Arbeitsunfähig durch langjährige Folter und Misshandlung (Foto/Illustrationen)

(Minghui.org) „Einstmals ein erfolgreicher Geschäftsinhaber, doch dann wegen seines Glaubens 20 Jahre eingekerkert. Während dieser Zeit zum Behinderten geschlagen und gefoltert. Danach drei Jahre im Gefängnis, in dem die Misshandlungen weitergingen und sich die Behinderungen verschlechterten …“

Dies ist kein Stück eines Romans oder Films, sondern geschah Herrn Guo Zhengqing, einem 53 Jahre alten Falun Gong-Praktizierenden aus dem Landkreis Xuanhua, Provinz Hebei, China.

Eine erfolgreiche Karriere und ein glückliches Leben

Herr Guo wurde in Shihuli geboren, einem kleinen Dorf mit ca. 300 Bewohnern. Klug und körperlich fit wurde er zum Oberhaupt des Dorfes gewählt. Seine Unbestechlichkeit und harte Arbeit für die Dorfbewohner brachten ihm einen guten Ruf. Müde wegen der schmutzigen politischen Kämpfe, legte Herr Guo sein Amt nach drei Jahren nieder und verfolgte neue Ziele. Ausgerüstet mit autodidaktisch erworbenen Kenntnissen im Bereich Elektronik, eröffnete er einen Verkaufs- und Instandsetzungsladen für elektronische und Haushaltsgeräte. Durch seine soliden Kenntnisse und seinen gewissenhaften Umgang mit seinen Kunden war sein Geschäft sehr erfolgreich.

Im November 1998 begann Herr Guo Falun Gong zu lernen. Diese Praktik verbesserte seinen Geist und Körper. Mit der Absicht, eine bessere Person zu werden, wurde er noch aufgeschlossener und großzügiger. Dies machte ihn nicht nur glücklich, sondern nutzte auch all denjenigen, die mit ihm in Kontakt kamen.

Verhaftet, weil er die Fakten erklären wollte

Herr Guo war noch kein Jahr lang Praktizierender, als das kommunistische Regime, angeführt durch Jiang Zemin, die landesweite Verfolgung von Falun Gong begann. Die staatlich kontrollierten Medien verbreiteten massive Propaganda, und großangelegte Verhaftungswellen erschütterten das ganze Land. Der Landkreis Xuanhua blieb davon nicht verschont.

Da Herr Guo durch Falun Gong persönlich profitiert hatte, wusste er, dass die Entscheidung der Regierung falsch war. Wie bei Millionen anderer Praktizierender führte sein Sinn für Verantwortung und Vertrauen in die Regierung dazu, die Wahrheit über Falun Gong erklären zu wollen, auch wenn dies in einer autoritären Nation, die von einem kommunistischen Regime beherrscht wurde, ein Risiko darstellte.

So ging er am 25. April 2001 nach Peking und entfaltete auf der Brücke des Goldenen Wassers in der Nähe vom Platz des Himmlischen Friedens ein Transparent, auf das er folgende Worte geschrieben hatte: „Praktizieren von Falun Gong ist ein Menschenrecht.“ Touristen und Passanten reagierten darauf sowohl mit Überraschung als auch mit Respekt.

Doch die Polizei griff sofort ein und stieß Herrn Guo in ihren Wagen. Herr Guo öffnete im Wagen ein Fenster und rief nach draußen: „Falun Dafa ist großartig!“ Sofort ergriff ein Agent einen langen Eisenstab und schlug wiederholt auf Herrn Guo ein. Herr Guo wurde am linken Auge verletzt und drei Tage lang lief Blut aus seiner Nase.

20 Monate eingekerkert und gefoltert

Herr Guo wurde zurück in den Landkreis Xuanhua gebracht und im dortigen Haftzentrum eingesperrt, in dem er ohne gesetzliche Grundlage 20 Monate lang verblieb.

Während dieser Zeit wurde Herr Guo verschiedenen extremen Foltermethoden unterworfen, wie beispielsweise die Arme mit Handschellen auf den Rücken zu binden, seine Füße in Ketten zu legen, lange Zeit auf einem Eisenstuhl sitzen zu müssen, zwangsernährt zu werden, und fürchterliche Schläge zu erleiden.

1. Arme mit Handschellen auf den Rücken binden

Folter-Illustration: Arme mit Handschellen auf den Rücken binden

Für diese Folter werden spezielle Handschellen verwendet. Diese bestehen aus zwei kugelförmigen Metallringen mit Löchern an den Enden. Ein Stab wird durch diese Löcher hindurchgeführt und festgemacht. Aufgrund der speziellen Gestaltung schneiden die Handschellen ins Fleisch und verursachen innerhalb weniger Stunden intensive Schmerzen und Schwellungen.

2. Eisenstuhl

 

Foltergerät: Eisenstuhl

3. Zwangsernährung

Folter-Illustration: Zwangsernährung

Zwangsernährung ist für gewöhnlich eine medizinische Prozedur, um Leben zu retten, wird jedoch in China zur Folterung inhaftierter Falun Gong-Praktizierender verwendet, mit der Absicht, diese dazu zu bringen, ihren Glauben aufzugeben.

Nachdem die Hände des Opfers mit Handschellen hinter einen Stuhl gefesselt worden sind, ergreift ein Wärter seinen Kopf und zieht diesen nach hinten, während ein anderer Wärter einen Schlauch durch ein Nasenloch bis in den Magen hineinschiebt. Diese Vorgehensweise ist extrem schmerzhaft und verursacht sehr leicht Verletzungen und Atembeschwerden, die von den Wärtern beabsichtigt sind, um Praktizierende auf diese Weise zu quälen und zu misshandeln.

Frau Sun Yanqing, eine Praktizierende Mitte 40, starb im Jahre 2000 in Xuanhua durch solch eine gewaltsame Zwangsernährung. Die Information über ihre Ermordung gelangte an die Öffentlichkeit, trotz aller Versuche der verantwortlichen Personen, dies zu verhindern.

Herr Guo wurde dreimal zwangsernährt. Jedes Mal wurde er von acht oder neun Agenten niedergedrückt und ihm ein Schlauch durch ein Nasenloch in den Magen gerammt. Nach der zweiten Zwangsernährung war sein Gesicht völlig mit Blut bedeckt, so dass eine Krankenschwester sagte: „Wir müssen aufhören, das ist zu brutal!“

4. Von 19 Häftlingen geschlagen

Wenn Praktizierende in ihrem Glauben standhaft sind, werden sie entweder von Wärtern geschlagen oder von dazu angewiesenen Häftlingen. Herr Guo wurde einmal von 19 Häftlingen zusammengeschlagen. Anschließend erhielt jeder der 19 Kriminellen von der wachhabenden Person eine Zigarette, weil diese seinem Auftrag gefolgt waren.

Wärter und Häftlinge schlugen Herrn Guo über 50 Mal. Manchmal wurde er aufgrund der ungeheuren Schmerzen bewusstlos, einmal sogar drei Stunden lang. Aufgrund der ständigen Schläge und anderen Foltermethoden wurde das Gehirngewebe von Herrn Guo verletzt und aus seiner Nase floss beständig Blut. Innerhalb eines Jahres konnte Herr Guo, der einstmals stark und vital war, seinen Rücken nicht mehr aufrichten. Seine Beine versagten ihm immer wieder den Dienst und sein Körper wurde von Krämpfen geschüttelt; dazu kam Inkontinenz. Da alle vier Gliedmaßen ernsthaft behindert waren, konnte Herr Guo weder schreiben noch irgendetwas tragen, noch konnte er auf normale Weise gehen. Sein früher ausgezeichnetes Sehvermögen fiel auf 20/100 und nach zwölf Monaten war er schließlich völlig blind.

Dennoch wurden die Folterungen fortgesetzt, und bis zum 13. August war Herr Guo völlig gelähmt und konnte sich nicht mehr selbst versorgen. Da er nur noch im Bett liegen konnte, wurde ihm ein Katheter gelegt. Wenn Blut in seinem Urin auftauchte, kümmerte sich niemand darum.

Um gesund zu werden, entschloss sich Herr Guo wieder mit den Falun Gong-Übungen fortzufahren. Trotz der extremen Schmerzen zog er sich den Katheter selbst heraus und blutete dadurch stark. Obgleich Herr Guo misshandelt und gefoltert worden war, wusste seine Familie nichts davon. Jedes Mal, wenn sie ihn besuchen wollten, wurde ihnen das Besuchsrecht verwehrt.

Durch die Übungen verbesserte sich Herrn Guos Gesundheit und er konnte wieder aufrecht stehen. Dennoch war er durch die Folterungen körperlich so behindert, dass er nicht mehr auf normale Weise gehen konnte und sich nur Zentimeter um Zentimeter vorwärts bewegte.

Trotz der extrem angeschlagenen Gesundheit versuchte Zhang Yanxue, der Leiter der Staatssicherheit in Xuanhua, Herrn Guo ins Gefängnis zur schicken. Doch verweigerten zunächst sowohl das Gefängnis Shalingzi als auch das Gefängnis Datangwan seine Aufnahme aufgrund des schlechten körperlichen Zustandes. Dennoch wurde weiterhin versucht, Herrn Guo in ein Gefängnis zu sperren, und schließlich wurde er in ein Gefängnis in einem nördlichen Vorort von Shijiazhuang eingekerkert. Seine Familie wusste immer noch nicht, was mit ihm geschah.

Im Gefängnis drei Jahre lang gefoltert

Im Gefängnis, bekannt als das 4. Gefängnis der Provinz Hebei in Shijiazhuang und berüchtigt für die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden, befanden sich 4000 Häftlinge und 2000 Wärter. Die Praktizierenden wurden in sogenannten „intensivierten“ Einheiten zusammengezogen, in denen täglich Gehirnwäschesitzungen durchgeführt und die Praktizierenden gefoltert wurden, um diese dazu zu bringen, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben.

Eine oft verwendete Foltermethode ist der Schlafentzug; das „Sitzen auf Stuhlbeinen“ eine andere Taktik. Ein Stuhl wird umgedreht und die Praktizierenden gezwungen, mit übereinander gekreuzten Beinen auf den Enden der Stuhlbeine zu sitzen. Des Weiteren wird ihnen in die Nieren getreten, ihre Fußsohlen mit Zigaretten verbrannt, sie werden einer Zwangsernährung unterworfen, ihnen wird ins Gesicht geschlagen und sie werden gezwungen, mit angeketteten Füßen herumzulaufen. Darüber hinaus wird ihnen Nahrung, Wasser entzogen und die Benutzung der Toilette verweigert.

Aufgrund der Aussage von Häftlingen war es in diesem Gefängnis zur Normalität geworden, dass die Praktizierenden nach vier Tagen der Folter Blut im Urin hatten und am fünften Tag einen Nervenzusammenbruch erlitten.

Die Wärter wiesen des Öfteren Häftlinge an, die Praktizierenden zu schlagen, und belohnten die Kriminellen mit einer Reduzierung ihrer Haftstrafe. Die Häftlinge bestanden aus Mördern, Vergewaltigern und Dieben. Nachdem sie der „intensivierten“ Einheit zugewiesen worden waren, konnten einige von ihnen die Gräueltaten nicht ertragen und gaben auf, auch wenn dadurch ihre Haftstrafe nicht reduziert wurde. Letzten Endes mussten die Verantwortlichen des Gefängnisses die bösartigsten Kriminellen für die Folterungen benutzen.

Als Herr Guo ins Gefängnis kam, waren seine Beine und Füße bereits so zugerichtet, dass er weder Schuhe tragen noch normal gehen konnte; auch seine Hände waren verletzt. Da er sich weigerte, Falun Gong aufzugeben, wurde mit der Brutalität fortgefahren. Er kam im März 2003 in die „intensivierte“ Einheit der fünften Division.

Einmal wurde ihm acht Tage lang der Schlaf entzogen, und er wurde während dieser Zeit von dem politischen Leiter Liu Rufeng und Häftlingen Tag und Nacht geschlagen, wobei er viele Male sein Bewusstsein verlor.

Liu wies die Kriminellen Li Hua und Shi Chunsheng an, Herrn Guo die ganze Zeit über zu beobachten und ihn zu misshandeln. Wann immer Herr Guo etwas sagte, schlug ihm Li mit einem 30 cm langen Holzstab ins Gesicht, bis dieses blutverschmiert war. Li schrie dabei: „Ich folge nur der Anweisung, dich nicht sprechen zu lassen.“

Als Herr Guo einmal von der Sklavenarbeit zurückkehrte, wurde er von Shi dreimal hart auf den Boden gestoßen. Sein rechtes Bein und sein Fuß waren bereits verletzt, was sich durch die Stürze noch verschlimmerte. Sein rechter Fuß war nun beständig um 180° verdreht. Shi lachte nur, als Guo zurück in seine Zelle getragen wurde. In dieser Nacht musste Herr Guo viermal zur Toilette. Die ersten beiden Male schob er sich in einer sitzenden Position dorthin; die letzten beiden Male musste er kriechen. Aufgrund dieser Misshandlung musste Herr Guo für lange Zeit zur Toilette hin- und zurückkriechen.

Trotz dieser Misshandlungen sagte Herr Guo auf barmherzige Weise zu Shi, dass Gutes belohnt und schlechte Taten Vergeltung nach sich ziehen. Shi glaubte ihm zuerst nicht, doch dann hatte er einen Herzanfall. Später schmerzten ihn die Beine und reagierten nicht mehr, so dass er Krücken zum Gehen benötigte. Von da an misshandelte Shi keine Praktizierenden mehr.

Herr Guo wurde während dieser drei Jahre im Gefängnis über 70 Mal brutal geschlagen und gefoltert. Dies führte zu ernsthaften Erkrankungen und zur körperlichen Behinderung. Er konnte sich nicht mehr selbst versorgen. Sogar drei Jahre nach seiner Freilassung konnte er keinen Löffel halten, geschweige denn Essstäbchen. Seine Hände, Arme, Beine und Füße und sogar sein Gesicht und Mund waren gefühllos.

Die Belästigungen gehen weiter

Die Leiden von Herrn Guo hörten nicht auf, als er wieder Zuhause war. Obgleich sich seine Gesundheit signifikant verbesserte, als er wieder die Falun Gong-Bücher las und die Übungen praktizierte, ist er immer noch nicht in der Lage zu arbeiten.

Während der Olympischen Spiele 2008 in Peking kamen Agenten der Polizeistation Dongsheng in seine Wohnung, mit der Absicht, ihn zu verhaften, weil er über eine Satellitenschüssel Programme von NTDTV [1] empfing. Herr Guo sagte ihnen, dass der Zugriff auf öffentliche Informationen ein Menschenrecht darstelle und die Behinderung dieses Zugriffes gegen die Verfassung verstoße: „Informationen zu beschränken stärkt lediglich das totalitäre Regime, was dann damit fortfahren kann, die Menschen zu täuschen und zu verfolgen.“ Die Polizisten wussten nicht, was sie darauf antworten sollten, und gingen weg.

Herrn Guos Martyrium ist nur ein Beispiel, wie Praktizierende in China für ihren Glauben misshandelt werden. Je mehr Beispiele der Brutalität der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ans Licht kommen, umso mehr Chinesen werden aus der KPCh und den ihr anhängenden Organisationen austreten, und eine bessere Zukunft für sich selbst wählen.

[1] NTDTV ist ein in New York ansässiger chinesischer Fernsehsender, der unzensiert Nachrichten verbreitet.