Geltungssucht beseitigen

(Minghui.org) Nach dem diesjährigen Mittherbstfest suchte ich auf der Minghui-Webseite wie immer gleich nach meiner Grußkarte, fand sie jedoch nicht. Bereits im letzten Jahr hatte ich Grußkarten und Grußworte eingereicht, die ebenfalls nicht veröffentlicht worden waren. Ich hatte dieses Mal wieder viel Zeit mit der Suche verbracht, aber sie war tatsächlich nicht dabei.

Ich war ziemlich ratlos. Was war der Grund dafür? Nachdem ich meine Grußkarte übersendet hatte, war auf der Webseite eine goldene Lotusblume erschienen, warum war sie dann jetzt nicht zu finden? Warum wollte ich aber unbedingt sehen, dass meine Grußkarte veröffentlicht wurde? Welcher Eigensinn steckte dahinter? Ich sollte gründlich nach innen schauen.

In den letzten zehn Tagen bin ich mir über meinen tief verwurzelten Eigensinn klar geworden: Ich schaffte es nicht, wahrhaftig zu sein und prahlte gern.

Ich war versessen aufs Kochen und fotografierte anschließend gern die Speisen, um sie ins Internet zu stellen. Wenn mich dann Arbeitskollegen oder Freunde für meine Kochkünste lobten, freute ich mich sehr darüber. In letzter Zeit gab es in diesem Zusammenhang einige Vorkommnisse: Heißes Öl spritzte an meinen Arm und es entstand eine Brandwunde; mein Kochlöffel fiel aus dem Küchenfenster; die Flasche Sojasauce und die Dose mit Salz zerbrachen und auch meine Kamera hatte einen Defekt. Plötzlich wurde mir klar, dass die Gefahr von Geltungssucht bestand. Ich suchte jedoch nicht tiefgehender in mir und löste diesen Eigensinn nicht auf. Ich blickte erst zurück, als ich feststellte, dass meine Grußkarte zum Mittherbstfest nicht veröffentlicht worden war.

Wenn ich in der Vergangenheit einen Erfahrungsbericht oder eine Grußkarte an die Minghui-Webseite übersendet hatte, schaute ich gleich am nächsten Tag nach, ob sie veröffentlicht wurden oder nicht. Zudem hoffte ich, dass der Artikel in der Minghui Weekly veröffentlicht würde, um damit die Anerkennung von Mitpraktizierenden zu bekommen. Oberflächlich schien es, als strebte ich nach Ruhm, jedoch versteckte sich die schwer erkennbare Geltungssucht dahinter. Früher, wenn ich meine Grußkarte auf der Minghui-Webseite mit denen der anderen Praktizierenden in meiner Region verglich, fand ich mein Design immer besser als das der anderen. Ich war glücklich, wenn einer meiner Artikel in der Minghui Weekly veröffentlicht wurde und wenn ein Mitpraktizierender ihn lobte. Als mich ein Mitpraktizierender einmal darauf hinwies, dass mein Artikel bezüglich der Informationen über die Aufdeckung der Verfolgung von Mitpraktizierenden einen Fehler aufwies, warf ich ihm vor: „Was war nicht richtig? Wo warst du, als der Mitpraktizierende verfolgt wurde? Ich habe die Verfolgung aufgedeckt und du sagst, dass es fehlerhaft war.“

Der Meister sah, dass ich mich nicht richtig verhielt und meine Gesinnung nicht erkannte. So sollte die Angelegenheit mit der Grußkarte mich dazu bringen, meine dahinter steckende Gesinnung zu beseitigen und mich selbst schnell zu erhöhen. Aufgrund der Weisheit, die der Meister mir gab, wurden meine Artikel auf der Minghui-Webseite veröffentlicht, obwohl ich nur die Mittelschule besucht hatte; aufgrund des technischen Verständnisses, das der Meister mir gab, konnte ich die Grußkarte entwerfen und an die Webseite übersenden; dank des Meisters war ich in der Lage, einige Menschen über die Situation von Falun Gong aufzuklären und sie davon zu überzeugen, aus der Kommunistischen Partei auszutreten. Darüber sprach ich dann gern mit Mitpraktizierenden und prahlte damit. Tatsächlich hatte ja der Meister alles arrangiert. Was wäre ich ohne den Meister? Womit hatte ich zu prahlen?

Es gibt viele Dafa-Jünger, die Kultivierungsfähigkeiten haben, sich jedoch sehr gut beherrschen. Und ich freute mich noch so sehr über solche Kleinigkeiten, weil ich meine starke Geltungssucht nicht bemerkte. Der Meister sagte:

„Deshalb ist es ganz gleich, wie viele Kultivierungsfähigkeiten auch auftauchen mögen, wie machtvoll die Kultivierungsfähigkeiten auch sind oder wie machtvoll sich die göttlichen Fähigkeiten zeigen mögen, du musst dich unbedingt gut beherrschen. Neuerdings gibt es bei uns manche, die hier sitzen, bald verschwinden und bald wieder erscheinen, so ist das; noch größere göttliche Fähigkeiten werden auch noch auftauchen. Was ist dann in Zukunft zu tun?“ Wenn du Dafa auf den zweiten Platz und deine göttlichen Fähigkeiten auf den ersten stellst oder wenn du zur Erleuchtung gekommen bist und diese oder jene Erkenntnisse von dir für richtig hältst oder sogar dich selbst als großartig betrachtest und meinst, dass du Dafa übertriffst, dann sage ich, du bist schon dabei herunterzufallen; das wird dann sehr gefährlich und mit dir wird es immer mehr bergab gehen. In jenem Moment wird es wirklich problematisch für dich, du wirst dich umsonst kultiviert haben; es kann sogar sein, dass du herunterfällst, umsonst kultiviert.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 6, Geltungssucht)

Meine Grußworte an den Meister beinhalteten jedes Mal: „Ich werde die drei Dinge unbedingt gut erfüllen, das Fa mehr lernen und noch mehr Lebewesen erretten.“ Aber habe ich das wirklich geschafft? Was bedeutete „unbedingt“ in diesem Fall? Warum konnte ich das nicht einhalten? Stattdessen war ich nachlässig, obwohl ich dem Meister versprochen hatte es „unbedingt“ zu tun. Betrüge ich den Meister oder mich selbst? Ich löste mein Gelöbnis nicht ein. Bei der Erklärung der wahren Umstände habe ich sogar manche Tatsachen übertrieben. Sollte ein Praktizierender so die Menschen erretten? Im Prinzip war es Täuschung und die gehört zur Kultur der Kommunistischen Partei Chinas. Wozu übertreiben? Einfach ehrlich und barmherzig die Menschen erretten. Das hätte eine bessere Wirkung erzielt. Der Meister hatte mich durch einen Mitpraktizierenden darauf hingewiesen, dass mein Artikel fehlerhaft war, jedoch schaute ich nicht nach innen, sondern beschwerte mich auch noch. Ich war sehr beschämt.

Als ich einen Verwandten, der auch ein Praktizierender ist, besuchte, sah ich auf dem Tisch seines siebenjährigen Sohnes eine einfache Grußkarte liegen. Darauf standen einige mit Bleistift geschriebene Worte. Ich war sehr bewegt. Der kleine Dafa-Jünger hatte geschrieben: „Meister, alles Gute zum Fest! Danke, Meister! Ich bin ein kleiner Dafa-Jünger.“

Der Praktizierende hat daheim keine Internetverbindung, daher hatte der kleine Dafa-Jünger mit reinem Herzen eine Grußkarte gebastelt, um sie dem Meister zu schenken. Seine Handschrift war zwar etwas kruckelig, jedoch repräsentierte es sein ehrliches Herz! Meine Grußkarte sah zwar hübsch aus, doch kam sie nicht aus einem reinen Herzen. Ich war sehr beschämt. Es erinnerte mich an die Geschichte „Goldener Buddha“. Ich bereitete dem Meister wieder Sorgen, weil ich mich nicht zusammenreißen konnte.