Bekenntnisse einer „Baojia”, Einblicke einer Gefangenenbewacherin in die Verfolgung von Falun Dafa

(Minghui.org) Als „Baojia“ werden die kriminellen Häftlinge bezeichnet, die von den Wärtern zur Überwachung der sog. "politischen Gefangenen" - Gefangene, die Falun Dafa praktizieren - eingesetzt werden. Es folgt ein Bericht aus erster Hand mit einem Bekenntnis einer „Baojia“, die gegen ihren Willen zur Teilnahme an der Verfolgung gezwungen wurde.

Ich hatte nicht erwartet, im Bezirksuntersuchungsgefängnis Haidian in Peking auf Falun Dafa-Praktizierende zu treffen. Wir nannten die Praktizierenden respektvoll „Tanten“. Anders, als es in den Fernsehsendungen geschildert wurde, waren sie freundlich und ruhig. Außerdem brachten sie uns Gedichte aus dem Hong Yin (Li Hongzhi) und Lieder über Falun Dafa bei, die uns moralisch aufrichteten. Sie schauten nicht auf uns herab, sondern forderten uns auf, gute Menschen zu sein und uns an die Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht zu halten.

Die Wärter waren alle sehr grausam. Sie erpressten Geständnisse, indem sie die Insassen folterten. Zum Beispiel schockten sie die Brüste und Genitalien mit Elektrizität, zogen den Insassinnen ihre Hosen aus und zogen ihnen ihre Schamhaare heraus. Sie sagten, sie würden die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) repräsentieren, weil sie Polizeiuniformen tragen würden.

Die Wärter in der 4. Gruppe des Frauenzwangsarbeitslagers der Stadt Peking befahlen den Praktizierenden, alle Kleider auszuziehen, sodass sie nackt waren, wenn sie die Formulare ausfüllten und verhört wurden. Sogar die älteren Frauen, die über 60 oder 70 Jahre alt waren, wurden davon nicht verschont.

Kurz nach meiner Ankunft wurde ich zur Nachtschicht eingeteilt. Eines Nachts, es war nach Mitternacht, riefen Praktizierende in den Flur hinaus: „Falun Dafa ist gut!“ Die diensthabende Wärterin namens Xu war nur knapp über 20 Jahre alt und damit die jüngste Wärterin in der 4. Gruppe. Sie war sehr brutal, sogar, wenn sie Praktizierende verprügelte, die vom Alter her ihre Großmütter hätten sein können. Ich wurde persönlich Zeugin, wie die „Tanten“ weder kämpften noch zurückschrien. Solche Misshandlungen gab es häufig. Ich konnte es überhaupt nicht ertragen, sie zu sehen. Ich konnte aber auch nichts dagegen tun. So bat ich darum, von diesem Auftrag befreit und in die Gruppe zurückkehren zu können.

Nach meiner Rückkehr in die Gruppe wurde mir die Aufgabe einer „Baojia“ zugeteilt. Eines Tages gegen Mittag hielten alle ein Nickerchen. Ich hörte von außerhalb des Fensters schwache Geräusche. Als ich durch das Fenster sah, war ich fassungslos. Ich sah, dass eine Person, die eng zusammengeschnürt war, auf dem Boden kniete. Die Arme waren am Rücken zusammengebunden, der Mund der Frau mit etwas verstopft. Vier Wärter traten auf sie ein. Sie hielten alle Schlagstöcke. Die Wärter traten sogar auf ihren Kopf. Ihr Gesicht war auf dem Boden und ihr Kopf wurde verdreht, wenn sie auf ihr herumtrampelten. Mit schwacher Stimme rief sie: „Falun Dafa ist gut!“

Daraufhin erschien Doktor Zang vom Ärztezimmer, er hielt in seiner rechten Hand eine Spritze. Er gab den Wärtern Zeichen, die die Praktizierende vom Boden in die medizinische Praxis zerrten.

Die „Baojias“ brachten auch das Essen zu den Praktizierenden, die in Einzelzellen inhaftiert waren. Ich brachte die Mahlzeiten zu Xing Limin und Ning Yuhuan, die sich beide geweigert hatten, ihren Glauben aufzugeben und somit nicht „umerzogen“ waren. Als ich eines Tages losging, um die Mahlzeiten für sie zu holen, bemerkte ich, dass Wärterin Yang Jie gerade damit fertig wurde, Drogenpulver in das Essen zu mischen. Sie hatte ein kleines Papierbriefchen mit diesem Drogenpulver in ihrer Tasche und wischte das Pulver vom Rand des Tellers und mengte es mit ihrer rechten Hand in das Essen. Die Praktizierende Ning Yuhuan wurde später an einen weit entfernten Ort gebracht. Als sie ging, rief sie: „Falun Dafa ist gut!“ Xing Limin konnte später schließlich wegen der Drogen und Folterungen nicht mehr gehen.

Wärterin Yang Jie teilte uns bei einer Konferenz mit einigen der „Baojia” mit: „Eure Strafzeiten können verkürzt werden, wenn ihr besondere Beiträge leistet. Wenn ihr zum Beispiel Methoden findet, um die Falun Dafa-Praktizierenden „umzuerziehen“, oder wenn ihr über bestimmte Sachen, die Falun Dafa-Praktizierende sagen oder tun, rechtzeitig Bericht erstattet. Die Praktizierenden haben sehr enge Bindungen, daher sollt ihr achtgeben, dass ihr nicht zu freundlich mit ihnen umgeht.“

Regelmäßig wurden Durchsuchungen als sogenannte „Sicherheitsüberprüfungen“ im Arbeitslager veranstaltet. Dazu gehörten willkürliche Durchsuchungen der persönlichen Sachen der Praktizierenden. Wenn bei einer Praktizierenden ein verdächtiges Stück Papier gefunden wurde, dann wurde sie bestraft und gezwungen, eine sogenannte „Selbstkritik“ zu schreiben. Sogar die Praktizierenden, die in den Einzelzellen eingesperrt waren, wurden durchsucht. Sie mussten sich nackt ausziehen und sich umdrehen, bevor sie wieder ihre Kleidung anziehen durften. Die Betttücher und die Kleider wurden auseinandergenommen und durchsucht. Manchmal mussten sie sich mehrmals pro Monat nackt ausziehen und wurden durchsucht.

Das Leben einer „Baojia“ war nicht einfach. Die „Baojia“ musste bei der Praktizierenden bleiben, während diese 18 Stunden lang die Wand anstarren musste. Sie war die erste, die aufstand, und die letzte, die zu Bett ging. Wenn die Praktizierende sich nach einer langen Zeit noch nicht „umerziehen“ ließ, wurde die „Baojia“ von den Wärtern ausgeschimpft. Manchmal wurden die „Baojias“ dann gezwungen, eine „Selbstkritik“ niederzuschreiben. Sie durften dann nicht an die Sonne gehen. Eine „Baojia“ hatte selten einen Augenblick Freizeit, denn sie musste jeden Tag die Praktizierende, für die sie eingeteilt war, im Auge behalten und über diese Bericht erstatten. Sogar, wenn die Praktizierenden zur Toilette gingen, mussten sie überwacht werden.

Die Frau mittleren Alters, die mir zugeteilt war, sagte zu mir, ich solle die Wärter nicht hassen. Sie erklärte, dass die Wärter die bedauernswertesten Geschöpfe seien, da sie von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) getäuscht würden und eigentlich diejenigen seien, die verfolgt würden. Sie sagte: „Die Wärter sind auch Menschen und sollten die wahren Zusammenhänge erfahren und gerettet werden. Weil wir unsere Sache nicht gut gemacht haben, können sie aus diesem Irrgarten nicht erwachen und machen aus Unwissenheit immer noch schlechte Sachen. Sie haben nicht nur ihre Zukunft verloren, sondern auch noch ihre Familien mit hineingezogen.” Plötzlich musste ich weinen und fing dann an, Schriften zu Falun Dafa und Mitteilungen für Praktizierende weiterzugeben.

Jede im Arbeitslager eingesperrte Praktizierende hatte außerordentliche Erfahrungen gemacht. Wenn ich ihre Geschichten erfuhr, war es, als ob ein großartiger Spielfilm ablief. Manchmal befand ich mich im Publikum, manchmal hatte ich eine Statistenrolle und manchmal war es, als ob ich träumte. Einige Erinnerungen sind verblasst und einige versuchte ich zu vergessen. Die Geschichte der Menschheit wird sie jedoch nicht vergessen. Die Gottheiten schauen auf die Gedanken jeder einzelnen Person. Ich wusste, dass es ernst war und dass ich das Gute unterstützen sollte.

Diese beklemmenden Tage gehören nun der Vergangenheit an. Ich bin in meine Heimatstadt zurückgekehrt und habe meinen Verwandten von meinen Erlebnissen in Peking berichtet. Ich werde jedem auf der Welt sagen: „Falun Dafa ist gut. Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sind gut.“