Das Ego loslassen und Selbstsucht aufgeben

(Minghui.net) Als ich noch klein war, hörte ich Menschen sagen, ich sei „stur“ und „zu ernst“. Ich verstand nicht, was sie damit meinten, also dachte ich mir: „Natürlich soll ich hartnäckig sein, wenn ich recht habe. Soll ich etwas Falsches tun? Wenn ich nicht ernst bin, soll ich dann eine konfuse Person sein?“ Da ich von der bösartigen Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) vergiftet worden war, die behauptet „zu wissen, wen man liebt und wen man hasst“, wurde ich noch egozentrischer. Ich war sogar stolz darauf, so zu sein.

Nachdem ich mit dem Praktizieren von Falun Dafa begann, lernte ich, dass ich „nachsichtig“ sein sollte. Doch mein Verständnis von „Nachsicht“ war sehr oberflächlich. Ich glaubte, es wäre einfach nur, um meine Worte zu kontrollieren und nicht mit anderen in Konflikte zu geraten. Deshalb war ich freundlich zu anderen. Doch da meine Gedanken sich nicht veränderten, obwohl ich nichts sagte, beschuldigte ich immer noch andere in meinen Gedanken. Ganz gleich welchen Situationen ich begegnete, dachte ich immer an die Fehler und schlechten Taten der anderen. Deshalb war meine Denkweise nicht klar und mein Herz nicht ruhig.

Vor Kurzem sagten mehrere Praktizierende zu mir, dass ich „dazu neige, in eine Sackgasse zu geraten“. Ich war überrascht, dies zu hören. Als ich mich beruhigt hatte, dachte ich: „Kultivierung ist anders, als die Dinge der alltäglichen Menschen. Wir sollten die Prinzipien des Fa korrekt verstehen. Ich sprach mit anderen Praktizierenden darüber, dass wir das Fa korrekt verstehen müssen. Warum sagten sie dann, ich wäre in eine Sackgasse geraten?“ Ich verstand das nicht und bat den Meister um Hilfe: „Meister, sie sagen, dass ich dazu neige, in eine Sackgasse zu geraten. Ich glaube nicht, dass ich dieses Problem habe. Wenn ein Mitpraktizierender Unzulänglichkeiten hat, sollte ich ihn darauf hinweisen. Warum sagte man mir, dass ich in eine Sackgasse geraten bin? Habe ich wirklich dieses Problem?“

Dann öffnete ich das Buch Zhuan Falun. Auf den ersten Blick fiel mir folgender Satz auf: „Ja, das ist sicher.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 7: Kampfkunst-Qigong). Ich machte das Buch zu und mein Herz wurde ruhig. Da der Meister sagte, dass ich das Problem habe, also muss ich es auch haben. Doch verstand ich es immer noch nicht. Ich fand einfach nur, dass meine Kultivierung nicht einfach ist, dass ich in viele Dinge verwickelt war, dass ich sie nicht schnell genug loslassen konnte und nicht mit anderen reibungslos auskommen konnte.

Am nächsten Tag lernte ich den folgenden Absatz des Fa auswendig:

„In diesem Kosmos ist, wie wir sehen, das Leben des Menschen nicht in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen entstanden. Das wahre Leben des Menschen ist in den kosmischen Räumen entstanden. Denn in diesem Kosmos gibt es sehr viele verschiedene Substanzen, die Leben erzeugen können. Diese Substanzen können Leben durch gegenseitige Bewegungen erzeugen, das heißt also, das früheste Leben des Menschen stammte aus dem Kosmos. Die kosmischen Räume sind ursprünglich schon barmherzig und besitzen die Eigenschaften Zhen, Shan, Ren, die Menschen wurden mit den gleichen Eigenschaften wie der Kosmos geboren. Aber nachdem mehr Lebewesen entstanden sind, ergab sich eine Art gesellschaftlicher Beziehung. Manche unter ihnen sind vielleicht egoistisch geworden, dadurch ist ihre Ebene allmählich herabgesunken, sie können dann nicht mehr auf dieser Ebene bleiben und müssen nach unten fallen. Auf dieser anderen Ebene sind sie jedoch wieder schlechter geworden, hier können sie auch nicht mehr bleiben, dann fallen sie weiter nach unten. Zum Schluss sind sie auf die Ebene der Menschheit heruntergefallen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 1: Menschen wirklich zu hohen Ebenen anleiten)

Zu dieser Zeit erschien eine Frage in meinem Kopf. Die Gottheiten und Buddhas auf dieser hohen Ebene genießen vollkommene Freiheit und sie können alles haben was sie wollen. Sie können mit einem Gedanken ein Universum erschaffen. Sie streben ganz sicher nicht nach Gewinn und Reichtum. Also was für eine Art Selbstsucht könnten sie entwickeln? Ich dachte eine Weile darüber nach und verstand dann folgendes: Die Selbstsucht, die Gottheiten und Buddhas ganz zu Anfang entwickelten, war wahrscheinlich ein wenig Eigensinn auf das Selbst. Das heißt, ihr Denken, ein Prinzip das sie ganz klar erkannten, war absolut und das Verständnis aller anderen musste dann falsch sein. Mit dieser Mentalität auf das Selbst oder (ich benutze ein anderes Wort) dieser Selbstsucht, wurde das Leben unrein und schwieriger. Dieser Mensch würde auf dieser hohen Ebene dann nicht mit dem Fa übereinstimmen und auf eine andere Ebene fallen. Als ihre Ebene niedriger wurde, wurde auch das Leben schwieriger und sie wurde noch besessener. Als sie auf die Ebene der Menschenwelt herunterfiel, wurde ihre Selbstsucht noch komplizierter und war nicht mehr so einfach wie der Eigensinn, sich Selbst zu verstehen. Dieses Wesen wurde eigensinnig auf fast alles, wie Ruhm, persönliche Gewinne, Gefühle, Lust, Laune, usw. Zusammen mit diesen Eigensinnen entwickelte es noch Neid, Missgunst, Konkurrenzdenken, Fanatismus, Streben, Angst, usw. Die Menschen sind in diesen Eigensinnen fast begraben.

Als Kultivierender muss man diese Eigensinne beseitigen, sie einen nach dem anderen löschen. Dann kann er oder sie zu dem Paradies, von dem er/sie ursprünglich kam, zurückkehren. Während meiner Kultivierung konnte ich ganz klar meine Eigensinne auf Ruhm und persönliche Interessen identifizieren und ich gab mein Bestes, um sie zu beseitigen. Doch war ich nicht in der Lage, meine Selbst-Bessessenheit zu identifizieren und war auch nicht bereit, diese zu beseitigen. Immer wenn ich etwas handhabte, dachte ich oft, dass mein Verständnis richtig sei und war verärgert, wenn jemand anderer Meinung war. Ich wollte oft andere überzeugen, damit sie ihre Meinung ändern. Manchmal, wenn ich bemerkte, dass die anderen sich nicht ändern wollten, ging ich letztendlich einen „Kompromiss“ ein. Danach fand ich, ich hätte es gut gemacht und wäre nachsichtig und dachte, ich hätte es besser gemacht als die anderen. In den vergangenen Jahren hat der Meister wiederholt betont, wie wichtig die Kooperation unter den Praktizierenden ist. Doch legte ich nicht genug Wert auf Kooperation. Ich glaubte, es wäre wichtig, wie man sich verhält, um Dinge zu erledigen. Ich erkannte nicht, dass das Kooperieren mit Praktizierenden ein Kultivierungsprozess ist, der dabei hilft, den Eigensinn auf das Selbst loszulassen und um aus der Selbstsucht und aus dem alten Universum herauszukommen.

Als ich meine Eigensinne erkannte, blickte ich zurück auf das, was ich getan und gesagt hatte, und schämte mich deswegen. Ich hatte immer andere beurteilt und aufgrund meines Verständnisses Erwartungen an andere gestellt. Wenn andere nicht auf mich hören wollten, machte ich mir Sorgen. Obwohl ich keine Konflikte mit anderen hatte, fühlte ich mich unwohl. Manchmal hatte ich negative Gefühle, war deprimiert und hatte das Gefühl ich würde die Richtung in meiner Kultivierung verlieren. Eigentlich war es an der Zeit, meinen Eigensinn auf mein Selbst zu beseitigen. Der Meister sagte:

„Wege der Kultivierung nicht gleich
Alle im Dafa
Alles ohne Eigensinn
Wege unter den Füssen, von alleine frei“
(Li Hongzhi, Hong Yin II: Ohne Hindernisse, 16. April 2001

Jeder Kultivierende muss seinen eigenen Weg gehen und muss seine eigene Erleuchtung im Fa erreichen. Dafa ist so umfangreich und mein Verständnis ist nur ein Wassertropfen im Meer. Wie kann ich andere aufgrund meines Verständnisses beurteilen? Wir Praktizierende sollen miteinander über unser Verständnis sprechen und uns austauschen. Doch das Austauschen ist dafür da, um unser Verständnis zu kommunizieren und eine Methode, damit wir nach innen schauen. Beim Austausch sollten wir uns nicht gegenseitig beschuldigen, sollten andere nicht beurteilen oder Dinge verlangen, die auf unserem eigenen Verständnis beruhen. Ein Falun Dafa-Praktizierender sollte eine weitherzige Denkweise haben, die alle Lebewesen und natürlich auch Mitpraktizierende mit einbezieht.

Als ich fortfuhr darüber nachzudenken, verstand ich außerdem, dass ich die alten Mächte vollkommen verneinen muss. In der Vergangenheit machte ich mir Sorgen, wenn ich die Unzulänglichkeit eines Mitpraktizierenden bemerkte. Ich dachte: „Wenn du dich nicht schnell
kultivierst, dann werden dich die alten Mächte verfolgen!“ Ich beurteilte Mitpraktizierende mit meinem eigenen Verständnis und verlangte, dass sie mein Verständnis akzeptieren. Was war der Unterschied zwischen meinem Denken und der Art und Weise, wie die alten Mächte an ihren eigenen Arrangements haften? Wenn mein Denken den Prinzipien des alten Universums folgt, stimme ich dann nicht mit den Regeln der alten Mächte überein, die heißen „verfolge jeden, der sich nicht gut kultiviert?“ Um das Arrangement der alten Mächte vollkommen abzulehnen, muss man aus der „Selbstsucht“ und den Prinzipien des alten Universums heraustreten und durch Kultivierung die großartige Barmherzigkeit eines Lebens des neuen Universums erreichen.

Der Meister sagte:

„Das heißt: Welchen Weg du gehen willst, was du haben und bekommen willst, niemand wird eingreifen. Es kann nur zum Guten zugeredet werden.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 3: Besessenheit)

Dies ist ein Prinzip des Universums. Stört andere Leben nicht, seit barmherzig zu anderen, behandelt alle mit einem reinen und gütigen Herzen und betrachtet Mitpraktizierende mit einem reinen und gütigen Herzen. Mitpraktizierende müssen ihren eigenen Weg gehen. Was ich tun kann, ist sie gütig daran zu erinnern, ihnen mit aufrichtigen Gedanken helfen und die Störungen der alten Mächte vollkommen ablehnen. Wir erlauben den bösartigen Faktoren nicht, das Arrangement des Meisters zu stören, noch erlauben wir ihnen, die Kultivierung aller Praktizierender zu stören.

Wenn ich jetzt über die Kommentare der Mitpraktizierenden nachdenke, als diese erwähnten, dass ich dazu neige, „in einer Sackgasse zu enden“, stimme ich vollkommen mit ihnen überein. In der Vergangenheit war es so, dass ich an meinem eigenen Verständnis festhielt und nicht davon loskam. Ich war auch nicht in der Lage, in meiner Kultivierung fleißig voranzukommen. Der Hauptgrund war, dass ich meinen Eigensinn auf das Ego nicht loslassen konnte. Ich hielt mich selbst zurück und das bis heute, doch verstehe ich erst jetzt meinen Eigensinn. Ich danke dem Meister von ganzem Herzen für seinen barmherzigen Hinweis!