Sich selbst kultivieren, anstatt sich auf die Mängel der anderen zu konzentrieren

(Minghui.de) An diesem Morgen tauchte in meinem Kopf ein Gedanke der Unzufriedenheit gegenüber einem Koordinator auf. Als ich darüber nachdachte, schien der Gedanke vernünftig zu sein. Ich wurde immer ärgerlicher und mein Körper fühlte sich immer unwohler. Meine Gedanken gerieten in Verwirrung.

Das körperliche Unwohlsein alarmierte mich. Plötzlich erkannte ich, dass diese Gedanken nicht meine eigenen waren. Als ich meine Gedanken änderte, verschwanden die Gefühle des Unwohlseins sofort.

Nachdem ich die Situation verstanden hatte, wollte ich überhaupt nicht mehr über die Mängel des Praktizierenden nachdenken. Ich wusste, dass ich darüber nachdenken sollte, ob ich ähnliche oder andere Mängel habe. Bei diesem Gedanken fühlte ich mich von ganzem Herzen glücklich und froh.

Ich beschloss, meine heutige Erfahrung niederzuschreiben, um sie mit allen zu teilen. Durch diese Erfahrung habe ich erkannt, dass Kultivierung bedeutet, sich selbst zu kultivieren. Ich merke, wenn ich mich auf die Mängel der anderen konzentriere, vergesse ich, mich selbst zu kultivieren - dann kann mein Selbst nicht berichtigt werden. Darüber hinaus werden meine Eigensinne vom Bösen verstärkt und vergrößert. Was sich auf der Oberfläche manifestiert, sind Probleme und Leiden, was wahrscheinlich die wahre Widerspiegelung des verzweifelten Wunsches der Lebewesen auf Rettung ist. Wenn ich stattdessen wahrlich im Inneren nach Mängel suche, kultiviere ich mich wirklich selbst, was mit der Anforderung des Meisters „nach innen suchen“ vom Fa übereinstimmt. Es mag an der Oberfläche banal aussehen, doch in anderen Dimensionen mag dies eine große Veränderung sein, wie den Himmel und die Erde auf den Kopf zu stellen. Das Glück der Errettung der Lebewesen wird sich auch an der Oberfläche zeigen und man kann dann die Großartigkeit der aufrichtigen Kultivierungspraktik erfahren.

In einer umfassenden Kooperation hat jeder verschiedene Eigensinne. Wenn wir uns auf die Mängel der anderen fokussieren, entstehen leicht Konflikte. Wenn sich keiner selbst kultiviert, dann ist es schwer, diese Konflikte zu lösen. Mit der Zeit intensivieren sich die Konflikte ständig und es kann zu einer Ansammlung von Ärger kommen. Dann finden es die Praktizierenden schwer, überhaupt miteinander zu kooperieren.

Typisch in einem Konflikt ist: Keiner der beiden Seiten schaut nach innen, stattdessen beschuldigen sie die Gegenseite, sich nicht zu kultivieren. Ich habe bemerkt, dass das größte Hindernis, mich selbst zu kultivieren, mein Denken war, warum sich der andere nicht kultiviere. Ich habe erkannt, dass ich die Veränderung der anderen als Bedingung erachtete, mich selbst zu ändern, und dass dieser Zustand, mich selbst nicht ernsthaft zu kultivieren, vom Fa abweicht.

Etwas, das mich am meisten beeindruckte, passierte vor sechs Jahren. Zwei Praktizierende fanden, dass ich mich zu sehr über einen Koordinator beschwerte, und sie kamen, um ihre Verständnisse mit mir auszutauschen. Um zu verhindern, dass meine Eigensinne berührt wurden, verspürte ich etwas Abneigung. Als Antwort auf meine Satire und meinen Hohn hörten sie meinen endlosen Beschwerden gegenüber dem Koordinator mit großer Geduld zu. Bis heute schäme ich mich über meine damaligen Beschwerden. Später habe ich mehrmals die Erfahrung gemacht, dass es wirklich große Geduld erfordert, anderen Menschen zuzuhören, die in großem Ego versunken sind. Mit meinen Eigensinnen konnte ich nicht zuerst an andere denken und erkannte damals wirklich nicht, dass ich Eigensinne hatte.

Schließlich weckte mich etwas auf, das ein Praktizierender sagte. Er sagte, dass es keine Ausreden für mich gebe, nach innen zu suchen, auch wenn der Koordinator tausende von Fehlern mache. Danach fand ich keinerlei Ausrede mehr, weiter zu argumentieren. Dann entdeckte ich, dass ich bei dem Problem, wie man den Koordinator behandelt, seit langem nicht nach innen gesucht oder mich kultiviert hatte. Obwohl ich oft darüber sprach, mich selbst zu kultivieren, bedeutete das in Wahrheit, dass ich hoffte, die andere Person würde sich kultivieren. Der Mitpraktizierende machte mich auf den Kern meines Problems aufmerksam.

Durch diese persönliche Erfahrung war ich sehr willig, dem Rat von anderen Praktizierenden zuzuhören. Der Grund ist, dass ich lernte, dass ich vielleicht Eigensinne habe, die ich noch nicht erkannt habe. Wenn Praktizierende sie aufzeigen können, ist es mein Segen und es ist der Meister, der jemanden arrangiert hat, mir zu helfen.

In den Jahren, in denen ich mich auf die Mängel anderer Leute fokussierte, war es schwierig für mich, mich selbst zu kultivieren. Es schien, dass jene Mängel so offensichtlich und greifbar waren, dass es schwierig für mich war, sie mir nicht zu Herzen zu nehmen. Später erkannte ich allmählich, dass ich über ein Problem von zwei Seiten her nachdenken soll. Einerseits sollte ich, wenn ich die Mängel anderer sehe, mich daran erinnern, dass ich dieselben Probleme haben muss. Je ernsthafter meine Probleme sind, desto deutlicher werden die Mängel aufgezeigt. Andererseits, wenn ich Mängel anderer sehe oder mich betroffen fühle, bin ich berührt und ärgerlich. Dann ist es genau an der Zeit, dass ich meine Eigensinne der Missgunst, des Neides und das Herabsehen auf andere Praktizierende aufgeben sollte.

Wenn wir sehen, dass Praktizierende nicht kräftig nach vorne streben oder ihre Mängel und Eigensinne nicht sehen, haben wir häufig „eine Abscheu vor dem Bösen“. Doch der wichtigste Punkt ist, dass wir inmitten dieser Situation vergessen, uns selbst zu kultivieren. Stattdessen wollte ich mich raushalten, streng mit anderen sein und andere kultivieren.

Wenn die alten Mächte die Mängel der Dafa-Jünger sehen, schaffen sie es nicht, es zu ertragen, und müssen stören. Wir dürfen nicht auf die Wege der alten Mächte verfallen. Wenn wir es nicht schaffen, andere zu kultivieren, verfallen wir manchmal in böse Gedanken über Mitpraktizierende, welche sind: „Egal was ich sage, du wirst nicht zuhören. Vielleicht lasse ich das Böse dich in Ordnung bringen; dann kannst du es erkennen.“ Solche Gedanken sind sehr schädlich. Wenn wir solche Dinge häufig denken, liefern wir dem Bösen damit nicht eine Entschuldigung, Praktizierende zu verfolgen?

Der Meister hofft, dass wir uns mit enormer Barmherzigkeit kultivieren. Mein Verständnis ist, dass enorme Barmherzigkeit eine Eigenschaft der göttlichen Lebewesen des neuen Kosmos ist. Sie hat kein Limit und ist gutherzig zu jedem. In dem, ob es ein Mitpraktizierender gut macht oder nicht und ob er oder sie gutherzig zu mir ist, sollte ich das wahre Selbst des Praktizierenden von seinen Eigensinnen klar unterscheiden und nicht seine Eigensinne als ihn betrachten, ich sollte ihn schätzen und respektieren und klar erkennen, dass ein Mitpraktizierender dennoch ein Jünger unseres respektierten Meister ist, auch wenn er es nicht gut macht. Kein anderes Wesen ist es wert, ihn zu überwachen. Diese Barmherzigkeit sollte für jeden dieselbe sein. Wenn wir Barmherzigkeit nur für eine Person zeigen, aber anderen gegenüber keine Barmherzigkeit haben, dann ist dies nicht barmherzig sondern Sentimentalität.

Erst wenn eine andere Person seine Mängel aufzeigt, kann man sehen, ob wir diese Person ertragen können. Ich denke, nur aus der Perspektive der Fa-Berichtigung und Kultivierung heraus können wir diese enorme Barmherzigkeit kultivieren. Wir müssen uns selbst in die Position des Praktizierenden versetzen und über seine Schwierigkeiten nachdenken; wir müssen korrekt verstehen, dass jeder aufgrund der unterschiedlichen Lebensumstände verschiedene Eigensinne hat. In unserer gesamten Kooperation sind die Tugenden eines jeden die Ergänzung zu den Mängeln der anderen. Wir müssen uns nicht mit anderen messen. Was wir tun sollten, ist, die Mängel der anderen mit unseren Tugenden zu harmonisieren.

Wenn wir uns unter allen Umständen kultivieren können, werden unsere Beschwerden und Ängste über andere Praktizierende verschwinden. Natürlich können wir nicht ins Extrem gehen und Mitpraktizierende ignorieren. Das oben erwähnte Beispiel weist darauf hin, dass es für Praktizierende notwendig ist, sich gegenseitig aus Gutherzigkeit zu helfen. Dies kann unsere Verbesserung fördern und Verluste verringern. Der Effekt wird nur gut sein, wenn wir in einem Zustand der Barmherzigkeit sind und aus Gutherzigkeit handeln. Wir müssen unserem Ton Beachtung schenken und es wird besser sein, wenn wir unsere Erfahrungen mit Mitpraktizierenden persönlich austauschen. Ist es nicht ein Prozess, sich selbst zu kultivieren, wenn wir anderen helfen?

Außerdem, wenn zwei Praktizierende einen Konflikt miteinander haben und ein Dritter dies sieht, sollte auch er sich selbst kultivieren. Er sollte prüfen, ob sein Herz berührt ist. In diesem Prozess sollte er niemals in die Dinge hineinspringen oder auf die andere Seite schwanken. Wenn wir finden, dass die Praktizierenden in dem Konflikt nicht klar sind, sollten wir sie leise mit aufrichtigen Gedanken stärken und die bösen Faktoren hinter ihnen klären. Wenn wir selbst auf die andere Seite des Konflikts schwanken und aufgebracht werden, dann erhöhen wir tatsächlich ihre Schwierigkeiten und vertiefen die existierende Lücke zwischen ihnen.

Wir sollen dem Praktizierenden ruhig zuhören, bis er zu reden aufhört. Wenn wir unser Herz mit dem Fa füllen, wird uns der Meister Weisheit geben. Zum Beispiel nur ein Satz von einem Mitpraktizierenden, wie oben erwähnt („dass es keine Ausreden für mich gebe, nach innen zu suchen, auch wenn der Koordinator tausende von Fehlern mache.“) erweckte mich aus meiner Verwirrung.

Als ich diesen Artikel schrieb, erinnerte ich mich plötzlich an etwas aus einem Artikel von vor vielen Jahren, welches war: „Egal ob sich jemand wie ein Praktizierender benimmt oder nicht, doch zu der Zeit ist es wichtig, dass ich mich wie ein Praktizierender benehmen muss“.

Den Fokus von der Kultivierung anderer auf die eigene Kultivierung zu verlegen, ist nicht nur ein Moment der Änderung unserer menschlichen Anschauungen; es ist die wahre Erhöhung der Xinxing eines Praktizierenden. Das ist der Unterschied zwischen einem Lebewesen und einem göttlichen Wesen. Es erfordert fortwährendes, konzentriertes Fa-Lernen und fleißige Kultivierung als Grundlage. Es gibt keine Abkürzung.

In der umfassenden Kooperation werden wir, wenn wir einen Konflikt haben, irritiert oder verletzt sind oder die Mängel anderer sehen. Wenn wir uns dann an das Fa erinnern, unsere Mängel sehen und uns fleißig kultivieren, werden wir mit Sicherheit gut kooperieren.

In der umfassenden Kooperation, wenn jeder nicht nur sich selbst kultiviert, sondern sich auch gegenseitig hilft, wie kraftvoll wird dieser eine Körper sein? Es wird dann keine Lücken geben, die vom Bösen ausgenutzt werden kann. Welche Verfolgung kann innerhalb solcher kraftvollen aufrichtigen Gedanken passieren?

Bitte weist mich auf Unangebrachtes hin.