Software-Entwickler konnten weder Isolationshaft noch Folter zerbrechen

(Minghui.org) Ein Software-Ingenieur aus Peking wird verhaftet, weil er seine Mitbürger über die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong aufklärt: Er durchlebt die Schrecken des Arbeitslagers, einschließlich fünf Monate Isolationshaft. Durch nichts lässt er sich von seinen Überzeugungen abbringen und kommt schließlich frei.

Beschattet, aufgelauert und verhaftet

Herr Cui Xuelei wurde 1980 in der Provinz Shandong geboren. Er arbeitet als Software-Ingenieur in Peking und praktiziert seit 1997 Falun Gong.
Am Morgen des 18. Oktober 2012 verteilte er auf seinem Weg zur Arbeit mehrere Shen Yun DVDs und erklärte den Bürgen die wahren Umstände über die Verfolgung von Falun Gong. Er wurde dabei von mehreren Polizisten in Zivil beobachtet, die ihm bis zu seinem Arbeitsplatz folgten. Als er dort angekommen war, nahmen ihn die Polizisten an seinem Arbeitsplatz fest.

Folternachstellung: Hände hinter dem Rücken gefesselt

Die Polizisten brachten ihn anschließend in die Polizeistation Jiangtai im Bezirk Chaoyang in Peking und verhörten ihn unter Einsatz von Folter. So stülpten sie ihm einen schwarzen Sack über den Kopf und fesselten ihm dann die beiden Hände auf dem Rücken – und zwar so, dass eine Hand über die Schulter gelegt und mit der anderen Hand hinter dem Rücken verbunden wird. Die Polizisten schlugen dann heftig mit Fäusten auf ihn ein, wodurch sein linkes Trommelfell beschädigt wurde.

Gegen Mittag durchsuchten die Polizisten seine Wohnung. Sie beschlagnahmten persönliches Eigentum und einige Shen Yun DVDs.

In der Nacht brachten sie Cui schließlich in das Bezirksgefängnis Chaoyang.

Er wollte sich Inhaftierung nicht bieten lassen

Die Behörden verurteilten ihn ohne regulären Prozess zu zweieinhalb Jahren Zwangsarbeit. Am 04. Dezember 2012 wurde Cui dann in das Arbeitslager Xinan überführt und in der 5. Abteilung untergebracht.

Im Arbeitslager weigerte er sich, Häftlingskleidung zu tragen, da er seine gesetzwidrige Verurteilung durch das kommunistische Regime nicht hinnehmen wollte. Die Wärter des Arbeitslagers beschlossen daraufhin, Cui zu bestrafen. Daher zwang der Wärter Li Wei ihn dazu, für eine lange Zeit auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Sie folterten ihn auch auf andere Weise: Da es Winter und sehr kalt war, nahmen sie ihm seine Schuhe und seine Socken weg und ließen ihn nur dünne Kleidung tragen. So versuchten sie seinen Willen zu brechen, indem sie ihn der bitteren Kälte aussetzten.

Folternachstellung: Langes Sitzen auf einem kleinen Schemel

So wurde im Arbeitslager Xinan gefoltert

Am 20. Februar wurde Cui in die 2. Abteilung verlegt, wo sich mehr als 80 Praktizierende befanden, die dort brutal gefoltert wurden.

Manche Praktizierende wurde als eine Art der Folter gezwungen, jeden Tag von 6 bis 23 Uhr auf einem sehr kleinen Hocker zu sitzen. Sie wurden dabei Tag und Nacht von Wärtern überwacht. Die Praktizierenden wurden während dieser Folter gezwungen, über ihre Aktivitäten zu berichten [Anm. d. Red.: Vermutlich sind hier Aktivitäten zur Aufklärung über Verfolgung gemeint]. Wenn sie Durst hatten, mussten sie bei den Wärtern nach Wasser fragen. Sie bekamen erst welches, wenn dies von den Wärtern genehmigt wurde.

Die Praktizierenden, die in der 2. Abteilung eingesperrt waren, waren auch anderen Formen von Folter ausgesetzt: Manchen wurde der Toilettenbesuch verwehrt, manche durften lange Zeit nicht duschen. Die Wärter entzogen den Praktizierenden auch den Schlaf. Sie weckten die Praktizierenden in der Nacht jede halbe Stunde auf. Wenn ein Praktizierender sich gegen diese Misshandlung wehrte, wurde er in eine Spezialabteilung eingewiesen, wo Praktizierende noch schwerer gefoltert wurden.

In der 2. Abteilung wurden auch viele Praktizierende in Einzelhaft gesperrt. Man schloss sie für mindestens 10 Tage in einen sehr kleinen Raum ein, der etwa eine Fläche von 10 – 11 m² aufwies. Die Praktizierenden durften diesen Raum nicht verlassen und mussten hier auch ihre Notdurft verrichten.

Auch er erlebte Isolationshaft und Überwachungsterror

Am 20. Februar 2013 wurde auch Cui in so eine kleine Zelle gesperrt und musste dort jeden Tag von morgens bis abends sitzen. Er durfte sich nicht duschen, er musste dort essen, schlafen und sich dort auch erleichtern. Dabei wurde er die ganze Zeit von Wärtern überwacht, die sich bei der Überwachung abwechselten. Die Wärter riefen auch bei seinen Verwandten an, um Informationen über ihn und seine Familie zu bekommen, die sie dann benutzten, um Druck auf ihn auszuüben und um ihm zu drohen. Auf diese Weise wollten sie es schaffen, ihn „umzuerziehen“.

Obwohl Cui derartiger physischer und mentaler Folter ausgesetzt war, beharrte er weiter darauf Falun Gong zu praktizieren. Er überstand die fünf Monate in Einzelhaft.

Im Juni 2013 schöpfte Cui dann zum ersten Mal Hoffnung: Viele Häftlinge wurden freigelassen, da das Arbeitslager geschlossen werden sollte. Aber da Cui sich geweigert hatte, die sogenannten „Drei Erklärungen“ zu unterzeichnen und damit auf Falun Gong zu verzichten, wurde er weiterhin dort festgehalten.

War es wirklich ein Schritt in die Freiheit?

Am 05. Juli 2013 wurde das Arbeitslager endgültig aufgelöst und auch Cui wurde entlassen. Nichts desto trotz wurde er bei seiner Entlassung gezwungen, den Beamten seine Kontaktinformationen und Adresse zu geben, damit diese ihn anschließend weiter überwachen konnten.

Nach unserer Erfahrung werden die freigelassen Praktizierenden auch nach ihren Entlassungen oft noch eine lange Zeit überwacht, eingeschüchtert und bedroht. Agenten der KPCh wirkten auch auf Cuis Arbeitgeber ein, sodass die ihn schließlich feuerten.