Die Anhaftung an frühere Leben loslassen

(Minghui.org) Ich möchte über eine Schwierigkeit berichten, der ich begegnet bin und die über ein Jahr lang anhielt, in der Hoffnung, dass es für meine Mitpraktizierenden hilfreich sein kann, falls diese unter ähnlichen Störungen leiden. Bitte vergebt mir, falls meine Worte immer noch die Anhaftung an Reinkarnation bzw. der Selbstbestätigung beinhalten.

Ende 2011 schaute ich mir zufälligerweise einen spannenden Detektivfilm an, der eine Depression in mir auslöste, die über ein Jahr lang anhielt. Ich war von diesem Film, dem als Quelle dienenden Roman und der Kultur dieses Landes ergriffen. Diese Depression machte es mir unmöglich, mich auf das Fa-Lernen zu konzentrieren, und es war so, als wenn ich jeden Tag mehr darüber lesen müsste. 2012 ging ich in jenes Land, um Berichte für Shen Yun Performing Arts zu verfassen. Nachdem die Arbeit erledigt war, unternahm ich eine kurze Rundreise durch das Land. Wie eine Welle stürzten weitere „Erinnerungen“ auf mich ein. Ich konnte mein früheres Leben nicht wirklich sehen, es war einfach nur ein sehr starkes Gefühl. Ich spürte, dass ich einmal in diesem Land inkarniert war. Später – obwohl ich mir diesen Film nicht mehr angesehen hatte – musste ich mir weitere Filme bzw. TV-Serien über dieses Land ansehen. Ich las regelmäßig darüber und verschwendete dabei viel Zeit.

Manche Praktizierende mögen diese Dinge lesen können oder auch nicht, doch für mich war dieser Drang so stark, als würde ich in zwei verschiedenen Welten existieren. Ich fühlte mich ganz normal, wenn ich mit Mitpraktizierenden das Fa lernte oder an Dafa-Projekten arbeitete, doch sobald ich mich diesen Dingen hingab, fühlte ich mich wie ein Träumender in einer chaotischen Welt.

Ich versuchte viele Male, mich von dieser Sache zurückzuziehen und es zu beenden. Manchmal, wenn ich mit Projekten sehr beschäftigt war, konnte ich mich ein paar Tage davon losreißen, doch dann zog es mich wieder hin. „Entzug“ ist für gewöhnlich der Weg alltäglicher Menschen, um von Süchten loszukommen, etwa wie ein Seitenweg bei der Kultivierung. Doch war es nur vergeudete Zeit und funktionierte überhaupt nicht. Es ist wie beim Öffnen des Himmelsauges: Durch die Erhöhung während der Kultivierung ist das Öffnen des Himmelsauges nur ein Schritt weit weg, doch ohne Erhöhung bleibt das Ziel Tausende von Kilometern entfernt. Ich nahm die langsamste Vorgehensweise, doch wie sollte ich meine Xinxing verbessern? Alle anderen würden dies als ein „Gefühl“ beschreiben, doch war dies zu vage für mich.

Ich lernte täglich mit meinem Vater das Fa und ging an den Wochenenden auch zum Fa-Lernen in die Gruppe. Dennoch verlor ich mich immer wieder in Gedanken und konnte mich während des Lesens nur an wenige Worte erinnern. Ich forderte mich selbst immer wieder auf, nicht geistesabwesend zu sein, doch kehrte dieser traumähnliche Zustand bald wieder zurück. Nach über einem halben Jahr erkannte ich plötzlich, dass ich das Fa überhaupt nicht gelernt hatte. Trotz des Anscheins, dass ich täglich das Fa-Lernen würde, hatte ich nie die Ernsthaftigkeit dieses Problems erkannt. Letzten Herbst versuchte ich, das Fa an verschiedenen Orten zu lernen. Später, nachdem ich das Zhuan Falun täglich gelesen hatte, las ich das ganze Buch über das Wochenende einmal durch. Einige Wochen lang war ich sehr fleißig, ließ dann jedoch wieder nach und war sehr enttäuscht. In meinem Herzen bat ich den Meister um Hilfe, doch funktionierte dies auch nicht. Ich war frustriert und dachte schon daran, aufzugeben.

Zu Beginn dieses Jahres hatte mein Vater eine Prüfung auf Leben und Tod, doch sein Leben wurde durch den Meister gerettet. Während dieses Prozesses beobachtete ich auch, dass die Prüfung, bei der ich immer wieder versagte, ähnlich der Situation meines Vaters war. Natürlich war es keine Prüfung, die lebensgefährlich war, doch gefährlich für mein Leben als Kultivierender. Wenn ich anderen Schwierigkeiten begegne – auch wenn mein Herz nicht rein war – lernte ich fleißig das Fa und machte die Übungen. Doch dem Fernsehen und Geschichten über Reinkarnation nachzuhängen, schwächte meinen Willen und verhinderte, dass ich das Fa lernen konnte. Der Meister sagte:

„Wenn du beim Fa-Lernen nicht Schritt halten könntest, wäre alles umsonst.“ (Li Hongzhi, Dafa-Jünger müssen das Fa lernen, 16.07.2011)

Die alten Mächte wussten sehr genau, dass dies die wirkungsvollste Methode ist, mich zum Aufgeben meiner Kultivierung zu bringen.

Obwohl ich das Problem erkannt hatte, verbesserte ich mich nicht besonders viel. Einige Tage lang kam ich zur Ruhe, doch dann begann es von neuem. Meine Leidenschaft verschob sich zu Figuren der Kampfkunst in der Nördlichen Song Dynastie, und war mit modernen verzerrten Gefühlen vermischt. Ich dachte sogar, wenn dies nur eine Dynastie gewesen war, und wenn ich an meine früheren Leben dachte und es so viele Dynastien gegeben hatte – war dies dann nicht endlos?

Bevor ich für Berichte über Shen Yun in ein anderes Land musste, spitzte sich die Sache zu. Ich weinte jeden Tag und mein Herz schmerzte. Ich versuchte immer wieder, mich in einen guten Kultivierungszustand zu bringen und darin zu halten, bevor dieses wichtige Projekt begann. Dennoch – bevor ich das Flugzeug bestieg – konnte ich den Roman in meiner Hand immer noch nicht weglegen. Ich hörte nicht auf, darin zu lesen, bis die Show begann.

Da ich keine Interviews führen oder Fotos machen musste, konnte ich mich zurückziehen und die Aufführung betrachten. Dabei dachte ich: „Denke an nichts, während du Shen Yun ansiehst, überlasse dich dem Meister.“ Obwohl dies kein sehr reiner Gedanke war, wurde mir vom Meister geholfen. Während der Schlussszene, als das Bild des Meisters auf dem Hintergrund erschien, schämte ich mich und war gleichzeitig überrascht zu sehen, dass der Meister mich anlächelte.

Der Vorteil des Fa-Lernens mit lokalen Praktizierenden ist, dass sie viel reden, so dass ich genug Zeit habe, wieder zum Fa zurückzukommen, falls ich einmal geistesabwesend war. Nachdem ich für eine Weile das Fa gelernt hatte, rannen mir Tränen über das Gesicht. Bevor die Show am zweiten Abend begann, löschte ich den Roman in meinem Mobiltelefon.

Während der ganzen ersten Hälfte der Show musste ich weinen, doch nicht mehr in der zweiten Hälfte.

Der Meister sagte:

„Ja, so ist es. Egal wo man wiedergeboren ist, man hat noch die Erinnerungen. Es ist wie ein Stecker, der in die Steckdose gesteckt wird, sofort ist der Strom da.“
(Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Washington D.C. 2011, 16.07.2011)

An diesen Tag erkannte ich, dass dies ein Stecker für die alltäglichen Menschen ist, doch für die Kultivierenden ein Hindernis sein kann.

Ich erinnere mich an einen Erfahrungsbericht, indem die Autorin sich an ein früheres Leben erinnert. Dieses vergangene Leben hatte immer noch eine Wirkung auf sie und störte beim Praktizieren. Später trennte sich die Praktizierende davon auf barmherzige Weise. Ich hatte vorher ähnliche Gefühle und spürte wirklich, dass mein Leben zutiefst von Gefühlen verletzt war und ich deshalb ein armseliges Dasein führte. Doch dieses Mal hörte ich nicht bei den Gefühlen auf, sondern erkannte, dass meine früheren Leben immer noch wirken, da ihre Namen in der Geschichte hinterlassen worden waren. Obwohl sie die Kultur etabliert hatten, die für die Fa-Berichtigung notwendig war, stellten sie dennoch einen Teil des alten Kosmos da. Deshalb werden sie mich stören, wenn ich ihnen weiter anhafte.

Der Meister erklärte in „Dafa-Jünger müssen das Fa lernen“ den Ursprung der Gedanken. Ich las diesen Vortrag viele Male und hatte dadurch Erkenntnisse. Dennoch hatte ich immer noch nicht begriffen – nachdem ich aus diesem Land zurückgekehrt war –, dass jene Dinge, an denen ich anhaftete, nichts mit mir zu tun hatten. Sie waren nichts anderes als Vorstellungen und Anhaftungen, die in den vielen Leben auf verschiedenen Ebenen verstärkt und aufgebauscht worden waren. An was war ich eigentlich so lange gekettet? Sie haben überhaupt nichts mit mir zu tun!

Der Meister sagte:

„Die Lebewesen, die die Gottheiten am meisten verachten, sind eben diejenigen, die sich selbst nicht finden können und die keine starken aufrichtigen Gedanken haben, wenn sie etwas tun. Sie können sich selbst nicht finden; wenn sie etwas sagen, kommt das nicht aus dem Herzen; wenn sie etwas tun, gehen sie ins Extreme, sie haben kein Selbst, dann sag mir doch mal, wen ich erlösen soll? Welcher davon bist du? Die Gottheiten verachten am meisten solche Lebewesen. Solche Menschen sind zwar zu den Dafa-Jüngern gekommen, in Wirklichkeit sind sie nicht im Dafa, das ist wirklich sehr bedauerlich, sie haben keinen aufrichtigen Gedanken.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Sitzung der Lernenden aus der asiatisch-pazifischen Region, 12.04.2004)

Ich kann die Gefühle, die nach dem Lesen dieses Absatzes entstanden sind, nicht beschreiben.

Nachdem ich wieder zu Hause war, las ich das Zhuan Falun. Der Meister sagte:

„Natürlich macht das Karma da nicht mit, daher wird der Mensch Schwierigkeiten und Hindernisse haben. Allerdings kann das Gedankenkarma direkt das Gehirn des Menschen stören, und so werden manche in Gedanken auf den Lehrer und den Dafa schimpfen, in ihrem Kopf tauchen einige häretische Gedanken und Schimpfworte auf. So weiß mancher Kultivierende nicht mehr, was eigentlich los ist, er glaubt sogar, dass er selbst es ist, der so denkt.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 6: Das Hauptbewusstsein muss stark sein, S. 214)

und:

„Mancher hat kein starkes Hauptbewusstsein, er folgt dem Gedankenkarma und tut Schlechtes, dann ist er ruiniert und fällt herunter.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 6: Das Hauptbewusstsein muss stark sein; S. 215)

Zu jener Zeit erkannte ich, dass diese Störungen wahrscheinlich von etwas Unbekanntem stammten. Es unterschied sich vom Gedankenkarma, war allerdings eine Art Karma, das ich nicht von mir unterscheiden konnte, wodurch ich ihm folgte und etwas Schlechtes tat.

Der Meister fuhr fort:

„Aber die meisten können es mit ihren starken subjektiven Gedanken (einem starken Hauptbewusstsein) verdrängen und ihm entgegenwirken. Das bedeutet, daß dieser Mensch zu erlösen ist und Gutes von Schlechtem unterscheiden kann, das heißt auch, daß er ein gutes Erleuchtungsvermögen hat. Mein Fashen wird ihm dann helfen, den größten Teil dieses Gedankenkarmas zu beseitigen. So etwas kommt oft vor. Wenn das auftaucht, hängt es davon ab, ob man selbst diese schlechten Gedanken besiegen kann. Bei denjenigen, die standhaft bleiben können, kann das Karma beseitigt werden.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 6: Das Hauptbewusstsein muss stark sein; S. 215 )

Das war es also, was ich zu tun hatte. Sobald diese Figuren der Kampfkunst in meinen Gedanken auftauchten und ein schmerzhaftes Gefühl erzeugten, unterdrückte ich sie und sagte zu mir selbst: „Sie sind nicht ich! Mein wahres Selbst betrachtet diese Dinge als schlecht!“

Einige Tage später tauchte ein Satz in meinen Gedanken auf: „Die früheren Leben von mir sind nichts anderes als schmutzige Kleider!“

Schließlich konnte ich mich entschließen, keine Filme oder Fernsehprogramme mehr anzusehen. Manchmal hatte ich Lust, mir animierte Filme anzuschauen, doch konnte ich diese nun auch nicht mehr betrachten. Ich erkannte Folgendes: Wenn ich mich selbst nicht richtig kontrollieren könnte, nachdem ich durch Shen Yun gereinigt worden war, wäre die Selbstkontrolle noch viel schwieriger, wenn ich mir solche Dinge an schaute, und ich würde dadurch Stück für Stück zerstört werden.

Natürlich, da ich an TV-Programmen arbeite, muss ich mir TV-Nachrichten und Hauptprogramme ansehen, doch dienten diese nur dem Studium und verursachen keine Anhaftungen.

Später, als ich über Shen Yun in einem anderen Land berichtete, sah ich das Programmstück „Schlachtfeld in der Tang Dynastie“. Der aufrichtige und unbeugsame Geist der Soldaten brachte mich sofort wieder in die andere Sphäre.

Die Gefühle kehrten zurück und ich sagte zu mir selbst: „Sie sind nicht ich! Ich will sie nicht!“ Nach vielen Kämpfen erkannte ich, dass es an der Zeit war, diese Dinge zu beseitigen. Dazu war es nötig, meine aufrichtigen Gedanken zu stärken.

Bald darauf sah ich vage zwei schmutzige Dinge vor mir auf den Boden fallen. Ich sah aufmerksam hin, doch konnte ich nichts entdecken.

Nun befinde ich mich wieder in einem normalen Zustand. Es ist nicht mehr schwer, früh aufzustehen und aufrichtige Gedanken auszusenden bzw. die Übungen zu machen. Wenn ich das Fa Lerne, weiche ich zwar noch hin und wieder in Gedanken ab, doch gehe ich dann zu den Abschnitten zurück, die ich überlesen habe, und lese so lange, bis ich sie verstehe. Obgleich es dadurch langsam voranging, war es dennoch wie in einer anderen Dimension zu sein, und ich erkannte einen ganz anderen Begriffsinhalt.