Masanjia Zwangsarbeitslager: Den Foltertod einer Praktizierenden miterlebt

(Minghui.org) Ich bin eine Falun Gong-Praktizierende aus der Provinz Liaoning. Vor vielen Jahren wurde ich rechtswidrig von der chinesischen Polizei festgenommen, weil ich mit Menschen über Falun Gong geredet habe. Ich wurde in das Zwangsarbeitslager Masanjia gebracht, wo ich zu Zwangsarbeit genötigt wurde.

2005 wurde ich Zeugin, wie eine Falun Gong-Praktizierende, die 33 Jahre alte Li Baojie aus der Stadt Panjin, so gefoltert wurde, dass sie starb.

Li Baojie

Schwere Misshandlung von Praktizierenden

Ich erlebte persönlich in diesem Arbeitslager die Hölle auf Erden. Um die Praktizierenden zur Aufgabe ihres Glaubens an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht [die anleitenden Prinzipien von Falun Gong] zu zwingen, folterten die Wärter sie mit brutalen Methoden wie Elektroschocks, Aufhängen an Handschellen, Prügeln, Einzelhaft, „Totenbettfolter“ und Schlafentzug.

Folternachstellung: Aufhängen an Handschellen

An den kältesten Wintertagen sperrten sie die Praktizierenden in kalte, feuchte, dunkle und schmutzige Toilettenräume ein. Sie führten an denjenigen, die aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik traten, brutale Zwangsernährungen durch, indem sie ihnen 24 Stunden am Tag Gummischläuche durch ihre Nasen einführten.

Kunstgemälde: Zwangsernährung

Zeuge der Folter und des Sterbens von Frau Li Baojie werden

Im Frühjahr 2005 gab es im Zwangsarbeitslager Masanjia eine Umorganisation. Die Praktizierenden, die sich weigerten, sich umerziehen zu lassen und Zwangsarbeit zu verrichten, wurden in Abteilung Nr. 1 eingeteilt, welche als sogenannte „streng kontrollierte Abteilung“ bezeichnet wurde. Diejenigen, die ihren Glauben nicht aufgeben wollten, aber Zwangsarbeit verrichteten, wurden in Abteilung Nr. 2 gesteckt. In die Abteilung Nr. 3 kamen diejenigen, die einer „Umerziehung“ zustimmten.

Damals war ich in Abteilung Nr. 1 eingesperrt. Die Wärter erlaubten uns weder Besuche unserer Familienangehörigen, noch dass wir uns Essen kaufen durften. Sie erlaubten uns nicht einmal zum Essen in den Speisesaal zu gehen, sondern isolierten uns völlig. Sogar die Benutzung der Toiletten begrenzten sie auf Häufigkeit und Dauer.

Die Praktizierenden in Abteilung Nr. 1 traten aus Protest gegen die Misshandlung in Hungerstreik und verweigerten das Tragen der Gefängnisuniformen.

Am dritten Nachmittag unseres Hungerstreiks fingen die Wärter mit der Zwangsernährung an. An jenem Morgen berichtete Frau Li Baojie den Wärtern, dass sie spüre, dass etwas mit ihrem Herzen nicht stimme. Sie müsse sich ein wenig hinlegen. Die Wärter ließen dies zögernd zu.

Am Nachmittag stachelte Li Mingyu, die Chefin der Wärter, einige kriminelle Gefangene dazu an, Frau Li aus dem Bett auf den Boden zu tragen. Dann setzte sie sich auf Frau Li und sieben oder acht Wärter unterstützten sie dabei. Sie traten mit Lederstiefeln auf Frau Lis Arme, Beine und Füße.

Der Arzt Ding Taiyong (männlich) und Cao Yujie (weiblich) kniffen Frau Lis Nase zu, damit sie nicht atmen konnte. Dann benutzten sie einen Uterus-Dilatator, um ihren Mund zu öffnen. Frau Li hatte zu jenem Zeitpunkt bereits Herzprobleme. Unter dem Stress, den die Misshandlung der Wärter verursachte, wurde ihr ganzer Körper in kurzer Zeit ganz violett und ihre Gliedmaßen hörten auf, sich zu bewegen.

Dann beendeten die Wärter die Zwangsernährung und drehten ihren Körper um, weil sie wahrscheinlich annahmen, dass sie auf diese Weise die Flüssigkeit von der Zwangsernährung ausstoßen konnten. Als Ding Taiyong sah, dass Frau Lis Körper keinerlei Reaktionen zeigte, zerrte er sie an ihrem Oberkörper weg, so als ob er einen Gegenstand am Boden dahinschleifen würde.

Am nächsten Tag erklärten die Wärter, dass Frau Li zur medizinischen Behandlung auf Kaution freigelassen worden sei. Später erfuhr ich jedoch, dass sie durch die Folterung ums Leben gekommen war.