51-Jähriger stirbt fünf Tage nach Entlassung aus dem Gefängnis an den Folgen der Folter

(Minghui.org) Herr Luo Jiangping aus der Provinz Sichuan wurde im Januar 2012 im Bezirk Nanhua, Provinz Yunnan illegal verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Als er sich am Rande des Todes befand, kam er am 23. Dezember 2013 aus medizinischen Gründen frei. Fünf Tage später starb er im Alter von 51 Jahren.

Im Gefängnis hatte er viele Foltermethoden über sich ergehen lassen müssen, wie Injektionen mit unbekannten Drogen, mit Handschellen gefesselt zu sein; er wurde gezwungen, Sklavenarbeit zu verrichten, wurde in eine Einzelzelle eingesperrt und so weiter. Seine Familie erfuhr später von ihm, dass ihm Gift injiziert wurde. Er zeigte ihnen die schwarzen Markierungen auf der Hand, welche durch die Injektion hinterlassen wurden. Zur Zeit seiner Freilassung war er abgemagert.

Die 77-jährige Mutter durfte ihren Sohn nicht sehen

Herr Luo stammte aus der Gemeinde Salian, Bezirk Miyi, Stadt Panzhihua, Sichuan. Er praktizierte seit 1996 Falun Gong und lebte nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit - Barmherzigkeit - Nachsicht. Durch das Praktizieren von Falun Dafa verschwanden seine Schmerzen im Bein, die er von Kindheit an hatte und seine geistige Einstellung verbesserte sich.

Seit Beginn der Verfolgung von Falun Gong im Juli 1999 durch das kommunistische Regime wurde Herr Luo wiederholt verhaftet und von der Polizeistation des Bezirks Miyi, der Strafverfolgungsbehörde des Militärs, dem politischen Sicherheitsbüro von Miyi und der Regierung der Gemeinde Salian schikaniert. Die Polizisten plünderten seine Wohnung und erpressten Geld von seiner Familie.

Im Frühjahr 2002 wurde er zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. Man sperrte ihn in das Gefängnis Deyang in Sichuan, wo er gefoltert und gezwungen wurde, Sklavenarbeit zu verrichten.

Herr Luo und Frau Zhang Jimei, eine Falun Gong-Praktizierende aus dem Bezirk Miyi, wurden am 6. Januar 2012 von Polizisten der Polizeiwache der Stadt Longchuan verhaftet. Als sie ihren Mitmenschen die wahren Umstände über Falun Gong erklärten und Informationsmaterialien dazu im Dorf Shanshang, Gemeinde Longchuan, Bezirk Nanhua verteilten, zeigte jemand sie an.

Daraufhin wurden die Beiden festgenommen und ins Gefängnis gebracht. Herr Luo kam in das Bezirksgefängnis von Nanhua und Frau Zhang in das Gefängnis Chuxiongzhou.

Herrn Luos 77-jährige Mutter reiste am 18. Januar 2012 zum Bezirksgefängnis von Nanhua, um ihn zu sehen. Sie bat die Staatssicherheit, ihren Sohn freizulassen. Der Chef der Abteilung Ma Xiaoyun und der Polizist Ji Yun lehnten ihre Bitte ab. Sie durfte ihn nicht einmal sehen.

Später ging seine Mutter noch einmal zu Ma Xiaoyun und Ji Yun, um die Erlaubnis zu bekommen, ihren Sohn sehen zu dürfen. Ma Xiaoyun gab ihr die Erlaubnis nicht und Ji Yun schickte sie aus seinem Büro.

Beamte beschlagnahmen Gerichtsdokumente

Herr Luo und Frau Zhang wurden am 11. April 2012 um 14:40 Uhr vom Bezirksgericht Nanhua vor Gericht gestellt. Ihre Anwälte aus Peking plädierten auf nicht-schuldig. Sie wiesen darauf hin, dass das Praktizieren von Falun Dafa gemäß der chinesischen Verfassung legal ist und dass es kein Verbrechen ist, mit Menschen über diese Praktik zu sprechen.

Der vorsitzende Richter Zhang Biao, die Staatsanwälte, die Gerichtsbediensteten und andere Richter trugen keine Namensschilder. Zhang Biao unterbrach die Verteidiger mehrmals und ließ Herr Luo und Frau Zhang nicht aussprechen.

Schließlich vertagte der Richter die Verhandlung auf den nächsten Tag. Nach der Verhandlung trieben der vorsitzende Richter, andere Richter und mehr als ein Dutzend Polizisten die Verteidigungsanwälte in die Enge und zwangen sie dazu, ihnen alle prozessrelevanten Dokumente auszuhändigen.

Vor der Verhandlung am 10. April wurden die Anwälte bedroht und von der Polizei schikaniert. Richter Zhang Biao und andere kamen in das Hotelzimmer des Rechtsanwalts und entwendeten ein Beweisstück.

Später rief Herr Luo zu Hause an und sagte, dass er zu dreieinhalb Jahren und Frau Zhang zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Herr Luo hatte vor, Einspruch zu erheben.

Am 23. April 2012, fast zwei Wochen nach dem Prozess, hatte seine Familie immer noch keine Mitteilung über das Urteil erhalten. Später wurde Herr Luo in das erste Gefängnis und Frau Zhang in das zweite Frauengefängnis der Provinz Yunnan übertragen.

Besuche des Rechtsanwalts und der Familie waren verboten

Zwei Anwälte aus Peking, die von Herrn Luos Mutter beauftragt wurden, kamen am Nachmittag des 15. Mai 2013 in das Gefängnis und verlangten, sich mit Herrn Luo treffen zu können. Drei Männer in schwarzen T-Shirts folgten ihnen hinein und filmten sie heimlich. Als die Anwälte sie dabei entdeckten, packten die drei Männer ihre Aufnahmegeräte weg.

Als die Anwälte am Verwaltungstrakt des Gefängnisses ankamen, versuchte der Abteilungsleiter Chen, sie von einem Treffen mit Herrn Luo abzuhalten, indem er behauptete, dass ihre „Vollmacht" nur beim Gericht anwendbar wäre, nicht aber beim Gefängnis. Er bestand auch darauf, dass ein Brief von der örtlichen Polizeistation erforderlich wäre, um die Beziehung zwischen Herrn Luo und seiner Mutter zu beweisen.

Als Herrn Luos Schwiegermutter am nächsten Tag zum Gefängnis ging, forderte derselbe Abteilungsleiter auch von ihr einen Nachweis, der ihre Beziehung zu Herrn Luo bestätigte. Sie legte ihm eine Bescheinigung der lokalen Staatssicherheitsabteilung vor, dennoch erlaubte der Abteilungsleiter ihr mit verschiedenen anderen Ausreden nicht, Herrn Luo zu sehen.

Die beiden Anwälte trafen sich am 29. August 2013 schließlich mit Herrn Luo.

Gefängnispersonal wendet Verzögerungstaktik an, anstatt Herrn Luo freizulassen

Als Herrn Luos Mutter und andere Verwandte am 16. Dezember 2013 ins Gefängnis kamen, um ihn zu besuchen, wurde ihnen gesagt, er liege im Gefängniskrankenhaus und leide an Zirrhose im Spätstadium.

Sie befragten die Gefängnisbeamten, wie man denn Herrn Luo im Gefängnis behandelt hätte, weil es ihm vor drei Monaten, als seine Anwälte sich mit ihm trafen, noch gut gegangen sei. Die Gefängniswärter behaupteten, dass sie ihn gut behandelt hätten. Die Verwandten machten ihnen daraufhin deutlich, dass sie über die lang andauernde Sklavenarbeit Bescheid wüssten, der Herr Luo ausgesetzt sei. Das komplette Gespräch wurde aufgezeichnet.

Als Herrn Luos Mutter und seine Verwandten in das Gefängniskrankenhaus gingen, durften nur drei von ihnen ihn dort besuchen. Eine der Drei war seine Mutter. Er wurde auf einem Rollwagen geschoben, war abgemagert und seine Hände und Füße waren geschwollen.

Er sagte seiner Mutter, dass er mit ihr nach Hause gehen wolle. Als sie seinen Zustand sah, fiel sie in Ohnmacht. Er erschrak so sehr, dass er ebenfalls das Bewusstsein verlor und hinausgeschoben wurde. Seine Verwandten baten darum, ihn aus gesundheitlichen Gründen zu entlassen oder ihn in ein besseres Krankenhaus zu verlegen, so dass er eine gute Behandlung bekommen könnte.

Sie warteten vor dem Gefängnistor auf die Wärter, die ihren Besuch zu Protokoll nahmen. Als sie kamen, erklärten sie, dass sie ihren Antrag ihren Vorgesetzten melden würden und baten sie, am nächsten Morgen wiederzukommen.

Als die Familie dann am nächsten Morgen im Gefängnis ankam, wurden sie in ein Zimmer mit zwei Videorecordern gebracht. Ärgerlich teilten sie den Gefängnisbeamten mit, dass sie gehen wollten, wenn sie nicht die Absicht hätten, Herrn Luo freizulassen.

Herrn Luos Mutter bestand darauf, ihrem Sohn zur Seite zu stehen und zu bleiben. Die Verwandten kehrten zurück und erklärten den Gefängnisbeamten, dass sie die volle Verantwortung für die Sicherheit von Herrn Luo und seiner Mutter übernehmen sollten. Sie verlangten bis zum Mittag eine Antwort.

Als sie am Nachmittag desselben Tages zurückkamen, wurde ihnen gesagt, dass Herrn Luo eine Haftaussetzung aus medizinischen Gründen gewährt werde. Aber ihre Fotoaufnahmen müssten sie als Teil des Verfahrens einbehalten und außerdem müssten sie die Identität von Frau Luos Schwester überprüfen. Dafür waren weitere Formalitaten notwendig, die nur im Bezirk Miyi abgewickelt werden konnten. Die Familie bemerkte, dass sie die Freilassung hinauszögern wollten.

Fünf Tage später wurde Herr Luo freigelassen und weitere fünf Tage später verstarb er.