Was ich bei der Aufklärungsarbeit in Politikerkreisen erkennen durfte

Vorgetragen auf der deutschen Falun Dafa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch in Bad Kissingen Dezember 2012

(Minghui.org) Seit der Fa-Konferenz 2012 in New York zum 20. Jahrestag der Verbreitung von Falun Gong erkannten wir in Hamburg, dass wir die Wahrheit nicht tiefgründig genug erklärt hatten. Seitdem sind wir aktiv, insbesondere arbeiten wir daran, die Politiker, die für unser Bundesland und die Stadt zuständig sind, über die wahren Zusammenhänge aufzuklären. Es sind Bürgerschaftsabgeordnete, Senatoren, MdBs und die Zuständigen für die jeweiligen Wahlkreise bzw. Stadtteile.

Ein Körper sein

Ein chinesischer Praktizierender und ich suchten eine Abgeordnete auf. Wir hatten vorher nur grob überlegt, wie wir konkret vorgehen könnten. Der chinesische Praktizierende war noch recht unerfahren im Umgang mit Politikern und unsicher in der deutschen Sprache. Ich erklärte mich dazu bereit, das Gespräch zu eröffnen. 

Plötzlich verspürte ich mitten im Gespräch ebenfalls eine Unsicherheit. Ich konnte nicht zu der Politikerin durchdringen, weil ich nur oberflächlich über Menschrechtsverletzungen an Falun Dafa-Praktizierenden sprach. Auch die anderen Anwesenden waren nicht so berührt, so war mein Eindruck. Dann gab ich das Wort an den chinesischen Praktizierenden ab. Er sprach etwas über seine Situation in einem nicht so klaren Deutsch und die Abgeordnete wurde etwas ungeduldig.

Die Politikerin sagte uns außerdem „Wenn Sie das nächste Mal wiederkommen, möchten Sie vielleicht uns ebenfalls zuhören und erfahren, worüber wir uns Gedanken machen und wofür wir uns engagieren.“ Ich spürte, dass wir es nicht gut gemacht hatten, aber doch noch eine zweite Chance bekamen.

Mein chinesischer Mitkultivierender erzählte dann, dass er sich unter Druck gesetzt gefühlt habe, als ich ihm die Möglichkeit gab zu reden. Ich erkannte, dass ich zu wenig an die anderen gedacht hatte. Mein Herz war nicht voll und ganz bei meinem Mitpraktizierenden, so dass er sich alleingelassen fühlte und der ganze Druck aus anderen Räumen auf ihm lastete. Ich hätte erkennen müssen, dass er Hilfe brauchte und wie ich ihn, außer mit FZN, noch unterstützen konnte. Wenn man spürt, wo ein Mitpraktizierender seine Schwachstellen hat, und man selbst an der Stelle keine Schwachstellen hat, dann soll man bedingungslos diese Lücke ausfüllen und dem anderen helfen.

Zum Beispiel hätte ich ihn sprachlich ergänzen oder eine gute Vorbereitung auf ein Gespräch machen können. Wenn man immer an andere denkt und sich gegenseitig hilft, ist man zu einem Körper zusammengewachsen. Dann wird man die Lebewesen einfacher und schneller erretten können.

Menschen mit ihren Eigensinnen erretten

Es gab eine Diskussionsrunde der „Grünen-Partei“ über die allgemeine Verkehrssituation in unserer Stadt. Ein Praktizierender, der in der Vergangenheit schon sehr guten Kontakt zu dieser Partei aufgebaut hatte, konnte bei diesem Termin nicht dabei sein. Deshalb gingen eine andere Praktizierende und ich zusammen dort hin. Die Eröffnungsrede wurde von der gleichen Abgeordneten gehalten, die wir auch schon zu früheren Gelegenheiten treffen wollten, doch dies aus verschiedenen Gründen nicht erreicht hatten. Während der Eröffnungsrede dachte ich über den vergangenen Termin mit der „Roten-Partei“ nach und fragte mich, wie ich es dieses Mal besser machen konnte. Ich hatte die Worte der Politikerin im Kopf „Vielleicht möchten Sie uns ebenfalls zuhören ...“. "Ich kann schon zuhören", dachte ich, "aber wie kann ich von dem Thema der Verkehrssituation zur Aufklärung über Falun Gong in China kommen?

Dann fiel mir ein, dass ich den Meister um Hilfe bitten könnte, was ich auch tat. Plötzlich wurde mir ganz warm und ich hatte keine Bedenken mehr. "Einfach dem natürlichen Lauf folgen", dachte ich. Als die Eröffnungsrede zu Ende war, lud uns die Politikerin zu einem Workshop ein. Wir sollten in Gruppen zusammen überlegen, was die größten Probleme seien und auch gleich überlegen, welche Lösungen es dafür geben könne. Ich hatte zu meiner Studienzeit sehr viele solcher Workshops mitgemacht. Als wir in der Runde saßen, beobachtete ich erst die Situation. Plötzlich wurde jemand für das Sortieren der zusammengetragenen Fakten gebraucht. Ich erklärte mich sofort, ohne zu überlegen, dazu bereit und schrieb alle Probleme und die entsprechenden Lösungen auf kleine Kärtchen. Meine Mitpraktizierende half mir, indem sie mir Hinweise gab, wenn ich etwas vergessen hatte aufzuschreiben. Als alles aufgeschrieben war, sollte es präsentiert werden. Ich stand plötzlich zusammen mit der Politikerin, die wir eigentlich sprechen wollten, vor der Gruppe und präsentierte die Ergebnisse.

Meine Mitpraktizierende unterstützte mich die gesamte Zeit mit FZN und redete mir gut zu. Als wir am Ende waren, konnten wir ganz entspannt mit der Politikerin reden. Sie fragte uns, ob wir Parteimitglieder seien. Wir lachten und erzählten ihr dann, warum wir eigentlich gekommen seien und sie erwiderte, dass das genau ihr Bereich sei. Wir brachten sie und ihre Assistentin zu ihrem Büro zurück und verabredeten einen Austausch per E-Mail.

Ich erkannte: Wenn wir zuerst an die anderen denken, ist es leichter, unsere Lebewesen zu erretten.

Sich zurücknehmen können und bedingungslos die Lücke füllen

Als wir dann einen persönlichen Gesprächstermin mit der Abgeordneten der „Grünen-Partei“ und ihrer Assistentin vereinbaren konnten, ging der Praktizierenden, der beim letzten Termin nicht dabei gewesen war, und ich dort hin, zusammen mit einer chinesischen Mitpraktizierenden. Es stellte sich heraus, dass sie den Termin nicht bei sich im Terminkalender stehen hatten. Der Mitpraktizierende bestand darauf, dass wir diesen Termin vereinbart hatten. Die Assistentin und auch die Politikerin, die schon dabei war zu gehen, entschuldigten sich bei uns. Ich bemerkte, dass sich die Assistentin unwohl fühlte und der Mitpraktizierende recht unausgeglichen war. Ich sandte aufrichtige Gedanken aus, um die Situation zu entschärfen. Die Assistentin bot uns einen anderen Termin an und wir willigten ein. Gute zwei Stunden konnten wir der Assistentin die Hintergründe von Falun Dafa und dem Organraub an Falun Dafa-Praktizierenden erklären. Anfangs hatte sie noch eine recht ernste Miene, doch am Ende des Gespräches waren ihre Gesichtszüge entspannter und sie lächelte. Es war zum Schluss ein harmonisches Feld zwischen uns allen und die Assistentin bedankte sich bei uns für die Klarstellung der Fakten. Wir verabschiedeten uns und verblieben bis zum kommenden Termin.

Jeder von uns dreien hatte bei dem Gespräch seinen Part gehabt. Der Mitpraktizierende hatte gutes Faktenwissen über Aktuelles und Vergangenes aus Europa zu unserer Situation, da er schon viele Jahre Politikerarbeit macht. Und unsere chinesische Mitpraktizierende konnte einiges aus China erzählen. Ich hatte die diplomatische Rolle, die fehlenden Dinge zu ergänzen und FZN zu machen. Ich redete nicht sehr viel. Oft ist es so, dass ich immer und gern sehr viel zu sagen habe, doch bei diesem Termin war es nicht der Fall. Ich erkannte, dass ich den anderen Praktizierenden mehr das Reden überlassen sollte, weil jetzt etwas anderes von mir gebraucht wurde als das Reden. Ich erkannte, dass ich einfach nur die Lücke schließen sollte.

Der Meister sagte in „Noch fleißiger voranschreiten“:

„Wenn du aber Wert auf die oberflächlichen Dinge der gewöhnlichen Menschen legst, dann hast du einen Eigensinn, ein menschliches Herz. Legt keinen Wert auf solche Sachen. Wenn du stillschweigend die mangelhaften Stellen, die du gesehen hast, verbessern kannst, wenn du die Sachen stillschweigend gut machen kannst, die du machen sollst, wenn du den Teil der Arbeit, der nicht perfekt ist, stillschweigend gut machen kannst, dann werden die Gottheiten großen Respekt vor dir haben.“ (Li Hongzhi, 24.07.2010)

Dies sind einige Erfahrungen von mir und mein derzeitiges Verständnis.

Vielen Dank an den Meister.
Vielen Dank an die Mitpraktizierenden.

Rubrik: Fa-Konferenzen