70-jährige Frau zu drei Jahren Haft verurteilt – weil sie Falun Gong praktiziert

(Minghui.org) Frau Jiang Lianying wurde am 21. August 2013 zu drei Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Gong praktiziert. Die lokalen Behörden der Ortschaft Tuanshanzi, Bezirk Yilan verschwiegen ihrer Familie vorsätzlich die Informationen über das Urteil und den Inhaftierungsort.

Als die Familienangehörigen nach acht Monaten ihren Aufenthaltsort herausgefunden hatten, stießen sie bei ihren Bemühungen, sie im Frauengefängnis in Heilongjiang zu besuchen, auf viele Hindernisse.

Schließlich bekamen der Ehemann und die Tochter von Frau Jiang eine Besuchserlaubnis. Allerdings mussten sie die traurige Nachricht überbringen, dass ihre 103 Jahre alte Mutter in der Zwischenzeit gestorben war. Da Frau Jiangs Ehemann ihre Mutter nicht pflegen konnte, hatte er keine Wahl und musste sie zur jüngeren Schwester seiner Frau in die Provinz Anhui bringen. Die Reise von Heilongjiang nach Anhui war sehr anstrengend und zudem war die alte Mutter besorgt um ihre inhaftierte Tochter. Kurz nachdem sie in Anhui angekommen waren, verstarb sie.

Frau Jiang Lianyings Ehemann ist seit ihrer Verhaftung alleine zuhause.

Gewaltsamer Überfall in eigener Wohnung

Am Abend des 29. März 2013 drangen Polizisten der Polizeistation Tuanshanzi gewaltsam in Frau Jiangs Wohnung ein und nahmen sie mit. Ihre 103 Jahre alte Mutter und ihr 68 Jahre alter Ehemann, dessen Gesundheitszustand sehr schlecht war, wurden alleine zurückgelassen. Erst drei Tage später, am 1. April erfuhr ihre Familie, wo man Frau Jiang hingebracht hatte. Sie befand sich in der zweiten Haftanstalt in Harbin.

Polizeistation in Tuanshanzi

Vor dieser jüngsten Festnahme war Frau Jiang zweimal in den Jahren 2000 und 2003 für insgesamt vier Jahre und drei Monate im Zwangsarbeitslager Wanjia festgehalten worden. Erst knapp fünf Monate vor der aktuellen Inhaftierung am 29. März 2013 war sie zum dritten Mal rechtswidrig verhaftet worden.

Rechtswidrige Verhandlung und Verurteilung

Im Laufe der 15-jährigen Verfolgung war Frau Jiang am 29. März zum dritten Mal verhaftet worden. Ihre Familienangehörigen beauftragten zu ihrer Verteidigung einen Anwalt aus Peking, damit dieser ein Unschuldsbekenntnis einreicht.

Im Juli 2013 gab das Gericht in Yilan dem Verteidigungsanwalt den Verhandlungstermin am 6. August 2013 bekannt. Als ihr Anwalt am 5. August aus Peking nach Yilan angereist war, wurde ihm vom Gericht telefonisch mitgeteilt, dass die Verhandlung am folgenden Tag abgesagt sei und der nächste Gerichtstermin noch nicht feststehen würde.

Am Nachmittag des 21. August 2013 fand die Verhandlung von Frau Jiang im Gericht Yilan statt. Der Anklageverteidiger Ning Yan war sprachlos, da Frau Jiang von einem Rechtsanwalt verteidigt wurde. Bevor das Gericht vertagt wurde, forderte der Rechtsanwalt ihre Freilassung, damit sie sich um ihre Mutter und ihren kranken Ehemann kümmern könnte.

Sogar der Richter Zhang Anke sagte zweimal, dass sie sofort und bedingungslos freigelassen werden sollte, um ihre Mutter zu pflegen. Aber sie wurde nicht freigelassen. Die Familienangehörigen hörten einen Monat lang nichts, bis sie dann vom Rechtsanwalt erfuhren, dass sie zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden war.

Familie erhielt nach der Verhandlung acht Monate lang keine Informationen; Gefängnisverwaltung verweigert Besuchsrecht

Nach der Verhandlung hörte die Familie von Frau Jiang beinahe acht Monate lang nichts von den Behörden. Sie taten alles, um Informationen zu erhalten und schließlich fanden sie heraus, wo Frau Jiang eingesperrt war. Am Morgen des 11. April 2014 besuchten der Ehemann und die Tochter von Frau Jiang und zwei weitere Familienangehörige sie im Frauengefängnis in Heilongjiang.

Im Empfangsbüro des Gefängnisses sagte ihnen Frau Yang, dass sie ihre Ausweise, die Haushaltsregistrierung und Haftbenachrichtigung vorzeigen müssen. Die Angehörigen versuchten ihr zu erklären, dass sie niemals ein Urteil oder eine Haftbenachrichtigung erhalten hätten, bevor sie den Kontakt zu Frau Jiang verloren hätten. Sie sagten ihr auch, dass sie über 300 km weit angereist seien, um Frau Jiang zu besuchen und sie sich aufgrund des Gesundheitszustandes ihres Ehemannes in nächster Zeit keine weitere Reise erlauben könnten.

Schließlich erlaubte Frau Yang der Tochter, Frau Jiang alleine zu besuchen. Aber eine Person von der Gefängnisverwaltung sagte, dass sie Frau Jiang ohne einen Beweis der Verwandtschaft nicht sehen könne. Die Tochter musste hinausgehen und warten, bis jemand aus ihrer Familie ein Bild der Haushaltsregistrierung an ihr Mobiltelefon gesendet hatte. Erst dann konnte sie ihre Mutter besuchen.

Vor der letzten Verhaftung zweimal im Zwangsarbeitslager inhaftiert

Nachdem die Unterdrückung von Falun Gong 1999 begonnen hatte, wurde Frau Jiang zweimal verhaftet und in Zwangsarbeitslager gesperrt, weil sie sich für Falun Gong aussprach und andere über die illegale Verfolgung informierte. Insgesamt war sie vier Jahre und drei Monate im Zwangsarbeitslager.

Frau Jiang berichtet, was sich ab dem Jahr 2000 zutrug: „Ich fuhr nach Peking, um mich für Falun Dafa auszusprechen. Als ich auf dem Platz des Himmlischen Friedens ankam, sah ich, dass Polizisten in Zivil dort warteten. Sie verhafteten mich. Später kamen Polizisten der Polizeiwache Tuanshanzi, um mich zurückzubringen. Sie brachten mich direkt in die Haftanstalt Yilan und sperrten mich später ohne irgendein Rechtsverfahren ein Jahr lang ins Zwangsarbeitslager Wanjia.“

„Während ich in der Haftanstalt war, gingen Yu Delan, der Dorfleiter von Tuanshanzi, Zhang Huanyou, Leiter der Polizeiwache Tuanshanzi und der Parteisekretär von Tuanshanzi zu meiner Familie und forderten 5000 Yuan (ca. $800) von ihnen. Sie sagten, es sei die Gebühr, um mich nach Peking zurückzubringen. Sie drohten meiner Familie, unsere 230 Schafe und die Kühe mitzunehmen und zu verkaufen. Deshalb musste sich mein Ehemann Geld von Verwandten leihen und gab es ihnen.“

„Im Zwangsarbeitslager Wanjia versuchten die Wärter Wang Enguang und Wang Zhonghua mich zu zwingen, Erklärungen zu schreiben, dass ich Falun Dafa aufgebe. Sie quälten mich mit Schlafentzug. Als sie mich am 17. Juni 2001 während des Frühstücks riefen, antwortete ich nicht. Daraufhin griff mich der Insasse Wu Haiying an, klebte mir den Mund mit Klebeband zu und hängte mich auf. Noch am gleichen Tag sperrte mich Wu Jinying, einer der Leiter, in Isolationshaft. Die Wärter hängten mich an einer Metalltür auf, schlugen und traten mich, und misshandelten mich mit elektrischen Schlagstöcken.“

Zwei Tage vor dem Nationaltag Chinas 2003 befahl Zhang Huanyou, der Leiter der Polizeiwache Tuanshanzi, den Polizisten, Frau Jiang zu verhaften und ihr Haus zu plündern. Sie fanden Bücher und Materialien über Falun Dafa und zwangen Frau Jiang, diese in der Polizeiwache zu verbrennen.

Da sich Frau Jiang weigerte, sperrte Zhang sie in die zweite Haftanstalt im Bezirk Yilan. Später wurde sie zu drei Jahren Haft verurteilt und ins Zwangsarbeitslager Wanjia gebracht. Dort wurde sie gefoltert, bis sie ununterbrochen Blut hustete und keine Nahrung mehr bei sich behalten konnte. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich und die Verwaltung des Arbeitslagers wollte sie freilassen, damit sie zum Arzt gehen konnte. Das Büro 610 von Yilan befahl der Polizeiwache Tuanzishan, sie auf Kaution freizulassen, aber Zhang weigerte sich zu kooperieren.

Es folgt nun ein Bericht von Frau Jiang über die zweite Verhaftung und die Gefängnisstrafe: „Am 28. September 2003 kamen Polizisten der Polizeiwache Tuanshanzi in mein Haus und fanden Artikel über Falun Dafa. Diese benutzten sie als Beweismittel, um mich vier Monate lang festzuhalten. Danach brachten sie mich für drei Jahre ins Zwangsarbeitslager Wanjia in der Stadt Harbin. Nachdem ich meine Strafe verbüßt hatte, verlängerten sie diese um drei Monate.“

„Der Wärter Fang Li und Yao Fuchang, Leiter des Zwangsarbeitslagers Wanjia verlangten, dass ich Falun Dafa und den Meister verfluche. Da ich mich weigerte, traten und schlugen sie mich immer wieder. Weil sie müde wurden, fesselten sie mich auf die Tigerbank und misshandelten mich am ganzen Körper mit elektrischen Schlagstöcken. Diese Tortur dauerte zwei Tage. Sie hörten erst auf, als ich in einen Schockzustand fiel und am ganzen Körper zuckte.“

„Am 21. Juni 2004 besuchte ein Aufsichtsbeamter das Zwangsarbeitslager Wanjia. Als ein Wärter Meister Li Hongzhi und Falun Dafa verleumdete, sagte ich, er solle damit aufhören. Ich rief: ‚Falun Dafa ist gut.‘ Eine Gruppe von Wärtern zerrte mich hinaus in eine Werkstatt und schlugen mich. Sie fesselten mich mit Handschellen an einen Eisenstuhl und Yao Fuchang malträtierte mich mit elektrischen Schlagstöcken. Sie ließen mich sieben Tage lang an diesem Eisenstuhl gefesselt sitzen und Insassen bewachten mich rund um die Uhr und passten auf, dass ich nicht einschlief.“

Nahezu 50 Falun Dafa-Praktizierende innerhalb eines Zeitraums von vier Tagen verhaftet

Die Verwaltung der Polizeiabteilungen der Bezirke Yilan und Fangzheng, führten gemeinsam eine Massenverhaftung von Falun Gong-Praktizierenden im Bezirk Yilan, den Städten Dalianhe, Sandaogang, Daotaiqiao und im Verwaltungsbezirk Tuanshanzi durch. Der Direktor der Technologieabteilung der Abteilung für öffentliche Sicherheit von Heilongjiang leitete den Angriff vom Bezirk Yilan aus. Am Abend des 29. März 2013 starteten Polizisten der Polizeiabteilungen und Polizeiwachen der Bezirke Yilan, Fangzheng und Tonghe die Aktion und verhafteten im Laufe von vier Tagen nahezu 50 Falun Gong-Praktizierende.

Polizeiabteilung in Yilan

Dorf-Kommission Tuanshanzi