Lernen, zuerst an die anderen zu denken

(Minghui.org) Vor kurzem hatte ich häufig Gedanken über gewisse Falun Dafa-Mitpraktizierende. Ich dachte immer daran, was sie falsch gemacht hatten und wie sie sich verbessern könnten. Ich war sehr besorgt um sie und spürte, dass ich ihnen helfen musste. Also verbrachte ich mehrere Tage damit, mich mit diesen Praktizierenden zu treffen und mit ihnen zu reden. Ich war so eifrig damit beschäftigt, dass ich in dieser Zeit das Fa nicht gut lernte. Es fühlte sich an, als ob es in meinem Geist eine dicke Barriere geben würde. Meine Augen konnten die Worte zwar sehen und mein Mund konnte sie aussprechen, aber ich lernte das Fa und verstand die Fa-Prinzipien nicht wirklich.

Ich wusste, dass etwas nicht stimmte. Also sendete ich mehrmals aufrichtige Gedanken aus, doch die Situation verbesserte sich nicht. Den ganzen Tag war immer noch mit jener Art von Dingen beschäftigt. Ich lernte das Fa, als wäre es eine Aufgabe. Im Laufe der Zeit wurde das Gefühl, dass es eine Barriere in meinem Geist gab, immer stärker und stärker.

Etwa zu dieser Zeit lehrte der Meister uns:

„Ganz gleich, welcher Art von Lebenszustand deine Gedanken entsprechen, das Leben dieser Art wird eine Wirkung ausüben.“(Li Hongzhi, Dafa-Jünger müssen das Fa lernen, Fa-Erklärung in Washington D.C. 2011, 16.07.2011)

„In Wirklichkeit ist es so, dass dein Eigensinn dazu geführt hat, dass diese Lebewesen eine Wirkung erzielen können, sodass dein Eigensinn verstärkt wird.“ (ebenda)

Es ist wahr! Wie könnte ich mit so vielen Eigensinnen das Fa erhalten? Wie könnten diese Eigensinne nicht stören? Wie könnte ich irgendeinen aufrichtigen Gedanken in solch einem Zustand aussenden?

Wenn ich nach innen schaute, fand ich viele Eigensinne. Ich entdeckte, dass ich immer anderen die Schuld gab, wenn ich mit irgendwelchen Problemen aufkreuzte. Ich fragte: „Warum reagiert er/sie so?“ Aber ich dachte nicht darüber nach, was ich tat. Es war schon natürlich für mich geworden, andere anzuklagen und mich über sie zu beschweren. Ich dachte nicht zuerst an andere. Ich verhielt mich nicht nach dem Grundsatz des „Nach-innen-Schauens“. Die Suche nach innen brachte nur leeres Gerede und ich wurde egozentrisch. Ich wollte erfreuliche Dinge hören und nach Bequemlichkeit für mich suchen.

Ich fragte mich, warum ich nur die Mängel von anderen sah. Warum sah ich nicht ihre Stärken? Die Mängel, die ich sah, sollten mir helfen, mich zu verbessern. Sie sind mein Spiegel, doch ich wusste nicht, die Chancen einer Verbesserung zu schätzen.

Ich verbrachte drei Tage damit, nach innen zu schauen. Ich sah das Fa-Lernen als meine tägliche Dringlichkeit an. Während des Fa-Lernens überkreuzte ich meine Beine zum doppelten Lotussitz und konzentrierte mich. Ich beseitigte externe Störungen und schlechte Gedanken und lernte das Fa mit meinem ganzen Herzen. Die Barriere verschwand bald darauf und ich spürte, dass mein wahres Selbst begann, das Fa zu lernen.

Ich lernte die Fa-Erklärung des Meisters „Dafa-Jünger müssen das Fa lernen“ immer und immer wieder. Ich verpflichtete mich, mich gemäß dem Fa zu verhalten und jeden einzelnen Gedanken mit dem Fa zu messen.

Vor ein paar Tagen luden wir einen Mitpraktizierenden ein, der sich mit technischen Arbeiten auskennt, unsere Drucker zu reparieren. Er war mehrere Tage mit der Reparatur beschäftigt, aber einige Drucker funktionierten nicht mehr. Er entschied sich, uns in der Reparatur zu unterweisen, damit wir in Zukunft unsere Druckerprobleme selbst lösen konnten. Um Zeit zu sparen, erhielten wir einen defekten Drucker, der repariert werden musste, und forderten einige andere Praktizierende auf, sich unserer Ausbildung anzuschließen.

Die Praktizierende, die den Ort zur Verfügung gestellt hatte, war sehr aufgeregt, als sie sah, dass so viele Leute zu dieser Unterweisung gekommen waren. Sie rief: „Was macht ihr denn hier? Es hieß, ihr brauchtet nur einen Platz, um Maschinen zu reparieren - warum sind all diese Leute hier? Sie sollten jetzt gehen.“ Ich sagte: „Sie kamen von weit her und können frühestens heute am späten Abend zurückgehen.“

Ich dachte: „Sie ist so egoistisch und denkt nicht an andere. Ihr Drucker wurde repariert, aber sie kümmert sich nicht um andere.“ Während ich mich beschwerte, kam mir der Gedanke, ich solle nach innen schauen. Dann erkannte ich, dass ich es war, die überhaupt nicht an die Mitpraktizierende gedacht hatte. Sie war gestresst und ihre Toleranzgrenze überschritten. Darüber hinaus fiel mir auf, dass ich mich ihr gegenüber nicht respektvoll verhalten hatte, weil ich sie nicht im Voraus über meine Pläne informiert hatte. Ich beruhigte mich sofort und das Problem konnte letztendlich gelöst werden.

Darüber hinaus tippte ich den Erfahrungsbericht dieses Mal selbst ein. Es war mein erstes Mal. Zuvor hatte ich stets Mitpraktizierende gebeten, es für mich in den Computer einzugeben. Ich hatte sogar die Praktizierende, die so aufgeregt war, gebeten, diesen Artikel für mich einzutippen. Sie ist in ihrem Job sehr beschäftigt und bleibt bis spät in die Nacht auf. Daran hatte ich nie gedacht, wenn ich sie bat, für mich zu schreiben. Ich hatte sie immer gebeten, für mich zu tippen, wenn ich einen Artikel einreichen wollte. Dann konnte ich entspannt nach Hause gehen und mich ins Bett legen, während sie lange aufbleiben musste, um noch ihre anderen Dinge zu erledigen. Ich schämte mich jetzt und entschuldigte mich bei den anderen Praktizierenden für mein Verhalten. Also sagte ich mir dieses Mal, dass der Bericht von mir beendet werden musste, damit die Mitpraktizierenden mehr Zeit zum Fa-Lernen hätten.

Ich habe gelernt, meine Eigensinne loszulassen und zuerst an andere zu denken. Obwohl es nur ein Anfang ist, werde ich weiterhin fleißig sein, bis es zu einer Gewohnheit für mich wird.