Anwalt Zhu Yubiao nach zwei Jahren Gefängnis in Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht

(Minghui.org) Am 18. August 2010 wurde der Falun Gong-Praktizierende Herr Zhu Yubiao aus Guangzhou in seinem Zuhause verhaftet. Man verurteilte ihn rechtswidrig zu zwei Jahren Gefängnis und brachte ihn das Beijiang Gefängnis in Shaoguan. Am 17. August 2012 sollte Herr Zhu nach Abbüßung der zwei Jahre Haft entlassen werden, doch stattdessen schickte ihn das „Büro 610“ in die Sanshui Gehirnwäsche-Einrichtung.

Herr Zhu machte seinen Magister an der Zhongshan Universität. Er ist ein Anwalt mit einem starken moralischen Charakter, der oftmals benachteiligte Menschen gegen sehr wenig Entgelt oder kostenlos verteidigt. Für seine gutherzigen Taten wurde er in den lokalen Medien erwähnt.

Von 2005 bis 2006 verteidigte Herr Zhu erfolgreich drei Falun Gong-Praktizierende, die rechtswidrig verhaftet und vor Gericht gebracht worden waren. Während einer der Verhandlungen wusste der Staatsanwalt nicht mehr weiter und sagte: „Wenn Sie meinen, die Praktik ist gut, dann machen Sie es zu Hause und nicht draußen.“ Sie wussten, dass Herrn Zhus Verteidigung auf dem Gesetz und den Fakten basierte.

Herr Zhu sollte am 17. August 2012 entlassen werden. Vor diesem Tag schrieb Herrn Zhus Mutter an den Leiter des Beijiang Gefängnisses namens Xiao und teilte ihm mit, dass sie in das Gefängnis kommen und ihren Sohn abholen würde. Am 15. August 2012 rief Herrn Zhus Vater Leiter Xiao an und sagte ihm, dass er und sein Anwalt in das Gefängnis kommen und seinen Sohn abholen würden. Leiter Xiao sagte, dass es keinen Grund gebe, in das Gefängnis zu kommen. Er würde das Gefängnis verlassen, nachdem die Verfahren abgeschlossen seien. Am 17. August fragte Herr Zhus Vater einen Polizisten nach der Zeit, wann die Verfahren abgeschlossen seien. Der Polizist erwiderte, dass sie nichts tun müssten, außer ein paar Dokumente zu unterschreiben. Außerdem sagte er, dass die früheste Zeit 8:00 Uhr sei. Alles wies darauf hin, dass Herr Zhu weiterhin im Beijiang Gefängnis festgehalten wurde.

Gegen 16:00 Uhr des 15. August gingen die folgenden fünf Personen zu dem Haus von Herrn Zhus Vater: der Leiter des „Büros 610“ von Xingang, der Leiter des Gemeindekomitees der Zhongshan Universität, Zhao Shigang von der Stadtverwaltung, Song von einer Justizbehörde und ein Pensionär von der Zhongshan Universität. Sie erzählten dem Vater von Herrn Zhu, dass sie am Tag zuvor eine Mitteilung vom Bezirk Haizhu erhalten hätten und dass er seinen Sohn nicht abzuholen bräuchte, da man ihn zuerst in die Schule für Rechtsordnung (eine Gehirnwäsche-Einrichtung) der Stadt Sanshui bringen werde. Sie würden ihn in ein paar Tagen benachrichtigen. Die Familie war erschüttert. Frau Zhus Mutter bat sie, deutlich zu erklären, um wessen Mitteilung es sich handelte, doch sie wollten es nicht sagen.

In den vergangenen zwei Jahren machten sich die betagten Eltern von Herrn Zhu Tag und Nacht Sorgen um ihren Sohn und sehnten sich nach seiner Rückkehr. Sie warteten auf diesen Tag, ahnten jedoch nicht, dass er erneut inhaftiert werden würde. Man kann sich ihr Leid vorstellen.

Herr Zhus Vater ist ein pensionierter Physikprofessor der Zhongshan Universität und führte für die Universität den Vorsitz in einem Forschungsprojekt der Vereinten Nationen. Er glaubte nicht, dass ein gerichtliches Gremium nicht dem Gesetz folgen würde, und hatte noch einen Hoffnungsschimmer. Deshalb beschloss er, seinen Sohn abholen zu gehen. The 76-jährige Vater und der Anwalt reisten mehr als 280 Kilometer nach Shaoguang. Am 17. August erreichten sie vor 8:00 Uhr das Beijiang Gefängnis.

Sie kamen zu einem Gebäude, wo eine Polizistin ihnen dabei half, die Information in den Computer einzugeben. Sie bat sie, dort zu warten. Später kam Herr Zhu aus dem Eisentor heraus. Nachdem sie über 20 Minuten lang gewartet hatten, erkundigte sich Herr Zhus Vater bei der Polizistin nach der Situation. Sie tätigte einen Anruf und bat sie, zu warten. Weitere 20 Minuten vergingen und er erkundigte sich abermals. Sie erklärte ihm, dass es womöglich mehr Zeit brauche, die Akte zu prüfen. Dann rief sie nochmals an und drängte sie, sich zu beeilen. Es vergingen wieder 20 Minuten und Herr Zhus Vater erkundigte sich erneut bei der Polizistin über die Situation. Sie tätigte einen weiteren Anruf. Der Vater von Herrn Zhu sah, wie sich das lächelnde Gesicht der Polizistin auf einmal verhärtete; sie schien zurechtgewiesen worden zu sein. Sie legte den Hörer auf und sagte zu dem Vater, dass Herr Zhu schon abgeholt worden sei. Er fragte sie, wann dies geschehen sei, wer ihn abgeholt habe und wo sie hingefahren seien. Die Polizistin erwiderte, dass er die Beamten der Aufsichtsabteilung des Gefängnisses in dem Gebäude auf der anderen Straßenseite fragen müsse.

Der Vater und der Anwalt gingen auf die andere Straßenseite und sahen den Gefängnisleiter Xiao mit zwei Polizeibeamten. Der Vater fragte Leiter Xiao nach seinem Sohn. Leiter Xiao sagte: „Ich kann Ihren Sohn nur der lokalen Regierung übergeben, nicht Ihnen.“

Der Anwalt fragte ihn, warum man die Sache so handhabe und welches Gesetz den Familienangehörigen vorschreibe, Herrn Zhu nicht abholen zu dürfen. Leiter Xiao sagte, dass er sich lediglich nach den internen Vorschriften richte. Der Vater verlangte, die unterschriebenen Entlassungspapiere zu sehen. „Warum sollte ich Sie sie sehen lassen? Das ist unsere interne Angelegenheit”, so Xiaos Antwort.

Als der empörte Vater und sein Anwalt das Gefängnis verließen, wies Leiter Xiao zwei Sicherheitsbeamte an, ihre Uniformen auszuziehen und ihnen zu folgen.