Den Egoismus beseitigen

(Minghui.org) Ich dachte immer, ich wäre eine selbstlose Person. Deshalb brach ich augenblicklich in Tränen aus, als jemand zu mir sagte: „Du bist die egoistischste Person, die ich je getroffen habe“. Meine Tochter sagte einmal zu mir: „Glaube nicht, dass du selbstlos bist, nur weil du viel Geld gespendet hast“. Diese Vorfälle ließen mich nach innen schauen und ich verstand, was es heißt, selbstlos zu sein.

Im Jahr 2008 errichtete ich mit Hilfe meiner Mitpraktizierenden bei mir Zuhause eine Produktionsstätte zur Herstellung von Informationsmaterialien. Ich lernte, Informationsmaterial zur Erklärung über die wahren Begebenheiten über Falun Dafa herzustellen und Falun Dafa-Bücher zu drucken. Die Anzahl der Materialien war eher gering, sodass ich den größten Teil selbst verteilte.

Als eine große Produktionsstätte in mehrere kleine aufgeteilt wurde, schlugen Mitpraktizierende vor, dass es gut wäre, wenn ich Informationsmaterial für 50 Praktizierende drucken würde. Zuvor hatte ich stets Informationsmaterialien für 25 Praktizierende hergestellt und dachte, dass es besser sei, weiterhin weniger herzustellen. So lehnte ich den Vorschlag ab und sie musste jemand anderen suchen, der diese Aufgabe übernimmt.

Ich war mit meiner damaligen Situation zufrieden und wollte nicht mit anderen kooperieren. Mein Egoismus kam zum Vorschein.

In Konflikten nicht an Egoismus festhalten

Der Meister sagt:

„Bei der Kultivierung musst du dich eben in diesen Schwierigkeiten kultivieren, um zu sehen, ob du auf alle deine Gefühle und Begierden verzichten und sie leichtnehmen kannst.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, 2012, S.254)

Kürzlich bekam ich Besuch von der Praktizierenden L., die ich seit einigen Jahren nicht gesehen hatte. Ihr Mann war ebenfalls ein Kultivierender, jedoch lernten sie ausschließlich das Fa und machten sonst keine weiteren Dinge. Einmal lernten wir gemeinsam das Fa und tauschten uns über Kultivierungserfahrungen aus. In diesem Prozess erhöhten sich beide rasch und sie begannen, die Menschen vom Austritt aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und den angegliederten Unterorganisationen zu überzeugen. Jedoch tauchten bald darauf Probleme zwischen uns auf. Die Praktizierende L vermutete, dass ihr Mann eine Affäre mit einer Mitschülerin hätte. Später dachte sie sogar, dass ich eine Affäre mit ihrem Mann haben würde und ich befand mich plötzlich inmitten einer Familienkrise. Dieser Umstand ließ mich depressiv werden, sodass ich mich von ihnen distanzierte.

Da ich ihnen die Minghui Weekly zukommen ließ, erfuhr ich, dass ihr Mann im Krankenhaus war. Ich wusste nicht, was ich tun sollte; entweder mich von ihnen fernhalten, um Probleme zu vermeiden oder ihnen meine Hilfe anzubieten und sie bei der Kultivierung zu unterstützen. Widerwillig sendete ich ihnen einige Erfahrungsberichte von Mitpraktizierenden sowie Schriften des Meisters zu. Jedoch konnte ich nicht zur Ruhe kommen, um das Fa zu lernen.

Später schlug ich dem Paar vor, an unserer Fa-Lerngruppe teilzunehmen, aber sie lehnten mit verschiedenen Ausreden ab. Da sich Praktizierende L so sehr sorgte, bekam sie schließlich Symptome einer sehr schlimmen Erkrankung. Ich riet ihnen beiläufig, nach innen zu schauen, kam aber nicht auf die Idee, selbst bei mir zu suchen und zu erkennen, dass diese Sache etwas mit mir zu tun hatte. Stattdessen beschwerte ich mich noch über die beiden, dass sie nicht nach innen schauen würden. Eigentlich verstärkte ich mit meinen Gedanken die schlechten Faktoren in anderen Räumen. Jedes Mal, wenn ich das Paar besuchte, hatte ich danach Krankheitssymptome.

Ich wollte einfach nicht mehr zu den beiden gehen, jedoch wusste ich, dass wir Praktizierende ein Körper sind. Ich sollte nicht zulassen, dass irgendetwas in den anderen Räumen dieses Paar verfolgt, ohne dagegen etwas zu unternehmen. Ich erkannte, dass ich ihnen nur helfen kann, wenn ich aufrichtige Gedanken bewahre und meinen Egoismus beseitige.

Also fragte ich zwei Mitpraktizierende, mich zur Wohnung des Paares zu begleiten, um mit ihnen Erfahrungen auszutauschen und aufrichtige Gedanken auszusenden. Danach konnte ich die beiden besuchen, ohne dass irgendwelche Probleme auftauchten. Während all dieser Schwierigkeiten hat der Meister mir Hinweise gegeben, dass es an der Zeit ist, meinen Egoismus zu beseitigen. Als ich mich schließlich verbessert hatte und den Anforderungen einer höheren Ebene entsprechen konnte, beseitigte der Meister meine Probleme.

Lernen, mit anderen Praktizierenden zu kooperieren

Der Meister sagt:

„Wenn keine Konflikte auftauchen und es keine Gelegenheit gibt, durch die deine Xinxing erhöht werden kann, kannst du überhaupt nicht nach oben kommen. Du bist nett, ich bin auch nett, wie kann man sich kultivieren?“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, 2012, S. 543 f.)

Ich war an einen Punkt gekommen, an dem ich zufrieden mit der Produktionsstätte war. Eines Tages brachte mir ein Mitpraktizierender viele Shen Yun Performing Arts-DVDs. Auf dem Cover des DVDs waren zusätzliche Worte gedruckt, die es zu entfernen galt. Der Praktizierende bat mich, ihm dabei zu helfen, dies zu bewerkstelligen. Das tat ich schließlich auch.

Ich sagte ihr, sie solle vorerst keine weiteren DVD-Cover herstellen und sie stimmte zu. Doch dann fing sie an, mir immer mehr DVDs zu bringen, sodass ich meine eigentliche Arbeit nicht tun konnte.

Das Cover der DVDs war wirklich nicht so gut gemacht. Die Bilder waren verschwommen und die Buchstaben zu klein, um sie lesen zu können. Ich wollte ihr eigentlich nicht helfen, doch bewunderte ich ihren guten Charakter. Selbst wenn ich sie abgewiesen hatte, war sie niemals ärgerlich gewesen.

Ich dachte, dass es vielleicht ein Arrangement des Meisters war, uns zu helfen, noch besser als ein Körper zu kooperieren. Zu dem Zeitpunkt dachte ich, dass ich bereits vieles von meinem Egoismus beseitigt hätte. Trotzdem verstand ich nicht, warum solche Dinge noch immer permanent auftauchten.

Plötzlich erinnerte ich mich, dass ich früher anderen oft geholfen hatte, ihre teure Kleidung zu reparieren. Das war vor der Zeit, als ich Falun Dafa praktizierte. Wenn meine Kunden mich dann lobten, fühlte ich mich sehr gut. Zudem suchte ich stets bei anderen irgendwelche Mängel. Ich erkannte, dass ich noch immer dieselbe Einstellung hatte und dass ich mich eigentlich selbst bestätigte; das ist eben Egoismus.

Ich wusste, dass der Meister die Umgebung für meine Kultivierung bereits komplett arrangiert hat und dass ich nach innen schauen muss. Aber ich nutzte diese Umgebung nicht, um mich zu kultivieren, sondern versuchte eine Kultivierungsumgebung zu finden, die zu mir passte.

Als ich damals gefragt wurde, ob ich die Produktion der Informationsmaterialien für 50 Praktizierende übernehmen könnte, war dies in Wirklichkeit die Gelegenheit, mit anderen Praktizierenden als ein Körper zusammenzuarbeiten. Wie kann ich mich erhöhen, wenn ich nicht mit anderen zusammenarbeiten möchte?

In der Vergangenheit gab es noch weitere Ereignisse, bei denen ich nicht mit anderen kooperieren wollte. Ich fragte mich: „Kann ich wirklich die Zeit finden, das wiedergutzumachen? Eigentlich war ich den Arrangements des Meisters aus dem Weg gegangen und wollte nur die Dinge machen, die ganz natürlich zu mir kommen – alles wegen meines Egoismus.

Der Meister sagt:

„Wenn ihr in Zukunft etwas tut, denkt zuerst an die anderen undkultiviert euch bis zur Selbstlosigkeit.“ (Li Hongzhi, In der Buddha-Natur wird nichts ausgelassen, 13.02.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)