Seit einem Jahr Falun Dafa-Praktizierende

Vorgetragen auf der europäischen Fa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch 2014 in Madrid

(Minghui.org) Im Februar 2013 begann ich, Falun Dafa zu praktizieren. Zuerst missverstand ich Falun Dafa als eine gymnastische Übung und war misstrauisch gegenüber den Mitpraktizierenden. Trotzdem war ich betrübt, wenn ich nicht zum Übungsplatz gehen konnte. Ich wusste allerdings nicht warum. Eines Tages setzte beim Praktizieren so kraftvoller Druck auf meinen Magen ein, dass ich weinen musste. Ich bekam Angst und erzählte den Mitpraktizierenden davon. Sie beruhigten mich und gaben mir ein paar Tage später das Buch Zhuan Falun (Li Hongzhi).

Ein entscheidender Schritt in der Kultivierung: die sexuelle Begierde aufgelöst

Zu Beginn meiner Kultivierung nahm ich das Thema sexuelle Begierden nicht besonders ernst. Eine langjährige Praktizierende wies mich auf die Wichtigkeit dieser Sache hin und ich musste wirklich lachen, als sie mir erzählte, dass keiner der Mitpraktizierenden nicht-ehelichen sexuellen Beziehungen habe. Für mich war die Begierde ein grundlegender Maßstab, um Beziehungen einzuschätzen.

Da ich jedoch vor dieser Praktizierenden sehr viel Achtung hatte, las ich weiterhin im Zhuan Falun und bemühte mich, zu einer eigenen Erleuchtung in dieser Angelegenheit zu gelangen.

Als dann an meinem Arbeitsplatz ein Kollege mit mir flirtete, gab ich nach einigem Zögern nach. In dem Augenblick, als wir uns trafen, hatte ich das Gefühl, dass seine Lippen mit einer schwarzen Substanz wie Karma bedeckt waren und ich fühlte mich zurückgestoßen. Außerdem hatte ich das Gefühl, als ob mein eigener Körper gegen seinen gepresst wurde. Diese Kraft war so stark, dass ich sehr viel Mühe aufwenden musste, um meinen Körper noch von seinem wegzudrücken. Später eröffnete er mir, dass er eine Beziehung hatte. So erkannte ich, dass dies eine Prüfung für mich war, weshalb ich danach auf Distanz zu ihm ging.

In den darauffolgenden Monaten sehnte ich mich nach seiner Gegenwart und fühlte Sentimentalität ihm gegenüber. Obwohl ich dauernd aufrichtige Gedanken aussendete, verschwand diese Sentimentalität nicht.

Eines Tages hatte ich einen Traum. Ich flog in einigen anderen Dimensionen hin und her und bewegte mich da hin, wo auch immer ich hin wollte. Plötzlich erschien dieser Mann, er war nackt. Er setzte sich hinter mich, berührte meine Hände und zog mich hinunter. Plötzlich konnte ich nicht mehr fliegen. Ich blieb mit ihm auf dem Boden stecken. Zwar versuchte ich noch einmal zu fliegen, schaffte es aber nicht.

Dieser Traum war für mich ein Weckruf. Von da an sandte ich noch fleißiger aufrichtige Gedanken aus, stellte aber nur minimale Fortschritte fest.

Eines Tages las ich in einem Erfahrungsbericht auf Minghui, wie eine Praktizierende ihre sexuelle Begierde durch das Aussenden von aufrichtigen Gedanken überwand. Dieser Erfahrungsbericht weckte mich auf. Ich musste die sexuelle Begierde auflösen und zwar, indem ich zu den vier allgemeinen täglichen Zeiten noch zusätzlich aufrichtige Gedanken aussandte. So begann ich gleich am Tag dieser Erkenntnis, drei Stunden lang aufrichtige Gedanken auszusenden. Ich hatte das noch nie zuvor gemacht und war ich am Ende erschöpft.

Bereits am nächsten Morgen fühlte ich mich besser. Daraufhin sandte ich weiter aufrichtige Gedanken aus, um die Gedanken, die ich für diesen Mann in allen anderen Dimensionen hegte, vollständig aufzulösen.

Innerhalb einer Woche war dann die meiste Begierde eliminiert. Nachdem ich so viel Eigensinn entfernt hatte, spürte ich Freundschaft und Barmherzigkeit gegenüber diesem Mann. Ich wurde auch ehrlicher in Bezug auf meine Gefühle für ihn. Bevor ich die sexuelle Lust aufgelöst hatte, war ich eifersüchtig gewesen. Ich war besorgt gewesen, was er von mir denken würde; hatte mich nach seiner Gesellschaft gesehnt und davon geträumt, mit ihm zusammen zu sein. Ich erkannte, dass all diese Eigensinne aus der Begierde entstanden waren.

Meinem Verständnis nach steht die erotische Lust und Begierde direkt in Verbindung zu unserem Körper. Solange wir unserem Körper die Priorität geben, werden wir von Schmerzen, Vergnügen, Freude, Eifersucht, Ruhm und Angst gequält.

Die sexuelle Lust hält uns in den Drei-Weltkreisen, einer Welt der Illusion, gefangen. Sex, Essen, Bequemlichkeit und Faulheit sind alles Haupthindernisse bei unserer Kultivierung.

Der Meister sagt im Zhuan Falun:

„In der Geschichte oder von Räumen der hohen Ebenen her gesehen sind solche Dinge wie die menschlichen Begierden und die Erotik sehr wichtig, um zu beurteilen, ob einer sich kultivieren kann oder nicht“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, 2012, S. 114)

Doch die Prüfung der erotischen Lust war noch nicht vorbei. Der Meister hatte eine weitere Prüfung für mich arrangiert, damit ich die Schwere dieses Eigensinns erkannte. In dem Augenblick, als ich die Begierde für diese Person losließ, fing ich an, hart für Projekte für Falun Dafa zu arbeiten ,und verbrachte mehr Zeit mit den Mitpraktizierenden. Später bemerkte ich, dass ich männliche Mitpraktizierende attraktiv fand, als ich intensiver mit ihnen zusammen war. Zunächst dachte ich, dass es sich nur um Freundschaft handelte, doch dann erkannte ich, dass es mit sexueller Lust verbunden war und diese sich hinter Freundlichkeit versteckte. Als ich das erkannte, fing ich sofort an, diesen versteckten Eigensinn mit aufrichtigen Gedanken aufzulösen, bis ich dachte, dass er völlig verschwunden sei.

Dann saß ich eines Tages meditierend da und spürte, wie mein Körper abhob und bereit war zu fliegen. Ich dachte an die Worte des Meisters im Zhuan Falun:

„Schüttest du den Schmutz aus, je mehr du ausschüttest, desto höher schwimmt die Flasche; wenn du den Schmutz ganz ausschüttest, schwimmt sie ganz nach oben.“ (Li Hongzhi, Zhuan, Falun, 2012, S 14.)

Den Chinesen die wahren Umstände erklären

Im Mai dieses Jahres sollte der Premierminister von China Athen besuchen. Wir beschlossen, ihm ein Schreiben auszuhändigen, und ich wurde damit betraut, den Brief zu schreiben und zu übergeben. Als der Brief am gleichen Tag geschrieben war, schickte ich ihn per E-Mail zur Begutachtung an die Mitpraktizierenden, danach wurde er auf Chinesisch übersetzt.

Drei Stunden später war ich unterwegs zu dem Ort, wo das Treffen mit dem Premierminister stattfinden sollte. Unterwegs stieß ich auf zwei Hindernisse: Erstens konnte ich den Brief nicht auf Chinesisch ausdrucken lassen und zweitens war der Mitpraktizierende, der mit mir kommen und eine Abschrift des Briefes bringen wollte, nicht da und ich konnte ihn nicht finden.

Ich hatte jedoch noch die beiden Exemplare des Briefes auf Englisch bei mir und so beschloss ich, meine Aufgabe auch ohne den chinesischen Brief und den Mitpraktizierenden zu erfüllen. Als ich die Eingangshalle betrat, wollten die Türsteher meine persönliche Einladung sehen. Ich zeigte meinen beruflichen Ausweis als Angestellter bei einer politischen Partei vor und so ließen sie mich ein.

Das Treffen sollte schon bald darauf vorbei sein und so eilte ich auf den chinesischen Premierminister zu, doch einer seiner Bewacher stieß mich zur Seite. Ich verhielt mich ruhig und wartete auf eine weitere Gelegenheit. Dann umringten ihn noch mehr Leute und der Wachmann beobachtete mich genau.

Die Zeit war begrenzt, da die Limousine bereits vor der Eingangshalle wartete, um den Premierminister abzuholen. Ich vertraute darauf, dass mir der Meister helfen würde. Dann sah ich in der Menge den griechischen Premierminister. Ich ging zu ihm hin und händigte ihm die beiden Briefe aus. Freundlich bat ich ihn, einen der Briefe dem Premierminister von China zu übergeben. Er bedankte sich bei mir. Als nächstes rief ich unsere Koordinatoren an und berichtete ihnen, was passiert war. So sendeten alle weiterhin aufrichtige Gedanken aus.

Obwohl ich eine neue Praktizierende war, hatten mir die Mitpraktizierenden mit diesem Brief völlig vertraut. Meinem Verständnis nach hatte mich ihre Haltung so sehr ermutigt, dass alle Störungen aufgelöst wurden und das Arrangement des Meisters erreicht werden konnte.

Die Reise nach Santorini

Einige Zeit später fuhr ich nach Santorini, einer griechischen Insel, die jedes Jahr von tausenden von Chinesen besucht wird. Ich reiste alleine. Hinter meinem Sitz saß eine Gruppe von Chinesen. Ich ließ eine Zeitung über den Austritt aus der KPCh zu ihnen hingleiten und las weiter im Zhuan Falun. Dann konnte ich die Papiergeräusche vernehmen, als ein chinesisches Mädchen die Zeitung durchging.

Plötzlich fing sie an zu schreien. Alle Chinesen kamen zusammen und lasen. Ein Mann mittleren Alters ging hinaus und sah sehr verärgert aus. Alles Lachen und Reden untereinander verstummte plötzlich. Ich las weiter und beendete die Lektion. Dann legte ich das Buch nieder und schlief ein. Als ich aufwachte, sah ich ein kleines chinesisches Mädchen im Alter von fünf oder sechs Jahren, das mich genau betrachtete. Als sie merkte, dass ich aufgewacht war, berührte sie meinen Kopf und ging dann.

Obwohl ich kein Chinesisch spreche, machte mir der Vorfall Mut, weiter die Chinesen über die wahren Umstände aufzuklären. Ich fand heraus, dass es für mich einfacher wurde, als wir auf der Insel landeten. Während meines Inselaufenthalts gab ich viele Zeitungen an Chinesen weiter.

Auf meinem Rückweg nach Athen reiste ich wieder alleine auf dem Schiff. Ich sandte aufrichtige Gedanken aus und gab einem Chinesen eine Zeitung. Er lächelte und nahm die Zeitung an. Dann verlor ich ihn aus dem Blick und ging die Treppen zum Schiff hinauf. Dort sah ich den Chinesen mit seiner Frau. Als sie mich erblickten, winkten sie mir freundlich zu, bedankten sich und zeigten ihre Achtung.

Nach meinem Verständnis waren ihre Gesten eine Glückwunschbotschaft. Sie erkannten die Wichtigkeit unserer Mission und unser bedingungsloses Angebot an sie, das der Barmherzigkeit entspringt. Zu Beginn meiner Reise hatte ich Zweifel gehabt, ob ein Brief oder eine Zeitung die Herzen der Menschen ändern könne. Jetzt bin ich sehr zuversichtlich, dass sie wirklich einen riesigen Unterschied ausmachen. Wir sollten unser Bestes geben, um die Chinesen aufzuklären.

Dieser Bericht ist nur mein persönliches Verständnis. Bitte weist mich darauf hin, wenn irgendetwas nicht richtig ist. Ich danke dem Meister, ich danke meinen Mitpraktizierenden.

Rubrik: Fa-Konferenzen