Überblick über den Missbrauch im Zwangsarbeitslager Kaiping in Tangshan in den letzten Jahren (Fotos)

(Minghui.de) Das Kaiping Zwangsarbeitslager in der Stadt Tangshan wird als Zwangsarbeitslager Nr. 1 in der Provinz Hebei bezeichnet. Seit Beginn der Verfolgung im Juli 1999 sind dort zahlreiche Falun Dafa-Praktizierende gefoltert, verkrüppelt worden und haben ihr Leben verloren. Insbesondere nach Beginn der Vorbereitungen für die Pekinger Olympischen Spiele 2008 wurden über 100 Praktizierende in das Kaiping Zwangsarbeitslager gebracht.

Von Januar bis September 2011 waren über 40 Praktizierende allein aus der Stadt Tangshan dort eingesperrt. Frau Zheng Baohua war eine Falun Dafa-Praktizierende vom Ölfeld Nordchina in Renqiu, Provinz Hebei. 2000 war sie Juniorin an der Nordchina Hochschule. Von 2000 bis 2009 wurde sie 4-mal eingesperrt, insgesamt über sieben Jahre. Sie wurde im November 2009 aus der Kaiping Zwangsarbeits-Einrichtung in Tangshan entlassen, nachdem sie an Tuberkulose im Endstadium erkrankt war. Sie starb am 18. April 2011 im Alter von 32 Jahren.

„Chunqiu Stuhl“ und „Eishaus“

Das Lager besteht aus einem dreistöckigen Gebäude, mit den Ebenen eins und zwei, die identisch ausgelegt sind. Die Nordseite liegt das ganze Jahr über im Schatten. Es ist ab Anfang September dort extrem finster und beißend kalt. An der Nordwestseite befindet sich ein dreistöckiges Gebäude, die „Erziehungs-“Abteilung, wo Praktizierende auf der Nordseite auf dem Fußboden gefoltert werden. Die Wachen mögen in diesem Bereich nicht patrouillieren und sie stand lange Zeit frei. Er ist dort extrem kalt; es ist der Platz, an dem Falun Dafa-Praktizierende gefoltert werden.

Von Ende Oktober bis Ende November 2008 machten die Falun Dafa-Praktizierenden morgens die Übungen. Die Wachen Lu Haicun, Wang Wenping und Yan Hongli schleppten die Praktizierenden Frau Wang Weiyue und Frau Zhou Shuyin in die Erziehungsabteilung. Sie banden sie den ganzen Tag auf den „Chuqiu Stuhl“ (ein Folterinstrument). Ihre Hände und Füße wurden an den Armlehnen und Stuhlbeinen festgebunden, sodass sie sich nicht bewegen konnten. Es war extrem kalt und so konnten sie, nach vielen Stunden auf den Stuhl gefesselt, kaum noch gehen. Die Praktizierende Frau Bai Genyu wurde drei Tage lang auf diese Weise festgebunden und Frau Zheng Baohua zwei Tage und eine Nacht. Dann wurden sie in das nördliche „Eishaus“ gebracht und dort für fünf Tage und Nächte festgebunden. Obwohl es eiskalt war, öffneten die Wachen die Fenster und der Wind blies direkt auf Frau Zheng. Frau Liu wurde für neun Tage und Nächte auf einen Stuhl gebunden. Yan Hongli erlaubte nicht, dass Frau Liu und Frau Zheng auf die Toilette gingen; Frau Liu verlor daraufhin die Kontrolle über ihren Darm. Sie trat aus Protest gegen die Folter in einen Hungerstreik, ihr Blutdruck stieg daraufhin stark an und so wurde sie freigelassen.

Diese Foltereinrichtung besteht aus einem Holzstuhl mit Armlehnen. Hände und Füße der Praktizierenden werden für viele Stunden an den Stuhl fixiert, eine extrem schmerzhafte Folter.

Am 01. Januar 2009 verweigerten die Praktizierenden das Abzählen und widersetzten sich Durchsuchungen und jeglichen Schikanen. Wang Wenping nahm Frau Wang Weiyue mit in ein Büro, schlug sie über 10-mal ins Gesicht und band sie vier Tage und Nächte auf den Folterstuhl. All die Praktizierenden wurden brutal gefoltert. Frau Bai Fengyu und Frau Ren Shufen wurden zwei Tage und eine Nacht auf den Folterstuhl gefesselt. Frau Zheng Baohua wurde für fünf Tage und Nächte auf den Stuhl gebunden. Frau Liu Shuge, Frau Hou Fang, Frau Liu Xiaojun, Frau Yang Miao und Frau Li Hui wurden in die Erziehungsabteilung gebracht und mussten bei der extremen Kälte von 8 Uhr bis 17 Uhr im Korridor stehen. Weil sie sich weiterhin weigerten, wurden alle, die das Abzählen ablehnten, nach draußen in die beißende Kälte gebracht. Frau Wang Lanfeng und Frau Yang Miao blieben drin, weil sie sich nicht gut fühlten. Der Wind war bitter kalt. Über 20 Praktizierende wurden nach draußen in die Kälte gestellt. Als Frau Zheng Baohua in Ohnmacht fiel, wurde sie reingebracht.

Die Wachen begannen, sieben Praktizierende zu foltern, darunter Frau Bai Fengyu, Frau Liu Shuge, Frau Liu Xiaojun, Frau Hou Fang, Frau Zheng Baohua, Frau Yang Miao und Frau Wang Lanfeng. Dann brachten sie sie in den kältesten nördlichen Raum. Die Wachen gaben ihnen nichts zu essen und forderten von ihnen, dass sie sich vor dem Essen abzählten. Für zwei Tage und Nächte erhielten diese Praktizierenden 30 Biskuits und eineinhalb Tüten Instantnudeln. Trotz beißender Kälte, Hunger, intensivem mentalen Druck und physischer Folter gaben diese Praktizierenden nicht nach. Am dritten Tag suchten sie nach Wang Wenping und erklärten vernünftig, friedlich und barmherzig die Fakten über Falun Dafa. Wang Wenping und Lu Haicun waren schließlich einverstanden, sie mit Nahrung zu versorgen. Frau Wang Langfang litt unter Hypertonie und wurde auf Kaution zur medizinischen Behandlung entlassen.

Anfang Oktober wurden Frau Zheng Baohua und Frau Yang Miao in die gleiche Zelle gesteckt. Das Wetter war bereits sehr kalt. Sie baten wiederholt um ihre Kleider. Anfang November erhielten sie ihre Wollpullover und Hosen, doch die Wärmejacke und die Unterwäsche von Frau Zheng wurde nicht zurückgegeben. Der Nordraum war schneidend kalt. Andere Insassinnen hatten zwei bis drei Schichten Matratzenauflagen und drei Wolldecken. Die beiden Praktizierenden jedoch durften von jedem nur ein Teil haben, sodass sie die ganze Zeit froren und nicht schlafen konnten.

Am 15. November hatte Frau Zheng hohes Fieber und hustete mehrere Tage lang Schleim aus. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht, wo sich herausstellte, dass sie Tuberkulose im Endstadium hatte. Das Zwangsarbeitslager lehnte ab, die Verantwortung für ihre Erkrankung zu übernehmen, und entließ sie.

Gedemütigt und beleidigt

Am 31. Dezember 2008 durchsuchten Wang Wenping und die Lagerwachen alle Praktizierenden, um zu sehen, ob sie irgendwelche Artikel des Lehrers bei sich hatten, und führten Ganzkörperuntersuchungen durch.

Aufgrund der lang anhaltenden Zwangsernährung war Frau Zheng Baohua Anfang Mai 2009 stark abgemagert, obwohl sie normal aß. Sie hatte immer Fieber und hustete täglich Schleim aus. Nachdem sie in ein Krankenhaus außerhalb des Lagers gebracht worden war, isolierten die Wachen Yan Hongli und Liu Liying Frau Zheng, um sie eine Woche lang intravenös zu ernähren. Als sie extrem geschwächt war, zog ihr Yan Hongli ihre Kleider aus und steckte sie in eine Arbeitslageruniform. Weil sie fürchtete, sie würde sich die Uniform ausziehen, banden sie sie auf ihrem Bett fest. Zur gleichen Zeit zog Yan Hongli persönlich die Kleider von Frau Yang Miao aus. Dies ging zwei Tage so weiter. Sie zerrissen das Unterhemd von Frau Yang und ließen ihr schließlich nur noch zwei BHs und drei Paar Schlüpfer zum Anziehen.

Frau Yang hatte nur noch Unterwäsche zum Anziehen und legte sich ihr Gesichtshandtuch um die Schultern. Eine ältere Frau, die eingesperrt war, weil sie für ihre Rechte appelliert hatte, gab Frau Yang ihre eigene Wollkleidung.

Physische Bestrafung und Prügel

Während der Olympischen Spiele 2008 wurde Frau Du Yulan, Mitte 60, von Yan Hongli geschlagen, als sie die Falun Dafa Übungen praktizierte. Die Augen von Frau Du waren danach eine Woche lang geschwollen und blutunterlaufen und sie litt nach den Schlägen unter Kopfschmerzen.

Im August 2008 wurde Frau He Yan zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und im Kaiping Zwangsarbeitslager eingesperrt. Innerhalb von nur drei Monaten hatte die vormals gesunde, junge Frau Herzprobleme, Blut im Stuhl und erbrach Blut, sie war in einem kritischen Zustand. Wiederholt beantragte ihre Familie, dass sie aus medizinischen Gründen freigelassen werden sollte, doch ohne Erfolg. Die Wachen Lu Haicun und Yang Haifang erlaubten ihrer Familie nicht, sie zu besuchen, und erlaubten noch nicht einmal ihrem Anwalt, sich mit ihr zu treffen. Am Morgen des 04. März 2009 ging ein Angehöriger ihrer Familie in das Kaiping Zwangsarbeitslager, um sie zu besuchen, und fand heraus, dass Frau He am 10. Januar 2009 von der Wache Lu Haicun brutal verprügelt worden war. Frau He litt unter Symptomen einer Herzattacke. Zwei Monate nach der Misshandlung hatte sie immer noch Schmerzen in der Brust und ihre linke Schulter war gefühllos.

Ende September 2008 wurden Frau Du Yulan von Yan Hongli und mehreren Wachen in die Erziehungsabteilung geschleppt, weil sie auf der oberen Ebene eines Stockbettes die Falun Dafa Übungen praktiziert hatte. Eine Wache packte sie an der Kehle und Yan Hongli und mehrere Wachen schlugen und schockten sie. Sie hatte Verletzungen im Gesicht, am Kopf und am ganzen Körper. Zwei Tage später wurde Frau Du bei der Feldarbeit ohnmächtig. Hinterher verlor sie mehrere Male das Bewusstsein und jedes Mal wurde es schlimmer. Das Lager brachte sie in das Krankenhaus - sie kehrte nie wieder zurück.

Frau Hao Fenglian wurde Anfang 2008 von etwa einem Dutzend Wachen, darunter Yan Hongli, Wang Wenping, Zhang Hairong und Wang Yufen brutal geschlagen und geschockt. Sie hatte blaue Flecken an der Stirn und am Kinn und ihre Augen waren geschwollen. Die Wachen zwangen sie später, zwei Tage lang auf einem Stuhl zu sitzen. Yan Hongli erlaubte ihr nicht, auf die Toilette zu gehen. Sie wurde inkontinent, bekam Herzprobleme und hohen Blutdruck. Die Lagerbeamten befürchteten, dafür zur Verantwortung gezogen zu werden, und ließen sie frei.

Oft benutzten die Lagerwachen die Ausrede, die sanitären Bedingungen zu überprüfen, um Praktizierende zu verfolgen. Eine Wache schleppte Frau Li Zhimin in die Aufstellung, während sie sich widersetzte. Die Wache Wang schleppte sie am Kragen ihres Pullis, riss ihn herunter und hinterließ einen großen blauen Flecken auf ihrem linken Arm. Sie schleppten sie die ganze Treppe hinunter und über die ganze Etage.

Am 06. September 2008 brachte die Wache Wang Frau Li Zhimin in das Büro und fragte sie, ob sie in der Zelle die Falun Gong Übungen praktiziert habe, während drei Wachen sie herum schubsten. Dann brachte Wang sie in eine Einzelhaftzelle und ging weg. Yan Hongli, Wache Yang und Wache Wang stießen und banden sie auf einen Folterstuhl. Yan zog sie an den Haaren, ein Knie auf dem Bauch von Frau Li, und schmetterte ihren Kopf 7- oder 8-mal gegen den Stuhl. Wache Lu Haicun schlug brutal auf ihren Kopf. Sie konnte danach den Kopf nicht mehr heben. Die Rückseite des Kopfes war geschwollen, sie hatte fünf Fingerabdrücke im Gesicht und ihr Kopf fühlte sich an, als würde er explodieren. Am 06. Februar 2009 „inspizierten“ Lu Haicun und acht oder neun andere Wachen „die sanitären Bedingungen“. Frau Li berichtete, dass sie geschlagen würde. Wache Yang packte sie an den Haaren, während Li sie zu Boden warf und sie in die Hüften trat, was einen großen Bluterguss zurückließ. Sie schnürten sie danach zusammen.

Am Tag nach dem Laternenfest 2009 behauptete Wang Yufen, sie würde die Praktizierenden in den Lagerladen bringen, doch stattdessen brachte sie Frau Bai Fengyu, Frau Liu Shuge, Frau Zheng Baohua, Frau Hou Fang und Frau Liu Xiaojun in die Erziehungsabteilung. Die Wachen Lu Haicun, Wang Wenping und Yan Hongli fesselten sie einen Tag lang auf den Folterstuhl. Die Praktizierende Frau Yang Miao war von der Folter ausgenommen, weil ihr Blutdruck zu hoch war (110/195).

Nach wiederholter Folterung litten sechs der Praktizierenden unter Angstzuständen und körperlichen Verletzungen und sie waren ganz schwach. Frau Bai Fengyu wurde herzkrank. Frau Liu Shuge und Frau Liu Xiaojun litten unter Bluthochdruck (120/180), Frau Zheng Baohua hatte Beinkrämpfe und Frau Hou Fan litt unter starken Kopfschmerzen.

Am 26. Februar 2009 praktizierten Frau Zheng Baohua und Frau Liu Xiaojun die Falun Dafa Übungen. Die Wachen brachten Frau Zheng und Frau Liu in die Erziehungsabteilung und banden sie dort neun Tage bei geöffnetem Fenster lang auf den Folterstuhl. Als sie in den Raum zurückkamen, entfernten die Wachen die Bettbretter und fesselten die Hände von Frau Zheng und Frau Liu an die Bettrahmen. Nach sieben Tagen war Frau Liu sehr schwach. Erst dann stoppten die Wachen die Folter.

Folternachstellung: Hände auf den Rücken gefesselt

Am nächsten Tag nahmen die Wachen Frau Zheng und Frau Liu die Kleider weg. Als sie am Morgen die Falun Dafa Übungen praktizierten, sahen dies die Wachen auf dem Monitor. Alle Wachen im Dienst kamen, um sie zu schlagen und mit Elektrostöcken zu schocken. Wache Wang Wenping schlug Frau Zheng über 30-mal ins Gesicht.

Die Wache brachte Frau Zheng in die Erziehungsabteilung. Viele Wachen schlugen und traten sie. Später banden sie sie 11 Tage lang auf den Folterstuhl, danach musste sie sich sieben Tage hinhocken.

Folternachstellung: Elektroschocks

Frau Liu Xiaojun war im Hungerstreik. Wache Li Haicun zwickte und schlug sie mehr als ein Dutzend Mal ins Gesicht. Wache Wang Wenping schlug sie mehr als 20-mal ins Gesicht.

Frau Wu Shuxian wurde von den Wachen Wang Wenping, Wang Yan und Xia Juan geschlagen. Ihr Hörvermögen war anschließend beeinträchtigt und lange Zeit konnte sie ihren Arm nicht heben.

Brutale Zwangsernährung

Am 26. März 2009 trat Frau Zheng Baohua in einen Hungerstreik, um gegen Folter zu protestieren. Am ersten Tag ihres Hungerstreiks schleppten die Wachen Frau Zheng in die Nasszelle und zogen ihr die Kleider aus, ließen ihr nur ein Unterhemd und einen Schlüpfer. Der Arzt war nicht da und die Wachen wiesen Insassinnen an, Frau Zheng zwangszuernähren. Frau Zheng fragte: „Sie ist keine Ärztin. Wer trägt die Verantwortung, wenn etwas Schlimmes passiert?“ Jemand packte Frau Zheng an den Haaren und die Wache schlug sie ins Gesicht. Am nächsten Tag kamen die Gefängnisärzte Wang Hongli und He Hongwei. Um sie zwangszuernähren führten sie mehrere Male fälschlicher Weise die Sonde in ihre Lungen ein. Es war Blut an der Sonde, als sie herausgenommen wurde. Zwangsernährung löst Nasenbluten, Durchfall, Erbrechen und extreme Schmerzen aus.

Anfang April 2009 protestierten sechs Praktizierende gegen die brutale Folter, indem sie sich weigerten, die Gefängnisuniform zu tragen. Ende April steckten Wachen Frau Hou Fang, Frau Bai Gengyu, Frau Liu Shuge und Frau Yang Miao in eine Zelle und sperrten Frau Zheng Baohua und Frau Liu Xiaojun zusammen ein, da sie in einen Hungerstreik getreten waren. Sie nahmen ihnen ihre Oberkleidung weg, ließen ihnen nur noch ihre BHs und Schlüpfer. Am 25. April, als Wang Wenping und Wang Hongli Frau Liu Xiaojun zwangsernährten, rief sie „Falun Dafa ist gut!“ Bald danach traten bei Frau Bai Fengyu erneut Herzprobleme auf, die jedoch nach etwa einer Stunde wieder nachließen.

Folternachstellung: Zwangsernährung

Im Mai 2009 hatte infolge der lang andauernden Zwangsernährung Frau Zheng Baohua stetig leichtes Fieber und sie hustete täglich Schleim aus, manchmal bekam sie auch hohes Fieber und erbrach sich. Es wurde Tuberkulose diagnostiziert.  Die Wachen ließen sie nicht in Ruhe und führten täglich durch den Nassraum Zwangsernährungen durch.

Verweigerung der Toilettenbenutzung

Am 20. Februar 2009 machten sechs Praktizierende die Falun Dafa Übungen. Das Wachpersonal trennte sie und verlegten Frau Zheng Baohua und Frau Liu Xiaojun am 23. Februar zur Folterung in den West Raum. Frau Liu Shuge und Frau Yang Miao wurden in den Nord Raum, das so genannte „Eishaus“, gebracht, nachdem man gesehen hatte, dass sie am Morgen die Übungen praktiziert hatte. Die Wachen legten ihnen Handschellen an und fesselten sie mit Stricken von 5 Uhr morgens bis 19 Uhr. Yang Haifeng und Ding Xiaoguang folterten sie später mittels Elektrostöcken. Als Yan Hongli Dienst hatte, warf sie die Decken der Praktizierenden auf den Boden, fesselte Frau Liu Shuge ans Bett und lehnte es ab, sie auf die Toilette gehen zu lassen. Infolgedessen machte Frau Liu 3-mal das Bett nass.

Am 26. März 2009 wurde Frau Bai Fengyu acht Tage lang die Toilettenbenutzung verweigert. Am neunten Tag fühlte sich Frau Bai schlecht und beantragte, zur Toilette gehen zu dürfen, doch Wache Yan Hongli lehnte dies ab. Nachdem sie eine Stunde gewartet hatte, zog Frau Bai an der Tür und versuchte hinauszugehen. Yan Hongli schockte sie am Herzen mit einem Elektrostock und Frau Bai wurde augenblicklich ohnmächtig. Frau Liu Xiaojun, Frau Zheng Baohua und Frau Hou Fang riefen um Hilfe, doch es kam niemand. Etwa nach eineinhalb Stunden kam Frau Bai wieder aus ihrer Bewusstlosigkeit zurück.

Frau Bai sagte: „Auf die Toilette zu gehen, ist ein grundlegendes Menschenrecht. Eher würde ich nicht essen.“ Sie trat in einen Hungerstreik und am fünften Tag fesselten die Wachen Wang Wenping und Ding Xiaoguang zusammen mit Doktor Wang Hongli Frau Bei auf den Folterstuhl. Etwa zehn Personen führten eine Zwangsernährung bei ihr durch. Wang Wenping wies Ji Fengying an, ihren Mund mit einem Löffel aufzuhebeln. Als ihr Mund anfing, stark zu bluten, brachen die Wachen die Zwangsernährung ab.

Danach traten Frau Liu Xiaojun, Frau Zheng Baohua und Frau Hou Fang für weitere 20 Tage in einen Hungerstreik. Sie wurden zum Teil 2mal täglich zwangsernährt. Mehrere Male war die Sonde beim Herausnehmen voller Blut.

Am 19. Mai legten die Wachen Frau Zheng Baohua und Frau Yang Miao in die gleiche Zelle zusammen. Weil Frau Zheng völlig abgemagert war, zog sie alle ihre Kleidung und Hosen an. Die Wachen beschimpften sie und wollten sie nicht auf die Toilette gehen lassen. Am siebten Morgen, als Frau Zheng und Frau Yang die Falun Dafa-Übungen praktizierten, kam Yan Hongli mit Handschellen und Seilen herein. Sofort wies Frau Yang darauf hin, dass sie seit sechs Tagen und Nächten nicht mehr auf einer Toilette gewesen sei, und bat darum, gehen zu dürfen. Yan Hongli lehnte dies ab und legte ihr Handschellen an, worauf diese laut rief: „Brigadechefin Yan nimmt unsere Kleidung weg und erlaubt uns nicht, auf die Toilette zu gehen!“ Yan Hongli steckte sofort den Strick in den Mund von Frau Yang, drückte mit dem Daumen auf den Zungengrund und erstickte sie beinahe. Yang Hongli und eine Gefangene stopften ein Tuch in den Mund von Frau Zheng, wobei ihr Mund verletzt wurde und stark blutete. Am zehnten Tag waren die beiden Praktizierenden, nachdem sie seit neun Tagen und Nächten nicht mehr auf einer Toilette gewesen waren, sehr schwach, konnten weder schlafen noch sich hinlegen. Der Bauchraum von Frau Zheng war angeschwollen. Nach 16 Uhr riefen die Wachen den Arzt, bald danach durften sie die Toilette aufsuchen. Mehrere Tage lang hatten sie Blut im Urin. Aus Protest gegen die Verfolgung traten sie wieder in einen Hungerstreik.

Folter, wenn der Leiter nicht gegrüßt wird

Im Juli und August 2008 waren etwa 30 bis 40 Praktizierende im Lager eingesperrt. Die Lagerbeamten machten von allen Praktizierenden Fotos, obwohl sich viele dagegen wehrten. Die Wachen packten sie am Gesicht und den Haaren und machten dennoch Fotoaufnahmen. Anfang August protestierten die Praktizierenden gegen die illegale Inhaftierung, indem sie sich weigerten, die Arbeitslagerregeln zu beachten, wie z. B. den Chef zu grüßen. Deswegen wurden sie gefoltert.

Die Praktizierende Yang Miao wird gegen ihren Willen fotografiert

Ende August sah eine ältere Frau (eine Nichtpraktizierende), die eingesperrt war, weil sie für ihre Rechte appelliert hatte, dass die Wache Wang Yufen Praktizierende folterte, die sich weigerten, den Leiter zu grüßen. Sie mussten daraufhin stundenlang stehen und durften nicht vor 22:30 Uhr ruhen. Sie konnte den mentalen Druck nicht mehr aushalten und versuchte, sich aufzuhängen, wurde aber von anderen Insassinnen entdeckt. Von da an grüßte keine der Praktizierenden mehr den Leiter. Wegen dieses Selbstmordversuchs im September wurden in jeder Zelle modernere Überwachungseinrichtungen installiert. Die Wachen trauten anderen Insassinnen beim Beobachten der Praktizierenden nicht mehr. Von da an überwachten die Wachpersonen die Gefangenen selbst.

Schwarzes weiß und Weißes schwarz machen

Am 07. Januar 2009 kam die Familie von Frau Li Zhimin ins Zwangsarbeitslager, um sie zu besuchen. Das Wachpersonal erlaubte diesen Besuch jedoch nicht. Eine Wache brachte Frau Li ins Büro. Wächter Lu Haicun zwickte Frau Li im Gesicht und fluchte: „Deine Schwiegermutter ist hier und du willst sie nicht sehen.“ Er schlug Frau Li auf den Kopf, bis sie ohnmächtig wurde. Als Frau Li wieder zu sich kam, war sie von Lu Haicun auf einem Stuhl festgebunden worden. Lu rief die zuständige Wache herbei: „Lasst ihre Familie nicht weggehen. Bittet sie, noch ein Weilchen zu bleiben.“ Er täuschte vor, er versuche Frau Li dazu zu überreden, ihre Familie zu treffen. Wache Wang sagte zum Ehemann von Frau Li: „Ich versuche, sie zu überreden, dass sie dich sehen will.“ Lu sagte: „Wer schlägt dich? Wer hat das gesehen?“

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