Indem wir nach innen schauten, konnten wir unseren Charakter verbessern

(Minghui.org) Eine ältere Praktizierende besuchte unsere Lerngruppe. Sie hatte seit langer Zeit Schmerzen in einem ihrer Füße. Wenn sie sich am Aussenden der aufrichtigen Gedanken beteiligte, konnte sie nicht im Lotussitz sitzen und fühlte sich deswegen schlecht. Während des Fa-Lernens musste sie häufig ihren Fuß massieren, um den Schmerz zu lindern.

Mehrere Mitpraktizierende versuchten ihr zu helfen, indem sie ihr rieten, nach innen zu schauen und dort die Ursache zu suchen, doch ihr Problem dauerte an. Einige Praktizierende dachten, sie hätten die Pflicht, sie anzuweisen, nach innen zu schauen und fuhren fort, ihr zu sagen, was sie tun solle. Schließlich antwortete sie: „Wenn ihr mir nicht mit aufrichtigen Gedanken helfen wollt, ist das gut. Doch warum schubst ihr mich ständig herum?“

Wir alle dachten, dass sie ein mangelndes Verständnis habe. Ihre Füße blieben schmerzhaft und unsere Beziehung zu ihr verschlechterte sich.

Einmal ging sie sofort nachdem wir fertig gelesen hatten und noch vor dem Austausch nach Hause. Der Rest von uns blieb, um unsere Verständnisse zu dieser Angelegenheit auszutauschen. Ein Mitpraktizierender und ich waren der Meinung, dass ein Mangel in unserer Lerngruppe die Ursache für diese Situation sein könne. Wir schlugen vor, dass jeder von uns nach innen schauen sollte, um den Grund zu finden.

Ich sagte: „Als Praktizierende sollte es keinen Unterschied zwischen uns aufgrund des Ranges, Alters, Besitzes oder anderen Faktoren geben. Ich jedoch mag nicht mit Älteren das Fa lernen, weil ich glaube, dass sie langsam sind und eine schlechte Erleuchtungsqualität haben. Dies ist eine menschliche Anschauung, die das Problem verursachte. Eine andere verbreitete menschliche Anschauung ist unsere „heiliger als du“ Einstellung. Die meisten Menschen haben Schwierigkeiten, eine solche Einstellung zu akzeptieren. An der Oberfläche versuchen wir anderen zu helfen, ganz tief drinnen jedoch versuchen wir uns selbst zu bestätigen.“

Als Praktizierende sollten wir theoretisch bedingungslos jeden Hinweis akzeptieren, der uns helfen kann, unseren Charakter zu verbessern. Wenn ein Praktizierender jedoch auf Schwierigkeiten stößt, befindet er sich in keiner normalen Gemütsverfassung. Deshalb mögen zwar unsere Worte korrekt sein, doch wenn hinter den Worten menschliche Anschauungen wie „ich weiß es besser“ oder „du solltest auf mich hören“ stecken, ist der Rat für den Empfänger schwierig zu akzeptieren.

Später fand jeder von uns seine eigenen Mängel. Nach weiterem Austausch erkannten wir, dass das Problem unserer Lerngruppe war, dass wir alle unseren Charakter verbessern mussten, nicht nur die ältere Praktizierende; ihre Schwierigkeiten erlaubten jedem von uns, sich selbst zu hinterfragen.

Wenn wir beispielsweise über Dafa oder den Meister sprachen, welche Geisteshaltung steckte dahinter? Waren wir ernsthaft, respektvoll und dankbar? Hatten wir volles Vertrauen in den Meister? Behandelten wir unsere Mitpraktizierende mit Barmherzigkeit? Warum schafften es unsere Worte nicht, andere zu berühren? Ich erinnerte mich daran, dass eine andere ältere Praktizierende zu uns sagte, dass wir nicht barmherzig seien. Wir mussten uns selbst fragen, ob das tatsächlich der Fall ist.

Eine andere kritische Sache war, ob wir Dafa praktizieren, um unser Leben hier auf Erden zu verbessern. Obwohl diese Angelegenheit in dem Artikel „Der Vollendung entgegen“ in Essentielles für weitere Fortschritte II (Li Hongzhi, 16.6.2000) vor mehr als zehn Jahren vom Meister angesprochen wurde, haben wir diesen grundlegenden Eigensinn nicht entfernt. Dieser Eigensinn kann uns die Vollendung kosten.

Später erkannten wir, wenn wir wirklich barmherzig wären, würden wir unablässig den anderen Gutes wünschen, egal ob sie unsere Vorschläge akzeptieren oder nicht. Andere zu rügen und sich nicht mehr um andere zu kümmern, weil sie unseren Rat nicht akzeptiert haben, ist nicht barmherzig.

Nachdem wir unsere Mängel aufgedeckt hatten, wollten wir der älteren Praktizierenden mitteilen, was wir durch das Nach-innen-Schauen entdeckt hatten. Als sie zum Fa-Lernen kam, sagte sie ganz unerwartet bevor wir die Chance hatten, etwas zu sagen: „Ihr müsst mir nichts sagen. Wie ich früher schon sagte, sobald ihr euren Charakter verbessert, wird alles in Ordnung sein.“ Mitpraktizierende erkundigten sich nach ihrem Fuß. Sie lächelte und sagte, dass er sich wesentlich gebessert habe.

Zu dieser Zeit kamen mir die Worte des Meisters aus Zhuan Falun ins Gedächtnis:

„Nur das Energiefeld bei der Kultivierung eines orthodoxen Fa kann diese Wirkung haben. Deshalb gab es früher im Buddhismus einen Satz, der hieß: "Buddhas Licht strahlt weit, Schicklichkeit, Gerechtigkeit, harmonisch und klar", so ist das gemeint.” (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 3, Energiefeld, S.122)

Solange unser Feld aufrichtig ist, können wir jedes Problem lösen.

Ich werde kurz zwei weitere Beispiele nennen:

Eine Koordinatorin war wegen eines Konflikts besorgt, der zwischen ihr und einer anderen Praktizierenden bestand. Sie schickte ihr eine kurze Nachricht und sprach über die Schwierigkeit, auf die sie als Koordinatorin stieß. Diese Praktizierende wollte sie trösten und schrieb ihr eine sehr barmherzige Antwort. Als sie sich das nächste Mal trafen, sagte diese Praktizierende zu ihr: „Früher wollte ich dir vieles sagen, doch nachdem ich deine Nachricht bekommen hatte, konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, was ich sagen wollte.“

Praktizierende A hatte große Schwierigkeiten, ein Problem zu überwinden. Während eines Austauschs erklärte sie den anderen Praktizierenden ihr Problem und drückte ihren Kummer aus. Der Koordinator stoppte sie, weil er dachte, dass das, worüber sie sprach, die Qualität des Treffens beeinträchtigen würde. Später, als Praktizierende B daraufhin wies, was Praktizierende A falsch gemacht habe, sagte Praktizierender C zur Praktizierenden B: „Sag keine Dinge hinter dem Rücken anderer Leute. Eine Mitpraktizierende hat Schwierigkeiten, ein Problem zu überwinden. Warum sollten wir ihr das Leben noch schwieriger machen?“

Praktizierende B erkannte, dass ihr negativer Kommentar unangebracht war und schrieb Praktizierender A eine kurze Nachricht. Am nächsten Tag trafen sie sich und hatten einen guten Austausch. Erstaunlich war, dass Praktizierende B nicht sagen musste, was Praktizierende A tun solle. Nachdem Praktizierende A ihr Problem berichtet hatte, erkannte sie, dass die Ursache ihres Problems Egoismus war.

Es gibt noch viel mehr solcher Beispiele in unserer Fa-Lerngruppe, doch ich möchte nicht noch mehr Zeit beanspruchen. Basierend auf den vorangegangenen Beispielen denke ich, solange wir dem Fa folgen und nach innen schauen, wann immer wir auf ein Problem stoßen, wird sich alles zum Positiven wenden.

Als Praktizierende ist es das Beste, dass jeder von uns nach innen schaut, um seinen Charakter zu verbessern, damit wir effektiver sind in allem, was wir zu tun haben.