Eine Kultivierende werden, die immer an andere denkt

(Minghui.org) Ich habe meine kürzlich gemachten Erfahrungen bezüglich der Kooperation mit anderen Praktizierenden niedergeschrieben, um sie mit Mitpraktizierenden zu teilen. Sollte etwas nicht dem Fa entsprechen, weist mich bitte barmherzig darauf hin.

Bei uns vor Ort gibt es sehr wenige Produktionsstätten zur Herstellung von Informationsmaterialien zur Erklärung der wahren Umstände über Falun Dafa und seine Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Es gibt auch nur einige wenige Mitpraktizierende, die per Internet die Minghui-Webseite besuchen können. So erhielten wir jede Woche nur einige Exemplare mit aktuellen Informationen. Im Zuge der Ereignisse um Wang Lijun überlegte ich, dass auch wir dem Voranschreiten der Fa-Berichtigung folgen mussten und Informationsmaterialien in viel größerer Anzahl verteilen sollten, um die Gräueltaten der boshaften KPCh zu enthüllen. Jedoch änderte sich erst einmal nichts an unserer Situation. Dieser Zustand war jedoch äußerst weit von den Anforderungen der Fa-Berichtigung entfernt. Da die Praktizierenden in meiner Umgebung ebenfalls die Chance nutzen wollten, um anhand von Informationsmaterialien Lebewesen zu erretten, wurde uns allen bald klar, dass wir eine eigene Produktionsstätte einrichten sollten.

Eine Praktizierende hatte gute Voraussetzungen dafür, eine solche Produktionsstätte bei sich einzurichten. Ihr Mann arbeitete das ganze Jahr über außerhalb und so war sie immer allein zuhause. Sie konnte ins Internet gehen und die Minghui-Webseite besuchen. Aber, als wir mit ihr darüber sprachen, sagte sie, dass sie kein Herz für die Herstellung der Informationsmaterialien hätte. Sie meinte, dass ihr Kultivierungszustand nicht stabil genug dafür wäre und sie sich mit Computertechnik nicht auskenne. Sie sei nur in der Lage, ins Internet zu gehen und Erfahrungsberichte der Mitpraktizierenden zu lesen und mehr nicht. Ich ermutigte sie und sagte, dass wir es zusammen machen könnten. Ich würde mich um die Technik kümmern und sie bräuchte mir nur manchmal ein bisschen zu helfen. Letztendlich ließ sie sich auf meinen Vorschlag ein.

Wir kauften dann die notwendige Ausrüstung, und nachdem wir mit Hilfe eines Mitpraktizierenden auch die Drucktechnik erlernt hatten, wurde die Produktionsstätte in Betrieb genommen. Allerdings merkte ich innerhalb von nur einigen Tagen Zusammenarbeit, dass unser Kultivierungszustand sehr unterschiedlich war, und wir angesichts verschiedener Dinge sehr unterschiedlicher Meinung waren. Es kam zu gegenseitigen verbalen Verletzungen, wodurch wir uns bei unserer Zusammenarbeit nicht besonders wohl fühlten. Ich erkannte dann, dass die Art und Weise unserer Kooperation auch ein Vorgang von Kultivierung ist, nämlich wie wir unsere Xinxing kultivieren, nach innen schauen und miteinander kooperieren und uns gemeinsam erhöhen. Ich hatte die Zuversicht, dass wir unseren zukünftigen Weg gut gehen könnten. Schließlich sagte ich zu ihr: „Obwohl wir so unterschiedlich sind und unterschiedliche Verständnisse haben, sind wir zusammengekommen, um gemeinsam eine so heilige Sache zu machen. Das gehört auch zum systematischen Arrangement des Meisters. Wenn wir das alles richtig betrachten könnten, wäre das eine gute Gelegenheit, uns zu erhöhen.“

Es lief jedoch nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Einige Tage später sagte mir diese Praktizierende, dass ich nicht mehr kommen bräuchte, weil sie die Informationsmaterialien für die ganze Woche bereits gedruckt habe. Ich bräuchte auch in der folgenden Woche nicht kommen, sie könne es alleine schaffen. Nach einer weiteren Woche gab sie mir einige Listen für die Erklärungen der „drei Austritte“ und sagte zu mir: „Ich kann die chinesischen Zeichen nicht in den Computer tippen, kannst du mir dabei helfen? Bei die Herstellung der Informationsmaterialien brauche ich jetzt keine Hilfe mehr.“ Als ich das hörte, fühlte ich mich im Herzen sehr unausgeglichen. Es war schon immer mein Wunsch, Informationsmaterialien herzustellen. Warum durfte ich mich an so einer heiligen Arbeit nicht beteiligen? Obwohl ich die Namensliste für die drei Austritte entgegennahm, war ich voller Groll.

Nachdem die Praktizierende gegangen war, versuchte ich, meinen Herzenszustand zu überprüfen. Warum fühlte ich mich ungerecht behandelt? Warum war ich verletzt? Ich fühlte mich ungerecht behandelt, weil mir die Zusammenarbeit mit der Praktizierenden so nicht passte.

Wir hatten die Produktionsstätte gemeinsam gegründet und jetzt wollte sie mich nicht mehr dabei haben. Hatte sie überhaupt das Recht dazu? Es tat mir weh, weil mein jahrelanger Wunsch zerstört wurde. Der Grund lag nicht einmal darin, dass ich etwas falsch gemacht hatte, sondern diese Mitpraktizierende wollte mich einfach verdrängen. Als ich so in Gedanken war, erinnerte ich mich daran, dass der Meister uns immer wieder dazu aufgefordert hat, anderen Verständnis bzw. Toleranz entgegenzubringen. Ganz gleich was geschieht, sollen wir immer zuerst an andere denken und unser Ego loslassen. Aber ich hielt nur an meinen Gefühlen fest; ich war verletzt und fühlte mich ungerecht behandelt, statt mich in sie hineinzuversetzen.

Vielleicht hatte ich diese Praktizierende missverstanden, vielleicht dachte sie auch nur, dass nicht noch eine zweite Person erforderlich sei, wenn sie die Arbeit jetzt allein schaffte. War es nicht richtig, Zeit und Arbeitskraft zu sparen? Als ich so darüber nachdachte, wurde ich mir plötzlich über etwas klar. Solange Mitpraktizierende Informationsmaterialien zu verteilen haben, um Lebewesen zu erretten, kann ich mich doch in andere Projekte einbringen. Außerdem könnte ich die Arbeit der Mitpraktizierenden auch mit aufrichtigen Gedanken unterstützen und ihr helfen, falls sie meine Hilfe benötigte.

Einige Tage später teilte mir diese Praktizierende mit: „Der Drucker ist defekt, und ich habe ihn zu einem anderen Praktizierenden, der sich mit dieser Technik auskennt, zur Reparatur gebracht.“ Daraufhin sagte ich: „Der Drucker ist doch neu, wie kann es sein, dass er so schnell kaputt gegangen ist? Du solltest zuerst dein Herz kultivieren, und dann den Drucker reparieren.“ Die Praktizierende antwortete: „Es ist zwar kein großes Problem, aber ich kann es trotzdem nicht selbst reparieren.“ Darauf antwortete ich: „Du musst lernen, selbstständig zu arbeiten. Du kannst zuerst versuchen, die Probleme selbst zu lösen, oder auf der Webseite von Mitpraktizierenden bezüglich technischer Unterstützung nachschauen. Wenn es wirklich nicht klappt, kannst du dich immer noch an Praktizierende wenden.“ Sie sagte, dass sie weder Chinesisch in den Computer eingeben, noch die Webseite bezüglich technischer Fragen besuchen könne. Ich sagte ihr: „In so einem Fall kannst du dich an mich wenden, und wir können dann gemeinsam das Problem lösen. Außerdem ist da noch der Meister, der uns bestimmt die nötige Weisheit gibt.“ Die Praktizierende erzählte mir zudem noch, dass sie, als sie vor kurzem sehr beschäftigt gewesen sei, jemand anderen für die Zusammenarbeit gefunden habe. Das überraschte mich sehr.

Ich war ziemlich ärgerlich und dachte: „Wie konntest du nur so etwas machen? Warum schmeißt du mich raus, wenn du so viel zu tun hattest und es alleine nicht schaffen konntest? Nur weil es mit unserer Kooperation nicht so gut klappte? Wäre das nicht eine Gelegenheit für uns, uns zu kultivieren, nach innen zu schauen und uns zu erhöhen? Wie kann man nur die Gelegenheit zur Erhöhung verdrängen? Außerdem bist du zu weit gegangen, indem du jemand anderen überhaupt nicht respektiert hast. Du bist sehr egoistisch. Kein Wunder, dass der neue Drucker kaputt gegangen ist!“ Obwohl es in meinem Herzen rumorte, blieb ich oberflächlich ruhig und sagte nichts dazu.

Ich wusste, dass mein Herzenszustand nicht den Maßstäben eines Praktizierenden entsprach, weil ich bei Problemen im Außen suchte. Dabei war mir eigentlich klar, dass ich bei Konflikten bedingungslos nach innen schauen sollte. Der Meister sagte:

„Wenn du Konflikten begegnest, egal ob du recht hast oder nicht, denkst du: Was habe ich bei dieser Sache Falsches getan? Ist es wirklich so, dass bei mir etwas nicht stimmt? Jeder denkt so, der erste Gedanke ist auf sich selbst und die eigenen Fehler gerichtet. Wer nicht so ist, ist kein wahrer Dafa-Kultivierender. Das ist die Geheimwaffe der Kultivierung und eine Eigenschaft der Kultivierung unserer Dafa-Jünger. Egal, was einem begegnet, man denkt zuerst über sich selbst nach, das heißt eben „nach innen schauen“.“ (Li Hongzhi, Was ist ein Dafa-Jünger, Fa-Erklärung in New York 2011, 29.08.2011)

In Anbetracht des Fa hatte ich es nicht geschafft, bedingungslos nach innen zu schauen. Warum fühlte ich mich so ungerecht behandelt, als ich hörte, dass die Praktizierende mit anderen zusammenarbeitete? Der Meister sagte:

„Aber normalerweise, wenn der Konflikt kommt und das Herz eines Menschen nicht gereizt ist, zählt es nicht und hat auch keine Wirkung, er kann sich dann nicht erhöhen.“
„Bei zwischenmenschlichen Konflikten ist es sehr schwierig, sein Herz zu beherrschen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, 4. Lektion: Die Umwandlung des Karmas)

Tatsächlich wurde mein Ego berührt. Ich hatte die Produktionsstätte gegründet und auch die Ausrüstung mitfinanziert. Daher fühlte ich mich ungerecht behandelt, als sie mich rausschmiss und dann mit jemand anderem zusammenarbeitete. Die Chance, mit der ich meine mächtige Tugend hätte errichten können, hat sie, ohne mich zu fragen, anderen gegeben. Dadurch kamen mein Neid, Kampfgeist, Groll und Egoismus zum Vorschein.
Ich erkannte, dass ich mich erhöhen sollte. Ich musste mein Ego loslassen und gleichzeitig toleranter werden. Ich sollte mit den Mängeln anderer toleranter umgehen bzw. mehr Aufmerksamkeit auf ihre Stärken legen. Die Schwächen von anderen sollte ich als Spiegel für mich selbst betrachten, um nach innen zu schauen. Reflektiert das Ego von anderen nicht gerade meinen eigenen Egoismus?

Als ich noch tiefer schaute, entdeckte ich, dass es auch beim Tun der drei Dinge egoistische Motive bei mir gab. Unter anderem tat ich es, um meine eigene mächtige Tugend zu errichten, damit ich mich noch höher kultivieren könnte oder um meine Welt noch mehr gedeihen zu lassen. Ich war nicht hundertprozentig dabei, dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen. Ich habe erkannt, dass ich als Dafa-Jünger aus der egoistischen Eigenschaft des alten Kosmos herausspringen muss, damit ich den Maßstab des neuen Kosmos, nämlich Selbstlosigkeit, erreichen kann.

Glücklicherweise wurde mein tief verstecktes Ego durch dieses Erlebnis offengelegt. Anhand dieser Gelegenheit konnte ich es ans Licht bringen. Ich löse es auf und beseitige es durch die Kultivierung, so dass es in meinem Raumfeld keinen Platz mehr finden kann. Von nun an werde ich mit reinem Herzen und selbstlos die drei Dinge gut erfüllen, die der Meister uns zu tun beauftragt hat, und ein Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung sein, der diese Bezeichnung auch verdient.