Den grundlegenden Eigensinn des Strebens beseitigen

(Minghui.org) Für lange Zeit befand ich mich in einem Zustand tiefer Verwirrung. Obwohl ich der Lehre des Meisters folgte, meine Arbeit gut zu machen und zuerst an andere zu denken, behandelten mich meine Kollegen mit der Zeit wie einen Fremden. Sie respektierten und mochten mich nicht mehr. Stattdessen lehnten sie mich ab, kritisierten mich und kooperierten nicht mit mir. Zu Hause verbrachte ich sehr viel Zeit damit, das Lieblingsessen meiner Familie zu kochen, doch auch sie wurde immer unzufriedener und kritisierte meine Kochkunst. Zwar machte ich die drei Dinge fleißig und andere sagten mir auch, ich würde jünger aussehen als Gleichaltrige, doch ich entdeckte trotzdem graue Haare bei mir und bemerkte, dass mein Teint nicht hell und rosig war. Alles in meinem Leben erschien unnormal und ich fühlte mich in die Enge getrieben.

Inmitten der Depression und Sorgen wollte ich dies durchbrechen, indem ich das Fa lernte. Doch je mehr ich lernte und alles gemäß dem Fa machte, desto mehr schikanierten mich die Menschen. Ich dachte, ich sei zu umgänglich und dass die schlechten Faktoren meine Lücke ausnutzen würden. Und so hörte ich auf, ein friedliches und barmherziges Herz zu bewahren, und fing an, für „rechtschaffene Prinzipien der gewöhnlichen Gesellschaft“ zu kämpfen. Ich kritisierte streng diejenigen Kollegen, die das große Ganze nicht bedachten, und ich teilte nicht mehr länger die Anliegen meiner Kollegen. Ich kümmerte mich nur um meine eigenen Pflichten und betrachtete mich als Einzige, die einen klaren Kopf hatte. Ich dachte: „Heutzutage ist der moralische Maßstab der Menschen so niedrig, dass sie gut und schlecht nicht unterscheiden können. Ich sollte mich nicht auf ihre Ebene begeben und werde einfach tun, was ich tun soll. Ich werde sie einfach ignorieren.“ Ich dachte, ich würde so meine Eigensinne loslassen. Wenn sich meine Familie über das Essen beschwerte, das ich zubereitet hatte, fuhr ich sie an und sagte, dass sie undankbar seien und dass ich mir viel Mühe für sie gegeben hätte. Wenn mein körperlicher Zustand schlecht war, dachte ich widerwillig, dass ich vielleicht den Umständen der gewöhnlichen Menschen entsprechen und mich nicht sehr von ihnen unterscheiden sollte. Trotz meiner selbstgefälligen Gedanken befand ich mich oft in einem Zustand der Verärgerung und Verwirrung und fühlte mich verloren.

Vor kurzem zeigte ein barmherziger Praktizierender mir meine Lücken ernsthaft auf. Ich denke, der Meister hatte ihn geschickt, um mir zu helfen. Er tauschte sich ruhig mit mir aus und allmählich lösten sich meine Sorgen und mein Ärger auf. Ich sah den Kern des Problems, und zwar hatte ich meinen grundlegenden Eigensinn nicht aufgedeckt: ein starkes Streben nach dem „perfekten Ergebnis“.

Als ich anfing, Dafa zu praktizieren, erfuhr ich, dass ich durch Kultivierung die Ebene der Gottheiten erreichen könne - eine wundervolle und sorgenfreie Ebene. Plötzlich spürte ich, dass am Ende des Tunnels Licht war und ich war voller Hoffnung. Dieses Gefühl selbst war der Ausdruck eines Eigensinns, doch ich trennte mich nicht von ihm. Ich dachte: „Solange ich mich gut kultiviere, wird alles wundervoll werden.“ Deshalb strebte ich danach, ein „weiser Mensch“ zu werden, und ich war sehr streng mit mir selbst. Damals meinten die Praktizierenden, dass ich eine fleißige Praktizierende sei. Meine Arbeit, meine Familie und mein Körper machten enorme Veränderungen durch. Ich war ein optimistischer Mensch und eine fröhliche Kultivierende. Ich erlebte tatsächlich, wie sich „das Leben eines Unsterblichen“ anfühlt.

Als jedoch im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Gong begann, verlor ich mit einem Mal meine Richtung. Ich konnte die Situation nicht verstehen und nicht akzeptieren. Alles war so weit entfernt und das Gegenteil von „dem perfekten Ergebnis“. Ich hatte Erwartungen. Eine Zeitlang praktizierte ich noch weiter. Doch unter dem massiven Druck und der Demütigung der Verfolgung trieb ich mit der Zeit vom Fa weg, obwohl ich es im tiefen Inneren nie losließ. Zurückblickend denke ich, dass es mein grundlegender Eigensinn war, der mich durcheinander brachte. Der Eigensinn des Strebens nach „wundervollen Ergebnissen“ machte mich blind und ließ mich auf dem Weg der Kultivierung meine Richtung verlieren.

Der barmherzige Meister gab mich nicht auf und später fuhr ich mit der Kultivierung fort. Diesmal, nach dem Fa-Lernen, begriff ich den Grund für die Verfolgung und dass es sich bei der Kultivierung der Dafa-Schüler nicht um die persönliche Kultivierung handelt, da wir die Verantwortung tragen, Lebewesen zu erretten. Alles, was uns davon abhält, soll nicht existieren. Der Meister erkennt die Arrangements der alten Mächte nicht an und die Dafa-Schüler sollten das auch nicht. Als ich diesen Grundsatz verstanden hatte, verschwanden meine Ängste. Ich wurde mutig und lehnte die Verfolgung entschieden ab. Ich denke, meine anfängliche Verwirrtheit kam daher, dass ich viel später mit der Kultivierung angefangen und das Fa nicht gut gelernt hatte. So konnte ich die Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung nicht verstehen. Ich grub nicht tiefer und fand meinen grundlegenden Eigensinn nicht.

Während der Kultivierung war ich oft verwirrt. Wenn andere mich schlecht behandelten, wie sollte ich „die unfaire Behandlung nicht nur blindlings ertragen“ und gleichzeitig „das Herz der großen Nachsicht haben”? Dies beides sind Fa-Grundsätze, doch ich konnte sie nur schwer verstehen, selbst nachdem ich mich mit anderen Praktizierenden ausgetauscht hatte. Deshalb ging ich oft in Extreme. Z. B. missachtete ich manchmal die Worte und Taten von gewöhnlichen Menschen und geriet mit ihnen in Streit. Zu anderen Zeiten ignorierte ich sie und wenn ich auf Probleme stieß, umging ich sie entweder oder ich tolerierte sie. Wenn ich in diese beiden Extreme ging, glaubte ich immer, dass meine Worte und Taten dem Fa entsprachen. Danach spürte ich, dass ich absolut falsch lag, und so ging ich wieder in ein anderes Extrem.

Nachdem ich meine oben geschilderte Situation analysiert hatte, folgerte ich, dass mein grundlegender Eigensinn, ein „perfektes Ergebnis“ zu wollen, die eigentliche Ursache für die Probleme war. Wenn ich auf der Grundlage des „perfekten Ergebnisses” eine Entscheidung traf, ließ mir das Ergebnis keine Ruhe. Das Streben nach Eigennutz der gewöhnlichen Menschen ist das Gegenteil von dem Erhalten der Tugend eines Kultivierenden. Wenn ich mich auf das Streben der gewöhnlichen Menschen, „nicht gestört werden zu wollen” und „nicht verfolgt werden zu wollen”, konzentrierte, dann hieß die Wahl „kämpfen und streiten“. Selbst wenn ich Nachsicht üben wollte, hatte ich im Herzen immer noch Ärger. Wenn ich mich auf die persönliche Kultivierung von „ein gütiges Herz zu kultivieren und unbewegt zu bleiben“ konzentrierte, dann hieß die Wahl „nachgeben und zurücktreten“. Und wenn ich nicht länger nachgeben konnte, stieß ich auf Schwierigkeiten und zweifelte am Fa. Unabhängig davon, welche Wahl ich traf, konnte ich mein Ego nicht loslassen. Ich hatte den Eigensinn nach dem „perfekten Ergebnis” und bemaß die Situation nicht gemäß den Grundsätzen des Fa.

Mein derzeitiges Verständnis ist: Wenn wir auf eine Situation treffen, sollen wir den Eigennutz komplett ablegen und die „wundervollen Ergebnisse“ durch die Kultivierung erhalten. Dies ist eine der wichtigsten Prüfungen, um zu sehen, ob wir wirklich an den Meister und das Fa glauben und ob wir uns tatsächlich kultivieren oder nur nach „wundervollen Ergebnissen“ streben, um Vorteile von Dafa zu bekommen. Der erstaunliche und übernatürliche Zustand, den Dafa uns gegeben hat, ist die Verkörperung der barmherzigen und mächtigen Kraft des Dafa. Praktizierende sollten sich nicht aus den oben genannten Gründen kultivieren. Wenn wir uns mit der Absicht kultivieren, nach etwas zu streben, ganz gleich, wie winzig oder verborgen die Absicht ist, dann kultivieren wir uns nicht wirklich.

Der Meister sagt:

„Ob man auf den Eigensinn der gewöhnlichen Menschen verzichten kann, ist der Pass des Todes, um den gewöhnlichen Menschen zu überschreiten. Jeder echte Kultivierende muss diesen Pass überwinden. Das ist die Grenze zwischen einem Kultivierenden und einem gewöhnlichen Menschen.“ (Li Hongzhi, Wahre Kultivierung, 22.05.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Wenn ich den Eigennutz und den Eigensinn nach einem „wunderbaren Ergebnis” losließ und die Dinge mit den Fa-Grundsätzen bemaß, dann war ich nicht verärgert wie früher, als ich bei Schwierigkeiten im Außen suchte. Ich konnte über die Konflikte hinauswachsen, mich mit Leichtigkeit kultivieren und geriet nicht in die Vor- und Nachteile der gewöhnlichen Menschen. Unter verschiedenen komplizierten Umständen konnte ich ruhige und klare Gedanken bewahren, die Anforderung des Fa deutlich erkennen und aufrichtig sprechen und handeln. Demnach war ich nicht mehr „eine super nette Person”, die unterwürfig war, still Leid ertrug und sich in Misshandlung und Demütigung fügte. Ich explodierte auch nicht wie ein Fass Schießpulver, sondern handelte aufrichtig, gutherzig und würdevoll. Dadurch war ich den Lebewesen gegenüber barmherziger und konnte ihnen dabei helfen, die bösartigen Faktoren zu durchschauen und allmählich die unaufrichtigen Faktoren zu bereinigen. Wenn ich auf Störungen stieß, war ich in der Lage, die unfreundlichen Worte und Taten der gewöhnlichen Menschen zu tolerieren, die Störung der alten Mächte in anderen Räumen zu sehen und sie mit aufrichtigen Gedanken zu beseitigen.

Wenn ich auf mein Umfeld zurückblicke, erkenne ich, dass die früheren Probleme geschaffen wurden, um mir zu helfen, meinen Eigensinn nach dem „perfekten Ergebnis“ zu beseitigen. Meine Sorgen waren die Folge meiner Unfähigkeit, meine starken Eigensinne loszulassen. Hätte ich diesen Eigensinn eher beseitigt, hätte ich erkannt, dass dies normale Erscheinungen der Leben im Kosmos sind. Die Ebenen und „Vorlieben und Abneigungen“ der Lebewesen unterscheiden sich sehr. Es ist normal, dass sie verstehen oder nicht verstehen, und dem, was ich tue, zustimmen oder nicht. Zudem, die Mängel anderer zu tolerieren, kritikfähig zu sein, Dinge, die gut oder schlecht sind und angesichts von Problemen aufrichtig zu sein – all dies ist Teil der Kultivierung. Man wird bestimmt gesegnet, wenn man sich im Dafa kultiviert. Dafa-Praktizierende haben eine wichtige Mission und werden mächtige Tugend erhalten. Doch es ist nicht so, dass uns die Dinge deshalb Platz machen. Auf dem Weg der Kultivierung, was uns gehört, wird uns gehören, einschließlich den Schwierigkeiten, denen wir begegnen. Dies sind Hindernisse und Schwierigkeiten, um zu prüfen, ob wir Kultivierende sind. Wenn wir uns darum sorgen, Dinge wie Liebe und Respekt, Lob, Frieden und Gesundheit zu verlieren, dann haben wir das Wesen der Kultivierung nicht verstanden.

Als ich dieses Verständnis erlangt hatte, verschwanden die dunklen Wolken in meinem Herzen und ich fühlte mich leicht. Ich danke dem Meister! Ich danke den Mitpraktizierenden!