Ingenieur aus der Stadt Tianjin durch Hungerstreik so geschwächt, sodass er im Rollstuhl zur Gerichtsverhandlung gebracht wurde

(Minghui.org) Herr Huang Liqia arbeitet als Ingenieur bei einer Stahlrohrfirma der Stadt Tianjin. Er befindet sich ungesetzlich in Haft. Um gegen seine Inhaftierung zu protestieren, trat er vor 77 Tagen in den Hungerstreik. Am 24. Juni fand vor dem Gerichtshof im Bezirk Hebei der Stadt Tianjin eine Gerichtsverhandlung statt. Herr Huang Liqiao war bis auf die Knochen abgemagert und sehr schwach. Er wurde mit einem Rollstuhl zum Gerichtsgebäude gebracht. Seine Familie macht sich wegen seines lebensbedrohlichen Zustandes große Sorgen.

Herr Huang Liqiao, 42 Jahre alt, absolvierte im Jahr 1988 sein Studium. Anschließend arbeitete er als Ingenieur in einer Stahlrohrfirma der Stadt Tianjin in der Anlagenprüfung der Energieabteilung. Trotz seiner gehobenen Stellung lehnte er alle ihm angebotenen Vergünstigungen ab und bereicherte sich nicht an dem Firmenvermögen. Sein Vorgesetzter brachte ihm großes Vertrauen entgegen. Da sich die Firma noch in der Aufbauphase befand, schloss er mit dem qualifizierten Personal unbefristete Arbeitsverträge ab, damit die Leute der Firma erhalten blieben.

Da Herr Huang Liqiao nicht bereit war, Falun Gong aufzugeben, wurde er im Jahr 2008 gesetzwidrig zu Arbeitslager verurteilt. Die Firma löste unter Vorspiegelung falscher Tatsachen seinen Arbeitsvertrag auf. Herr Huang verklagte daraufhin seinen Arbeitgeber bei Gericht auf Wiedereinstellung. Die Bearbeitung des Falles wurde wegen einer Störung des Büros „610“ immer wieder hinausgezögert. Kurz vor der Urteilsverkündung teilte ihm ein Mitarbeiter des Gerichtshofes mündlich mit, dass er erst nach drei Monaten mit einem Urteil rechnen könne. Die Schlussentscheidung liege außerdem beim Büro „610“ der Stadt Tianjin.

Herr Huang stand ohne Einkommen da. Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, nahm er einen Aushilfsjob als Wasserlieferant an. Auf Anordnung der Beamten des Büros 610 der Stadt Tianjin vom 30. März 2012 setzten die Polizisten der Polizeiwache seinen Arbeitgeber unter Druck, damit er Herrn Huang Liqiao entlässt. Herrn Huang Liqiao stand erneut ohne einen Lebensunterhalt da. Am 5.April und 6. April ging Herr Huang Liqiao zum Büro „610“ und dem Gerichtshof der Stadt Tianjin und erkundigte sich nach der Entscheidung des Gerichtsverfahrens. Ihm wurde mitgeteilt, dass er von den Beamten des Büros 610 informiert werde, sobald eine Entscheidung getroffen sei. Ab diesem Zeitpunkt wurde Herrn Huang Liqiao’s Wohnung von den Polizisten aus dem Bezirk Hebei observiert und er selbst überwacht.

Am Nachmittag des 7. April nahmen ihn die Polizisten der Polizeiwache widerrechtlich fest. Unter der Einflussnahme des „Büros 610“ erging am 12. April ein Urteil, bei dem seine Klage auf Wiedereinstellung abgewiesen wurde. Sein Anwalt wurde gezwungen, das Urteil anzunehmen und keine Berufung einzulegen.

Nach seiner widerrechtlichen Festnahme wurde Herr Huang Liqiao im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Hebei festgehalten. Das „Büro 610“ und die Justizbehörden im Bezirk Hebei leiteten ein Gerichtsverfahren gegen ihn ein. Um gegen eine erneute Verurteilung zu protestieren, trat Herr Huang Liqiao am 14. Mai in den Hungerstreik. Die Polizisten führten bei ihm eine Zwangsernährung über die Nase durch und brachten ihn in das, dem Untersuchungsgefängnis angegliederte Zuoyuan Ciji Krankenhaus.

Seine Familienangehörigen beauftragten für ihn einen Anwalt aus Peking. Am 24. Juli fand die Gerichtsverhandlung vor dem Gerichtshof im Bezirk Hebei der Stadt Tianjin statt. Herr Huang war aufgrund des über 70-tägigen Hungerstreiks sehr schwach und bis auf die Knochen abgemagert. Er wurde mit einem Rollstuhl ins Gerichtsgebäude gefahren. Seine Familienangehörigen machen sich große Sorgen um ihm.