Rechtsanwälte von Falun Gong-Praktizierenden verteidigen ihre Klienten trotz der Störung des Gerichts von Shuangcheng

(Minghui.org) Am 28. Mai 2012 fand eine unrechtmäßige Verhandlung gegen Jiang Xiaoyan, Luo Yanjie, Tian Xiaoping, Ge Xin, Yue Boqing und Kang Changjiang vor dem Shuangcheng Gericht in der Provinz Heilongjiang statt. Fünf Rechtsanwälte waren mit deren Verteidigung beauftragt worden. Viele Menschen, die davon erfuhren, wollten bei der Gerichtsverhandlung dabei sein. Infolge dessen waren die Sicherheitskräfte der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) alarmiert und versuchten, der Menschenmenge den Zutritt in das Gerichtsgebäude zu verwehren.

Panik der KPCh

Die gesamten Polizeikräfte der Stadt wurden kurzfristig dorthin geschickt und ihnen wurde die Aufgabe erteilt, diese Menschenmenge strengstens zu kontrollieren.

Am Morgen des 28.Mai war das Shuangcheng Gerichtsgebäude von bewaffneten Wachen umstellt. Ein großer Feuerwahrwagen parkte vor dem Gerichtsgebäude. An einer Seite stand ein graues Sonderfahrzeug der Polizei.

Eine große Anzahl von Spezialpolizeikräften kamen aus der Abteilung für öffentliche Sicherheit der Provinz. Die Straßen waren voller Polizisten und privater Fahrzeuge. Polizisten und Beamten in Zivilkleidung befanden sich auf der Straße, in Lagerhallen und in Korridoren von Wohngebäuden. Laut verlässlicher Quellen kamen alle Polizisten aus der Stadt Shuangcheng wegen dem Gerichtsverfahren zu dem Gerichtsgebäude. Die privaten Fahrzeuge gehörten den Leitern verschiedener Abteilungen. Die Atmosphäre war sehr gespannt und bedrohlich.

Zusätzlich waren Hunderte von Dorfvorsitzenden aus 24 Kleinstädten in Shuangcheng zum Gerichtsgebäude einberufen. Ihre Aufgabe bestand darin, die Falun Gong-Praktizierenden, die aus ihren Kleinstädten zum Gerichtsgebäude gekommen waren, zu entfernen. Ihre weitere Aufgabe war sicherzustellen, dass keine Falun Gong- Praktizierenden ihre Dörfer verlassen, um zum Gerichtsgebäude anreisen.

Die Praktizierenden fordern, alle Mitglieder der KPCh aus dem Gerichtssaal zu entfernen

Die Familien der Praktizierenden kamen um 8:00 Uhr morgens an, um der Gerichtsverhandlung beizuwohnen. Da die Praktizierenden nun mehr als 6 Monate lang inhaftiert waren, machten sich ihre Familien um sie Sorgen. Als sie vom Gericht die Nachricht über das Gerichtsverfahren erhielten, sagte man ihnen zugleich, dass nur eine Person pro Familie in dem Gerichtssaal gestattet sei. Die Familien entgegneten, da das Gerichtsverfahren öffentlich sei, müsse jeder ein Recht haben, dort zu sitzen. Dennoch gestatteten die Gerichtsvollzieher ihnen den Zutritt nicht. Nur fünf Familienmitglieder (jeweils eine Person pro Haushalt) durfte den Gerichtssaal betreten, nachdem diese Personen sorgsam durchsucht wurden.

Dann kamen die 6 Praktizierenden am Gerichtsgebäude an. Zwei von ihnen begannen, „Falun Dafa ist gut!” zu rufen, sobald sie das Polizeiauto verließen.

Frau Jiang Xiaoyan war so ausgemergelt, dass sie nur noch aus Haut und Knochen bestand. Sie war so schwach aufgrund einer Blutarmut, sie konnte selbst ihre Augen nicht öffnen. Ihre Not leidende jüngere Schwester schrie: „Schwester sei stark!” Ein Schwarm von Gerichtsdienern stürmte zu ihr und entfernte sie aus dem Gerichtssaal. Frau Jiangs 82 Jahre alter Vater, der aus einer anderen Ortschaft kam, erhielt die Nachricht, er solle kommen, um seine Tochter zu sehen, aber dann wurde ihm dies verweigert.

Der Ehemann von Frau Ge Xin beauftragte einen Rechtsanwalt aus Harbin, um sich in ihrem Namen für schuldig zu bekennen. Ihr Ehemann beantragte zudem einen „Zivilagenten” für ihre Verteidigung. Als der Gerichtsprozess begann, erklärte Frau Ge, dass sie nicht zugestimmt habe, einen Anwalt für sie zu engagieren. Ihr Ehemann bestand darauf, dass sie mit ihrer Unterschrift ihre Einwilligung dazu gegeben habe. Der Richter fragte sie dann, ob sie zugestimmt habe, dass ihr Ehemann einen Anwalt für sie beauftrage. Sie antwortete, es sei nicht notwendig. Der Richter forderte dann ihren Ehemann und den Anwalt auf, den Gerichtssaal zu verlassen. Die anderen fünf Rechtsanwälte, die für die Verteidigung der anderen Praktizierenden engagiert waren, schienen sehr überrascht von ihrem Mut. Dann übernahmen sie gewissenhaft ihre Verteidigung.

Nach dem Beginn der Verhandlung sagte der Richter den Praktizierenden, dass sie das Recht hätten zu fordern, dass alle Personen der KPCh den Gerichtssaal verlassen. Alle sechs Praktizierende antworteten in gleicher Weise, nämlich dass die Mitglieder der KPCh den Gerichtssaal verlassen sollten. Sie erklärten, dass ein Interessenskonflikt zwischen ihnen und den KPCh Mitgliedern bestünde. Der Richter war darauf nicht vorbereitet und verkündete eine 5-minütige Unterbrechung des Verfahrens. Dann berichtete er dies schnell seinem Vorgesetzten. Ein Rechtsanwalt sagte, dass dies beispiellos in der Geschichte der Prozesse gegen Falun Gong-Praktizierenden sei.

Rechtsanwälte enthüllen die Details der Verfolgung

Das Gerichtsverfahren dauerte ohne Unterbrechung mehr als 8 Stunden. Der Anwalt, der Tian Xiaoping verteidigte, war Diabetiker und musste zu bestimmten Zeiten etwas essen, um seinen Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Das Gericht ignorierte seine Bedürfnisse und gestattete ihm nicht, etwas zu essen.

Während des Gerichtsverfahren beschrieben die Anwälte die Brutalität der Verfolgung gegenüber Falun Gong- Praktizierenden, die von Verantwortlichen der Kommunistischen Partei begangen wurden. Der Richter schlug wiederholt auf seinen Tisch, womit er verhindern wollte, dass die Tatsachen an die Öffentlichkeit kommen. Trotzdem fuhren sie beharrlich damit fort; wenn ein Rechtsanwalt schwieg, machte ein anderer weiter. Am Ende musste der Richter die Anwälte von Luo Yanjie und Yue Boqing aus dem Gerichtssaal entfernen lassen. Eine Gruppe von Gerichtsdienern stürmte auf sie zu, schnappte sie und warf sie heraus. Ihre Computer wurden beschlagnahmt.

Die Praktizierenden riefen nach der Gerichtsverhandlung: „Falun Dafa ist gut!” Die Anwälte waren beeindruckt von den aufrichtigen Gedanken und dem festen Glauben der Praktizierenden, die Leben und Tod trotzten für ihren Glauben. Die Rechtsanwälte sagten: „Falun Gong-Praktizierende sind wirklich bewunderungswert!”

Die Menschen möchten, dass die Praktizierenden verteidigt werden

Das Gerichtsverfahren endete gegen 18:00 Uhr. Die Rechtsanwälte verwendeten viel Zeit damit, um beim Gericht die Rückgabe ihrer Computer einzufordern. Dann gingen sie zurück zum Hotel und packten ihre Reisetaschen. Einer der Anwälte saß im Taxi auf dem Weg zum Flughafen und erinnerte sich plötzlich daran, dass er vergessen hatte, den Hotelzimmerschlüssel zurückzugeben. Der Taxifahrer verstand, dass sein Fahrgast einen Falun Gong- Praktizierenden vor Gericht verteidigt hatte. Er sagte: „Machen Sie sich keine Sorgen, ich werde den Schlüssel für Sie zurückbringen”. Der Anwalt war sehr bewegt aufgrund seiner Freundlichkeit.

Als die Rechtsanwälte gerade bereit waren, um die Stadt Shuangcheng zu verlassen, kam eine Dame plötzlich zu dem Auto und wollte mit ihnen mitfahren. Sie stimmten diesem Wusch höflich zu. Als sie erfuhr, dass jene Rechtsanwälte die Falun Gong- Praktizierenden verteidigt hatten, war sie sehr froh und rief alsbald ihre Familie an: „Wisst Ihr was? Ich bin heute sehr glücklich. Könnt Ihr dies glauben? Ich sitze in demselben Auto wie die Rechtsanwälte, die heute Falun Gong- Praktizierende vor Gericht verteidigten. Sie sind wirklich großartig!”

Beteiligte Personen an der Verfolgung

Alle Vorgesetzten und Schlüsselpersonen des Politik- und Rechtssystems in der Provinz Heilongjiang wurden in dem Artikel “Supplemental Reading for the Eight Arrested Falun Gong Practitioners from Harbin,” aufgeführt sowie die Untersuchungsakten für diese Fälle. All dies wurde auf der Minghui-Website veröffentlicht und war eines der Hauptgründe, warum die Polizei Folter anwendete, damit die Praktizierenden ihren Glauben aufgebe sollten. Wir veröffentlichen ein weiteres Mal die Liste der an der Verfolgung beteiligten Personen.

Beteiligte Personen bei der Verfolgung dieser Praktizierenden:

Abteilung für öffentliche Sicherheit in der Provinz Heilongjiang: Sun Yigang, Liu Yudong, Liu Weiguo, Lin Zhiyong, Bo Qiyun, Mu Chunfu, Li Yongqiang, Guo Yongsheng, Sheng Hongbin, und Yao Renku
Aus der Stadt Harbin, Büro für öffentliche Sicherheit: Zhou Zhijun, Yang Danbei, Liu Weiguo, Bai Wenjie, Zhang Qinglei, Gao Xiang, Liu Peimin, Yao Shoujun, Chang Yong, Lu Jun, Liu Guozhu, Sun Shiyou und Yang Bo.
Huang Jiansheng, KPCh Provinzkomitee für Politik und Recht in Heilongjiang und der Leiter des Komitees für Politik und Recht: +86-451-82817997 (Büro)

In dem originalen chinesischen Text sind weitere Namen und Telefonnummern benannt.