„Die Glocke läuten, solange man ein Mönch ist”

(Minghui.org) Mit dem Fortschritt der Fa-Berichtigung und dem Eintritt in die letzte Phase erfüllen viele Praktizierende ihre Verantwortung sehr fleißig und ihre Kultivierung verbessert sich täglich. Einige Praktizierende jedoch machen auch die drei Dinge und beteiligen sich auch gelegentlich an bestimmten Aktivitäten, doch machen sie das mehr aus Pflichtbewusstsein als wirklich von ihrem Herzen.

Eines Tages sagte mein Mitpraktizierender zu mir: „Sieh dir diese älteren Frauen an. Sie kommen jede Woche zum gemeinsamen Lesen, um eine Lektion zu lernen. Wer weiß, ob sie jemals das Fa zu Hause lernen. Sie sind mit der Versorgung der Kinder und dem Haushalt beschäftigt. Bei Konflikten streiten sie mit der Familie. Sie nehmen Medizin, wenn sie sich nicht wohl fühlen und vergessen vollkommen dass sie Praktizierende sind. Am Ort der Fa-Lerngruppe holen sie sich Informationsmaterial und geben übrig gebliebenes zurück. Sie verteilen das Material so rasch wie möglich. Sie machen das jede Woche, wie Routine, und fühlen sich friedvoll und im Recht. In ihren Herzen wissen sie, wenn sie die drei Dinge nicht machen, sind sie keine Kultivierenden.“

Nach dieser Unterhaltung fühlte ich mich traurig. Wir können diese Einstellung daran erkennen, was wir innerhalb der Wohngebäude, in denen solche Praktizierende das Informationsmaterial verteilen, vorfinden. Einige Poster hängen verkehrt. Wir sollten in jedem Gang nur eine bestimmte Menge verteilen. Jedoch wird an manchen Orten an jeder Tür Material hinterlassen. Schließlich liegt es im ganzen Gang überall herum. Wollen wir nur unsere Arbeit erledigt haben?

Zu dem Umstand „die Arbeit erledigt zu haben“ erinnere ich an ein chinesisches Sprichwort: „Die Glocke läuten solange man ein Mönch ist“. Positiv bedeuten diese Worte: fleißig der eigenen Verantwortung nachkommen, doch die andere Bedeutung dieses Sprichworts besagt: einfach etwas mit einer oberflächlichen Einstellung machen, ohne das Herz hineinzulegen.

Praktizierende, die diese Einstellung haben, sind nicht besonders auffallend, weil wir nur jenen Praktizierenden Aufmerksamkeit schenken, die offensichtlich Angst haben, oder die nicht herausgetreten sind und nicht die Wahrheit erklärt haben. Praktizierende, die ihr Herz nicht in die drei Dinge legen, sehen oberflächlich vielleicht gut aus, doch verstehen sie die Prinzipien des Fa nicht wirklich. Sie kultivieren sich nicht entsprechend dem Fa und sie erkennen ihre eigenen Mängel nicht. Sie können auch ihre Besorgnis für Praktizierende in der Gruppe zeigen, die noch nicht herausgetreten sind.

Andererseits kenne ich einige Praktizierende, die sehr fleißig sind. Eine Praktizierende in den 70ern lebt mit ihrem jüngeren Bruder, der in den 60ern ist. Sie waren von der beschränkten finanziellen Hilfe ihrer anderen Geschwister abhängig. Sie gaben nur das Allernotwendigste für das Leben aus und sparten Geld, um Informationsmaterial herzustellen. Diese Praktizierenden machten fast 10.000 Kopien der Neun Kommentare über die Kommunistische Partei.

Eine andere ältere Praktizierende, auch in den 70ern, ist in jede Ecke der Stadt gefahren, um ihre Pflicht zu erfüllen. Sie ist überall wo sie gebraucht wird. Sie hört nie auf, das Gefängnis zu besuchen, um aufrichtige Gedanken auszusenden. Einmal in einem Überlandbus sprach sie mit einem Mitpraktizierenden über Alltägliches, wie z.B. einen kranken Ehemann und Mangel an Geld für die Behandlung. Als sie darüber sprachen, wie das Jiang Zemin Regime den Menschen verbietet, Falun Gong zu praktizieren, begannen andere Menschen zuzuhören. Da ergriff sie die Gelegenheit, ihnen die wahren Umstände zu erklären.

Ich sehe häufig eine ältere Praktizierende, die über 80 Jahre alt ist. Auf die Frage, wohin sie geht, sagt sie immer nirgendwohin, nur zur Fa-Lerngruppe. Sie gibt mir und anderen Praktizierenden an speziellen Tagen wie dem 25. April oder rund um den 20. Juli (dem Datum als 1999 die Verfolgung begann) immer 200 Yuan und meint, dass dieses Geld nur ein Zeichen sei, uns bei den speziellen Aufklärungsprojekten zu helfen. Ich war jedes Mal sehr berührt. Es gibt noch mehr Beispiele wie diese. Egal wie alt jemand ist, sich wirklich zu kultivieren muss mit vollem Herzen getan werden.

Es war schockierend zu erfahren, dass in der zweiten Hälfte von 2012 über zehn Praktizierende in unserem Gebiet gestorben sind. Es waren nicht jene, die nicht herausgetreten waren oder aufgehört hatten zu praktizieren, seit die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die Verfolgung begann, sondern Praktizierende, mit denen wir vertraut waren.

Der Meister sagte:

„...auch wenn du beharrlich weiter praktizieren kannst, kommt es noch darauf an, ob du dich erfolgreich heraus kultivieren kannst….." (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 2, Über das Trachten, S. 81)

Kultivierung ist wirklich eine ernsthafte Sache. Ich möchte ehrlich nicht die Mängel von Mitpraktizierenden kritisieren. Obwohl wir alle durch dieses Stadium gegangen sind, hatten wir immer noch Zeit, uns selbst zu berichtigen. Jetzt ist das nicht mehr der Fall, denn jeder weiß, dass wir es uns nicht leisten können, langsam zu gehen, da nicht mehr viel Zeit übrig ist. Wie ein Mönch, der täglich die Glocke läutet, laut und mit einer positiven Einstellung, muss ein Dafa-Jünger sein Versprechen einhalten und sein vorgeschichtliches Bestreben erfüllen. Wir können nicht länger in Trance verbleiben. Wir müssen die Prinzipien des Fa klar verstehen. Wir müssen wissen, was das Fa ist und warum wir es erhalten haben. Noch wichtiger, wir müssen verstehen, was der Meister uns im Zhuan Falun gelehrt hat.

Der Meister sagte:

„Während du dich in Zukunft ständig kultivierst, wirst du schon von selbst wissen, wie du Dinge auf noch höheren Ebenen kultivierst und wie die Existenzformen der Kultivierung sind.” (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 8, Der Himmelskreis, S. 297)