Ein Spätzünder unter den Praktizierenden

(Minghui.org) 1997 hatte ich das Glück mit dem Praktizieren von Falun Gong zu beginnen. Ich bin 65 Jahre alt und möglicherweise ein Spätzünder, hinsichtlich der Produktion von Informationsmaterialien zur Aufklärung der wahren Hintergründe. Ich möchte hier meine Erfahrungen austauschen, in der Hoffnung, mehr Praktizierende in China inspirieren zu können dasselbe zu tun und mitzuhelfen, die Arbeitslast zu verteilen.

In meiner Jugend hatte meine Familie kaum Geld, um meine Ausbildung zu finanzieren. Ich schaffte es zwar, die Mittelschule zu absolvieren, aber selbst ein Schüler der 5. oder 6. Klasse, kann besser lesen als ich. Seit Beginn der brutalen Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh), habe ich von anderen Praktizierenden Informationsmaterialien zum Verteilen erhalten. Die meisten Praktizierenden in unserem Gebiet, einschließlich mir selbst, verlassen sich hinsichtlich der Herstellung der Informationsmaterialien auf ein paar Praktizierende. Dies ist eine riesige Belastung für die wenigen Produktionsstätten in unserem Gebiet, und als vor einigen Jahren eine Produktionsstätte von der KPCh entdeckt und geschlossen wurde, brachte dies beinahe unser Verteilungssystem zum Erliegen.

Im Herbst 2010 kontaktierte ich einen Praktizierenden, der gerade aus dem Gefängnis entlassen worden war, um nachzufragen, ob er helfen könne. Er war sieben Jahre lang in Haft gewesen, weil er Falun Gong praktiziert und durch die Folterungen im Gefängnis war er körperbehindert. Seine Frau, die ebenfalls Falun Gong praktizierte, war an den Folgen der Folter im Gefängnis gestorben, noch bevor er ins Gefängnis kam. Als ich ins Schlafzimmer dieses Praktizierenden kam, sah ich, dass um sein Bett herum eine Büroausstattung, ein Computer und ein Drucker standen. Alles war so angeordnet, dass er von seinem Bett aus arbeiten konnte. Ich sah, wie er eifrig Materialien produzierte und sie auf seinem Bett ordnete, damit andere Praktizierende diese abholen konnten. Ich war sprachlos und tief bewegt. Der Praktizierende versicherte mir: „Du kannst ab sofort Materialien von mir bekommen. Sag mir einfach was und wie viel du brauchst.“ Mir war zum Weinen zumute, als ich bei mir dachte: „Was für ein unglaublicher Mensch! Er gibt niemals auf!“

Ich schämte mich für mich selbst. Wir haben den gleichen Lehrer und lernen dasselbe Fa, aber ich war zurückgefallen. Ich habe perfekt funktionierende Beine. Wie konnte ich hier stehen und zuschauen, wie ein Behinderter für mich Materialien herstellte? Der Besuch inspirierte mich, meine eigenen Informationsmaterialien zu produzieren. Ich musste mich aus der Abhängigkeit von anderen lösen.

Es schien mir unmöglich, selbst Informationsmaterialien herzustellen, da dies technisches Verständnis und die Fähigkeit erforderte, mit einem Computer, dem Internet und einem Drucker umzugehen. Ich wusste noch nicht einmal, was eine Computermaus war, noch weniger wie ein Computer oder Drucker funktionierte. Ich kannte auch das englische Alphabet nicht, um die Tastatur bedienen zu können. Wir lernten in der Schule das chinesische Pinyinsystem, aber das war über 50 Jahre her. Ich hatte alles vergessen. Ich fragte mich, wie ich das machen sollte, wie ich, eine alte Dame mit schlechtem Gedächtnis und dürftigem Sehvermögen, dies schaffen sollte.

Aber der Lehrer sagte 2004:

„Deshalb sollen alle Dafa-Jünger, neue oder langjährig Lernende, in Aktion treten und anfangen, umfassend die wahren Umstände zu erklären. Insbesondere was die Dafa-Jünger in Festlandchina angeht, so soll jeder heraustreten, um die wahren Umstände zu erklären, sodass dies überallhin ausgeweitet wird. Jeder Ort, wo es Menschen gibt, soll erreicht werden.“ (Li Hongzhi, Das Menschenherz loslassen, die weltlichen Menschen erretten, 01.09.2004)

Ich erkannte, dass ich mit den anderen Praktizierenden im Prozess der Fa-Berichtigung Schritt halten und den Erwartungen des Meisters entsprechen musste:

Der Lehrer sagte auch in Zhuan Falun:

„Kultivierung hängt von einem selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab. Es genügt schon, wenn du diesen Wunsch hast. Es ist der Meister, der diese Sache wirklich tut, du kannst das überhaupt nicht schaffen.“
(Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 1: Warum wächst die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht)

Die Worte des Lehrers gaben mir Zuversicht und Mut. Deshalb entschloss ich mich, in meinem Haus eine Produktionsstätte für Informationsmaterialien einzurichten.

Meine Familie war sehr um meine Sicherheit besorgt, weil ich einige Male wegen der Erklärung der Fakten über die Verfolgung verhaftet worden war. Ich entschied mich, ein gebrauchtes Notebook zu kaufen. Aber als mein zweiter Sohn, der zwar kein Praktizierender ist, aber Falun Gong sehr befürwortet, das hörte, kaufte er mir einen nagelneuen Laptop. Er bezahlte auch die Gebühren für die anfängliche Installation und Einstellung und wollte kein Geld dafür haben.

Ich nannte meinen Laptop „kleine Taube“. Dann begann ein Mitpraktizierender mir beizubringen, wie man damit umgeht. Ich brauchte eine Woche, nur um zu lernen, wie man die Maus bedient. Ich lernte, wie man tippt, Materialien von der Minghui-Webseite herunterlädt und Artikel bei Minghui einreicht. Der Praktizierende gab mir viele Unterrichtsstunden, aber ich hatte immer noch Schwierigkeiten, mit dem Computer umzugehen. Ich machte mir Notizen und Skizzen, die mir helfen sollten, alles zu lernen, aber ich scheiterte kläglich, bei der Umsetzung meiner eigenen Notizen.

Glücklicherweise lernt mein sechs Jahre alter Enkel, der ebenfalls praktiziert, sehr schnell. Er passte immer auf, wenn ich meinen Unterricht hatte, und konnte sich alles merken, was ich mühevoll versucht hatte zu lernen. Deshalb bat ich von da an meinen Enkel um Hilfe. Er half mir zu lernen, wie man den Computer benutzt und auch einige Computerprobleme zu lösen. Er sagte zu mir, dass er ein Computerexperte würde.

Als ich damit begann, Informationsmaterialien zu drucken, sagte ich mir, dass ich alle menschlichen Anschauungen und Hindernisse überwinden würde. Ein örtlicher Koordinator half mir, einen Laserdrucker, ein Papierschneidegerät und andere Büromaterialien zu kaufen. Im März 2012 fing ich dann an, Materialien herzustellen.

Anfänglich druckte ich die Umschläge für Broschüren auf farbigem Papier, was jedoch mit schwarzer Tinte nicht gut aussah. Daher entschloss ich mich, für die Umschläge einen Farbdrucker zu kaufen. Ich steckte jede Broschüre in einen Plastikbeutel, da die Leser dazu tendieren, Broschüren, die sorgfältig verpackt sind, mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Der schwarz-weiß Laserdrucker war aus zweiter Hand und anfänglich hatte ich Probleme mit Papierstaus. Er druckte ungleichmäßig und teilweise kamen auch unbedruckte Seiten heraus. Nach 20 Seiten musste ich aufhören, den Toner entfernen und schütteln, bevor ich weiter drucken konnte. Dies kostete mich viel Papier und Zeit. Das Problem löste sich auch nicht, nachdem ich den Drucker ausgewechselt hatte.

Ein Mitpraktizierender riet mir, zuerst meine Kultivierungsprobleme zu lösen und dann an der Lösung von technischen Problemen zu arbeiten. Wie der Lehrer sagte:

„… bei jeglichen Problemen nach eigenen Gründen suchen.“ (Li Hongzhi, Die Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Australien, 02.-03.05.1999)

Als ich nach innen schaute, fand ich eine lange Liste von Problemen, einschließlich meiner Eigensinne nach Bequemlichkeit, Leistung, Ärger, Kritik nicht annehmen zu können und einige Praktizierende über andere zu stellen. Wie könnte es sein, dass ich mit so vielen schlechten Gedanken in mir keine Probleme habe?

Ein anderer Praktizierender schlug mir auch vor, mit dem Drucker zu kommunizieren. Da es ein gebrauchter Drucker war, könnte er negative Energien seines Vorbesitzers in sich tragen. Ich begann, aufrichtige Gedanken auf den Drucker auszusenden, um alle negativen Energien, die er möglicherweise in sich tragen könnte, zu beseitigen. Dann sagte ich zu dem Drucker: „Ich möchte dir einen schönen Namen geben. Ich nenne dich von jetzt an 'kleine Hummel'. Du hast die Bestimmung, einer Praktizierenden zu helfen. Da du ausgewählt wurdest, gehörst du zu den glücklichsten Lebewesen der Welt. Wenn du kooperierst, wirst du Lebewesen erretten und eine gute Zukunft haben. Lass uns zusammenarbeiten und gib dein Bestes.“

Von da an hatte ich nie wieder Probleme mit dem Laserdrucker. Ich kann ganz leicht mehrere 100 Seiten drucken und so lange, bis der Toner leer ist. Ich kümmere mich gut um meinen Drucker. Wenn er sich durch das viele Drucken erhitzt, kühle ich ihn mit einem Ventilator. Auch halte ich ihn innen und außen sauber und infolgedessen arbeiten wir gut zusammen.

Die Qualität der Informationsmaterialien, die die Praktizierenden herstellen, hat einen direkten Einfluss auf die Einstellungen der Menschen zu Falun Gong. Der Lehrer hat uns gesagt, dass Dinge mit hohem Niveau gemacht werden sollten. Ich benutze nur weißes Papier für die Artikel und dickes farbiges Papier für die Deckblätter der Broschüren. Ich verwende immer die neuesten Inhalte der Minghui-Webseite. Ich erstelle zwei verschiedene Versionen - eine für die städtischen und eine für die ländlichen Gebiete - so dass Menschen mit unterschiedlicher Bildung den Inhalt entsprechend verstehen können.

Die Informationsmaterialien müssen mit großer Sorgfalt produziert werden und wir müssen unsere Arbeit überprüfen, bevor sie in der Öffentlichkeit verteilt wird. Eine Praktizierende entdeckte einmal in den Broschüren, die ich hergestellt hatte, acht Seiten mit falschen Seitenzahlen. Glücklicherweise entdeckte sie den Fehler, bevor die Broschüren verteilt wurden. Daraufhin begann ich die Seitenzahlen sehr genau zu überprüfen.

Ich sehe schlecht, und wenn ich meine Brille lange trage, sehe ich sehr unscharf, sobald ich sie abnehme. Anstatt eine Brille zu tragen, gehe ich mit dem Kopf ganz nah an den Drucker und kontrolliere die Seitenzahlen jeder Seite, wenn diese herauskommt. Der Drucker erhitzt sich nach einer Weile sehr stark und im Sommer kann die Hitze sehr unangenehm sein. Ich schalte jedoch den Ventilator nicht ein, da dieser die Seiten im ganzen Zimmer verteilen würde. Ich ertrage es einfach. Durch meine erhöhte Achtsamkeit hatte ich keine Probleme mehr mit falschen Seitenzahlen.

Seit ich angefangen habe Informationsmaterialien zu drucken, habe ich beinahe 30.000 Blatt DIN A4 Papier verbraucht. Ich hoffe, dass ich damit geholfen habe, die Arbeitslast für andere Praktizierende und deren Produktionsstätten zu verringern.

Der Lehrer sagte:

„Göttlicher Stift erschüttert Menschen-Dämonen
Scharfes Messer beseitigt morsche Gespenster
Alte Macht das Fa nicht respektiert
Schreibpinsel führen, tobende Wogen niederwerfen“
(Li Hongzhi, Erschüttern, 28. 07.2002; in: Hong Yin II)

Ich habe nicht nur Artikel von Praktizierenden bei der Minghui-Webseite eingereicht, sondern auch 55 Artikel geschrieben und bei der Minghui und Zhengjian-Webseite eingereicht. Bevor ich mit dem Praktizieren von Falun Gong begann, war schreiben zu können für mich immer nur ein Wunschdenken, und dieser Wunsch wurde wahr.

Ich bin vielleicht ein Spätzünder unter den Praktizierenden, aber meine Produktionsstätte blüht mittlerweile, wie unzählige andere in China. Ich möchte dem Lehrer für seinen Schutz und den Mitpraktizierenden für ihre Hilfe danken.

Bitte weist mich gütig auf alles Unpassende hin.