Bei der Aufklärung der Politiker als ein gemeinsamer Körper vorangehen

Vorgetragen auf der deutschen Falun Dafa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch in Bad Kissingen Dezember 2012

(Minghui.org)

Verehrter Meister, liebe Mitpraktizierende, im Jahre 2008 veranstalteten wir in unserer Stadt einmal die Shen Yun Aufführung, danach fanden wir nie wieder ein passendes Theater. Jedes Jahr aufs Neue bemühen wir uns, mit den Zuständigen für das Theater zu sprechen, mit den Förderkreisen der Theater und haben dabei auch einige Fortschritte, aber noch keinen Durchbruch geschafft. So war zwischen uns Hoffnungslosigkeit und Frustration zu spüren.

Beim Shen Yun Treffen auf der Fa-Konferenz 2012 in New York bekamen wir dann einen barmherzigen Hinweis vom Meister, als ein Praktizierender aus unserer Stadt unseren Meister hinsichtlich unserer Situation befragte. Was wir verstanden, war dass sich unser Meister ernsthaft Sorgen über die Situation in Europa macht. Wenn wir es nicht schaffen würden, in der Kultivierung und bei der Wahrheitserklärung aufzuholen, würden viele wertvolle Lebewesen, die einst ihre Hoffnung in uns setzten, aussortiert.

Grund dafür sei unser Kultivierungszustand, die Qualität des Fa-Lernens. Die Praktizierenden in Europa seien wie loser Sand; wir hätten lange Zeit die Aufklärung über die Hintergründe von Falun Dafa in großem Umfang vernachlässigt, dazu gehören auch die Politiker, Medien und andere Kreise. Da wir es bei dieser Aufgabe nicht gut gemacht haben, sei der Einfluss der Botschaften und Konsulate hinsichtlich Shen Yun auf die Theater und die Politiker groß, was es erschwere, in die besten Häuser, die meist staatliche Bühnen sind, hineinzukommen.

Mir selbst wurde durch diesen Stockschrei klar, dass ich bei der Aufklärungsarbeit zu sehr daran gedacht hatte, gewisse Dinge zu erreichen und zu erledigen, statt Lebewesen zu erretten. Wie mir jetzt klar wurde, verbirgt sich hinter diesem Herzen das Ego, mich selbst und meinen Ruf mittels sogenannter „Erfolge“ im Kultivierungskreis und auch vor mir selbst zu bestätigen. Aus diesem Eigensinn heraus resultierten dann auch Angst vor Versagen, Gesichtsverlust usw.

Nach der Fa-Erklärung des Meisters wurde mir von meinem tiefsten Inneren her klar, dass es bei allem, was wir als Dafa-Praktizierende tun, darum geht, Lebewesen zu erretten und wir auch nicht mehr viel Zeit haben. Angefangen bei den Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung, den Nachbarn, Verwandten, Freunden, Bekannten, den Politikern, Medien usw. warten alle auf das Dafa und darauf, die Wahrheit zu erfahren. Kein Leben ist zufällig.

Unser Meister schreibt in „Was ist ein Dafa-Jünger“:

„Bei der Errettung der Menschen wollt ihr die Menschen wachrütteln, um sie zu erretten, ihr müsst aber selber auch aufwachen und wach werden ... Ihr seid Kultivierende, das bezieht sich nicht auf deine Vergangenheit oder dein Verhalten, sondern auf dein Wesen, den Sinn deines Lebens, die Verantwortung, die du trägst und deine historische Mission. Erst so bist du ein wirklicher Dafa-Jünger.“ (Li Hongzhi, 16.07.2011)

Tatsächlich war mir die Dringlichkeit der Errettung der Lebewesen nicht klar und ohne den barmherzigen Hinweis des Meisters würde ich wahrscheinlich immer noch darüber nachgrübeln, ob ich mehr Politikerarbeit oder dies oder das tun sollte.

Nach der Fa-Erklärung in New York tauschten wir uns in unserer Stadt darüber aus, die Politikerarbeit voranzubringen, diesmal systematisch, tiefgehend und lang anhaltend. Ein Teil war dafür, ein anderer Teil fühlte sich überrumpelt. Ich sollte das Ganze koordinieren. Wie ich später zu hören bekam, beschwerten sich einige über mich, weil sie Druck spürten.

Ein Praktizierender bot an, einen Workshop anzubieten. Obwohl ich der Meinung war, dass wir bestehende Termine wie seltene Bürgersprechstunden wahrnehmen sollten und die Schulung nebenher laufen könne, meinte ein Teil der Praktiziernden, es wolle sich erst schulen. Das zog sich über mehrere Wochen hin, dies war meine erste Prüfung. Ich ließ meine eigenen Vorstellungen los und dachte: "Ich soll es schaffen, aus ganzem Herzen das Engagement der Mitpraktizierenden zu unterstützen, solange es der Sache dient. Es sollte zu keiner Spaltung unter den Praktizierenden kommen." Außerdem dachte ich, ich sollte bedingungslos die Lücken schließen, d.h. die Termine mit den Praktizierenden wahrnehmen, die sich zutrauten, Politiker zu besuchen, um keine Gelegenheiten zu verpassen.

Bei einer Gelegenheit kam es zu einem Konflikt mit einer Praktizierenden. Ich rief sie an, weil es eine Wahlkampfveranstaltung gab, bei der eine Politikerin anwesend sein sollte, die ein Mitpraktizierender lange Zeit versucht hatte, telefonisch zu erreichen, es aber nie geklappt hatte. Die Mitpraktizierende, mit der ich dort hingehen wollte, wollte jedoch vorher erst zur Politikerschulung. Sie hatte einmal eine schlechte Erfahrung gemacht und war seither unsicher. So tauschten wir uns aus. Sie machte mir Vorwürfe, weshalb ich nicht zur Schulung gehen wolle. Ich erklärte ihr, dass ich glaubte, der Meister habe diesen Termin für uns arrangiert. Als ich merkte, dass ich sie nicht überzeugen konnte, gab ich nach. Plötzlich sagte sie, wir müssten unbedingt hingehen. Ihr sei klar geworden, dass dies ein Arrangement sei.

Als wir nun hingingen, war die Mitpraktizierende in einem sehr guten Zustand. Sie brachte sich in die Diskussion der Veranstaltung ein und am Ende der Veranstaltung fuhren wir sogar die Politikerin und ihre Mitarbeiterin mit dem Auto zu ihrer Parteizentrale, da sie sonst ein Taxi hätten nehmen müssen. Sie bedankten sich bei uns für das Mitnehmen und boten uns an, sich bei einem Termin näher mit uns zu unterhalten. Außerdem machten sie den Vorschlag, dass wir den Teilnehmern des "Arbeitskreises Ausland" einmal die wahren Zusammenhänge im Hinblick auf Falun Dafa erklären könnten.

Im Prozess der Politikerarbeit

Im Prozess der Politikerarbeit zeigte sich das Misstrauen in verschiedenster Weise. Denn durch verschiedenste Erfahrungen der Praktizierenden untereinander war es schwierig, Teams zu bilden. Einige wollten lieber alleine zu Politikern gehen. Es herrschte Misstrauen und Bedenken anderen gegenüber und auch ich war nicht frei davon. Bei einer Gelegenheit wollte eine Praktizierende, die eher die Dinge im Alleingang tat, zu einer Bürgersprechstunde gehen. Ich war auch dafür, wollte aber, dass sie gemeinsam mit einer anderen Praktizierenden hinging. Auch viele andere Praktizierende hatten Zweifel, ob es gut sei, wenn sie alleine hinging. So sah ich meine Bedenken bestätigt. Diese Praktizierende spürte mein Misstrauen und warf mir nach dem Fa-Lernen laut vor, ich würde sie behindern und ihr nicht vertrauen. Ich war überrascht, ich hatte nicht vorgehabt, sie zu behindern, wollte jedoch, dass sie die Dinge mit mir absprach.

Bei ihren Vorwürfen wurde mir klar, dass ich Bedenken hatte, und gab diese zu und entschuldigte mich bei ihr, aber sie lief traurig weg. Nachdem ich später gründlicher drüber nachgedacht hatte, kam ich zu dem Schluss, dass ich mich verändern, ihr vertrauen und sie ihren eigenen Weg gehen lassen sollte. So ließ ich das Misstrauen und die Kontrollsucht los.

Mit der Zeit bemerkte ich, dass sich diese Praktizierende sehr stark veränderte, sie öffnete sich und arbeitete mit den anderen zusammen. Bei einer Gelegenheit fragte sie sogar in der Gruppe, was für Eigensinne sie habe, worauf ihr einige ehrlich antworteten. Viele Missverständnisse kamen zutage, wie bspw. dass sie sich nicht als Teil der Gruppe betrachtet habe, weil sie von außerhalb kam.

Es berührte mich sehr, wie sehr sich die Mitpaktizierenden in diesem Prozess verändert haben. Manche haben ihre Ängste vor Politikern und anderen Menschen abgebaut und gehen selbstbewusst auf die Politiker zu. Zwei Praktizierende haben jetzt sogar die Einteilung der Praktizierenden übernommen, während zwei Praktizierende wöchentlich die Termine heraussuchen, sodass sich die Verantwortung für die Koordination auf mehrere Praktizierende verteilt hat. Obwohl es hin und wieder Meinungsverschiedenheiten gibt, merke ich doch, dass eine Vertrauensbasis geschaffen ist, die es vorher nicht gab. In diesem Prozess haben wir unsere gegenseitigen Stärken erkannt, können sie schätzen und einsetzen.

Die Politikerarbeit gut zu machen, ist eine Gelegenheit für uns, uns gemeinsam zu erhöhen, miteinander gut zu kooperieren und in diesem Prozess uns selbst und unsere gebildeten Anschauungen sowie unser Misstrauen loslassen. Immer wenn es schwierig wurde, hatte ich im Herzen Zuversicht, dass es trotz aller auftauchenden Streitereien einen Weg gibt, solange ich selbst nach innen schaue und versuche, mich selbst und meine Eigensinne in diesem Prozess loszulassen und mehr an meine Mitpraktizierenden und an die Errettung der Lebewesen zu denken.

Jetzt läuft die Politikerarbeit bereits seit diesem Frühjahr. Es hat sich viel getan. Wir konnten im größeren Umfang verschiedenste Politiker aller Parteien sowohl auf der Kommunalebene in unserem Wahlkreis als auch auf Bundes- und Europa-Ebene aufklären. Mehrere Politiker haben uns mit Unterschriften bei der Petition an die UN unterstützt, andere haben Hilfe in anderer Weise angeboten. Die Politiker warten auf uns, sie warten auf die Errettung durch die Dafa-Jünger und nicht wenige von ihnen möchten mit ihrer Hilfe dazu beitragen, dass noch mehr Lebewesen errettet werden.

Vielen Dank, Meister, vielen Dank auch an meine Mitpraktizierenden.

Rubrik: Fa-Konferenzen