Verhaftungen im Pekinger Bezirk Huairou

(Minghui.de) Am 17. November 2011 verhaftete die Polizei in Peking zahlreiche Falun Gong- Praktizierende aus den Bezirken Huairou, Miyun, Changping, Haidian und Chaoyang. Polizisten von verschiedenen anderen Polizeistationen, sowie Beamte der Staatssicherheitsabteilung und des Büros 610 des Bezirkes Huairou beteiligten sich an diesen widerrechtlichen Verhaftungen. Einem männlichen Praktizierender wurde dabei brutal auf den Kopf geschlagen, so dass er blutete.

Laut Angaben der Polizei stieg an diesem Tag die Verhaftungsquote auf 23. Nun sind die meisten Namen der widerrechtlich verhafteten Praktizierende bekannt: Frau Wen Yuhong, Frau Jia Cuihuan, das Ehepaar Frau Liu Guijin und Herr Ma Guiying, Ms. Wei Shuzhen (über 50 Jahre), Frau Sun Guiqing (60), Frau Wang Baohua (46), Frau Wang Yalan (50), Frau Ma Yuzhi (62), Mr. Guo Chengjun (32 aus dem Dorf Chang Shaoying), Frau Shi Lianhong (über 60 Jahre), Frau Chen Yueqian, Herr Zhang Guangjun (40, aus dem Dorf Huanghuazhen), und Herr Sun Fuyi und seine Frau (über 50 Jahre aus dem Dorf Jiuduhe). Die Praktizierenden, Frau Wen Yuhong, Frau Chen Yueqian, Herr Zhang Guangjun, Frau Jia Cuihuan, Frau Wang Baohua und Herr Sun Guiqing wurden in ein Zwangsarbeitslager gebracht.

Inzwischen hat sich bestätigt, dass die Praktizierenden aus dem Bezirk Huairou von Zhang Junli verraten wurden. Die Praktizierenden hatten seine Schwiegertochter, die früher ebenfalls praktizierte, nach einer Operation besucht. Zhang Junli verriet alle Praktizierenden, die mit seiner Schwiegertochter Kontakt hatten. Die Beamten des Büro 610 verhafteten die Praktizierenden nicht sofort, sondern überwachten zuerst ihre Telefone; später wurden 12 von ihnen verhaftet.

1. Frau Sun Guiqing, Frau Wang Baohua, Frau Wang Yalan und andere Praktizierende wurden verhaftet

Am 17. November 2011, ca. 06:00 Uhr morgens drangen Lui Yutian, der Leiter des Büro 610 der Stadt Qiaozi, Bezirk Huairou und eine Gruppe Beamter aus der Staatssicherheitsabteilung und anderer Polizeistationen in die Häuser von Frau Sun Guiqing, Frau Wang Baohua, Frau Wang Yalan und Frau Ma Yuzhi ein und durchsuchten sie. Alle Praktizierenden, außer Frau Ma, die nicht zu Hause war, wurden verhaftet. Die gesetzwidrige Durchsuchung wurde von etwa acht bis zehn Polizisten durchgeführt, sie fesselten die Praktizierenden und konfiszierten ihre Falun Gong-Bücher, Computer und andere Gegenstände.

2. Frau Wen Yuhong wurde zur Zwangsarbeit verurteilt, ihr gegenwärtiger Zustand ist besorgniserregend

Frau Wen Yuhong aus der Stadt Huanghua ist über 50 Jahre. In jener Nacht wurde nicht nur sie, sondern auch ihre 3-jährige Enkelin verhaftet. Zu einem späteren Zeitpunkt brachen Beamte aus der Abteilung Huairou für innere Sicherheit und des Büros 610 erneut in ihr Haus ein und plünderten einen Computer, einen Drucker und viele persönliche Gegenstände. Ihre Ersparnisse in Höhe von 5.000 Yuan, für das Schulgeld ihrer Enkelin, wurden ebenfalls beschlagnahmt.

Frau Wen Yuhong wurde in der Vergangenheit bereits mehrmals verfolgt. Im Jahre 2004 ließen Sun, der stellvertretende Leiter der Huangkan Polizeistation, und Beamte des Büros 610 sie verhaften. Während ihrer Haft wurde sie bis zur vollständigen Lähmung gefoltert. Obwohl sie sich nicht versorgen konnte, wurde sie vom Gericht zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Im Pekinger Frauengefängnis musste sie in die anderen Stockwerke und zur Toilette getragen werden. Trotz ihres schlechten Allgemeinzustandes befahlen die Wärterinnen Zheng Yumei und Tain Fengqin den Häftlingen Li Xiaomei und Liu Xiuqin sie einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Als sie sich weigerte ihren Glauben aufzugeben, wurde sie gefoltert. Li Xiaomei packte sie an den Haaren und schlug ihren Kopf auf den Tisch. Liu Yiuqin schlug auf ihre gelähmten Beine ein. Im März 2008 - nach vier Jahren Verfolgung - kehrte Frau Wen in ihr verwahrlostes Haus zurück. Nachdem sie einige Monate Falun Gong praktiziert hatte, war sie wieder in der Lage aufzustehen.

Am 17. November 2011 wurde sie erneut verhaftet und gesetzwidrig zu zweieinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Man brachte sie in das Zwangsarbeitslager in Peking. Hier zwang man sie von 5.00 Uhr morgens bis 22.00 Uhr nachts auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Sie durfte sich weder bewegen noch schlafen, noch zur Toilette gehen oder etwas trinken. Das Essen, das sie bekam war sehr dürftig. Man verbot ihr auch zu duschen.

Nach einigen Tagen dieser Folter konnte sie kaum noch gehen, ihre Sehkraft wurde immer schwächer und sie sah alles verschwommen. Danach bekam sie jeden Tag eine Menge Arzneimittel verabreicht, die ihr Nervensystem schädigten. Nach der Einnahme der unbekannten Medikamente verschlechterte sich ihr Zustand zusehends. Ihr Geisteszustand wurde immer unklarer, ihr gesamter Körper schmerzte und schließlich befand sie sich in Lebensgefahr. Zurzeit befindet sie sich im Krankenhaus.

3. Frau Jia Cuihuan und Herr Zhang Guangjun wurden verhaftet und zu Zwangsarbeit verurteilt

Am 17. November um 6:30 Uhr drangen zwölf Beamte der Huairou Abteilung für innere Sicherheit, dem Büro 610 und der Polizeiwache der Stadt Miaocheng in das Haus von Frau Jia ein und verhafteten sie. Sie durchsuchten ihr Haus etwa vier Stunden lang und konfiszierten Dafa Bücher, einen Laptop und ein Handy. Später brachte man sie in das Nihe Haftzentrum des Bezirks Shunyi in Peking. Am 26. Dezember 2011 wurde sie ohne gerichtliches Verfahren zu 2 ½ Jahren Arbeitslager verurteilt und kam in das Zwangsarbeitslager für Frauen in Peking.

Auch Herr Zhang Guangjun wurde am selben Tag verhaftet. Er wurde zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und in das Zwangsarbeitslager Tiantanghe vom Bezirk Daxing gebracht. Wegen schwerwiegender Folterungen bekam er starke Krankheitssymptome, zum Beispiel erbrach er Blut. Seine Familie bat um medizinische Betreuung, was aber abgelehnt wurde.

4. Frau Chen Yueqian wurde verhaftet und in das Zwangsarbeitslager in der Inneren Mongolei gebracht

Frau Chen Yueqian ist 41 Jahre alt. Am 17. November 2011, nach dem Abendessen, war sie gerade dabei, ihrer acht Jahre alten Tochter bei den Hausaufgaben zu helfen, als fünf Beamte aus der Staatssicherheitsabteilung Chaoyang und der Polizeiwache der Stadt Yayun in ihr Haus einbrachen und sie verhafteten. Anschließend wurde auch ihre Mutter, die in ihren 70ern ist, und die jüngere Schwester schikaniert und bis Mitternacht verhört. Ye von der Staatssicherheit und andere Polizisten beschlagnahmten mehrere DVDs, einen Laptop und weitere Wertgegenstände.
 

 Gezwungen, stundenlang auf einem kleinen Hocker zu sitzen

Frau Chen wurde zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und in das Pekinger Frauengefängnis eingesperrt. Sie musste jeden Tag von 6:00 morgens bis 22:30 Uhr abends auf einen kleinen Hocker sitzen. Daraufhin wurde sie sehr blass und magerte auch sehr stark ab. Danach wurde sie in das Tumuji Zwangsarbeitslager nach Jalaid Qi in der Inneren Mongolei gebracht.

5. Der gescheiterte Versuch, die pensionierte Lehrerin Ma Guiying festzunehmen

Am 17. November 2011 versuchten etwa acht Beamte in die Wohnung von Frau Ma Guiying einzubrechen. Weil sie sich weigerte die Tür zu öffnen holte man einen Schlosser. Selbst nach einer Stunde konnte der Schlosser die Tür nicht öffnen. Um 8:00 Uhr verzogen sich die Polizisten in den ersten Stock.

Frau Ma ist eine pensionierte Lehrerin; sie fing im Jahre 1996 an, Falun Gong zu praktizieren. Auch ihr Ehemann Zhang Jinqi ist ein Praktizierender. Bereits am 20. Juli 1999 wurde das Ehepaar unter Hausarrest gestellt. Danach wurden sie durch die Staatssicherheitsabteilung Huairou und das Büro 610 regelmäßig verfolgt. Die Beamten durchsuchten regelmäßig ihr Haus und konfiszierten ihre Falun Gong-Bücher und weitere Gegenstände. Das Paar wurde viermal verhaftet. Im Februar 2001 wurden beide vom Huairou Gefängnis in das Daxing Arbeitslager verlegt und mussten sich dort einer Gehirnwäsche unterziehen.

Am 23. April 2009 brachen Wang Yiaoyue, Gao Xiaofeng und zwei weitere Beamte aus der Staatssicherheitsabteilung Huairou in das Haus von Frau Ma ein und nahmen einen Computer, Drucker, DVD Brenner, MP3-Player, ein tragbares Laufwerk, Falun Gong-Bücher, ein Porträt des Gründers von Falun Gong und eine Kopie der Neun Kommentare über die Kommunistische Partei und weitere Materialien mit.

 Folter-Nachstellung: Mit eiskaltem Wasser übergießen

 Herr Zhang Jinqi, 76, ist ein pensionierter Ingenieur. Er litt unter den Nachwirkungen seiner Erfrierungen und wurde deshalb in die Behinderungsstufe 6 eingestuft. 2006, als er in der Haftanstalt Huairou eingesperrt war, wiesen die Wärter an einem extrem kalten Tag Häftlinge an, ihn bis auf seine Unterwäsche auszuziehen, um ihm 50 Eimern kaltes Wasser langsam über den Kopf zu gießen. Zur gleichen Zeit wurde er geschlagen und misshandelt. Im Februar 2009 hatte er Symptome eines Schlaganfalles. Die rechte Seite seines Körpers war taub, er konnte weder sprechen noch sich selbst versorgen. Nach der großen Verhaftungswelle am 17. November 2011 schrie die Polizei vor seinem Haus, was ihn so verängstigte, dass sich sein Zustand noch mehr verschlechterte. Nach dem Vorfall war er traumatisiert und verwirrt. Doch die Staatssicherheitsabteilung in Huairou und das Büro 610 weigerten sich, das Paar in Ruhe zu lassen und überwachten sie weiterhin.

4. Frau Liu Guiqin wurde schikaniert und eine Woche lang überwacht

Am 17. November ungefähr um 3.00 Uhr klopfte die Polizei an die Tür von Frau Li Guiqin. Frau Liu weigerte sich zu öffnen. Um Mitternacht kehrte die Polizei zurück und klopfte wieder an ihre Tür. Wieder weigerte sie sich zu öffnen. Die ganze Nacht über blieben zwei Polizisten vor ihrer Tür. Um 5:00 Uhr am nächsten Morgen, klopften sie wieder an ihre Tür. Frau Liu ignorierte sie so lange, bis sie schließlich verschwanden. Allerdings wurde ihre Wohnung überwacht. Die Beamten hielten jede Frau, die im gleichen Block lebte, auf und überprüften deren Aussehen anhand des Fotos. Nach einer Woche stoppten sie die Überwachung und verschwanden.

Frau Liu ist 64 Jahre alt. Als die Verfolgung begann, wurde sie im Juli 1999 von der Staatssicherheit und dem Büro 610 in Huairou vier Mal festgenommen. Im Juni 2001 wurde sie zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt. Die Polizei der Strafanstalt Huairou überstellte sie in das Frauen Zwangsarbeitslager Daxing in Peking. Während einer körperlichen Untersuchung wurde festgestellt, dass sie ein schwaches Herz hatte. Der Arzt meinte, dass sie wieder zurück nach Huairou für eine Behandlung gebracht werden sollte, doch die Polizei brachte sie in das Arbeitslager.

Im Februar 2004, wurde Frau Liu zu Unrecht zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Sie wurde im Pekinger Frauengefängnis von Sträflingen in drei Schichten beobachtet und durfte daher sechs Tage und Nächte nicht schlafen. Sie musste auf einen kleinen Hocker sitzen und musste die Gefängnisregeln aufschreiben. Ihre Beine wurden daraufhin sehr stark geschwollen, sodass sie sie nicht mehr beugen konnte, sie hatte Probleme, ihre Socken und Schuhe zu tragen, ihr systolischer Blutdruck erreichte 220. Im Februar 2008, kurz bevor sie entlassen werden sollte, musste sie das Formular „Gefängnis Erziehung“ unterschreiben. Als sie sich weigerte auf das Praktizieren von Falun Gong zu verzichten, wurde sie in Einzelhaft gebracht und musste auf dem Boden liegen, sie wurde von Häftlingen überwacht und durfte zwei Nächte und Tage nicht schlafen.

Während Frau Liu in Haft war, konnte ihre Mutter, die in den 80ern war, den Schock, dass ihre Tochter im Gefängnis war, nicht ertragen und verstarb. Frau Liu wurde es verboten, ihre Mutter noch einmal zu sehen. Auch ihr Ehemann konnte dem Druck nicht standhalten und ließ sich im Jahr 2005 scheiden.