Provinz Jilin: Zwei Jahre Zwangsarbeit in der Hölle auf Erden: Mein Leiden im Zwangsarbeitslager Heizuizhi

(Minghui.org) Ich heiße Xu Xiuhui und bin eine Falun Gong-Praktizierende aus der Großgemeinde Wukeshu, Stadt Yushu, Provinz Jilin. Als ich auf Minghui.org einen Bericht über die Grausamkeiten im Zwangsarbeitslager Masanjia las, beschloss ich, meine Geschichte mitzuteilen, damit die Menschen erfahren können, wie brutal die KPCh Falun Gong-Praktizierende in ihren Zwangsarbeitslagern verfolgt.

Aus einem Jahr Zwangsarbeit wurden zwei Jahre

Am 3. April 2002 wurde ich rechtswidrig festgenommen, weil ich mich für Falun Gong eingesetzt hatte. Ich wurde in einem Untersuchungsgefängnis eingesperrt. Eines Tages forderte ein Polizist aus der städtischen Polizeibehörde Yushu, dass ich ein Formular unterzeichnen sollte. Ich weigerte mich aber, da es das Dokument war, das mich ins Zwangsarbeitslager einweisen sollte. Ganz früh am nächsten Morgen kamen jedoch ein Mann und die Wärter, die mir eine Bedeckung über den Kopf stülpten und mich zu einem Bus trugen. Ich wurde mit Handschellen an eine andere Praktizierende gebunden. Es gab mehr als 30 Praktizierende in diesem Bus und wir wurden alle in ein Zwangsarbeitslager gefahren.

An jenem Nachmittag rief Zhang Deqing, Leiter der Abteilung für Politik und Sicherheit der städtischen Polizeibehörde Yushu, die Namen von einer Liste mit Arbeitslagerzuteilung. Ich hörte wie er sagte: „Xu Xiuhui, ein Jahr Zwangsarbeit“. Am gleichen Tag wurde ich später in die Abteilung Nummer 2 des Zwangsarbeitslagers Heizuizhu gebracht.

Drei Monate später sagte Wärterin Wei Dan zu mir: „Deine Zeit im Zwangsarbeitslager ist nicht ein Jahr, sondern zwei Jahre.“ Ich war schockiert und erwiderte: „Das stimmt nicht. Ich hörte ganz deutlich die Ansage, es ist ein Jahr. Auf dem Formular, das ich nicht unterschrieb, war auch ein Jahr aufgeführt. Ich möchte Berufung einreichen.“ Sie erwiderte: „Das kannst du nicht, es ist zu spät. Man kann gegen eine Strafzeit keine Berufung einreichen, wenn man bereits mehr als drei Monate lang abgesessen hat.“ So wurde meine Strafzeit einfach verlängert und mir wurde ein Jahr mehr Zwangsarbeit aufgebürdet, ohne dass ich darüber informiert worden war.

Folterungen im Arbeitslager

Das Zwangsarbeitslager Heizuizhi wird auch Frauenzwangsarbeitslager der Provinz Jilin genannt. Seitdem Jiangs Regime 1999 die Verfolgung von Falun Gong ausrief, wurden viele Praktizierende brutal gefoltert, um sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen. Sie mussten viele Foltermethoden erleiden wie Elektroschocks, Prügel, mit Handschellen auf das „Totenbett“ gebunden, brutale Zwangsernährung, Sklavenarbeit, Gehirnwäsche sowie Schikanen und Drohungen gegenüber den Familienangehörigen der Praktizierenden.

1. Elektroschocks

Gleich am Nachmittag des ersten Tages, an dem ich im Arbeitslager war, folterte mich Li Lianying, die Leiterin der Abteilung Nr. 2, mit einem Elektrostock in dem „Unterrichtsraum“. Sie schockte mich und rief dabei: „Praktizierst du weiterhin Falun Gong?“ Obwohl ich von den Elektroschocks sehr starke Schmerzen hatte und immer wieder aufstand, wenn ich zu Boden fiel, bemühte ich mich, ihr meine Geschichte zu erklären: „Ich hatte viele gesundheitliche Probleme, wurde durch das Praktizieren von Falun Gong aber wieder gesund. Ich kann einfach nicht lügen, indem ich fälschlicherweise angebe, dass ich das Praktizieren aufgeben werde. Das ist gegen mein Gewissen.“ Meine Worte brachten Li in Wut. Nach einer Weile erkannte sie, dass sie mich nicht ändern konnte und so gab sie auf. Sie warf den Elektroschocker auf den Boden und sagte boshaft: „Werft sie in die Gruppe Nr.1, achtet darauf, dass Wui Dan sie ganz streng diszipliniert.“

Folternachstellung: Elektroschock

Am zweiten Tag nach meiner Ankunft im Arbeitslager und an den darauffolgenden drei Tagen befahl Wärterin Wui Dan den Häftlingen, mich am Morgen in den „Unterrichtsraum“ zu bringen. Sie schockten mich den ganzen Vormittag lang mit einem Elektrostab, manchmal mit drei Elektrostäben gleichzeitig. Als ich halbbewusstlos auf dem Boden lag, schockte Li Lianying mich in der Mitte der Fußsohlen. Sie schockten mich, bis mein ganzer Körper zitterte und bebte und ich nicht mehr aufstehen konnte. Danach lag ich mitten im kalten Winter mehrere Stunden lang auf einem eiskalten Zementboden.

Folgende Wärter schockten mich mit Elektrostöcken: Li Lianyin, Leiterin der Abteilung Nr. 2; Ren, stellvertretender Abteilungsleiter; Wei Dan, Wärter der Gruppe Nr. 1, und Guo, Wärter der Gruppe Nr. 5. Als ich mich weigerte, meinen Fingerabdruck unter ein Dokument zu setzen, schockte Wärter Guo meine Hände so lange, bis viele große Blasen auf meinen Handrücken erschienen.

2. Brutal verprügelt

Da meine Mutter gerade verstorben war, als ich ins Arbeitslager gebracht wurde, trug ich Sackleinen zur Trauer und weigerte mich, die rote Häftlingsuniform anzuziehen. Die Wärter befahlen den Häftlingen, mich zu verprügeln.

An einem Sonntag stießen mich vier oder fünf Häftlinge in einen leeren Raum. Sie zogen mir bis auf die Unterwäsche alle Kleider aus. Inwendig schrieben sie auf meine Kleidung: „Ich bin schlecht, ich störe die Gesellschaftsordnung.“ Danach fingen sie an, mich zu verprügeln, mit den Fäusten zu schlagen, mit den Füßen zu stoßen und mir mit ihren Schuhen den ganzen Morgen lang ins Gesicht zu schlagen. Ich war schwer verletzt. Mein Kopf und mein Gesicht waren angeschwollen. Mein Hals und meine Brüste waren mit Blutergüssen übersäht, eines meiner Beine war bewegungsunfähig. Ich fragte die Häftlinge, warum sie mich geschlagen hatten. Einer von ihnen sagte: „Tut uns leid, die Wärter haben uns das befohlen. Wenn wir das nicht machen, drohen sie uns mit Verlängerung unserer Haftstrafen. Wer möchte nicht eher nach Hause kommen?“

3. Totenbettfolter

Als ich im Arbeitslager eingesperrt war, versuchten die Wärter alles Mögliche, um mich zur Aufgabe von Falun Gong zu zwingen. Nachdem nichts davon zum gewünschten Ziel führte, setzten sie mich der bösartigsten Folter aus, dem sogenannten „Totenbett“. Viele Male wurde ich auf diese Weise gequält.

Die Wärter streckten meine Arme und Beine weit aus und banden meine vier Gliedmaßen mit Ledergürteln fest. Ich wurde nackt ausgezogen und lag auf dem Bett. Ich durfte nicht zur Toilette gehen. Sie stellten eine Bettpfanne unter das „Bett“.

Folternachstellung: Totenbett

Einmal wurde ich wieder auf das „Totenbett” gebunden und hatte äußerst starke Schmerzen. Tian, der stellvertretende Leiter des Arbeitslagers, sah meine Lage und befahl den Häftlingen: „Bindet sie nicht so fest auf diese Weise. Macht ihre Arme und Beine los und legt ein Kissen unter sie.“ Damals hatte ich mich überhaupt nicht bewegen können. Wenn der stellvertretende Leiter nicht rechtzeitig vorbeigekommen wäre, wäre ich jetzt behindert.

4. Zwangsernährung

Als ich ins Arbeitslager gebracht wurde, wurde ich in eine Zelle neben dem Umerziehungsraum gesteckt. Jeden Tag konnte ich die schmerzvollen Schreie aus diesem Raum hören, wenn die Praktizierenden brutal mit Elektrostöcken geschockt wurden. Im Juli 2002 gab es in dem Arbeitslager ungefähr 2.600 Häftlinge. Die meisten davon waren Falun Gong-Praktizierende, nur ungefähr 100 Häftlinge waren es nicht.

Weil ich mich weigerte, meinen Glauben aufzugeben, wurde ich täglich geschlagen und gequält. Ich beschloss, aus Protest gegen diese Misshandlung in Hungerstreik zu treten. Aus Vergeltung befahlen die Wärter den Häftlingen, mich einer Zwangsernährung zu unterziehen. Sie zogen mich an den Haaren auf den Boden. Jemand setzte sich im Grätschsitz auf mich und andere hielten meine Beine fest. Sie führten durch meine Nase einen Schlauch ein und gaben mir Zwangsernährung mit Nahrung, die mit unbekannten Drogen vermengt war. Als sie den Schlauch entfernten, quoll die Nahrung mit meinem Blut vermengt aus meiner Nase heraus.

Am Anfang wurde diese Zwangsernährung als Folterform täglich einmal und später täglich zweimal durchgeführt. Die alten Wunden in meiner Nase waren noch nicht verheilt, als schon die nächste Zwangsernährung die Wunden erneut öffnete. Mir kamen die Tränen vor Schmerzen. Zwei Wochen lang wurde ich auf diese Weise gefoltert. Als es so aussah, dass Gefahr bestand, ich könnte sterben, erklärte Li Lianying sogar: „Wir wurden informiert, dass wir ein Todeskontingent haben.“ Sie deutete damit an, dass sie das Todeskontingent bereits einkalkuliert hatte.

Damals kam meine Familie zu Besuch. Ich wurde auf einem Bettlaken hinausgetragen, um sie zu treffen, da ich nicht gehen konnte. Nach all den Qualen, denen ich ausgesetzt war, konnten mich meine Kinder gar nicht mehr erkennen und weinten laut. Man sagte ihnen, dass ich krank sei und sie für meine „medizinische Behandlung“ bezahlen sollten. Meine Kinder gaben ihnen das geforderte Geld und schärften mir unter Tränen ein: „Mutter, du musst lebend nach Hause kommen. Komme lebend nach Hause.“ Ich dachte: „Ja, ich muss lebend nach Hause kommen.“ Meine Kinder hatten bereits ihren Vater verloren, so musste ich überleben und zu meinen Kindern nach Hause kommen. So fing ich wieder zu essen an.

5. Zu Zwangsarbeit genötigt

Jeden Tag mussten wir um 04:50 Uhr aufstehen und um 21:30 Uhr zu Bett gehen. Wir arbeiteten 18 Stunden am Tag und stellten Handarbeiten wie künstliche Vögel oder alte Figuren her. Das flüssige Harz zur Herstellung dieser Gegenstände ist toxisch. Wenn man es so viele Stunden lang einatmet, bekommt man Kopfschmerzen und muss sich übergeben. Die vielen Stunden und die intensive Arbeit waren die Ursache für erhöhten Blutdruck. Wegen der feuchten und nassen Umgebung hatte ich auf dem ganzen Körper Krätze. Ich durfte mich nicht duschen und wurde während der Mahlzeiten isoliert. Manchmal mussten wir uns Arbeit mit in unsere Zellen mitnehmen und bis spät in die Nacht arbeiten.

Als meine Kinder einmal zu Besuch kamen, wurde ihnen gesagt, dass sie an meiner Stelle einen sogenannten „Gedankenbericht“ schreiben müssten. Weil sie meinten, dass es mir helfen würde, eher heimzukommen, gingen sie auf die Forderung der Behörde ein. Als ich das später herausfand, zerriss ich diesen Bericht. Ständig mussten wir uns Videos ansehen, in denen Falun Gong verleumdet wurde, und danach wurden wir aufgefordert, sogenannte „Gedankenberichte“ zu verfassen.

Es ist sehr schwer, diese schmerzvollen Erinnerungen wachzurufen. Was ich erleiden musste, ist nur eine kleine Geschichte des gesamten Horrors, der in den Zwangsarbeitslagern in China stattfindet. Die meiste Verfolgung, die an Praktizierenden stattfindet, wird vertuscht und wurde bis jetzt noch nicht aufgedeckt.