Politiker über die wahren Zusammenhänge aufklären

Vorgetragen auf der Fa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch in Kopenhagen, Dänemark Juli 2013

(Minghui.org)

Sehr geehrter Meister!
Liebe Mitpraktizierende!

Wir sind ein Ehepaar und praktizieren seit November 2001 Falun Gong. Zum damaligen Zeitpunkt waren wir beide in einem schlechten körperlichen und seelischen Zustand und erhofften uns eine Verbesserung durch das Praktizieren von Falun Gong. In den darauffolgenden anderthalb Jahren stand bei uns die persönliche Kultivierung im Vordergrund. Wir wussten von der Verfolgung von Falun Gong in China, beteiligten uns aber nur in geringem Maße daran, über die Gründe der Verfolgung aufzuklären.

Ein Wendepunkt trat ein, als wir von der Verfolgung zweier chinesischer Praktizierender erfuhren, die die Mahnwache in Köln gegründet hatten und nach ihrer Rückkehr nach China dort verhaftet wurden. Wir erkannten, dass wir uns auch aktiv an der Aufklärung der  Menschen beteiligen sollten und beschlossen, die weiterhin bestehende Mahnwache in Köln zu unterstützen. Das beschränkte sich zuerst darauf, den Passanten Flyer anzubieten.

Im Jahre 2004 gab es einen Aufruf, zur Aufklärung der Menschen und Beseitigung des Bösen nach New York zu gehen.

Wir entschlossen uns, daran teilzunehmen und standen mit einer Gruppe taiwanischer Praktizierender eine Woche lang vor der Grand Central Station. Die Situation am ersten Tag war wirklich hart für uns. Die in großer Eile in den Bahnhof hastenden New Yorker waren zunächst nicht gewillt, Informationen anzunehmen und waren zum Teil sehr unfreundlich. Wir fühlten uns sehr unwohl, waren voller Unsicherheit und hatten das Gefühl, abgelehnt zu werden. Im Laufe des Tages verbesserte sich die Situation und die Menschen nahmen die Flyer schließlich an. Am Abend tauchte dann Frohsinn bei uns auf - wir waren stolz, dass wir es gut gemacht hatten. Ein Praktizierender aus Texas, der mit uns den ganzen Tag verbracht hatte, teilte uns dann mit, dass unsere Form der Aufklärung schlecht sei, da wir nur Flyer verteilt und nicht mit den Menschen gesprochen hätten, um ihnen die wahren Hintergründe der Verfolgung zu erklären. Wir fühlten uns ungerecht behandelt und unser Herz war sehr bewegt. Als wir uns wieder beruhigt hatten, erkannten wir, dass er vollkommen Recht hatte. In den folgenden Tagen versuchten wir so viel wie möglich mit den Menschen zu reden, um ihnen Falun Gong und die Verfolgung nahe zu bringen. Es war für uns eine wirklich harte Woche und sehr anstrengend. Wir hatten oft nur wenige Sekunden Zeit, um ihnen etwas zu sagen. Aber während dieser Zeit haben wir viel gelernt.

Zurück in Deutschland setzten wir dann diese Erfahrung bei der Mahnwache in Köln weiter um und wandten sie auch auf chinesische Touristen an, indem wir auch ihnen die wahren Umstände über die Verfolgung erklärten und sie dazu bringen wollten, aus der Partei oder den Organisationen der KPCh auszutreten. Mit der Zeit lernten wir immer mehr, die Denk- und Handlungsweise der Chinesen zu verstehen. Einige chinesische Praktizierende halfen uns dabei immer wieder und gaben uns viele Hinweise.

Bei der regelmäßigen langjährigen Beteiligung an der Mahnwache konnten wir uns immer weiter verbessern. Das ist wirklich eine gute Schulung und man wird immer sicherer im Gespräch. Wir fanden heraus, wie wichtig es ist, sich auf jede einzelne Person im Gespräch zu konzentrieren und das Gespräch so zu gestalten, dass dieser Mensch die Informationen auch wirklich akzeptieren und verstehen kann. Wichtig ist es auch, nicht nur einen Monolog zu halten, sondern mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Nur so kann man hören, ob die Person es verstehen kann und welche Fragen sie noch hat.

Jahre später sprach uns eine chinesische Praktizierende in Deutschland an, ob wir Interesse hätten, uns an der Politikerarbeit zu beteiligen. Das war für uns ein vollkommen neuer Bereich. Wir waren unsicher und ängstlich und wussten zuerst nicht, wie wir vorgehen sollten. Da wir uns zum damaligen Zeitpunkt gerade in der Phase vor einem Wahlkampf befanden, gab es in unserer Gruppe für Politikerarbeit, der wir uns dann angeschlossen hatten, den guten Hinweis, Politiker einfach an den öffentlichen Wahlkampfständen unserer Heimatstadt zu besuchen. Das setzten wir in die Tat um. So hatten wir erstmals die Gelegenheit, mit Politikern in einer lockeren Umgebung auf der Straße zu sprechen. Eine schöne Erfahrung für uns war, dass wir dabei entdeckten, dass es nicht schwierig war und sich nicht von der Aufklärung anderer alltäglicher Menschen unterschied. Egal ob es ein Politiker ist oder eine Hausfrau, der man die Zusammenhänge erklärt, es ist ein Mensch, den wir erretten wollen.

Im nächsten Schritt suchten wir den Kontakt mit einem Bundestagsabgeordneten in unserem Wahlkreis. Wir baten telefonisch um einen Termin und wurden zu einem Gespräch eingeladen. Dies war wieder eine neue Herausforderung für uns und es tauchte wieder der Eigensinn der Ängstlichkeit auf. Es war eine Mischung aus Unsicherheit, einer neuen Situation gegenüber zu stehen und der Angst vor Ablehnung. Es war ein Pass, den wir überwinden mussten.

Der Meister sagte:

„Manche Lernende haben mehr aufrichtige Gedanken, also weniger Angst, so handeln sie also aufrichtiger und großmütiger. Manche haben mehr Angst, so handeln sie dann schlechter. Es gibt auch vereinzelt Menschen, die gar keine Angst haben. In manchen Gebieten ist es relativ locker, dann gibt es mehr solcher Lernenden. In den Gebieten mit einer Menge Bösen und unter mehr Druck gibt es weniger solcher Lernenden. Es heißt nicht, dass es bei dir nicht mehr geht, wenn du Angst hast. Es geht darum, wie man seine Angst überwinden kann und die drei Dinge mit mehr aufrichtigen Gedanken gut tun soll. Dann ist das großartig (Applaus). Ganz egal wie viel Angst ihr habt, ihr sollt die Verantwortung der Errettung der Lebewesen übernehmen und es tun. So ist das großartig.“ (Li Hongzhi, Fa-Konferenz des Großraums New York 2013, 19.05.2013)

Der Bundestagsabgeordnete war uns gegenüber zunächst sehr kritisch, doch während des Gesprächs wurde er immer offener, begann schließlich auch Fragen zu stellen und bot uns an, eine Anfrage an das Auswärtige Amt zu richten wegen der Verfolgungssituation von Falun Gong, was er dann später auch in die Tat umsetzte.

Diese Erfahrung ermutigte uns weiterzugehen. Daraufhin trafen wir die Entscheidung, möglichst viele Politiker zu kontaktieren. Wir begannen, alle Bundestagsabgeordneten und viele Mitglieder des Landtags in regelmäßigen Abständen schriftlich über die Verfolgung und neueste Entwicklungen zu informieren, später kamen auch Kommunalpolitiker und Abgeordnete des EU-Parlaments hinzu.

Anfang des Jahres 2011 bekamen wir den ersten Termin mit einem Bundestagsabgeordneten aus dem Menschenrechtsausschuss. Auch er war zu Beginn des Gesprächs sehr kritisch und hatte negative Gedanken über Falun Gong. Im Laufe des Gespräches konnten wir aber seine Vorurteile über Falun Gong aus dem Weg räumen. Bei der Verabschiedung sagte er uns: „Ich glaube Ihnen.“ Er bot von sich aus an, den Kontakt mit dem neu ernannten Sonderberichterstatter für Glaubens- und Religionsfreiheit der UN zu vermitteln.

Aus jedem Gespräch, dass wir führen, können wir lernen. Wir haben erkannt, dass die grundlegende Erklärung, was Falun Gong ist, warum und wie es verfolgt wird und die Offenlegung der Bösartigkeit der KPCh auch bei Politikern sehr wichtig ist. Wir haben darauf gelernt, dass wir uns auch nicht scheuen sollten, negative Anschauungen, die wir im Gespräch mit den Politikern bemerken, direkt anzusprechen, ansonsten können diese Anschauungen nicht aufgelöst werden. Wenn man den Menschen erklärt, dass solche Lügen der kommunistischen Propaganda entstammen, können sie es sehr schnell verstehen. Große Hilfe bekamen wir bei unserem Gespräch durch andere Praktizierende der Politikergruppe, die uns mit aufrichtigen Gedanken unterstützt haben. Wir haben dies deutlich gespürt.

Leider kam unsere persönliche Aufklärung der Politiker danach für einige Zeit zum Stillstand. Wir hatten aufgrund eines Eigensinns der Gefühle viele Störungen und erkannten nicht, dass die alten Mächte so unsere Lücken ausnutzten und versuchten, uns von unserer Aufgabe abzubringen. Wir ließen in unserer Kultivierung nach und konnten keine neuen Termine mehr machen.

Mitte des Jahres 2012 gab es einen Aufruf, wegen einer Resolution im EU Parlament nach Straßburg zu kommen. Kurz entschlossen und ohne Vorbereitung fuhren wir dorthin. Während der Fahrt nach Frankreich versuchten wir, telefonisch bei den EU-Abgeordneten Termine zu vereinbaren. Wir erhielten drei Gesprächstermine mit Assistenten von Abgeordneten. In den Gesprächen erkannten wir, dass diese Assistenten sehr wichtig sind, da sie die Post bzw. E-Mails der Abgeordneten bearbeiten, Themen filtern, Termine mit den Angeordneten planen und dem Abgeordneten Vorschläge machen, welche Gespräche wichtig sind. Zudem gaben sie uns gute und hilfreiche Tipps und Empfehlungen für die Kontaktaufnahme zu anderen Politikern.

Nach dieser positiven Erfahrung fassten wir den Entschluss, voller Kraft wieder den persönlichen Kontakt zu Politikern zu suchen. Somit bemühten wir uns immer mehr, Termine zu vereinbaren. Wir beabsichtigen, in regelmäßigen Abständen zum EU-Parlament in Brüssel zu fahren, um dort einen Tag lang viele Gespräche zu führen. Die Politiker bestätigten uns, dass diese Regelmäßigkeit wichtig ist. Ein EU-Parlamentarier sagte uns, dass ihn unsere Standhaftigkeit bei der Terminanfrage beeindruckt habe.

Anfang Oktober 2012 telefonierten wir mit einer Assistentin im Menschenrechtssekretariat einer Partei. Sie sagte spontan: „Wenden Sie sich doch mit Ihrem Anliegen direkt an den Vorsitzenden des Menschenrechtsausschusses des Bundestages, dann können Sie direkt alle Parteien ansprechen.“ Das setzten wir dann in die Tat um, indem wir schriftlich um einen Termin bei dem Vorsitzenden des Ausschusses baten.

Nur kurze Zeit später lernten wir dann einen jungen chinesischen Praktizierenden kennen, der ein Praktikum in Deutschland machte und die Entscheidung getroffen hatte, sich für seine Mutter einzusetzen, die in China in einem Zwangsarbeitslager aufgrund ihres Glaubens an Falun Gong inhaftiert ist. Wir beschlossen, gemeinsam Politiker zu besuchen, um ihnen anhand eines konkreten Beispiels die Bösartigkeit der Verfolgung in China aufzuzeigen. Dabei begannen wir zunächst im lokalen Kreis des Wohnortes des Praktizierenden. Wir bemerkten sofort, wie wirkungsvoll es ist, wenn ein direkt Betroffener über die Verfolgung berichtet. Bald bekamen wir immer mehr Termine.

Im Februar 2013 erhielten wir dann einen Anruf von einem Abgeordnetenbüro, in dem wir zu einem Gespräch vor dem Menschenrechtsausschuss eingeladen wurden. Wir freuten uns darüber, aber uns wurde auch klar, dass dies bedeutete, einen Vortrag vor einer Gruppe von Politikern zu halten. Dies war der nächste große Pass. Wie viele Personen würden kommen, welche Fragen würden sie stellen - eine Menge menschlicher Fragen tauchten auf.

Wir bereiteten uns zu dritt gut auf den Termin vor, aber als wir im April vor dem Haupteingang des Bundestages standen, tauchten wieder Ängste auf. Angst ist ein Eigensinn und diese Lücke wird von den alten Mächten ausgenutzt, um uns zu stören. Schon am Morgen hatte einer von uns plötzlich starke Zahnschmerzen und damit die Befürchtung, sich durch den Schmerz nicht mehr auf das Gespräch konzentrieren zu können. Wir sendeten aufrichtige Gedanken aus. Als wir den Sitzungssaal betraten, waren wir ganz ruhig und unser Vortrag fand bei den Politikern großes Interesse. Nur durch die Hilfe des Meisters konnten wir es gut schaffen. Sehr geholfen hat uns aber auch hier die Unterstützung von Praktizierenden, die für uns aufrichtige Gedanken aussendeten. Einen Tag zuvor hatten wir ein erstes Gespräch im Auswärtigen Amt.

Wir sind mittlerweile ein sehr gut eingespieltes Team. Zuerst beginnen wir immer, auf unterster Ebene grundlegend zu erklären, was Falun Gong ist und wie und warum die Verfolgung begann. Der chinesische Praktizierende erklärt dann anhand des Beispiels seiner Mutter die konkrete Verfolgungssituation und die Hass- und Lügenpropaganda, die er schon seit seiner Kindheit in China erleben musste. Viele Einzelheiten der gezielten Methodik der kommunistischen Partei, die selbst wir in diesem Umfang nicht kannten, machen die Bösartigkeit der KPCh so sehr anschaulich.

Die Politiker sind meistens tief berührt von dieser Darstellung und viele haben sich bisher bereit erklärt, Briefe an den Leiter des Arbeitslagers oder die chinesische Botschaft in Berlin zu schreiben, um die Rettung der Mutter des Praktizierenden zu unterstützen. In zwei Fällen sprachen Politiker dieses Thema sogar in einem persönlichen Kontakt mit dem chinesischen Botschafter an. Anschließend klären wir noch über den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden auf und schildern die aktuellen und neuesten Entwicklungen z.B., dass immer mehr Parlamente und Politiker im Ausland dieses Verbrechen anprangern.

Wir haben erkannt, dass wir unsere Politikerarbeit ernsthaft und gut machen sollen, der Meister hat uns bei der Fa-Konferenz des Großraums New York 2013 erklärt:

„Der Meister leitet euch an, Shen Yun zu unterstützen. Das ist in Wirklichkeit ein Vorbild für euch. Ich habe Shen Yun zur besten Aufführung auf der Welt gemacht. Mindestens im Kultur- und Kunstbereich spielt Shen Yun die Hauptrolle. Wie ist es mit den anderen Projekten?“ (Li Hongzhi, Fa-Konferenz des Großraums New York 2013, 19.05.2013)

Zudem versuchen wir, den Hauptgedanken zu haben, diese Person zu erretten und nicht ihn zu besuchen, damit er etwas für uns tut. Wenn er am Ende des Gesprächs die Frage stellt, wie er uns helfen kann und uns seine Unterstützung anbietet, ist das seine eigene Wahl und eine gute Positionierung für ihn.

Im Laufe der Zeit wurde uns immer klarer, wie wichtig das persönliche Einzelgespräch ist. Wir möchten uns bei unserem Meister bedanken. Der Weg ist für uns vorbereitet, wir müssen nur den vom Meister arrangierten Kultivierungsweg gehen und unser Gelübde erfüllen.

Vielen Dank, verehrter Meister! Vielen Dank euch allen.
 

Rubrik: Fa-Konferenzen