Verurteilung eines chinesischen Hochschul-Professors, weil er „Eine Ode an die Lotusblüte“ sang

(Minghui.org) Herr Zhang Baosheng, 51 Jahre alt, war Professor an der Hochschule für Bauwesen von Heilongjiang in der Provinz Heilongjiang in Festlandchina. Er ist als ein ehrlicher, bescheidener und höflicher Mann beschrieben worden, der gerne anderen hilft.

Herr Zhang veranstaltete im Jahr 2011 eine Hochzeitsfeier für den Sohn seines Freundes und sang „eine Ode an die Lotusblüte." Dadurch erkannte man ihn als einen Falun Gong-Praktizierenden. Vier Monate später wurde er verhaftet, verfolgt und wegen seines Glaubens an Falun Gong zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Er wurde im Juni 2012 in das Gefängnis Hulan gebracht und im Oktober 2012 ins Gefängnis Daqing verlegt, in dem er derzeit noch inhaftiert ist.

Im Folgenden ein eigener Bericht über die Verfolgung, die er erlitten hat:

Im Jahr 1996 war ich schwer krank. Als kein Krankenhaus mehr für mich etwas tun konnte, habe ich beschlossen, Falun Gong auszuprobieren. Erstaunlicherweise ging es mir nach nur ein paar Tagen wieder völlig gut - es war ein Wunder! Während ich mein neues Leben als gesunder Mann genoss, begann das chinesische kommunistische Regime im Juli 1999 die Unterdrückung von Falun Gong. Die Vorgehensweise des Regimes gegen Falun Gong verstieß gegen seine eigenen verfassungsrechtlichen Gesetze. Ich wurde verhaftet, eingesperrt und einer Gehirnwäsche unterzogen. Ebenso verlor ich meinen Job mit vollem Lohnausgleich und wurde illegal angeklagt, weil ich meinen Glauben an Falun Gong nicht aufgeben wollte.

Nachdem ich von Wang Yunfei, einem Polizisten von der Polizeiwache Chengbei in Acheng, Provinz Heilongjiang, verhaftet wurde, wurde ich von Januar bis Juli 2001 im Gefängnis Nr. 2, im Gefängnis Nr. 1 und in der Gehirnwäsche-Einrichtung von Acheng eingesperrt. Ich wurde auch von meiner Arbeit ohne Bezahlung für drei Jahre nach der Verhaftung suspendiert und bekam nur ein monatliches Gehalt in Höhe von 120 Yuan (Anm.: < 15 Euro).
Ich machte von meinem verfassungsmäßigen Recht, auf verschiedenen Ebenen zu appellieren Gebrauch, aber ohne Erfolg. Ich ging schließlich zum Büro 610, die für meine Festnahme und Inhaftierung verantwortliche Organisation der Partei und sprach mit Wang Xiaoguang, Wu Da und Bi Shufen. Ich schrieb auch den damaligen Bürgermeister Liu Fa an, aber erneut erfolglos.

Da das Büro 610 versucht hat, mich nochmals zu verhaften, hatte ich keine andere Wahl, als aus meiner Heimat zu fliehen und mich zu verstecken. Ich war sechs Monate lang von Juni bis Dezember 2003 obdachlos.

Nach wiederholten Appellen konnte ich drei Jahre später meine Arbeit schließlich wieder ausüben.

Aufrichtige Gedanken bewahren beim Ertragen vom Leiden im Leiden

Ich veranstaltete im Mai 2011 eine Hochzeitsfeier für den Sohn eines Freundes. Bei der Hochzeit sang ich „eine Ode an die Lotusblüte." Dort gab es ein Bild von fliegenden Göttinnen und Lotusblüten auf der Bühne.

Am 20. September 2011 wurde ich dann von vier Polizisten verhaftet, als ich von zu Hause zur Arbeit gehen wollte. Ich widersetzte mich der Verhaftung, weil ich wusste, dass ich kein Verbrechen begangen hatte. Ich wusste, dass ich einfach nur aufgrund meines Glaubens an Falun Gong verhaftet wurde.

Der Polizist Song schlug mir in den Bauch, während die anderen meine Arme packten und mich auf dem Boden hielten. Sie fesselten mich so fest, dass meine Handgelenke bald schon mit Blut bedeckt waren.

Einige meiner Kollegen, die in der gleichen Gemeinde leben, beobachteten diese Szene und waren starr vor Angst. Ich rief ihnen zu, mir zu helfen, wurde aber in einen Polizeiwagen gezerrt.

Der Polizist Yang Zicheng und andere von der Abteilung des Amtes für Staatssicherheit von Acheng plünderten meine Wohnung und machten Fotos von meiner Wohnung, nachdem sie dort auch Falun Gong-Materialien verteilten. Sie deklarierten sie dann als „in meiner Wohnung entdeckt" und sie wurden als Beweis gegen mich verwendet. Die Materialien wurden nach meiner Verhaftung von den Polizisten tatsächlich dort ausgelegt.

Während ich im Gefängnis von Acheng inhaftiert war, spürte ich einen Druck in meiner Brust und erlebte eine Kurzatmigkeit. Mir wurde eine Herzschwäche diagnostiziert, was bedeutete, dass mein Herz nicht genügend Blut durch meinen ganzen Körper pumpen konnte. Mir wurde auch eine leichte Lungeninfektion diagnostiziert.

Die Behörden verweigerten mir jegliche medizinische Behandlung und ließen mich auch nicht auf medizinische Kaution frei, die natürlich eine Verletzung der Gefängnisregeln war. So wurde ich bald ohnmächtig. Als ich wieder zu mir kam, praktizierte ich mitten in der Nacht die Falun Gong-Meditationsübung im Sitzen. Ich erholte mich für einige Zeit nach dem Praktizieren der Übungen.

Der grundlegenden Menschenrechte beraubt

Bei meinem Prozess am Volksgerichtshof von Acheng am 27. März 2012 war mir bewusst, dass der einzige Grund, warum ich für den Gesang „eine Ode an die Lotusblüte" verurteilt wurde, der war, weil Falun Gong eine Kultivierungspraktik der Buddha-Schule ist und Lotusblüten ein Symbol des Buddhismus sind. Ich wurde zu fünf Jahren Gefängnis auf der Grundlage solcher sogenannten „Beweise" verurteilt.

Meine Familie und Mitpraktizierenden beauftragten einen Anwalt aus Peking, um mich vor Gericht zu vertreten. Der Anwalt zitierte Artikel 35 und 36 der chinesischen Verfassung, wonach die chinesischen Bürger Redefreiheit und Freiheit auf spirituellen Glauben haben. Der Anwalt versuchte auch an das Gewissen des Richters zu appellieren, aber ich wurde trotzdem für schuldig befunden, weil ich Falun Gong praktizierte.

Ich wurde am 25. Juli 2012 vom Gefängnis in Acheng in das in Hulan verlegt und direkt zur intensiven Trainingsgruppe des Gefängnisses gebracht, die im Wesentlichen ein intensives System der Zwangsarbeit mit einer verschärften Form der Folter ist. Jeder Falun Gong-Praktizierende in diesem Team ist unvorstellbarer Folter ausgesetzt. Es ist buchstäblich die Hölle auf Erden. Gefängnisinsassen sind angewiesen, Falun Gong-Praktizierende zu schlagen und zu foltern und als Belohnung erhalten die Insassen eine Reduzierung ihrer Haftzeit.

Ich wurde einmal von vier Insassen, darunter Sun Xianglong, Zhao Liguo, Tan Xiaobo und einem Mann, der als Affe bekannt war, geschlagen. Nachdem sie mich zu Boden warfen, schlugen und traten sie mich, bis ich ohnmächtig wurde. Als ich wieder zu mir kam, schlugen sie erneut auf mich ein.

Sie haben mich auch einer Folter namens „Ein Flugzeug fliegen" unterzogen. Ich wurde zu Boden gezwungen, sodass mein Gesicht unten war und meine Arme wurden nach oben und zurück gezogen, während sie auf meinen Rücken standen. Der Schmerz reichte aus, um davon ohnmächtig zu werden. Mein rechtes Bein, meine Brust und die Zehen meines linken Fußes waren mit blauen Flecken übersät. Es war ein grausamer Anblick und die blauen Flecken verheilten erst nach über einem Monat.

Folternachstellung: „Ein Flugzeug fliegen“

Ich beschloss in einen Hungerstreik zu gehen als gewaltloses Mittel, um gegen die Folter und die Misshandlung zu protestieren, welche eindeutig im Widerspruch zu den Gefängnisregeln waren, aber das Gefängnis reagierte einfach so, indem es die Insassen anwies, mich zu schlagen. Sie schlugen meinen Kopf, mein Gesicht, meine Brust und meinen Rücken. Ich habe versucht, den Gefängniswärtern zu erklären, warum ich den Hungerstreik machte, aber sie wiesen die Insassen an, mich zum Schweigen zu bringen, indem sie mir Socken in meinen Mund stopften.

Während ich mich noch von den brutalen Schlägen erholt habe, bildete sich an meinem ganzen Körper Krätze. Es juckte furchtbar und war sehr schmerzhaft. Trotzdem wurde ich immer noch gezwungen, Sklavenarbeit zu verrichten, Autositze zu bearbeiten, die dem Gefängnis große Gewinne einbringen.

Die Gefängnisunterkünfte waren weit unter einem annehmbaren Standard. Die Behörden zwangen sechs Personen in Betten zu schlafen, die für drei Leute entworfen wurden. Wir mussten auf der Seite liegend schlafen, als wir alle zusammen ins Bett gingen. Die dünnen Decken waren immer feucht und mit Läusen bedeckt, was die Ausbreitung der Krätze erleichterte. Nach meiner Einschätzung haben demnach 80 bis 90 Prozent der Insassen Krätze.

Ich musste um um 4:00 Uhr aufstehen und um etwa 06.00 Uhr mit der Arbeit beginnen. Es gab keine Mittagspause und wir wurden gezwungen, bis nach 19.00 Uhr zu arbeiten. Wir arbeiteten täglich als Sklaven. Es war sehr anstrengend und ich hatte ständig Rückenschmerzen und geschwollene Beine. Die Krätze machte es noch schlimmer. Es war wirklich die Hölle auf Erden.

Seit meiner Verlegung am 18. Oktober 2012 von Acheng, bin ich im Gefängnis von Daqing inhaftiert.