Bedingungslos nach innen schauen

(Minghui.org) Ein Praktizierender sollte ohne Rücksicht auf die Situation nach innen schauen und sich kultivieren. Aber manchmal, wenn wir wegen unserer menschlichen Anschauungen auf Probleme stoßen, vergessen wir die Anforderungen des Fa. Wenn wir vergessen, nach innen zu schauen, wirkt sich dies auf unsere Kultivierung und unsere Fähigkeit, die Lebewesen zu erretten, negativ aus.

Die Macht der Ruhe

Kurz bevor ich zum Fa-Lernen in unserer Gruppe ging, hatte ich einen Gedanken: „Es wäre schön, wenn wir bei mir zuhause das Fa lernen würden.“ Ich dachte daran, wie es wäre, wenn ich nicht zweimal pro Woche weggehen müsste, und mich um meinen Ehemann kümmern könnte, der gelähmt im Bett lag. Meine Familienangehörigen würden sich nicht beschweren.

Nach dem Fa-Lernen brachte ich es zur Sprache und sagte: „Ihr kennt alle meine Situation zuhause. Lasst uns doch bei mir wöchentlich das Fa lernen!“ Keiner sagte ein Wort. Ich war sprachlos wegen ihrer Reaktionen und wusste nicht, was ich sagen sollte.

Auf dem Nachhauseweg fragte ich mich: „Habe ich etwas Falsches gesagt?“ Sie wissen alle, dass ich mich um meinen Ehemann kümmern muss, weshalb hat niemand Verständnis dafür gezeigt? Wo war ihr Mitgefühl? Ich konnte nicht aufhören, mich zu ärgern.

Als ich nachhause kam, war ich erschüttert, als ich mein Ehemann auf dem Boden liegend auffand. Er war verzweifelt und sabberte. Es schmerzte mich, dies zu sehen und ich half ihm auf.

Das Wundermittel

Ich fragte mich immer wieder: „Warum haben mich die Praktizierenden so behandelt? Was habe ich versäumt?“ In der Kultivierung gibt es keine Zufälle. Es muss etwas geben, was ich verbessern musste. Ich lernte das Fa und schaute nach innen. Der Meister lehrte uns: „Für die Kultivierenden ist nach innen schauen ein Wundermittel.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington DC 2009, 18.07.2009) Aber ich tat das Gegenteil. Ich schaute nach außen und beklagte mich, dass mich die anderen Praktizierenden nicht verstehen würden. War dies nach innen schauen? Entsprach dieses Verhalten den Anforderungen des Meisters?

Ich überprüfte mich gewissenhaft und fand heraus, dass ich nur unter gewissen Bedingungen nach innen schaute. Wenn mir Dinge angenehm erschienen, schaute ich nach innen. Entsprachen die Dinge jedoch nicht meinen Gedanken, beschwerte ich mich über andere. Ich schaute also nicht nach innen, sondern nach außen. Solange ich dies tat, schien meine Situation unfair zu sein und ich fühlte mich ungerecht behandelt. Ging ich einen häretischen Weg? Als ich darüber nachdachte, erschrak ich. Ich habe mich so viele Jahre lang kultiviert, aber ich war nicht in der Lage, gemäß den grundlegenden Anforderungen an einen Praktizierenden zu handeln und nach innen zu schauen. Ich schämte mich, da uns der Meister mit so viel Barmherzigkeit errettet.

Das Problem erkennen

Kultivierung ist eine ernsthafte Angelegenheit. Wenn wir nicht fähig sind, die Anforderungen des Fa streng zu befolgen und denken, dass wir sie manchmal befolgen können und manchmal nicht, betrügen wir uns selbst. Wir werden feststellen, dass wir uns verloren haben, obwohl wir dachten, dass wir uns kultivieren. Wir werden herunterfallen und wie gewöhnliche Menschen handeln.

Ich erkannte den Ernst meines Problems und versetzte mich in die Lage der anderen Praktizierenden. Ich wollte wissen, wie sie mich sahen, und dann konnte ich sie wirklich verstehen.

Mein Ehemann braucht meine Aufmerksamkeit zuhause. Manchmal braucht er Wasser, manchmal braucht er Hilfe, um seinen Rollstuhl zu bewegen und manchmal braucht er Hilfe, um zur Toilette zu gehen. Ich muss ihm helfen. Während des Fa-Lernens brauchen wir eine ruhige Umgebung. Wie könnten wir unter diesen Umständen ruhig das Fa lernen? Ich würde die Zeit des Fa-Lernens in Anspruch nehmen. Die Zeit der Mitpraktizierenden ist kostbar: „Dieser Moment hat tausend- und abertausendfachen Goldwert.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Chicago-City, 26.06.2005)

Die Praktizierenden arbeiten hart, um Lebewesen zu erretten. Ich sollte ihre Zeit nicht in Anspruch nehmen. Nachdem ich auf diese Weise darüber nachgedacht hatte, war ich froh. Die anderen Praktizierenden zeigen keinen Mangel an Mitgefühl, sondern ich war es, die egoistisch war. Der Meister sagte:

„Wenn ihr in Zukunft etwas macht, denkt zuerst an die anderen und kultiviert euch bis zur Selbstlosigkeit. Um das richtige Bewusstsein zu erlangen: zuerst die anderen, dann ich.“ (Li Hongzhi, Essentielles für weitere Fortschritte, In der Buddha-Natur wird nichts ausgelassen, 13.02.1997)

Als ich über die Anforderungen des Meisters nachdachte, schämte ich mich.

Alle Praktizierenden tragen die große Verantwortung auf ihren Schultern, dem Meister bei der Fa-Berichtigung und der Errettung der Lebewesen zu helfen. Warum wurde mein Ehemann gelähmt und bettlägerig und ist nun eine Belastung für mich? Es ist eine Störung. Der Meister sagte uns früher bereits:

„Jedes Mal, wenn beim Praktizieren diese oder jene Störungen auftauchen, sollst du in dir selbst nach den Ursachen suchen, ob es etwas gibt, was du noch nicht losgelassen hast.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 6, Beim Praktizieren Dämonen herbeiführen)

Ich sollte wirklich gemäß dem Fa des Meisters bedingungslos nach innen schauen. Dann werde ich den Grund erfahren.

Dies ist mein persönliches Verständnis. Bitte weist mich auf alles Unpassende hin. Ich danke dem Meister für seine Barmherzigkeit, die Lebewesen zu erretten und ich danke meinen Mitpraktizierenden für ihre selbstlose Hilfe.