Über die Wichtigkeit des häufigen Nach-innen-Schauens und des Fa-Lernens

(Minghui.de) Als ich kürzlich mit meiner Tochter den Spielplatz besuchte, sah ich zwei Jugendliche herumschlendern, die recht gelangweilt aussahen. Plötzlich nahm einer der beiden einen Plastiksack und füllte ihn mit Sand aus dem Sandkasten. Als ich ein paar Sekunden später wieder hinsah, bemerkte ich, dass der Sand überall auf dem Boden verstreut lag und einer der Jungen einen zerrissenen Sack in seiner Hand hielt. Wahrscheinlich hatte er versucht, den Sand über seinen Freund zu schütten. Normalerweise würde man sich bei einem solchen Verhalten ärgern, ich wurde jedoch überhaupt nicht bewegt. Es löste keinerlei Gedanken oder Gefühle in mir aus. Es war, als ob ich eine Szene in einer anderen Dimension oder im Fernsehen betrachtete.

Dann passierte etwas Unerwartetes (zumindest in Anbetracht der heutigen Jugend), als sich die beiden Jungen zum Gehen fertigmachten: Einer von ihnen schlug vor, dass sie zuerst den verstreuten Sand aufräumen sollten. Das taten sie dann auch. Ich weiß nicht, ob das mit meinem Herzenszustand zu tun hatte, in dem Augenblick als es geschah, kam mir das Fa des Meisters in den Sinn:

„Kultivieren innen, friedvoll außen“ (Li Hongzhi, 05.01.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte).

Ich dachte, dass ich die Lage friedvoll angehen sollte und nicht irgendetwas Äußerliches machen sollte.

1. Mittel zum Nach-innen-Schauen

Immer, wenn in den letzten Wochen etwas geschah, bemerkte ich, dass sich dieser Mechanismus, nach innen zu schauen, spontan in meinem Denken absetzte, zwischen meinen menschlichen Gedanken und meinem äußerlichen Verhalten in der Menschenwelt. Anders ausgedrückt: Statt sofort so zu reagieren, wie es mein menschliches Denken mir auftrug, machte ich zunächst gar nichts, weil sich zuerst der Mechanismus des Im-Inneren-nachschauen einklinkte - wie eine Art Schutzschild - und dies generierte Gedanken wie „Ja, warum sehe ich das so?“ oder „Mir gefällt nicht, dass dies passiert, doch ich muss friedvoll werden durch die innere Kultivierung“.

Ich betrachte diese Gedanken als eine Art Mittel, die mir helfen, nach innen zu schauen, wenn etwas passiert. Ich habe kürzlich versucht, ein weiteres Mittel in meinem Arsenal aufzunehmen: den Gedanken, dass er recht hat und ich nicht, entsprechend dem Fa des Meisters "Who’s Right, Who’s Wrong" (Li Hongzhi, in: Hong Yin III).

Nach meinem Verständnis werde ich in Zukunft immer häufiger in der Lage sein, auf meinen Mechanismus des Nach-innen-Schauens zuzugreifen, wenn er noch stärker wird. Dann sollte ich in der Lage sein, einen Zustand zu erreichen, in dem das menschliche Denken vollständig von meinem Verhalten in der Menschenwelt abgeblockt ist. Wenn das erreicht wird, dann mache ich nur noch das, was mein Hauptbewusstsein tun möchte, und meine spontanen menschlichen Gedanken können mir nur noch Hinweise geben oder den Mechanismus des Nach-innen-Schauens auslösen – sie werden nicht mehr in der Lage sein, mich zu zwingen, wie ein gewöhnlicher Mensch zu handeln.

Der Meister sagte in Hong Yin III:

„Don't Argue
Don’t argue when people argue with you
Cultivation is looking within for the cause
Wanting to explain just feeds the attachment
Breadth of mind, unattached, brings true insight”
(Li Hongzhi, Don’t Argue, 03.01.2005, in: Hong Yin III)

"Nicht streiten
Keine Widerworte, wenn andere mit dir streiten
Den Grund im Inneren suchen, ist Kultivierung
Je mehr erklären, desto schwerer das Herz
Großmütig, frei von Eigensinn, ein klares Verständnis erscheint"
(Vorläufige inoffizielle Übersetzung)

2. Die Wichtigkeit des Fa-Lernens

Das oben angegebene Ereignis auf dem Spielplatz erinnerte mich auch an die Wichtigkeit, die Dafa-Ressourcen klug einzusetzen. Beispielsweise konnte der Sandkasten ein Gleichnis für Dafa-Ressourcen, wie meine freie Zeit, sein. Wenn ich nicht fleißig war, dann nutzte ich manchmal diese Zeit, um Dinge zu tun, die mit Dafa nichts zu tun hatten, oder wenn gar keine Notwendigkeit bestand, diese Dinge zu tun. Dann war diese freie Zeit „auf dem Boden verstreut“ und sogar, wenn ich mich später bemühte, sie „wieder aufzusammeln“, konnte ich sie nicht vollständig wiederherstellen.

Als ich die „Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika“ las, wurde ich auf folgenden Satz besonders aufmerksam:

„Sie [die Mönche] steckten sich sogar Baumwolle in die Ohren und hörten den ganzen Tag nicht zu: ‚Ich höre nicht zu‘.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika“ 29. - 30. März 1998 in New York, USA)

Sofort kam mir einer meiner Eigensinne in den Sinn, der in den letzten Monaten stärker geworden war: Das Surfen auf den Websites der gewöhnlichen Menschen. Wenn ich etwas Zeit hatte und sonst nichts machen wollte, oder wenn ich am Arbeitsplatz bei einem bestimmten Problem nicht weiterkam, besuchte ich einige neue Portale, Blogs oder Diskussionsforen, die wertvolle Zeit in Anspruch nahmen. Später wurde es zu einer Gewohnheit, sodass mir manchmal nicht einmal mehr bewusst wurde, dass ich den Browser geöffnet hatte. Natürlich war ein derartiges Verhalten schon weit von den Anforderungen des Meisters an die Praktizierenden entfernt:

„Ich hoffe, dass ihr später die Zeit voll nutzt und euch tatsächlich kultiviert.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 9: Menschen mit großer Grundbefähigung, S. 340)

Aufgrund der Eingebung des oben erwähnten Fa über den Mönch entschied ich mich, die nächsten Tage überhaupt keine Websites der gewöhnlichen Menschen zu lesen und mich ausschließlich auf das Lernen des Fa zu konzentrieren und nur die Minghui-Website zu lesen. Es war ein besonders guter Zeitpunkt für meinen Entschluss, da gerade die ersten Erfahrungsberichte der 8. Internet-Konferenz zum Erfahrungsaustausch für Praktizierende in China veröffentlicht wurden.

Ich war erstaunt, wie rasch sich mein Kultivierungszustand in diesem Zeitraum erhöhte. Ich erkannte beispielsweise nach nur einer Woche, dass mir bestimmte Dinge, die ich an meinen Kollegen in der Vergangenheit kritisiert hatte, überhaupt nichts mehr ausmachten. Ich fing an, jene unerfreulichen Faktoren als äußerliche Phänomene zu betrachten, die Illusion und nicht wirklich waren. Stattdessen konzentrierte ich mich darauf, einen guten Herzenszustand zu behalten, nach innen zu schauen und meine Arbeitsaufgaben so gut, wie ich nur konnte, zu erfüllen.

Eine andere Veränderung war auch noch die, dass ich kleine Hinweise in Bezug auf das wahrnahm, was ich im derzeitigen Stadium der Fa-Berichtigung tun sollte. In der Vergangenheit war ich oft unsicher, auf welches Projekt für Falun Dafa ich mich konzentrieren sollte. Auch wenn ich mich bemühte, nach innen zu schauen, konnte ich keinen Anhaltspunkt finden und fühlte mich einfach hilflos in Bezug auf das Arrangement, das der Meister für mich gemacht hat. Dann las ich Folgendes im Zhuan Falun:

„Eines Tages hat einer meiner Lernenden gesehen, dass mein Fashen kam; er hat sich riesig gefreut: Der Fashen des Lehrers ist da, Herr Lehrer, bitte kommen Sie herein. Mein Fashen sagte: Dein Zimmer ist viel zu unordentlich, es gibt hier zu viele Dinge. Und so ging er weg.” (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 6: Das Herz muss unbedingt aufrichtig sein, S. 220)

Plötzlich erleuchtete ich eine neue Bedeutung dieses Abschnitts. In meiner eigenen Situation gab es so viele unterschiedliche Informationen und andere unordentliche Dinge aus allen möglichen Websites und Foren gewöhnlicher Menschen, so konnte der Fashen auch nicht in mein Herz kommen und ich konnte seine Hinweise nicht wahrnehmen.

Aus dieser Erfahrung heraus gewann ich ein klareres Verständnis darüber, wie das menschliche Denken funktioniert. Es ist wirklich einfach wie ein Behälter – was auch immer man hineingibt, das sind die Ideen und Gedanken, die unser Geist erzeugt. Wenn es mit dem Fa und mit Kultivierungserfahrungen angefüllt ist, wird es die Kultivierung im Dafa als sehr wirklich ansehen und die Außenwelt als ziemlich illusorisch und vergänglich betrachten. Wenn wir den Geist andererseits mit menschlichen Dingen anfüllen, dann wird er finden,

„… weil er sich unter den gewöhnlichen Menschen befindet, dass die greifbaren materiellen Vorteile der gewöhnlichen Menschen direkt vor seinen Augen stehen und diese doch praktisch sind.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 4: Die Umwandlung des Karmas, S. 139)

Oder es gibt vielleicht Gedanken wie: „Was ist eigentlich der Vorteil des Praktizierens?“

Dieses Verständnis half mir auch noch dabei, etwas anderes zu erkennen. Wenn ich in der Vergangenheit die Kultivierungserfahrungen von Praktizierenden in China mit meiner eigenen Kultivierung verglich, dann war es offensichtlich, dass ich nicht Schritt hielt und die Lücke zwischen den fleißigen Praktizierenden und mir selbst immer größer wurde. Ich dachte oft darüber nach, was die Ursache dafür war, dass diese fleißigen Praktizierenden beständig vorwärts strebten, während ich mich manchmal wie

„hört ein 'Durchschnittsmensch' das Dao.." , benahm ( Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 9: Menschen mit großer Grundbefähigung, S. 339).

Anfangs dachte ich, dass vielleicht meine angeborene Qualität nicht gut genug sei, doch dann verwarf ich diesen Gedanken, da alle Menschen, die in der Zeit der Fa-Berichtigung das Fa erhalten haben, außergewöhnlich sind.

Dann fiel mir plötzlich ein, dass dieser wahrgenommene Faktor tatsächlich nicht existiert! Es gibt keinen solchen Faktor. Es geht nur darum, dass die fleißigen Praktizierenden das Fa viel lernen, so wie es der Meister fordert. Dies stärkt natürlich ihren Glauben an den Meister und Dafa und schafft gleichzeitig starke aufrichtige Gedanken, die auch dazu beitragen, dass sie in ihrer Kultivierung vorwärts kommen.

In jenen Zeiten, in denen ich das Fa nicht fleißig lernte, war mein Denken mit den Dingen der gewöhnlichen Menschen angefüllt. Das führte dazu, dass die Stärke meiner aufrichtigen Gedanken reduziert wurde. Die Folge war, dass ich nicht fleißig blieb. Das bedeutet, dass ich selbst verursachte, dass mein Denken in einem weniger optimalen Zustand war, als der der fleißigen Praktizierenden. Alles kam von meinem eigenen Tun und ich konnte nicht anderen Faktoren dafür die Schuld geben.

Mit diesem Verständnis kehrte ich zurück zum Fa des Meisters im Zhuan Falun:

„Kultivierung hängt von einem selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 1: Warum wächst die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht, S. 26)

Ich bitte darum, mich freundlicherweise darauf hinzuweisen, wenn etwas nicht dem Fa entspricht.