Nicht übertreiben und einen Meter mit einem Zentimeter vergleichen

(Minghui.org) Kürzlich erkannte ich, dass ich gewohnheitsmäßig viele Dinge übertreibe. Ich habe eine Tendenz, einen Meter zu sagen, wenn ich nur einen Zentimeter meine.

Einmal als wir Erfahrungen austauschten, bat mich ein Mitpraktizierender, über meinen bisherigen Kultivierungszustand zu sprechen. Obwohl ich behauptete, viele Unzulänglichkeiten zu haben, redete und redete ich darüber, wie ich meine Tage verbrachte und meine Zeit anordnete, um die drei Dinge gut zu machen. Ich befürchtete, dass andere nicht wissen, wie „fleißig“ ich bin, obwohl ich meinen wahren Kultivierungszustand nicht beschrieben hatte. Eigentlich war ich nicht ohne Widerspruch, denn an einigen Tagen machte ich es gut und an anderen Tagen nicht. Doch wollte ich immer, dass andere wissen, wie gut ich bin. Ich sprach entweder gar nicht oder nur sehr wenig über meine Schwächen. Selbst wenn ich über meine Schwächen sprach, sagte ich immer, dass diese meine alten Gewohnheiten seien und dass ich es jetzt besser mache.

Der Meister sagte in Zhuan Falun:

„Ich habe eine Gewohnheit: Wenn ich zehn habe, sage ich nur eins. Und du kannst sogar sagen, ich prahle.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 8: Wer praktiziert, der bekommt Kultivierungsenergie)

Das Verhalten des Meisters ist eine Referenz für uns, doch wie verhielt ich mich? Ich verschleierte meinen nicht so guten Kultivierungszustand, sagte anderen nur Dinge, von denen ich dachte, sie könnten sie verstehen und konnte somit immer noch mein Image aufrechterhalten. Aus diesem Grund vertuschte ich immer meine postnatalen Anschauungen und menschlichen Eigensinne und nur sehr wenig von ihnen wurden offenbart. Wenn ich also einen Meter von Eigensinnen hatte, wurde deshalb nur ein Zentimeter davon beseitigt.

Mit dieser Eitelkeit, Angeberei, Eigensinn auf mein Selbst und Selbstbestätigung war ich nicht 100 Prozent im Fa. Dieses falsche Ego wurde somit geschützt und verwurzelte sich tief in mir. Ich konnte nicht umhin und verglich mich mit anderen Praktizierenden, wenn diese in keinem guten Zustand waren. Ich verglich mich damit, wie ich zuvor war, und verglich mich sogar mit alltäglichen Menschen. Ich war so gut wie „eine Blume“, so dachte ich jedenfalls.
Folglich wenn ich bemerkte, dass andere Praktizierende und alltägliche Menschen egoistisch waren, beurteilte ich sie nach dem Fa und fragte mich, wie sie so egoistisch sein konnten. Ich zwang mich, sie zu tolerieren oder mich nicht von ihnen bewegen zu lassen und glaubte, den Standard des Fa zu erfüllen. Ich betrachtete sie nicht als einen Spiegel, der mir etwas zeigen wollte. Auch benutzte ich diese Gelegenheiten nicht dazu, um meine eigenen Eigensinne vollständig aufzudecken und zu beseitigen.

Der Meister hat uns immer wieder gesagt, dass wir bedingungslos nach innen schauen müssen. Tat ich das? Kein Wunder, dass ich oft alltägliche Menschen um mich herum beobachte, die extrem egoistisch waren. Egal mit wie viel Güte ich sie zu überreden versuchte, anders zu sein, machten sie immer wieder die gleichen Dinge. Ich war so stur gewesen und deshalb konnte ich meine eigenen Probleme nicht sehen.

Aufgrund meiner pompösen und eitlen Gewohnheiten, die ich mir unter den alltäglichen Menschen angewöhnt hatte, dachte ich: „Ich würde das nie tun“, wenn ich die Eigensinne anderer Praktizierender bemerkte oder vermutete, dass sie sich nicht gut kultivieren. Dies passierte, weil ich angeben wollte und auf andere herabschaute, obwohl ich eigentlich mich selbst hätte sorgfältig überprüfen sollen. Eine Mitpraktizierende kultivierte sich gut und wurde von anderen gelobt. Doch später entdeckten andere Praktizierende und ich ihre Mängel, dann dachte ich: „Siehst du, andere sahen nur ihre gut kultivierte Seite.“ Mit diesen Gedanken wollte ich nur meine Eifersucht ausgleichen.

Kultivierung ist ernsthaft. Der Meister sagte:

„Am Arbeitsplatz oder in der Gesellschaft sagen vielleicht manche, dass du schlecht bist, doch du bist nicht unbedingt wirklich schlecht; manche sagen, dass du gut bist, doch du bist nicht unbedingt wirklich gut. Wenn du dich als ein Kultivierender diesen Eigenschaften angleichst, dann bist du ein Mensch, der Dao erlangt hat. So einfach ist der Grundsatz.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 1: Zhen, Shan, Ren ist der einzige Maßstab zur Beurteilung von guten und schlechten Menschen)

Durch das Lernen des Fa verstand ich endlich, dass man nicht auf Lob oder Kritik achten soll, denn das was andere sagen, ist vielleicht nicht richtig. Allerdings ist es wichtig, jede Gelegenheit zu nutzen, um sich selbst zu überprüfen und sich dadurch zu verbessern. Kultivierung erlaubt nicht den geringsten Vorwand; wenn man andere täuscht, so täuscht man in der Tat sich selbst.

Vom Makroskopischsten zum Mikroskopischsten muss ich alle entartete Materie und verdorbenen Elemente beseitigen, die mich dabei stören und behindern, mich Dafa auf allen Ebenen 100 Prozent anzugleichen. Ich muss bedingungslos nach innen schauen, um mich zu berichtigen und meine wahre Natur die Regie übernehmen lassen.