Bericht aus erster Hand über zweieinhalb Jahre im Frauengefängnis der Provinz Zhejiang (Bild)

(Minghui.org) Von den zweieinhalb Jahren, die die Falun Gong-Praktizierende Xiao Jing unrechtmäßig im Frauengefängnis Zhejiang verbringen musste, war sie zehneinhalb Monate lang in einer Einzelzelle eingesperrt und die restliche Zeit in einem anderen Raum. An beiden Orten war sie Tag aus Tag ein in dem Raum gefangen und musste dort essen, schlafen und die Toilette benutzen.

Es folgt ihr persönlicher Bericht über diese Quälerei.

Festgenommen und verurteilt

Ich arbeitete als Buchhalterin in der Stadt Yiwu in der Provinz Zhejiang. Im Juni 2006 fing ich an, Falun Gong zu praktizieren. Gegen 16:00 Uhr am 28. August 2008 wurde ich von Polizisten der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Yiqu rechtswidrig festgenommen und zur Polizeiwache gebracht. Gleichzeitig drangen fünf oder sechs Polizisten dieser Abteilung in meine Wohnung ein und verhörten meine Teenager-Tochter, die allein zuhause war. Sie durchsuchten die ganze Wohnung, so dass meine Tochter in Schrecken versetzt wurde und überhaupt nicht mehr aufhörte zu weinen. Die Polizisten riefen meinen Mann, der in einer anderen Stadt, in Hangzhou, arbeitete, erst um 21:00 Uhr an. Mich ließen sie erst 28 Tage später frei.

Weil ich Shen Yun-CDs ausgegeben hatte, wurde ich ein zweites Mal am 2. Juni 2009 von der Polizei verhaftet. Sie brachten mich zur Polizeiwache Beiyuan. Dieses Mal informierten sie meinen Mann überhaupt nicht. Stattdessen warteten sie, bis meine Tochter von der Schule nach Hause kam, brachen ein und verhörten sie. Sie durchsuchten unsere Wohnung vor ihren Augen. Meine Tochter war wieder ganz verschreckt.

Ich wurde in ein Untersuchungsgefängnis gesteckt. Nach fünf Tage Haft ließen sie mich nicht mehr schlafen. Ich musste mit angelegten Handschellen nachts von 21:00 Uhr bis 06:00 Uhr gerade dastehen und tagsüber Zwangsarbeit verrichten. Am neunten Tag verhängten sie das Fenster mit einem schwarzen Stoff. Ich trat in Hungerstreik. Eine Wärterin um die 50 brachte mir Essen, doch ich weigerte mich, etwas zu essen. Der Wärter Cao schlug mir mit einem Zeitungsspanner zwei Stunden lang ins Gesicht. Als er anfing, mein Gesicht mit einem Besen zu schlagen, sagte ich zu ihm, dass er damit aufhören solle. Daraufhin nahm er wieder den Zeitungsspanner, um auf meine Knie einzuschlagen.

Im Stadtgericht Yiwu wurde eine Verhandlung durchgeführt, aber meine Familie wurde darüber nicht in Kenntnis gesetzt. Ich sagte zu meiner eigenen Verteidigung aus, doch der vorsitzende Richter unterbrach die Verhandlung, ohne mich zu Ende reden zu lassen. Als das Gericht zu einer zweiten Sitzung zusammenkam, waren alle, auch der vorsitzende Richter neu. Der Richter sagte: „Ich bin nur hier, um das Urteil anstelle eines anderen zu verkünden. Ich weiß über den Fall nicht Bescheid.“ Ich wurde zu drei Jahren und zwei Monaten Gefängnisstrafe verurteilt.

Verfolgung im Frauengefängnis der Provinz Zhejiang

Am 14. Januar 2010 wurde ich um 14:00 Uhr in das Frauengefängnis Zhejiang gebracht und dort in eine Einzelzelle gesteckt. Damit ich die Übungen nicht machen konnte, legten sie mir an den Händen und Fußgelenken Handschellen an und machten diese am Boden fest, so dass ich auf dem Boden lag. Fünfzehn Tage später war mir so schwindlig, dass ich nicht stehen konnte. Ich musste auf einer kleinen Bank sitzen, wobei meine Hände und Füße noch angekettet waren. Sogar, wenn ich schlief, nahmen sie mir die Handschellen nicht ab. Dies dauerte drei Monate lang an.

Folternachstellung: Am Boden festgekettet

Am 29. Januar 2011 wurde mein Vater schwerkrank. Mein Mann rief im Gefängnis an und fragte, ob ich meinen Vater ein letztes Mal sehen könne. Doch die Gefängnisbehörde berichtete mir nie vom Anruf meines Mannes.

Als die Gefängniswärter hörten, dass ich in der Einzelzelle Lieder sang, die von Falun Gong handelten, installierten sie Lautsprecher. Sobald ich zu singen anfing, machten sie die Lautsprecher an und spielten ganz laute Musik. Um meine Stimme zu übertönen, drehten sie die Lautstärke so hoch, dass das Eisengitter, der Bettboden und der Boden erzitterten. Sie erlaubten mir auch nicht, mich zu duschen.

Zwei Monate später banden sie mir meine Hände sehr fest am Rücken zusammen, wobei ein Arm über meine Schulter nach hinten gesteckt wurde. So ließen sie mich. Einige Tage später zeigten sich bei mir Symptome von Bluthochdruck. Sie ließen mich auf einer kleinen Bank sitzen, doch meine Hände waren immer noch gebunden. Erst als ich erzitterte, wenn ich ging und fast umfiel, wenn ich saß, brachten sie mich in die Klinik.

In der Klinik spielten sie mir Tonbandaufnahmen vor, in denen Falun Gong verunglimpft wurde.

Am16. Dezember 2010 sagten sie, dass ich die Falun Gong-Übungen gemacht hätte und so steckten sie mich wieder in die Einzelzelle. Sie stellten zwei Häftlinge ab, die mich Tag und Nacht überwachten, damit ich auf keinen Fall die Übungen machen konnte. Wenn ich die Falun Gong-Lieder sang, spielten sie wieder laute Musik durch die Lautsprecher. Als ich mir Toilettenpapier in die Ohren stopfte, befahlen sie den Häftlingen, mir diese Ohrstöpsel wieder herauszunehmen. Es war üblich, dass ich zwei bis drei Wochen lang überhaupt nicht duschen durfte. Einmal gaben sie mir einen Monat lang nur einen halben Liter Wasser pro Tag. Meine Haut trocknete aus und häutete sich. Erst als ich überhaupt kein Wasser mehr lassen konnte, gaben sie mir wieder genug Wasser. Eines Tages ließen sie mich 20 Stunden lang mit den Händen und Beinen in Ketten auf einer kleinen Bank sitzen.

Am 20. April 2011 wurde ich aus der Einzelzelle genommen und in den Leseraum gebracht. Alle Falun Gong-Praktizierenden, die umerzogen waren, wurden dort festgehalten. Wir wurden Tag aus Tag ein in diesem Raum eingesperrt und mussten dort essen, schlafen und zur Toilette gehen.

Am 29. Oktober 2011 kam die Gefangene Zheng Yumin gegen 22:00 Uhr zu mir her, stieß mir in den Unterleib und lehnte sich mit den Knien auf meine Brust. Zuerst versuchte ich mich ruhig zu verhalten, um niemanden zu wecken. Dann konnte ich es aber nicht mehr ertragen, als sie so hart auf mich drückte, dass ich nicht mehr atmen konnte. Ich schrieb einen Brief an die für diesen Gefängnisbereich zuständigen Behörden und forderte Gerechtigkeit. Ich erhielt jedoch keine Antwort. Ich schrieb einen weiteren Brief an den Gefängnisdirektor, erhielt aber auch nie eine Antwort.

Weil ich die Übungen gemacht hatte, beauftragte Zheng Yumin am 29. Januar 2012 zwei andere Häftlinge, meine Hände und Beine zu halten und mich in die Einzelzelle zu bringen. Auch hier kümmerte sich niemand um diese Angelegenheit.

Zwei Jahre und sechseinhalb Monate lang sperrten mich die Wärter in einen Raum und ließen mich von Häftlingen überwachen.

Am 1. August 2012 wurde ich freigelassen. Die Staatssicherheitsabteilung der Stadt Yiwu schickte allerdings Agenten, um mich weiterhin zu beschatten.