze Familie erlebte Zufriedenheit

Frau Li Xiurong wurde am 19. November 1968 geboren. Sie war als Damenfriseurin tätig, wohnte im Randbezirk der Stadt Jiamusi, Provinz Heilongjiang. 1997 fing sie an, sich im Falun Dafa zu kultivieren.

Bevor sie Falun Dafa praktizierte, litt Frau Li Xiurong unter Neurasthenie, einer psychologischen Erkrankung, charakterisiert durch  chronische Müdigkeit, Schwäche und Gedächtnisverlust. Sie hatte auch Entzündungen der Gallenblase, zerebrale Insuffizienz und häufige Schwindelanfälle. Sie bekam oft IV Injektionen und Akupunktur und gab eine Menge Geld für Behandlungskosten aus. Schon nach wenigen Tagen, als sie dann Falun Dafa praktizierte, fühlte sie, wie ihr Körper leicht wurde und sie wurde wirklich fröhlich. Drei Monate später waren ihre ganzen Beschwerden verschwunden. Durch Fa-Lernen verbesserte sich ihr Charakter, sie versorgte ihre Eltern gut und auch ihre Schwiegermutter, die bettlägerig war.

Am 24. August 2010 veröffentlichte die Minghui Webseite einen Artikel über die Tochter von Frau Li Xiurong, mit der Überschrift „Mutter, wann kommst du wieder nach Hause?“. Ihre Tochter erzählte, wie Frau Li sich durch das Praktizieren von Falun Gong verändert hatte und ihre Familie Zufriedenheit fand.

Verfolgt wegen Appellierens in Peking

Im Mai 2000 sagte Frau Li zu ihrer Familie, sie habe sich entschlossen, nach Peking zu gehen, um dort zu appellieren. Doch ihre Familie, die von den Lügen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) getäuscht worden war, informierte die Polizei. Polizisten nahmen sie fest und lieferten sie in das Haftzentrum der Stadt Jiamusi ein. Sieben Tage später wurde sie entlassen, nachdem von ihrer Familie 1.000 Yuan erpresst worden waren.

Im Oktober 2000 fuhren Frau Li und vier weitere Falun Gong-Praktizierende nach Peking, um sich dort für Falun Gong auszusprechen. Sie zeigten auf dem Tiananmen Platz ein Banner mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“, wurden aber von Polizisten festgenommen. Sie wurden auf die Tiananmen Polizeistation gebracht und später in das Pekinger Shunyi Gefängnis verlegt. Nachdem sie ihren Namen und ihre Adresse genannt hatte, schrieb sie einen Appellationsbrief. Zwei Tage später wurde sie in das Verbindungsbüro der Jiamusi Regierung in Peking gebracht. Später eskortierten Polizisten des Yonghong Polizeidezernats in Jiamusi Frau Li und drei andere Praktizierende zurück. Bis dahin waren sie schon über einen Monat lang im Gefängnis. Frau Li wurde um 4.000 Yuan erpresst und kam vor dem Chinesischen Neujahr frei.

Verhaftet und zu Zwangsarbeit verurteilt

Mitte Juli 2001 ging Frau Li Xiurong in den Shangganling Bezirk in Yichun und hängte Informationsmaterial zur Erklärung der wahren Umstände auf. Sie wurde festgenommen und in ein Gefängnis gebracht. Das Material wurde konfisziert sowie 190 Yuan Bargeld. Ihr Mann wurde um 2.000 Yuan erpresst. Der Polizeibeamte Guo Weishan versuchte, 1.000 Yuan von ihrer Familie erpressen. Als Gegenleistung wollte er ihre Verurteilung, die auf drei Jahre Zwangsarbeit lautete, auf ein Jahr reduzieren, doch ihre Familie lehnte dies ab. Dann wurde sie für drei Jahre in das Jiamusi Zwangsarbeitslager eingewiesen.

Frau Li Xiurong erzählt über ihre Verfolgung im Zwangsarbeitslager

„Fünf Praktizierende und ich kamen in das Jiamusi Zwangsarbeitslager, darunter auch eine Praktizierende mit hohem Blutdruck und eine, die erst vor kurzem eine Operation wegen Brustkrebs hatte. Wir wurden getrennt und jede kam in einen Raum mit Insassinnen, die mit den Wärtern zusammenarbeiteten. Abwechselnd überwachten sie uns und uns wurde der Schlaf entzogen. Manche Praktizierende konnten die Folter nicht aushalten und mussten aufhören zu praktizieren.

Einige entschlossene Praktizierende wurden mehrere Monate in Einzelzellen eingesperrt und durften keinerlei Kontakt zu anderen Praktizierenden haben.

Über Fernsehen und Radio im Zwangsarbeitslager wurden Aufnahmen abgespielt, die Falun Gong verleumdeten - ein Versuch die Praktizierenden einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Alle Praktizierenden mussten ohne Bezahlung Schwerstarbeit verrichten. Manche standhafte Praktizierende wurden von Insassinnen überwacht und es war ihnen nicht erlaubt, an Besuchertagen ihre Familienangehörigen zu sehen. Die Insassinnen nahmen ihnen Nahrungsmittel und Kleidung weg, welche ihnen die Familien der Praktizierenden geschickt hatten. Manchen Praktizierenden wurde zwei oder drei Monate lang verboten, zu baden und an ihren Körpern entwickelte sich Krätze.

Ich erkannte, dass dies kein Ort war, an dem ich sein sollte und so trat ich in einen Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Eines Morgens wurden wir alle in ein Büro gerufen und mehrere Lagerwärter begannen, uns nacheinander einer Zwangsernährung zu unterziehen. Als ich an der Reihe war, ergriff ich fest den Türrahmen und weigerte mich zu gehen. Gewaltsam drängten sie mich auf das Bett und pressten meine Hände und Füße runter. Sie zwickten mich in die Nase und rissen mir den Mund auf. Wärter Gao Xiaohua zwickte mich auch in die Wangen. Sie versuchten, mehrere Male die Sonde einzuführen, jedoch vergebens. Schließlich schob der Arzt die Sonde sehr tief hinein. Ich hatte das Gefühl, mich übergeben zu müssen und konnte meine Tränen nicht zurückhalten. Die Folter dauerte mehr als zwei Stunden an.

Im April 2002 trat ich in einen weiteren Hungerstreik. Am dritten Tag fühlte ich mich übel und erbrach eine grünliche Flüssigkeit. Am fünften Tag wurde ich in das Lagerkrankenhaus eingewiesen. Am sechsten Tag wurde ich ins Zentralkrankenhaus überführt. Dann gelang es mir zu flüchten.“

Die Lagerwärter suchten überall nach Frau Li. Sie gingen in die Wohnung ihres Bruders und verprügelten ihn. Dann wurde der Bruder fünf Tage lang eingesperrt. Sie kamen auch in die Heimatstadt von Frau Li und schikanierten ihre Mutter und Schwester. Sie zwangen den Bruder von Frau Li, die ganzen Fahndungskosten zu bezahlen. Lagerwärter Li Xiujin und noch ein Wärter blieben zwei Tage lang in der Wohnung ihrer Schwiegermutter. Lagerwärter Li Yongbo brach in die Wohnung der Schwägerin von Frau Li ein und durchsuchte sie. Die Lagerwärter gingen auch in die Wohnung der Schwester von Frau Li und schikanierten sie. Viele ihrer anderen Verwandten wurden ebenfalls schikaniert und ihre Telefone wurden angezapft. Die Wärter gingen auch der Tochter von Frau Li nach – einer Schülerin in der fünften Grundschulklasse – und versuchten sie auszutricksen, um herauszufinden, wo Frau Li sein könnte. Ihre Tochter war so erschrocken, dass sie mehr als zwei Wochen krank war. Sie folgten ihrer Tochter in die Wohnung der Praktizierenden Wang Shuxin. Sie konfiszierten einen Kühlschrank und einen Fernseher und nahmen die Praktizierende Wang Shuxin in das Yonghong Polizeidezernat mit.

Einen Monat später wurde Frau Li wieder verhaftet und in das Zwangsarbeitslager zurückgebracht.

„Ich wurde in Handschellen ins Arbeitslager zurückgebracht“, erinnerte sie sich. „Als ich ins Büro eintrat, schlug mich Lagerwärter Hong Wei zweimal und Wang Xiurong schlug mich auch. Zhu Tiehong konfiszierte 260 Yuan von mir. Ich bat Zhu, das Geld zurückzugeben, doch sie lehnte das ab. Später wurde ich sieben Tage und Nächte lang auf einen Eisenstuhl gefesselt. Während dieser Zeit wurde mir drei Tage und Nächte lang Schlaf vorenthalten und Li Xiujin schlug mich einige Male. Später wurde ich in den zweiten Stock gebracht und an ein Bett gefesselt.

Die Lagerwärter folterten sogar ältere Praktizierende, die sich weigerten, sich von Falun Gong loszusagen. Sie fesselten diesem Praktizierenden die Hände auf den Rücken. Doch die Wärter Zhang Xiaodan und Liu Yadong, die sich an der Folter beteiligten, wurden befördert. 

Folternachstellung: Hände auf den Rücken gefesselt 

Im Oktober 2002 starteten die Beamten im Zwangsarbeitslager Jiamusi bei dem Versuch, alle Praktizierenden zu zwingen, sich von Falun Gong abzuwenden, eine weitere Runde einer brutalen Verfolgung. Sie zwangen die Praktizierenden, auf einer großen Holzrolle für Elektrokabel zu sitzen und Falun Dafa verleumdende Videofilme anzuschauen. Nach einigen Tagen eiterten unsere Gesäßbacken, klebten an unseren Hosen fest und dies war sehr schmerzhaft. Manche Praktizierende wurden gezwungen, auf dem Ziegelfußboden zu sitzen, beide Beine gestreckt und die Hände auf den Knien. Überall waren an den Wänden Dafa verleumdende Slogans aufgehängt. Manche Lagerwärter hielten Elektrostöcke und Gummiknüppel in den Händen, während sie die Praktizierenden beobachteten. Jeden Tag wurden einige Praktizierende die Treppe hinuntergeschleift und ihnen die Hände auf den Rücken gefesselt, einen Arm über die Schulter und den anderen Arm hinten von unten nach oben. Nach zwei Wochen Gehirnwäschefolter wurden Praktizierende, welche sich weigerten, sich von Falun Gong loszusagen, für weitere Folter in den zweiten Stock gebracht.

Folternachstellung: Gezwungen, lange Zeit auf einem kleinen Stuhl zu sitzen 

Anfangs wurden immer vier zusammen in einen Raum gebracht und gezwungen, jeden Tag auf einem kleinen Stuhl zu sitzen. Am zweiten Tag kam ich in einen Raum mit Kollaborateurinnen. Sie versuchten mich zu täuschen, damit ich Falun Gong aufgebe, jedoch vergeblich. Am dritten Abend fesselten mich die Lagerwärter Zhang Xiaodan und Lin Wei, beide Hände auf dem Rücken, an das Bettgestell. In nur wenigen Minuten litt ich unter heftigen Schmerzen. Dann rissen sie an den Handschellen, um mich noch mehr leiden zu lassen. Ich schwitzte am ganzen Körper. Diese Folter dauerte über eine halbe Stunde an.

Zwei Tage später wurde ich in den großen Raum, in dem etwa 18 Praktizierende waren, zurückgebracht. Wir wurden gezwungen, Videos anzuschauen und durften nicht sprechen. Die Gehirnwäsche dauerte jeden Tag von 5 Uhr früh bis Mitternacht.

Nach einer Woche brachte mich Zhang Xiaodan in den ersten Stock. Fünf Kollaborateurinnen und eine Insassin waren bereits dort. Sie stießen mich zu Boden und fesselten mich dann, mit den Händen auf dem Rücken, an ein eisernes Bettgestell. Später rüttelte dann Liu Yadong an den Handschellen, um mich zu foltern. Nach 30 Minuten erlitt ich einen Herzanfall. Sie legten mich eine halbe Stunde auf das Bett und brachten mich dann in das Büro. Sie holten einen Umerziehungsbrief heraus  und setzten meinen Namen darauf, doch ich wollte ihn nicht unterschreiben.

Im Oktober 2003 trat ich in einen 13 Tage dauernden Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Ich wurde oft zwangsernährt. Später erbrach ich eine grüne Flüssigkeit, die wahrscheinlich Gallenflüssigkeit war. Danach hatte ich Symptome von Herzkrankheit. Der Lagerarzt konnte kaum noch meinen Puls fühlen und sie informierten meine Familie. Am zweiten Tag lieferten sie mich ins Krankenhaus ein. Der Arzt sagte, ich müsse zur Behandlung im Krankenhaus bleiben, doch sie brachten mich gewaltsam ins Arbeitslager zurück. Nach ein paar Tagen kamen meine Familienangehörigen und brachten mich ins Krankenhaus. Sogar im Krankenhaus blieb ich an den Händen gefesselt und es waren Lagerwärter da, um mich abwechselnd zu beobachten.

2003 während der Konferenz des Nationalen Volkskongresses und der chinesischen Konsultativkonferenz, leiteten die Lagerbeamten eine weitere Runde einer brutalen Verfolgung ein. Praktizierende wurden gezwungen, von 5 Uhr früh bis in den Abend oder Mitternacht auf Eisenstühlen zu sitzen. Die Folter dauerte zwei Monate an. Viele Praktizierende zogen sich Vereiterungen am Gesäß zu. Die Lagerwärter fesselten auch die Hände der Praktizierenden auf den Rücken, ein Arm über die Schulter und der andere hinten, von unten nach oben, um uns zu foltern. Ich wurde auf diese Weise dreimal gefoltert.“

Im Jiamusi Zwangsarbeitslager erlaubten die Lagerbeamten nicht, dass die Familien der Praktizierenden sie besuchten. Praktizierende wurden unter Schlafentzug gesetzt und gezwungen, Videos anzuschauen oder Radioaufzeichnungen anzuhören, die Falun Gong verleumdeten. Sie brachten auch die Kinder und Familien von Praktizierenden herein, und forderten von ihnen, die Praktizierenden zur Aufgabe ihres Glaubens zu überreden. Die Lagerbeamten setzten bei dem Versuch, Frau Li umzuerziehen, unterschiedliche Methoden ein, jedoch ohne Erfolg. Die Strafzeit der Praktizierenden wurde verlängert, wenn sie sich weigerten, zu kooperieren.

Weitere Verhaftungen und Erpressungen

Im November 2004 wurde Frau Liu Xiurong, als sie im Umfeld des Jiamusi Milchkonzerns Informationen über die wahren Hintergründe der Verfolgung verteilte, den Behörden gemeldet und verhaftet. Sie wurde auf die Changhong Polizeistation gebracht und dann in die Haftanstalt eingewiesen. Sie versuchten Geld zu erpressen und drohten ihr an, sie zu Zwangsarbeit zu verurteilen. Der Bruder von Frau Li zahlte 1.500 Yuan, damit sie frei kam.

Am 19. Februar 2009 besuchte Frau Li eine Praktizierende. Diese Praktizierende war bereits verhaftet worden und die Polizisten beobachteten die Wohnung jener Praktizierenden. Sie schnappten Frau Li und brachten sie auf die Xinli Polizeistation. Sie fanden Informations-DVDs zu Falun Gong und den Hintergründen der Verfolgung in ihrer Tasche und benutzten diese als Beweis gegen sie. Sie verhörten sie, um weitere Informationen zu erhalten. 

 Folterinstrument: Eisenstuhl

Weil ihnen Frau Li keinerlei Informationen lieferte, brachten sie einen Eisenstuhl herein und zwangen sie, während ihres Verhörs darauf zu sitzen. Gewaltsam drückten sie ihre Finger auf den Verhörbericht, damit sie ihn gegen ihren Willen unterschreibt.

Am 4. April 2009 fanden sie, nachdem ihre Familie 15.000 Yuan bezahlt hatte, einen Weg, sie freizubekommen. Als sie in der Haftanstalt ankamen, um sie nach Hause zu holen, wurden sie aufgefordert, 600 Yuan für Nahrung und 300 Yuan für Chen Wanyou, die Person, die sie dorthin gebracht hatte, zu bezahlen. Nachdem Chen das Dokument unterschrieben hatte, wurde Frau Li entlassen.

Illegal verurteilt

Am 19. Juli 2010 wurden Frau Li Xiurong und Frau Wang Lixin bei den Behörden angezeigt, als sie Informationsmaterial über die Verfolgung von Falun Gong verteilten. Polizisten von der Changqing Polizeistation, darunter Jin Zehua, kamen und nahmen sie fest. Dann wurden sie in das Jiamusi Zwangsarbeitslager eingeliefert und ihre Familien durften sie nicht besuchen.

Am nächsten Tag brachen Polizisten von der Changqing Polizeistation in die Wohnung von Frau Wang ein, als niemand zu Hause war und durchwühlten diese. Sie konfiszierten viele persönliche Gegenstände. Als die Familienangehörigen von Frau Wang auf die Polizeistation kamen und die Rückgabe ihres Eigentums forderten, lehnten Direktor Zhao Ming und Jin Zehua dies ab.

Die Familien von Frau Li und Frau Wang kamen jeden Tag auf die Polizeistation, um deren Freilassung zu fordern, doch die Polizisten jagten sie weg. Zhao Ming und andere Polizeibeamte drohten ihnen auch. Die Familien gingen auch auf andere Polizeistationen und Strafvollzugsbehörden, um ihre Freilassung zu fordern, doch die Beamten brachten alle möglichen Ausreden vor und verwiesen sie an andere Plätze. Die Familien von Frau Li und Frau Wang erhielten anonyme Telefonanrufe mit Aufforderungen, 40.000 Yuan bereitzustellen, damit beide Praktizierenden freikommen, doch sie lehnten dies ab.

Ende August 2010 rief Abteilungsleiter Liu Jinguo von einer lokalen Staatsanwaltschaft der Stadt Jiamusi beide Familien an, um sie zu informieren, dass Frau Li und Frau Wang offiziell verhaftet seien. Ihre Familien erhielten jedoch keine offiziellen Benachrichtigungen. Selbst als sie dieses von der Staatsanwaltschaft forderten, erhielten sie nichts.

Am 26. September 2010 erschienen die Familien von Frau Li und Frau Wang wieder auf der Changqing Polizeistation. Zhao Ming schrie sie an, sie sollen verschwinden und drohte ihnen, sie festzunehmen. Auch stieß er die betagte Mutter von Frau Li heftig zur Seite. Am gleichen Tag gingen die beiden Familien zur Staatsanwaltschaft und erhielten die Nachricht, dass die Fälle der beiden Praktizierenden dem Gericht übergeben wurden und so entschlossen sie sich, Verteidigungsanwälte für sie anzuheuern. 

Seit ihren Verhaftungen waren Frau Li und Frau Wang in der Haftanstalt. Einmal protestierte Frau Wang im Gefängnis gegen die illegale Inhaftierung und forderte ihre Entlassung. Eine Polizistin sprang vor sie hin und schlug sie einige Male hart. Die Gefängnisbeamten machten die Dinge für die Anwälte der Praktizierenden bei der Bearbeitung ihrer Fälle auch schwierig.

Am Morgen des 18. Oktober 2010 hielt die lokale Staatsanwaltschaft der Stadt Jiamusi für die Fälle von Frau Li und Frau Wang eine Anhörung ab. Gegen 8:50 Uhr wurden Frau Li und Frau Wang zum Gericht gebracht. Etwa 10 Minuten später kamen viele Polizeibeamte in Zivil und Beamte vom Büro 610 zum Gericht. Sie machten Fotoaufnahmen von den Menschen dort und beobachteten sie.

Obwohl das Gericht erklärte, die Fälle seien öffentlich, durften nur je zwei Angehörige jeder Familie in den Gerichtssaal eintreten. Als die vier Familienangehörigen in das Gericht eintraten, wurden sie sorgfältig durchsucht und sie durften weder ihre Uhren, Mobiltelefone, Geldbörsen und Schlüssel mit hineinnehmen.

Li Caihong war Vorsitzender Richter, die beiden anderen Richter waren Ru Xingde und Han Xu. Nachdem Staatsanwalt Liu Jinguo die Anschuldigungen gegen die beiden Praktizierenden vorgetragen hatte, sprachen Frau Li und Frau Wang friedlich und aufrichtig über ihre physischen und mentalen Veränderungen durch das Praktizieren von Falun Gong und ihre Gründe, warum sie es ablehnen, sich von Falun Gong abzuwenden. Sie erklärten ihre Unschuld, weil sie an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht glauben. Frau Wang wurde, als sie sprach, mehrere Male unterbrochen. Sie wies auch auf die falschen Beweise hin, die der Staatsanwalt vorlegte.

Der Verteidigungsanwalt, den die Familien der Praktizierenden beauftragt hatten, plädierte für sie auf unschuldig. Er stellte fest, dass die Dokumente der chinesischen Regierung zu Falun Gong keine gesetzliche Grundlage haben, dass Falun Gong in China legal ist und die Aktivitäten von Frau Li und Frau Wang der Gesellschaft nicht schaden. Er riet den Gerichtsbediensteten, ihrem moralischen Gewissen folgen. Verständlicherweise waren die Familienangehörigen der Praktizierenden verärgert über die Ungerechtigkeiten, denen sie ausgesetzt waren.

Der Ankläger fügte nichts mehr weiter hinzu. Als das Verfahren zu Ende war, wurde kein Urteil verlesen. Am 23. Oktober 2010 verurteilte das Jiamusi Gericht Frau Li zu drei Jahren Gefängnis und Frau Wang zu sechseinhalb Jahren. Am gleichen Tag beauftragten die Familien der beiden Praktizierenden zwei Anwälte, die beim Mittleren Gericht in Jiamusi Widerspruch einlegten und eine Neuverhandlung beantragten. Richter Song Peixia vom Mittleren Gericht in Jiamusi wies ihren Einspruch jedoch ab und sagte, dies sei eine Anordnung von oben.

Am Morgen des 16. November 2010 gingen die Familienangehörigen der beiden Praktizierenden zum Gericht in Jiamusi und forderten von Richter Li Caihong eine Erklärung, warum die Praktizierenden zu solchen Haftstrafen verurteilt wurden. Li antwortete, dies sei eine Anordnung und die Mindeststrafe für Falun Gong-Praktizierende seien drei Jahre. Am gleichen Tag und am Tag danach, gingen die Familien auch zum Gefängnis und versuchten, sich mit Frau Li und Frau Wang zu treffen, um die Berufungsdokumente vorzubereiten. Die Beamten des Gefängnisses jedoch verweigerten ihnen, sich mit den beiden Praktizierenden zu treffen.

Während des Berufungsprozesses gingen die Familien der zwei Praktizierenden zum Mittleren Gericht in Jiamusi, um Richter Song Peixia zu sprechen, doch der lehnte es ab, sie zu empfangen. Die Anwälte versuchten einige Male, Song anzurufen, konnten ihn aber nie erreichen. Song brachte viele Ausflüchte vor, um den Berufungsprozess zu verzögern. Am 26. November 2010 brachte Song, als die beiden Verteidigungsanwälte zum Mittleren Gericht gingen, um den Berufungsprozess in Gang zu bringen, eine weitere Ausrede vor, um sich nicht mit ihnen zu treffen.

Am Morgen des 2. Dezember 2010 kamen Familienangehörige von Frau Li und Frau Wang zum Mittleren Gericht, um sich nach der Berufung zu erkundigen. Die Gerichtswärter ließen sie jedoch nicht herein, um Song zu treffen und sie konnten nur am Telefon mit ihm sprechen. Song sprach rüde und wütend mit ihnen. Als sie ihn fragten, wann das Verfahren stattfinden würde, sagte Song zu ihnen, es gäbe gar kein Verfahren und das sei auf Anweisung von oben.

Später traf Song die Entscheidung, das Urteil geheim zu halten, unter dem Vorwand, dass die Verteidigungsanwälte sich weigerten, die Verteidigungsberichte zu liefern.

Am 27. Dezember 2010 erhoben Frau Li und Frau Wang Klage gegen die Gerichtsbeamten und Song wegen deren Verfehlungen bei der Berufung. Die Klage beinhaltete auch die Forderung nach ihrer sofortige Freilassung. Die Jiamusi Staatsanwaltschaft weigerte sich jedoch, den Fall anzunehmen.

Am 1. Januar 2011 erfuhren die Familien von Frau Li und Frau Wang, dass die beiden Praktizierenden in das Frauengefängnis Heilongjiang eingeliefert und in der 9. Abteilung in Haft genommen wurden.  

Die Minghui-Website berichtete am 29. Januar 2012, dass Frau Li Xiurong für eineinhalb Jahre im Heilongjiang Frauengefängnis inhaftiert wurde. Vom 27. November bis 4. Dezember 2012 folterten die Gefängniswärter Frau Lí, versuchten sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen. Aufgrund der Folter hatte sie Herzprobleme, Schmerzen in ihren Brüsten und große Schwierigkeiten beim Atmen.