Reise in den Osten: Die Verbundenheit einer Schwedin mit China - Teil II (Fotos)

(Minghui.org) Fortsetzung von Teil 1

3. Die Menschen in Peking über die wahren Hintergründe aufklären

Die Welt war erschüttert, als die Verfolgung von Falun Gong in China begann. Falun Gong hatte erst angefangen, sich im Ausland zu verbreiten, und die meisten Menschen wussten nicht, was es ist. Die plötzliche und unerwartete Wendung der Ereignisse kam für die Welt sehr überraschend und die internationalen Medien wussten nicht, wie sie reagieren sollten. Deshalb gaben sie das wieder, was von den offiziellen Medien Chinas berichtet wurde, und plötzlich las man überall negative Berichte über Falun Gong.

Das Regime der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) nutzte ihren gesamten Staatsapparat, um Falun Gong zu diffamieren. Sie unterzog die gesamte allgemeine Öffentlichkeit - von der Zentralregierung bis zur Basis, von Regierungsabteilungen bis zu Schulen, von den Städten bis in die ländlichen Gegenden - einer Gehirnwäsche.

Yvonne dachte: „Wie kann das sein? Das ist doch total falsch! Die KPCh lügt, um die Welt zu betrügen und verbreitet ihre Lügen auf der ganzen Welt!“ Die Falun Gong-Praktizierenden in China standen unter enormem Druck und hatten furchtbare Schwierigkeiten.

Ständig kamen schlimme Nachrichten aus China, dass Praktizierende illegal verhaftet und festgehalten wurden. Yvonne wer tieftraurig über die Situation in China. Es war erst ein Jahr her [als sie in China war] und sie konnte sich immer noch an die prächtigen Szenen der praktizierenden Menschen in China erinnern. Wie konnte dies so plötzlich passiert sein?

„Ich erinnere mich an die Neujahrsfeier in Dalian. Damals war eine Praktizierende dabei, die mit einer Operngruppe in Peking auftrat. Ich hörte, dass sie verhaftet und durch Folterungen in einem Zwangsarbeitslager gestorben war. Ich war zutiefst erschüttert über ihren Tod“, sagte Yvonne.

Unter diesen Umständen traten die Praktizierenden außerhalb Chinas hervor, um das Fa zu bestätigen, und auch Yvonne schloss sich ihnen an. Sie wollten die Menschen auf der Welt über die Tatsachen von Falun Gong informieren, um die Lügen, die die KPCh verbreitetete aufzudecken und die Würde von Dafa zu wahren.

Weil das Regime alle Kanäle für Auslandskorrespondenten abschnitt, um Interviews mit Falun Gong-Praktizierenden in China zu verhindern, begannen die Praktizierenden außerhalb des Landes zu handeln. Viele schwedische Praktizierende flogen in die USA, um bei der internationalen Gemeinschaft für Falun Gong zu sprechen. Yvonne und einige andere westliche Praktizierende nahmen ein hohes Risiko auf sich und flogen nach Peking.

Es war eine vollkommen andere Situation als sie Ende 2000 dort ankamen. Die prächtigen Szenen, wie Praktizierende gemeinsam übten, waren nicht mehr zu sehen. Die Übungsplätze in den Parks waren leer, Angst und Spannung erfüllten die Luft. Yvonnes Herz war schwer.

„Wir machten uns Gedanken, was wir tun könnten und gingen viele Male zum Platz des Himmlischen Friedens. Die Polizei erkannte uns nicht, weil wir jedes Mal andere Kleidung trugen.“

„Wir gingen auch zur Chinesischen Mauer und nahmen kleine Notizzettel mit, auf denen Mitteilungen in Chinesisch standen, wie beispielsweise ‚Falun Dafa ist gut‘ und ‚Beendet die Verfolgung‘. Wir steckten die Zettel in Risse in der Mauer, damit Touristen sie finden und dadurch die Tatsachen erfahren. Wenn wir mit Taxis unterwegs waren, ließen wir dort die Zettel liegen. Wir hatten viele davon und, egal wo wir gerade waren, legten wir sie überall hin.“

„China hat ein streng kontrolliertes System. Die Praktizierenden von außerhalb Chinas nutzten alle Kanäle, die sie finden konnten, um die Tatsachen über Falun Gong und die Verfolgung aufzudecken. Wir hatten so viele Vorteile durch die Praktik gewonnen und so war das wenigste, was wir tun konnten, eben hervorzutreten und unseren Mitpraktizierenden in China zu helfen und ihnen Hoffnung zu geben“, sagte Yvonne.

Im November 2001 dachten einige schwedische Praktizierende erneut darüber nach, nach Peking zu fahren. Als sie Yvonne fragten, sagte sie ohne zu zögern: „Ich geh!“

Die Sache war sehr riskant. Sie hielten ihren Plan geheim, und außer den Teilnehmern wusste niemand davon. Sie machten ihre eigenen Reisepläne und die einzigen Informationen, die sie hatten, waren Termin und Treffpunkt.

„Wir reisten mit unseren eigenen Reiseagenturen, fuhren mit unseren eigenen Reisegruppen und machten die üblichen Besichtigungen in Peking. An einem Tag waren für unsere Reisegruppe keine Aktivitäten organisiert und dies war der Tag, der für unser Zusammentreffen auf dem Platz des Himmlischen Friedens geplant war. Meine Zimmergenossin und ich waren ein wenig ängstlich, denn wir nahmen an einer sehr wichtigen, aber auch riskanten Aktion teil. Wir wussten nicht, was mit uns passieren würde.“

Alle westlichen Praktizierenden, die dem Treffen zugesagt hatten, versammelten sich auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Die Gruppe kam um 14:00 Uhr auf dem Platz zusammen und entfaltete ein großes Transparent mit den ins Auge fallenden Schriftzeichen „Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht“. Die Menschen waren erschüttert, als sie sie sahen. Innerhalb von 20 Sekunden rasten Polizisten und Polizeitransporter mit heulenden Sirenen heran. Auf dem Platz herrschte Chaos.

„Falun Dafa ist gut! Die ganze Welt weiß es! Amerika weiß es! Europa weiß es! Falun Dafa ist gut! …“ schrie ein westlicher Praktizierender aus vollem Herzen, als er sich von der Polizei losriss. Seine Stimme hallte über den ganzen Platz.

„Wir hatten geplant, das Transparent als Gruppe zu entfalten und dann die U-Bahn zu nehmen, um einzukaufen und essen zu gehen. Was dann jedoch geschah, hatten wir niemals erwartet“, sagte Yvonne.

„Viele Polizeiwagen rasten herbei und ebenso ein großer weißer Bus. Polizisten kamen aus allen Richtungen und ergriffen uns, sie schlugen auch einige von uns. Ich hielt das Transparent von hinten. Deshalb war ich unter den ersten, die in den Bus gesperrt wurden.“

„Ein Praktizierender erinnerte uns, dass wir nicht hier sein sollten. Ich hob ein Bein aus dem Fenster und sprang heraus. Ich fragte mich, wie ich zur schwedischen Botschaft komme, um Hilfe zu bekommen, konnte jedoch nur einige Schritte machen, als mich schon ein Polizist von hinten stiess. Ich fiel einige Meter weit entfernt zu Boden. Mehrere Polizisten stürzen sich auf mich. Sie drehten mir meine Arme hinter den Rücken, das tat unheimlich weh“, erinnerte sich Yvonne.

„Sie schoben mich wieder in den großen Bus. Ich war die einzige Praktizierende und hatte Angst. Ich erinnerte mich daran, wie wir vor der Aktion darüber sprachen, wie bösartig und grausam die chinesische Polizei sein konnte. Es gab keine Grenzen und sie waren zu allen Gräueltaten fähig. Angst überkam mich. Dann wurden zwei weitere Praktizierende in den Bus gesperrt. Einer war von Deutschland und der andere von Schweden. Wir beschlossen zusammenzubleiben, ganz gleich, was geschieht und ihnen nicht zu erlauben, uns zu trennen.“

Yvonne erinnert sich immer noch an den großen Bus: „Wir waren dort eingesperrt und an jedem Fenster saß ein Polizist. Sie ließen uns nicht in die Nähe der Fenster, deshalb konnten wir nicht sehen, was draußen geschah. Und die Leute draußen konnten uns nicht sehen. Wir versuchten, mit den Polizisten zu sprechen, aber sie brachten uns zum Schweigen. Ich erinnere mich an einen bestimmten Polizisten. Seine Augen sahen so unbarmherzig, grausam und dunkel aus. Ich weiß nicht, was ihn beherrschte, aber er sah sehr brutal aus.“

„Dann wurden wir zur Polizeiwache gebracht und in einen kleinen Raum gestoßen. Eine Praktizierende begann unsere Botschaften und Medien anzurufen. Der Rest von uns stand um sie herum, um sie zu verbergen. Die Polizisten verhörten uns einzeln und wollten uns die Reisepässe abnehmen, aber wir gaben sie nicht her. Wir wollten jemanden von unseren Botschaften sehen, aber die Polizisten ignorierten unsere Forderung.“

Diese westlichen Praktizierenden, die in freien, demokratischen Ländern lebten, hatten niemals etwas Derartiges erlebt. Es war dunkel und finster – der schmale Durchgang zum Kellergeschoss, die kleinen mit schwarzen Gitterstäben getrennten Zellen und eingetrocknete Blutflecken an den Wänden. Auf der anderen Seite der Gitterstäbe nahm sie jemand auf Video auf. Yvonne war von Angst überwältigt.

„Ich wusste von der Verfolgung, die chinesische Praktizierende erdulden müssen und es zerriss mir fast das Herz, als ich diese Blutflecken sah. Es war, als ob ich sehen konnte, wie jemand an einer Hand aufgehängt ist, eine blutbefleckte Hand, an der Mauer aufgehängt.“

„Ich glaubte, sie würden uns dort festhalten. Wir wussten nicht, wann wir wieder herauskommen würden. Ich begann meine Familie zu vermissen, ich dachte, dass ich sie nie wieder sehen würde. Ich begann zu weinen. Erst dann erkannte ich, dass ich nicht weinen sollte und ich mich zusammenreißen musste. Mit diesen Gedanken verschwanden meine Ängste und meine Traurigkeit. Ich war froh, dass ich die Angst bewältigt hatte.“

Dann begann Yvonne über Auswege nachzudenken. Die Polizisten waren sehr grob und verfluchten die Praktizierenden. Sie wussten, dass einige der westlichen Praktizierenden Chinesisch sprachen, deshalb verleumdeten sie Falun Gong, um sie zu provozieren. Yvonne bemühte sich, sich dieser Provokation zu widersetzen. Ihr fiel auf, dass jeder Polizist eine Nummer auf der Brust trug, so dachte sie: „Ich werde mir ihre Nummern merken und eines Tages werde ich sie vor Gericht bringen.“

Notizzettel mit Nummern der Polizisten

Sie prägte sich ihre Nummern ein, drehte sich um und schrieb sie auf einen kleinen Zettel: 013068, 013074, 013029 013205 ...

Später wurden die Praktizierenden weggebracht. Jeder Praktizierende wurde von zwei Polizisten begleitet. Sie wurden in ein Hotel gebracht und dort einzeln befragt. Yvonne versuchte zu entkommen, aber es war unmöglich.

„Ich musste zur Toilette gehen. Eine Polizistin folgte mir und ließ mich die Türe nicht schließen. Sie stand da und beobachtete mich. Ich sagte ihr, sie solle sich umdrehen und hinausgehen, aber sie tat es nicht. Dann sagte ich ernst: ‚Sie müssen sich umdrehen!‘ Das machte sie dann. In der Toilette gab es kein Fenster. Auch bei geschlossener Tür hätte ich nicht fliehen können. Sie versuchten uns zu erniedrigen, wo sie nur konnten. Aber in Wirklichkeit erniedrigten sie sich auch selbst, mit dem was sie taten.“

Yvonne schrieb weitere Polizeinummern auf: 013054, 013032, 013074, 013133, 013056, 013230 013086 ...

Sie versteckte die vier kleinen Notizzettel in ihrer Kleidung. Yvonne beabsichtigte, sie aus China hinauszubringen und diese Polizisten später vor Gericht zu bringen.

An diesem Abend kamen Beamte von der schwedischen Botschaft. Yvonne war erleichtert. Sie wurden zum Flughafen und dann zum Flugzeug gebracht.

Im Flugzeug begann Yvonne alle Praktizierenden aus Schweden zu interviewen und das Ganze mit einem Kassettenrecorder aufzunehmen.

Die Kassette auf die Yvonne Interviews mit Praktizierenden aufgezeichnet hatte.

„Mein Name ist Pirjo, ich bin Krankenschwester. Ich fliege gerade nach Hause und bin entspannt. Mein Kopf ist leer. In den letzten 24 Stunden hat sich viel ereignet. Wir sahen und erlebten die bösartige Verfolgung persönlich. Die Polizisten behandelten uns grausam. Man kann sich leicht vorstellen, wie grausam und brutal sie die chinesischen Praktizierenden behandeln. Durch unsere persönliche Erfahrung verstehen wir das Leid unserer chinesischen Mitpraktizierenden besser. Wir werden in einigen Stunden in Kopenhagen ankommen. Ich bin froh, bald wieder zu Hause zu sein.“

„Ich bin Anne und dies war das zweite Mal, dass ich in China verhaftet wurde. Das erste Mal war wirklich schlimm, ich wurde brutal behandelt. Ich weiß, dass unsere chinesischen Mitpraktizierenden hundertmal schlimmer leiden. Wir spüren alle, dass sich unsere Reise gelohnt hat und die Chinesen in Zukunft bald die Wahrheit wissen.“

„Ich bin Maria Salin. Schau, Rigmor, eine Beamtin von der Botschaft wartet beim Eingang auf uns. Sie ist froh, dass wir nicht verletzt wurden. Sie schenken Menschenrechten und Redefreiheit sehr große Aufmerksamkeit. Sie sagte, dass sie uns in den letzten Tagen gesucht haben, aber nie erwartet hätten, uns so zu finden.“

Yvonne nahm auch ihr eigenes Interview auf: „Hallo, das ist mein Recorder. Wir sind nun im Flugzeug und China ist direkt unter uns. Alle Praktizierenden aus Schweden sind im Flugzeug. Für die meisten von uns, war dies eine ereignisreiche Reise und bot uns eine Gelegenheit, viele Eigensinne loszulassen. Es war sehr nützlich. Meiner Ansicht nach wäre das beste Ergebnis, wenn die Welt aufwachen kann … Obwohl wir brutal behandelt wurden, ist es nichts im Vergleich zu dem, was die chinesischen Praktizierenden durchleben. Wenn ich wieder eine Gelegenheit habe, werde ich Dafa wieder bestätigen. Jetzt werde ich fortfahren andere zu interviewen und hören, was sie denken.“

Bevor sie den Flughafen in Stockholm Richtung Peking verließen, machte Yvonne tatsächlich ähnliche Interviews, weil sie wissen wollte, wie sich jeder über die Reise nach Peking fühlt. Sie hatte eine sehr positive Resonanz erhalten.

„Zu jener Zeit wusste ich nicht, warum ich es machte. Am Tag vor meiner Abreise hatte ich meine Gedanken und Gefühle aufgezeichnet . Als ich mir die Aufnahmen anhörte, die ich da gemacht hatte, verstand ich. Wir hatten etwas sehr Riskantes vorgehabt.“

4. Mein Leben ist mit Dafa verbunden

Yvonnes Leben wurde in dem Moment mit Dafa verbunden, als sie begann Falun Gong zu praktizieren. Sie hat sich von einer ichbezogenen Person in jemanden verwandelt, der immer zuerst an andere denkt. Sie wurde tolerant und klar im Kopf. Um mehr Menschen zu helfen, Vorteile durch das Praktizieren von Falun Dafa zu erhalten, schloss sie sich einem örtlichen Radiosender an und wurde dort ehrenamtliche Moderatorin. Sie nannte ihre Sendung „Falun Gong Zeit“. Sie interviewte Falun Gong-Praktizierende aus unterschiedlichen Gebieten und sprach mit den Menschen am Ort. Inzwischen hat sie einen zweiten Job als Radiomoderatorin angenommen. Dies ist ein wichtiger Teil ihres Lebens geworden.

Yvonne sagt, sie halte unseren Meister immer mit höchstem Respekt in ihrem Herzen. Das erste Mal sah sie den Meister in einem Traum. Sie sah den Meister aber auch persönlich bei einer internationalen Fa-Konferenz in Washington DC.

„Obwohl ich den Meister nie aus der Nähe gesehen habe oder persönlich mit ihm gesprochen habe, kenne ich die Macht und die mächtige Tugend unseres Meisters. Es gibt nichts, was er nicht machen kann. Nicht-Praktizierende können das niemals verstehen. Was ich sagen will, ist, dass die Lehre des Meisters uns den Weg zeigt, obwohl der Meister nicht die ganze Zeit bei uns sein kann. Bei allem was wir tun, ist das Wichtigste, den Lehren des Meisters zu folgen! Wir versuchen nur, Dafa in unseren Herzen Wurzeln schlagen zu lassen, alle Wunder und aller Glanz sind schon dort.“

Yvonne ist wirklich sehr glücklich, ein Teil von Dafa zu sein. Ihre letzte Reise zum Platz des Himmlischen Friedens hinterließ ihr einen tiefen Eindruck. Obwohl sie unter der Herrschaft der KPCh nicht mehr nach China kommen kann, wird sie nie aufhören, an dieses schöne Land und ihre Mitpraktizierenden zu denken.

„Ich möchte wirklich wieder nach China zurückgehen, je früher desto besser. Ich will meine Mitpraktizierenden sehen und nicht eingesperrt werden. Ich vermisse unsere Neujahrsfeier in Dalian. Ich vermisse meine Freunde dort. Ich weiß, dass viele wegen der Verfolgung nicht mehr da sind. Und wie wunderbar es für diejenigen wäre, die noch am Leben sind, wenn wir uns sehen könnten! Ich sehne mich nach diesem Tag!“

(Ende)