Einige Gedanken über die „trügerische Erscheinung von Krankheitskarma“ – Teil I

(Minghui.org) In letzter Zeit werden einige meiner Mitpraktizierenden von der „trügerischen Erscheinung des Krankheitskarmas“ gestört, worüber es verschiedene Meinungen bzw. unterschiedliche Verständnisse gibt. Angesichts dessen, dass diese Dafa-Schüler lange Zeit nicht aus dieser Situation herauskommen können, tauchen schließlich viele menschliche Gedanken auf. In Anbetracht dieses Phänomens möchte ich mich mit euch austauschen, in der Hoffnung, dass wir auf der Basis des Fa ein klares Verständnis darüber erlangen.

Wenn bei örtlichen Mitpraktizierenden „trügerische Erscheinungen des Krankheitskarmas“ auftauchen, bedeutet das meiner Meinung nach, dass wir Dafa-Jünger vor Ort noch keine klaren Erkenntnisse in dieser Angelegenheit erlangt oder den Maßstab des Fa noch nicht erreicht haben. Mit anderen Worten ist dieses Problem für uns sowohl eine Ermahnung also auch ein Stockschrei. Wenn wir uns dabei erhöhen könnten, würde eine schlechte Sache zu einer guten Sache umgewandelt werden.

Wie sollen wir mit diesem Problem umgehen? Persönlich denke ich, dass es drei Gruppen gibt:

1. die Betroffenen; 2. deren Familienangehörige, die ebenfalls Falun Dafa-Praktizierende sind; 3. die Mitpraktizierenden um sie herum, die ihnen gerne helfen möchten. Für jede Gruppe gelten unterschiedliche Anforderungen und unterschiedliche Ansätze. Eines gilt natürlich für alle gemeinsam, nämlich, bedingungslos nach innen zu schauen. Hier möchte ich meine oberflächliche und persönliche Meinung zu verschiedenen Aspekten schildern, die diese drei Gruppen betreffen, als Anregung für die Mitpraktizierenden, ein besseres Verständnis dazu zu erlangen.

1. Mitpraktizierende, die Hilfe leisten möchten, sollen nach innen schauen

1) Ausgangspunkt richtig stellen

Was ist unser erster Gedanke und inwieweit trifft es uns, wenn wir davon hören, dass bei irgendeinem von unseren Mitpraktizierenden eine „Krankheitserscheinung“ aufgetaucht ist? Manche Mitpraktizierenden denken vielleicht, dass die Lücken der jeweiligen Mitpraktizierenden vom Bösen ausgenutzt werden.

Ist dieser Gedanke falsch? Auf den ersten Blick scheint es nicht falsch zu sein zu denken, dass ihre Lücken vom Bösen ausgenutzt werden. Wir sollten jedoch nicht darauf beharren. Ein Beispiel: Sollten wir einen Menschen, der ins Wasser gefallen ist, nicht möglichst sofort aus dem Wasser herausziehen, anstatt zuerst herausfinden zu wollen, warum er ins Wasser gefallen ist?

2) Erkenntnisse berichtigen

Bevor wir anfangen, anderen zu helfen, sollen wir unsere eigenen Gedanken und Erkenntnisse ständig auf der Basis des Fa berichtigen. Erst so können wir starke aufrichtige Gedanken aussenden und die Verfolgung unserer Mitpraktizierenden durch das Böse gründlich verneinen.

Eine Zeit lang herrschte unter manchen unserer örtlichen Mitpraktizierenden die Meinung, dass all diejenigen, die davon hören oder sehen, wenn unsere Mitpraktizierenden Störungen irgendwelcher Art (nicht nur Krankheitskarma) bekommen, nach innen schauen sollten. Es wurde sogar gesagt, dass das Problem gelöst werden würde, wenn alle Mitpraktizierenden in der Umgebung der Betroffenen nach innen schauen könnten.

Beispielsweise könnte das dazu führen, dass diejenigen Mitpraktizierenden, die das Fa verkehrt verstanden haben, sich selbst berichtigten; diejenigen, die entführt wurden, wieder aufrichtige Gedanken erlangten und diejenigen, die von Krankheitskarma gestört werden, diese dämonischen Schwierigkeiten überwinden könnten. Es sei egal, ob die betroffenen Mitpraktizierenden selbst nach innen schauten oder nicht. Auch sollten wir sie nicht darauf hinweisen, wenn wir ihre Lücken sehen würden, ansonsten würde es heißen, „im Außen zu suchen“. Das Fa des Meisters und die Anforderung, die der Meister an die Dafa-Jünger gestellt hat, lautet „nach innen schauen“. Das schließe uns alle ein. Wenn unseren Mitpraktizierenden etwas passiert und wir das sehen oder davon hören, sollten wir unbedingt nach innen schauen und uns selbst gemäß dem Fa berichtigen. Die Betroffenen sollten dabei noch eher nach innen schauen. Würden die Probleme und Konflikte der Betroffenen sich schon auflösen, wenn allein die Mitpraktizierenden in ihrer Umgebung nach innen schauten und sich im Fa erhöhten? Können wir für andere die Kultivierung übernehmen oder andere für uns?

Als ein Dafa-Jünger einmal den Meister danach fragte: „… Wie soll man mit diesen Kultivierenden, die sich in dämonischen Schwierigkeiten befinden, umgehen und ihnen helfen?“, antwortete der Meister:

„ ... Was die Frage betrifft, wie man ihm helfen kann, was ihr machen könnt, zum einen könnt ihr ihm helfen, vom Fa her zu erkennen und sich zu erhöhen. Weiterhin könnt ihr zusammen aufrichtige Gedanken aussenden, tut mehr das, was ein Dafa-Jünger beim Erlösen aller Lebewesen tun soll. Das alles kann ihm helfen.“ (Li Hongzhi, Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003)

Lediglich das Aussenden der aufrichtigen Gedanken kann das grundlegende Problem demnach nicht lösen.

Der Meister sagte auch:

„Beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken wird nur das Äußere gereinigt, was aber in seinem Herzen ist, kann nicht gereinigt werden. Was die Menschen machen wollen, entspringt einem einzigen Gedanken. Es kommt auf ihn an, ob er das will oder nicht. In solchen Situationen glaube ich, dass es bestimmt einen eigensinnigen Knoten in seinem Herzen gibt. Wenn er wirklich nicht in der Lage ist, es zu schaffen, kannst du ihm helfen, das ist kein Problem. Lasst ihn möglichst von den Fa-Grundsätzen her erkennen und mehr Fa lernen.“ (ebenda)

Laut der Fa-Erklärung des Meisters sollen die Mitpraktizierenden die von Krankheitskarma betroffenen Mitpraktizierenden einerseits für diese aufrichtige Gedanken aussenden, um ihnen zu helfen und sie zu unterstützen. Andererseits soll jeder immer wieder im Inneren suchen und sich selbst reinigen. Zugleich sollen wir mit unseren Mitpraktizierenden gemeinsam das Fa lernen, uns austauschen und uns gemeinsam im Fa erhöhen. Erst das ist der grundlegende Weg, Probleme zu lösen.

Es gibt noch eine weitere Meinung, über die ich mich mit euch auch noch gerne austauschen möchte. Manche haben die Ansicht, dass diejenigen Mitpraktizierenden, die Hilfe leisten möchten, nicht über die Schwächen von den in dämonischen Schwierigkeiten steckenden Mitpraktizierenden reden sollten, ansonsten könnten den betreffenden Mitpraktizierenden dadurch schlechte Substanzen zugeführt werden, die die Probleme noch verschlimmern könnten. Wenn wir über die Probleme von anderen Mitpraktizierenden reden, gibt es meiner Meinung nach zwei Probleme: Erstens, in welcher Situation das erfolgt, und zweitens, auf welche Art und Weise und mit welchem Herzen das geschieht.

In Abwesenheit der Betroffenen über sie zu reden, gehört sich nicht, das ist sogar unter den alltäglichen Menschen ein schlechtes Verhalten. Für einen Dafa-Praktizierenden ist das noch unpassender. Wenn wir unsere Mitpraktizierenden direkt auf ihre Schwäche hinweisen, kommt es darauf an, mit welchem Herzen und in welchem Ton wir das tun.

Der Meister sagte:

„Wenn ihr sie gesehen habt, sollt ihr sie auch aufzeigen. Wenn du sie ihm nicht aufzeigst, dann hast du auch Angst, andere zu kränken …“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in New York 2004, 21.11.2004)

Der Meister sagte auch:

„Aber ich nenne ein Beispiel: Der Meister hat gesehen, dass dieser Mensch in einem Bereich einen Eigensinn hat, so zeigt er dir mit Absicht diesen Eigensinn, sodass du ihm das aufzeigen kannst. Er lässt dich das eben sehen. Sagst du es ihm oder nicht? Denn alle von euch kultivieren Zhen, Shan und Ren und verhalten sich überall als gute Menschen. Wenn du siehst, dass andere Schwachstellen haben und sich nicht erhöhen können, warum kannst du es ihnen nicht mit guter Absicht sagen?“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Kanada, 23.05.1999 in Toronto)

Wenn wir sehen, dass unsere Mitpraktizierenden Probleme haben, sollen wir ihnen das in guter Absicht direkt aufzeigen. Das ist eine Anforderung gemäß dem Fa, und bedeutet auch, uns selbst zu kultivieren und gutherzig unseren Mitpraktizierenden zu helfen, sich zu erhöhen. Allerdings sollten wir darauf achten, deswegen nicht ins Extrem zu gehen. Denn bei der Kultivierung sollen wir nicht davon abhängig sein, dass uns andere unsere Schwächen aufzeigen, während wir selbst nicht nach innen schauen, wenn wir auf Konflikte stoßen.

Der Meister hat uns klar darauf hingewiesen:

„Ich habe nicht gemeint, dass man nicht auf die Fehler der anderen hinweisen darf. Was ich gemeint habe, ist, in der gesamten Kultivierungsform der Dafa-Jünger muss es so eine Umgebung sein, dass jeder nach innen schaut! (Beifall) In der Umgebung der Gesamtheit der Dafa-Jünger darf es auf keinen Fall so sein, dass sich alle während gegenseitiger Vorwürfe erhöhen! (Beifall) Als Meister kann ich euch nur dazu ermuntern, nach innen zu suchen, wenn Probleme auftauchen, dann soll man das Problem bei sich selbst suchen. Am besten wäre es, wenn alle so handeln können. Wenn man aber selber dies nicht erkennen kann, dann ist es natürlich nicht falsch, dass ein anderer darauf hinweist, jedoch soll man unbedingt barmherzig darauf hinweisen. Auch du kultivierst die Barmherzigkeit, deshalb sollst du barmherzig sein. So müsst ihr auf diese beiden Punkte achten und beide schaffen. Ich denke, so können viele Probleme einfach gelöst werden.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Los Angeles City, 25.02.2006)

Diejenigen Mitpraktizierenden, die von Krankheitskarma betroffen sind, können meistens aufgrund ihres schlechten gesundheitlichen Zustandes nicht so leicht Kritik annehmen. Wenn man ihnen helfen und sie auf irgendein Problem aufmerksam machen möchte, muss man unbedingt auf den Ton achten.

Der Meister sagte:

„Der Sprachstil, Gutherzigkeit bei der Arbeit und dazu die Argumente können das Menschenherz ändern, aber niemals Befehle.“ (Li Hongzhi, Klar und wach, 13.06.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Dementsprechend sollen wir sie ermutigen und ihnen hoffnungsvoll zureden, wodurch eventuell eine bessere Wirkung erzielt werden kann. Nach meinem Verständnis ist das die Kraft der „Barmherzigkeit“.

Diejenigen Praktizierenden, die Hilfe leisten möchten, sollten auch darauf achten, dass sie ihren Frohsinn, ihr strebendes Herz und ihre Ungeduld beseitigen. Bei uns vor Ort haben manche solch eine Handlungsweise: Beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken fügen sie einen entsprechenden Gedanken hinzu, damit die Mitpraktizierenden mit Krankheitskarma sofort an Ort und Stelle genesen. Meiner Meinung nach ist das eine Mischung aus einem stark strebenden Herzen und Ungeduld.

Dazu sagte der Meister:

„Wenn irgendein Problem auftaucht, bleibt das Herz von euch allen unbewegt, jeder Lernende hilft als Dafa-Jünger, wenn er kann. Es gibt nichts, was einen aus der Ruhe bringen kann. Selbst wenn man nicht helfen kann, behandelt man dieses Problem mit aufrichtigen Gedanken und tut das, was man tun soll. Man hält nicht mit menschlichen Gedanken daran fest, man nimmt dieses Problem auch nicht so schwer, sodass es durch die Gedanken noch schlimmer wird. Man kann es richtig abwägen, man nimmt es nicht so schwer, sondern bleibt sehr ruhig.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in San Francisco 2005, 05.11.2005)

Wenn der Zustand unserer Mitpraktizierenden sich verbessert, lassen wir keinen Frohsinn aufkommen, im Gegenteil, wir lassen uns von der oberflächlichen Erscheinung nicht aus der Ruhe bringen. Wir machen einfach das gut, was wir machen sollen, und zugleich schauen wir während des Prozesses nach innen, berichtigen uns selbst und kultivieren uns gut. Nur so können wir unseren Mitpraktizierenden wirklich helfen.


(wird fortgesetzt)