[Ausgewählter Beitrag] Nach Fehlurteil lernte ich Falun Gong im Untersuchungsgefängnis kennen

(Minghui.org) Ich erhielt das Dafa im Jahr 2008, fast 10 Jahre nach Beginn der Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Die Situation war damals sehr besonders, deshalb möchte ich meine Erlebnisse mit euch teilen.

Nach dem Abschluss meines Studiums eröffnete ich ein Geschäft. Es lief gut und ich verdiente sehr viel. Allerdings litt ich von Geburt an unter einer Herzkrankheit und musste ein bestimmtes Medikament einnehmen. Dieses Präparat, das aus dem Ausland bezogen wurde, war das einzige, das bei mir Wirkung zeigte. Nach der Geburt meines Kindes hatte ich zudem während der Menstruation starke Schmerzen im Rücken und Bauch. Die Schmerzen waren so stark, dass ich manchmal nachts davon aufwachte. Aufgrund der Nebenwirkungen der Medikamente, bekam ich Magenkrämpfe, starke Magenschmerzen und Schweißausbrüche. Meine Lippen hatten eine dunkelrote Farbe. Um meine körperliche Verfassung zu verbessern, nahm ich jeden Tag teure Stärkungsmittel ein.

Im Jahr 2006 wurde ich aufgrund eines Verdachts verhaftet und in ein Untersuchungsgefängnis gebracht. Ich kam in eine nur etwa 40 qm große Zelle, in der sich weitere 30 Personen befanden. Wir mussten hier Essen und Schlafen, es war sehr beengt und die Luft außerordentlich schlecht. Angesichts dieser schlechten Bedingungen fragte ich mich, wie ich das hier auf Dauer aushalten könne. Immer wenn meine Krankheit akut auftrat, verlor ich das Bewusstsein. Die Wärter hatten Angst und kümmerten sich um mich. Sie brachten mich an einen Ort, wo die Belüftung besser war. Wenn ich sie um Medikamente bat, gaben sie mir welche. Allerdings wirkten diese Präparate nicht und die Krankheit verschlechterte sich. Die Wärter hatten Angst, dass ich in der Zelle sterbe. Schließlich erhielt ich die Genehmigung, dass ich zur Behandlung ins Krankenhaus gehen kann. Ich freute mich, da es sehr selten ist, dass Verhaftete im Krankenhaus behandelt werden.

Auf dem Weg zum Krankenhaus legten sie mir zirka 15 Kilogramm schwere verrostete Eisenschellen an meine Füße an. Meine beide Hände waren mit Handschellen gefesselt. Unter der Bewachung von sechs Leuten ging ich Schritt für Schritt langsam und schleppend vorwärts. Die Eisenschellen zerkratzten meine beiden Füße, sodass sie sehr weh taten. Als wir im Krankenhaus ankamen, stieg ich aus dem Wagen, die Geräusche meiner Eisenschellen zogen die Aufmerksamkeit der Passanten an. Sie diskutierten darüber, ob ich vielleicht erschossen werde. Jeder flüchtete vor uns oder drehte sich nach uns um. Ein Kind begann sofort zu weinen; seine Eltern brachten es schnell weg nach draußen. Die ganze Situation war für mich sehr deprimierend, sodass ich nur noch weinen konnte. Ich verzweifelte angesichts der Ungerechtigkeit, Hilflosigkeit und der körperlichen Schmerzen, sodass ich am liebsten sterben wollte. Aber ich hatte nicht einmal dieses Recht!

Jede Sekunde im Untersuchungsgefängnis war unendlich lang. Nachdem mir der Sachbearbeiter bestätigte, dass ich nichts mit dem Verfahren zu tun habe, teilte er mir mit, dass ich gegen eine große Summe Bargeld als Kaution freigelassen werde. Ich rief daraufhin viele Freunde an, um mir das Geld auszuleihen. Wegen der Höhe der Summe, die noch dazu bar bezahlt werden musste, schaffte ich es zum Schluss nicht, das Geld herbeizuschaffen. Nachdem sich diese Hoffnung zerschlagen hatte, war ich noch mehr verzweifelt.

Ich blieb für weitere zwei Jahre im Untersuchungsgefängnis, im Herbst 2008 erhielt ich eine Vorladung zum Gerichtstermin. Während der Verhandlung erklärte mir der Sachbearbeiter, dass meine Bemühungen die Kaution bereitzustellen, bewiesen hätten, dass ich über illegales Einkommen verfüge. Ich hatte früher schon öfters von der Hinterhältigkeit der Justiz gehört, aber nun habe ich es selbst erlebt. Das ist tatsächlich so! Das Justizsystem in China ist nur dazu da, um die Bevölkerung zu täuschen. Seit meiner Verhaftung, von den Bedingungen für eine Freilassung bis hin zur Eröffnung des Gerichtsverfahrens, haben die Beamten nur ihre eigene Macht ausgenutzt und Gesetzesübertretungen begangen. Sie raubten mir mein Vermögen, bedrohten und beleidigten mich. Ich war wütend und wollte ihre Taten an die Öffentlichkeit bringen.

Eines Tages kamen einige Journalisten vom Fernsehen und ich nutzte die Chance und berichtete ihnen von meinen Erlebnissen. „Da ich 10 Millionen Yuan Bargeld für die Kaution nicht zusammenbrachte, drohte mir der Sachbearbeiter, ich solle die Freilassung gegen Kaution nicht mehr erwähnen und die Sache vergessen. Er sagte, die Dokumente über die Freilassung gegen Kaution erfordern die Zustimmung von sechs Sektionschefs. Alle diese Personen müssen darüber entscheiden, Du hast doch Familie, pass gut auf dich auf. Ich selbst war damals im Untersuchungsgefängnis mit dabei. Wir haben alle deine Anrufe überwacht, ich habe alle Beweise. Am Tag nach dem Gerichtstermin kam mich jemand besuchen und drohte mir, über die Folgen meines Verhaltens nachzudenken. Sie wollten mir mit dieser Drohung klar machen: Erzähle am besten nichts vor Gericht. Dein Verhalten entscheidet darüber, ob es eine Anklage wird oder nicht.“

Nach diesem Erlebnis dachte ich: Wem kann man denn in dieser Gesellschaft noch vertrauen? Die Leute streben nur nach Ruhm und Reichtum. Egal was man macht, man muss vorsichtig sein und sich vor anderen in Acht nehmen. Wie kann man so leben? Seit zwei Jahren lebe ich jeden Tag mit Sorgen und Krankheit. Wer kann denn dieses Leid auf Dauer ertragen? Wenn ich diesen Weg weitergehe, gibt es keinen Ausweg. Ich saß in der Gefängniszelle in tiefster Dunkelheit und fühlte mich sehr kalt und unheimlich traurig. Ich rief in meinem Inneren: ‚Bitte, wer kann mir helfen und mich retten‘?

Ich erfuhr von einem Wärter, dass ein Journalist über meine Erlebnisse berichtet hatte. Daher verlegten sie mich in eine andere Zelle. In der neuen Zelle erregte eine über 60 jährige Frau meine Aufmerksamkeit. Ich nenne sie hier A. Ihre Augen wirkten auf mich besonders klar und tatkräftig. Ich beobachtete sie. Es gab viele Konflikte in der Zelle, aber Frau A zeigte Verständnis für die anderen und war demütig. Der Deckenventilator in unserer Zelle war sehr schmutzig und es fiel ständig Staub herab. Mit Zustimmung des Wärters erhielten wir eine Leiter, damit wir den Ventilator putzen konnten. Doch keiner traute sich die relativ hohe Leiter hinaufzusteigen, nur Frau A. Sie stieg gewandt die Leiter hinauf und säuberte den Deckenventilator. Ich bewunderte sie. Ich war noch jung, aber sehr krank. Aus Neugier fragte ich Frau A, warum sie denn hier im Untersuchungsgefängnis sei.

Frau A wird dieses Jahr 62 Jahre. Im Alter von 47 Jahren bekam sie einen Brusttumor, der operativ entfernt werden sollte. Als sie das Krankenhaus aufsuchte, sah sie eine Gruppe von Leuten, die auf der Wiese beim Krankenhaus Übungen machen. Sie interessierte sich dafür und erfuhr, dass sie Falun Gong übten. Ihr wurde mitgeteilt, dass sich die Übungsgruppe hier jeden Morgen traf. Jeder, der die Übungen lernen möchte, kann dazu kommen, alles sei kostenlos. Die Operation von Frau A sollte erst in 10 Tagen stattfinden und so entschloss sie sich, die Übungen einmal genauer anzusehen. Dann begann sie selbst mit dem Üben und bemerkte, dass sich ihre Schmerzen von Tag zu Tag verringerten. Die harte Beule an ihre Brust verschwand. Nach einer Röntgen-Untersuchung bestätigte ihr der Arzt, dass sich der Tumor verkleinert habe. Er konnte es nicht erklären und sagte nur „ Falun Gong ist fantastisch!“ Danach begann Frau A Falun Dafa zu kultivieren.

Als die Verfolgung begann, brachte man sie unter Gewalt dazu, Falun Gong zu verleumden. Da viele Leute Bescheid wussten, dass sie Falun Gong praktizierte, verurteilte man sie zu einer Gefängnisstrafe. Frau A erzählte mir: „Als mich der Tumor quälte, gab mir der Meister die Chance weiter zu leben. Ich habe nichts zurückzugeben und nur die Vorteile genommen. Wenn ich dem Druck dem Bösen folge, bin ich kein guter Mensch.“

Nun hatte ich den Grund für ihre Inhaftierung erfahren, ich war betroffen und mein Herz betrübt. Mir fiel auf, dass Frau A immer sehr nett mit anderen umging und immer zuerst an sie dachte. Ja, solche gute Menschen, die braucht unsere Gesellschaft! Die Justizbeamten in Uniform, die Diener des Staates hingegen übertraten das Gesetz und verfolgen gute Menschen. Die Kommunistische Partei verfolgt gute Menschen, aber die, die das Recht beugen, bleiben in Amt und Würden. Wie kann sich China unter diesen Umständen weiter entwickeln? Bei diesen Gedanken fühlte ich mich plötzlich wie elektrisiert.

Ich beneidete Frau A darum, dass sie so einen großartigen Meister hat. Frau A erzählte mir, dass „die meisten Dafa-Jünger den Meister nicht gesehen haben“, „wenn sie sich jedoch tatsächlich kultivieren und das eigene Verhalten mit dem Fa vergleichen und sich korrigieren, ist der Meister bei uns, unser Körper und Geist werden gereinigt“, „der Meister von Falun Dafa ist großartig und Falun Gong ist fantastisch!“

Ich erzählte Frau A vor meiner Situation. Frau A fragte mich, ob ich praktizieren möchte, was ich bejahte. Leider gab es weder Stift noch Papier in der Zelle, deshalb wiederholte Frau A die Worte des Meisters aus einem Jingwen. Ich verstand zwar noch nichts von der tieferen Bedeutung von Dafa, aber ich bewunderte den Meister sehr. Dann lernte ich die Jingwens auswendig.

Eines Abends, nach dem Auswendiglernen, verspürte ich einen starken Kopfschmerz. Normalerweise war es ein erstes Anzeichen für einen akuten Ausbruch meiner Herzkrankheit. Da ich damals noch nichts von einer Beseitigung des Karmas wusste, nahm ich aus Gewohnheit einige Medikamente ein. Kurz darauf erbrach ich sie. Ich musste anschließend sechs- oder siebenmal hintereinander erbrechen und fühlte mich so schwach, dass ich nicht einmal mehr sitzen konnte. Ich fiel auf den Boden. Frau A kam zu mir und rief meinen Namen. Ich war zwar bei Bewusstsein, konnte aber nicht sprechen. Ich versuchte mit aller Kraft meinen Finger etwas zu bewegen, um ihr zu signalisieren, dass ich sie hören kann. Frau A sagte daraufhin: „Der Meister ist direkt neben dir, glaubst du das?“ Sie wiederholte diesen Satz immer wieder. Ja, ich glaubte an den Meister und dachte: „Ich muss es überwinden, ich werde nicht sterben.“ Danach wechselte mein Zustand, mal war ich wach, dann wieder bewusstlos. Nach acht Stunden später, nachts um zwei Uhr, hatte ich wieder einen klaren Kopf. Die Schmerzen waren weg. In der Vergangenheit lag ich meist drei bis vier Tage lang im Bett. Hinzukamen die starken Nebenwirkungen der Medikamente, wie Benommenheit und Schwäche. Dieses Mal jedoch fühlte ich mich kraftvoll und mein Bewusstsein war klar. Ich wollte fast schreien: „Falun Dafa ist wahr!“ Ich war innerlich sehr bewegt und unglaublich glücklich. Endlich hatte ich den Meister gefunden! Kaum hatte ich ein bisschen Fa aus dem Jingwen auswendig gelernt, schon kümmerte sich der Meister um mich! Zum ersten Mal erlebte ich die Außergewöhnlichkeit von Dafa.

Am nächsten Morgen brachte mir Frau A die Übungen bei. Obwohl die erste Übung nicht schwer ist, kam ich stark ins Schwitzen. Danach fühlte ich mich wunderbar leicht, so als hätte ich kein Gewicht und schwebte immer nach oben. Den ganzen Tag über spürte ich, wie sich ein Mechanismus an vielen Stellen meines Körpers bewegte. Diese Erfahrung bestätigte mir erneut die Außergewöhnlichkeit von Dafa und bestärkte meinen Glauben. Nachdem ich die Übungen eine Woche lang praktiziert hatte, entdeckte ich an meinem Körper an drei Stellen rötliche Stellen, etwa in der Größe eines Yuan. In der Wunde selbst befanden sich viele sesamkorn-große Wasserblasen. Später füllten sie sich mit Eiter und es war sehr schmerzhaft. Ich dachte: „Ich bin ein Dafa-Jünger und ich habe keine Krankheiten.“ Aber die anderen Menschen in der Zelle hatten Angst, sich anzustecken und verlangten, dass ich mich behandeln lasse. Was sollte ich tun? Ich wusste noch nicht, dass ich alles mit dem Dafa beurteilen und nach innen suchen sollte, sondern nur, dass wir zuerst an die anderen denken. Ich sagte zu den Wunden: „Bitte, heile schnell! Ich weiß, dass ich das, was ich geschuldet habe, zurückzahlen muss. Aber wir dürfen bei den anderen keine Missverständnisse aufkommen lassen.“ Am nächsten Tag fingen die drei Wunden an zu vernarben. Als das die Mithäftlinge mitbekamen, waren sie erstaunt und fragten mich, wie die Entzündung alleine ohne Behandlung zurückgegangen sei. Daraufhin erzählte ich ihnen die wahren Umstände über Falun Gong und alle waren sich einig, „Falun Gong ist fantastisch und die Propaganda der Regierung falsch.“

Oberflächlich sahen die Wunden gut aus und ich dachte es wäre am abklingen. Aber in der Nacht begann meine Wunde zu schmerzen. Der Eiterherd vergrößerte sich wieder. Doch das war nur der Anfang. Um zirka acht Uhr abends begann ich zu frösteln. Die Kälte strahlte vom Inneren meines Körpers nach außen und meine Zähne fühlten sich eisig an. Plötzlich verlor ich mein Bewusstsein. Als ich wieder aufwachte, war mir heiß und es lagen sechs oder sieben Bettdecken auf mir. Später erzählten mir die Mitgefangenen, dass sich mein Körper zwar sehr kalt anfühlte, aber ich atmete noch. Daher deckten sie mich mit vielen Bettdecken zu. Nach dem Aufwachen glühte mein Körper wie ein Ofen. Ich deckte mich schnell auf. Mein Körper dehnte sich mit der Erhöhung der Körpertemperatur ständig aus. Als ich diese Hitze nicht mehr ertragen konnte, kam die Kälte wieder. Die Kälte trat plötzlich auf und steigerte sich immer weiter. Dieses Mal blieb ich bei Bewusstsein.

Ich wusste noch nichts über die Bedeutung der Kultivierung, nach dieser Erfahrung verstand ich es besser. Die Situation hielt bis zum nächsten Morgen an. Nach und nach ließen die Kälte- und Hitzezustände nach. Obwohl ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte, fühlte ich mich trotzdem ausgeruht. Die drei Wunden schmerzten nicht mehr so sehr. Ich litt an dem Schmerz meiner Krankheiten aber wie vorher, doch diese Mal konnte ich den Schmerz nicht genau beschreiben. Der Schmerz gehörte wie nicht zu unserem Raum, aber ich fühlte ihn tatsächlich am Körper. Am Tag war ich energievoll und konnte alles machen was ich wollte. Am Abend konnte ich nicht einschlafen, und wartete im Schmerz auf den Morgen.

Nach zehn Tagen war alles wieder in Ordnung. Die anderen Häftlinge erzählten mir, dass meine Haut rosig sei und ich jetzt viel jünger und energievoller aussehe. (Da es keinen Spiegel in der Zelle gab, konnte ich es nicht sehen). Etwas später schuppte sich die Haut der drei vernarbten Wunden. Auf einmal schrie ein Häftling: „Welch ein Muster ist das auf deinen Wunden?“ Allen standen um mich herum und wollten das Muster sehen. Es hatte etwa die Größe einer halben Yuanmünze und wirkte wie eine Tätowierung. Alle meinten „Wow, es gibt wirklich Gottheiten in der Welt! Die KPCh propagiert immer, dass der Glaube an Gottheiten Aberglaube ist.“ „A ist so ein guter Mensch, sie wurde verhaftet. Weiß die Regierung wirklich nicht, dass Falun Gong gut ist, oder macht sie das mit Absicht?“ Frau A erklärte ihnen die wahren Umstände von Falun Gong und alle Mithäftlinge traten aus der KPCh und ihren Unterorganisationen aus. Manche ritzten sogar mit ihren Fingernägeln diesen Text „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht ist gut!“ an die Wand. Gut für die neuen Häftlinge, damit bekamen sie auch die Möglichkeit, die wahren Umstände über Falun Gong zu erfahren.

Jeder in der Zelle sah die Wunder von Falun Gong und wollte es lernen. Tagsüber saß ich mit A zusammen und lernte das Fa auswendig; die zwei Zeiten für die Gymnastik nutzten wir, um die Falun Gong Übungen zu machen. Das geistige Antlitz veränderte sich in der Zelle stark. Früher gab es jeden Tag Streit und Kämpfe. Die Wärter hatten sich alle möglichen Strafen, wie Einzelhaft und Handschellen-Fesselung ausgedacht, um die Leute zu disziplinieren, allerdings ohne Wirkung. Jetzt verstanden sich die Häftlinge plötzlich, lernten sich zu verzeihen und wollten gute Menschen sein. Früher, wenn der Arzt zu Besuch kam, drängelten sich alle Häftlinge am Fenster, obwohl sie genau wussten, dass die Medikamente keine Wirkung zeigten. Nachdem alle das Fa gelernt hatten, sah unsere Zelle ganz ordentlich aus. Jeder dachte positiv und wusste, dass die Ursache der Krankheiten vom Karma herrührt. Niemand meldete eine Krankheit. Als der Arzt einmal wie sonst brutal unser kleines Fenster öffnete, ging keiner zu ihm hin. Er fragte laut: „Hat hier jemand eine Krankheit?“ „Nein!“ Ziemlich verwundert ging er weiter. Wir alle lächelten uns gegenseitig an.

Obwohl unsere Ausgangspunkte für das Praktizieren unterschiedlich waren, erlebte jeder mehr oder weniger die Außergewöhnlichkeit von Falun Dafa. Der Arzt erzählte dem Wärter, dass niemand in unserer Zelle irgendwelche Krankheiten gemeldet habe. Der Wärter wunderte sich, dass unsere Zelle in letzter Zeit sehr ordentlich aussah und es keinen Streit oder Kämpfe gab. Nach dem Bericht des Arztes wurde er noch unruhiger. Seiner Erfahrung nach lief es eben in den Zellen so ab, es gab ständig Streit und Kämpfe. Das Ziel eines Gefängnisaufenthalts soll doch sein, die Leute die Verbrechen begangen hatten, positiv zu beeinflussen, damit sie keine Straftaten mehr begehen. Jeder in unserer Zelle lernte Dafa und achtete auf sein Verhalten. Wurde dadurch die Arbeit der Wärter nicht leichter? Aber er dachte nicht so. Der Wärter nahm sich stattdessen die Überwachungsvideos vor und sah sie sich genau an. Schließlich fand er heraus, dass wir Falun Gong praktizierten. Er regte sich auf und sprach jeden einzeln an. Dabei drohte er uns: „ Die Regierung hat Falun Gong verboten und ihr praktiziert weiter, wollt ihr nie hier raus?“ Die Häftlinge erzählten ihm über die Vorteile, die sie durch das Praktizieren von Falun Gong bekommen hatten, und bestätigten, dass das Falun Gong gut sei.

Als er das Gespräch mit mir führte, sagte er zur Einleitung: „Ich weiß, dass du für die Situation in der Zelle verantwortlich bist. Ich kenne deinen Fall, es gab ja bereits einen Bericht in der Zeitung. Nach dem Urteil bist du frei. Bitte sei klug! Wenn du nicht auf meinem Vorschlag hörst, wirst du wieder in Fesseln gelegt und außerdem geben wir die Überwachungsvideos weiter. Du bekommst dafür 10 Jahre, überleg es dir gut.“ Ich erwiderte: „Als ich in Haft kam, wusstet ihr, dass ich unschuldig bin. Ich habe euch mehrmals von meiner Herzkrankheit erzählt und dass ich Medikamente benötige. Ohne darauf Rücksicht zu nehmen, haben mich die zwölf zuständigen Sachbearbeiter abwechselnd vier Tage und Nächte lang ohne eine Pause verhört. Das war Folter. Ich habe mehrmals ausgesagt, dass ich mit dem Fall nichts zu tun habe, fand aber kein Gehör. In den letzten zwei Jahren habe ich ohne die richtigen Medikamente mehrmals mein Bewusstsein verloren. Ich bin unschuldig. Nachdem ich mit dem Praktizieren von Falun Dafa begann, sind meine Krankheiten verschwunden. Ich bin jetzt zuversichtlich und habe eine positive Einstellung. Warum freut ihr euch nicht für mich, sondern wollt mich verfolgen? Wenn ihr gute Menschen ablehnt, was mögt ihr dann?“ Der Wärter hatte mich anfangs noch beschimpft, nachdem er meine Worte angehört hatte, schwieg er. Ich war froh, dass er darüber nachdachte. In den nächsten paar Tagen kamen öfters Wärter vorbei, um mich zu überzeugen, auf das Praktizieren von Falun Gong zu verzichten. Ich sprach mit ihnen immer wieder über meine enormen Veränderungen. Gegen diese Tatsachen konnten sie nichts sagen.

Einige Tage später, als wir gerade gemeinsam das Fa auswendig lernten, hörten wir von draußen plötzlich einen Lärm. Die Eisentür wurde brutal getreten und geöffnet. Ich hatte in den letzten beiden Jahren noch nie so eine Situation erlebt. Der Direktor des Untersuchungsgefängnisses stürmte in die Zelle, ihm folgten drei Reihen von Wärtern. Die anderen Wärter und einige bewaffnete Polizisten, die elektronische Schlagstöcke in der Hand hielten, standen draußen. Die Atmosphäre war sehr angespannt. Der Direktor rief meinen Namen und sagte: „Es ist an der Zeit mit dir zu reden. Falun Gong wurde von der Regierung verboten und alle müssen das Gesetz befolgen, sonst… kannst du uns heute erklären, ob du Falun Gong weiter praktizieren willst oder nicht?“ Nachdem er den Satz gesagt hatte, war es sehr ruhig. Für mich sah es so aus, dass, wenn ich mich nicht auf einen Kompromiss einlasse, werden sie mich verfolgen.

Dann erinnerte ich mich daran: „Wenn man am Morgen das Dao gehört hat, kann man am Abend sterben“. Ich entschied mich dazu, „an meinen Glauben an Dafa festzuhalten“, und sagte: „Ich möchte eure Arbeit nicht herabsetzen. Aber das Untersuchungsgefängnis ist nur ein Platz, der meine körperliche Freiheit einschränkt, aber mein Geist kann nicht kontrolliert werden. Nachdem ich das Dafa bekommen habe, wurde meine angeborene Herzkrankheit geheilt. Ihr müsst euch keine Sorgen machen, wenn ich hier sterbe. Ich habe vorher ständig Fehler vorgeworfen. Jetzt habe ich das Fa gelernt und kenne die Ursache. Ich hege keinen Groll mehr und habe selbst die Außergewöhnlichkeit von Dafa erlebt. Ich finde es sehr gut! Ihr sagt, dass die Regierung Falun Gong verboten hat, da gibt es sicher ein Missverständnis. Ich verstehe keine Politik und hinterfrage sie nicht. Aber jetzt habe ich Glück im Unglück. Nachdem ich Falun Dafa im Untersuchungsgefängnis kennengelernt habe, sind mein Körper und Geist gesund. Wollt ihr mir diese Chance nehmen oder?“ Ich sah den Direktor ruhig an und er mich. Dann ging er weg, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Die anderen Wärter folgten ihm.

Nach einer Woche wurde ich freigelassen. Danach versuchte ich alle Jingwens des Meisters zu bekommen. Ich schätzte das alles sehr und dachte: „Ich habe das Fa später bekommen, aber ich kann die anderen sicher noch einholen.“ Wenn ich manchmal nicht so fleißig bin, entweder beim Fa-Lernen oder den Übungen, fragte ich mich, warum ich in einer lockeren Umgebung nicht fleißig sein kann und in der schwierigen Umgebung im Untersuchungsgefängnis durchgehalten habe.

Nun das waren meine Erfahrungen beim Erhalten des Fa. Falun Gong wird derzeit in Festlandchina noch immer verfolgt. Ich hoffe, dass alle die wahren Umstände kennenlernen und eine schöne Zukunft haben.


(Aus dem Aufruf zur Einsendung von Beiträgen zum 20. Jahrestag der Einführung von Falun Dafa)