Das Rezitieren des Fa hat grenzenlose Macht: Wie ich den Eigensinn der Lust nach 11 Jahren Kultivierung beseitigte – Teil II

(Minghui.org)

Teil I: http://de.minghui.org/artikel/77880.html

Es kam einige Monate später zu einem Wendepunkt, als ich einen Artikelauszug eines Praktizierenden vom Mai 2011 las. Mit der Erlaubnis des Praktizierenden möchte ich hier einen überarbeiteten Auszug des Originals mitteilen, da die Worte einen besonderen Einfluss auf mich ausgeübt haben.

„Eines Tages erhielt ich einen völlig unerwarteten Telefonanruf eines Praktizierenden, den ich nie zuvor getroffen hatte. Er fragte mich um Rat zu einem Projekt, an dem er arbeitete. Am Ende des Gesprächsgegenstandes begann er, über Lust zu reden und seinen Weg, sie zu beseitigen.“ Der Praktizierende erklärte, dass nach seinem Verständnis die wahre Kultivierung erst beginne, wenn wir den Eigensinn der Lust aufgeben, nicht vorher. Der Meister sagt in der Tat: „... dieser Paß ist der erste Schritt, den wir gehen … „ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 6: Beim Praktizieren Dämonen herbeiführen, Seite 207)

Dieser Praktizierende teilte mit, dass er sein Falun und alle seine Gong-Mechanismen verloren habe, weil er sich kurz pornografische Dinge angeschaut hatte. Er spürte, dass das Falun in seinem Körper in der Tat auseinandergebrochen war. Danach fühlte er sich so schlecht, dass er fest entschlossen war, es zurückzubekommen. Dafür benötigte er über ein Jahr. Ein Jahr, in dem er sich mühsam und fleißig kultivierte in völliger Abstinenz jeglichen sexuellen Verhaltens und schlechter Gedanken, um es zurückzubekommen.

Er war über ein Jahr lang sehr fleißig bei der Beseitigung seines Eigensinnes der Lust. Schließlich spürte er, dass er wieder auf dem richtigen Weg war. Dann, zwei Wochen vor einer Veranstaltung der Praktizierenden machte er einen Fehler und schaute sich wieder etwas Schmutziges an. Zwei Wochen später sah er den Meister. Er fühlte, dass der Meister den Kopf über ihn schüttelte, als ob er genau wüsste, was geschehen war. Dann erfuhr dieser Praktizierende die Barmherzigkeit des Meisters.

Später in diesem Jahr kam Shen Yun in seine Stadt. Er erzählte, dass er sich hinsetzte und aufrichtige Gedanken auszusenden begann, als gerade der Vorhang aufging. Er wollte dabei helfen, das Publikum anzuleiten und die Störungen während der Show zu beseitigen. Dann sah er, dass ihn in anderen Dimensionen niemand sehen konnte, außer der Meister.

Der Praktizierende konnte sehen, dass seine aufrichtigen Gedanken Teilchen waren, die zum Publikum gesandt wurden. Dann sah er in seinen Gedanken verflochtene schwarze klebrige Dinge – einige waren Abbilder weiblicher Körperteile und schmutziger Darstellungen, die zu abscheulich sind, um sie zu erwähnen. Er sah, dass auch der Meister diese dreckigen Teilchen sah, die zum Publikum gesendet wurden.

Dann spürte der Praktizierende, dass der Meister starke Energie auszusenden begann, um dabei zu helfen, den Praktizierenden und seine Gedanken zu reinigen. Es dauerte vier Tage, um all die Substanzen vollständig von seinem Körper und Geist zu beseitigen. Als Shen Yun am vierten Tag die Stadt verließ, fühlte er, dass der Lehrer ihm vergeben hatte. In diesem Moment wurde alles in seinem Körper und all seine Gong-Mechanismen fixiert. Sie drehten sich wieder.

Er fühlte so viel Dankbarkeit. Weil er sich vorher einmal etwas Schmutziges angeschaut hatte, hatte er sein Falun und alle seine Gong-Mechanismen verloren und es brauchte ein Jahr mühsamer und fleißiger Kultivierung und Abstinenz, um es zurückzubekommen.

Sechs Monate später scheiterte er erneut. Als er danach den Meister sah, wollte ihn der Meister noch nicht einmal anschauen.“

Ich starrte auf den letzten Satz: Der Meister wollte ihn noch nicht einmal anschauen.

Ich saß dort und mein Gehirn war für einige Momente leer. Mein erster Gedanke war: „Ich muss das loswerden, und zwar jetzt.“

Ich fragte mich: „Warum passiert das immer noch? Warum gebe ich trotz all meiner Bemühungen immer noch diesem Eigensinn nach?“

In diesem Moment erinnerte ich mich an die folgende Stelle im Fa:

Frage: „Meister, ich finde, manche Praktizierende legen sehr viel Wert auf die `aufrichtigen Gedanken´ aber vernachlässigen das `aufrichtige Verhalten´. Beim Austausch wird kaum über aufrichtiges Verhalten diskutiert. Ich möchte fragen, wie kann man die Beziehung zwischen aufrichtigen Gedanken und aufrichtigem Verhalten richtig herstellen?“

Meister: „So kann man das nicht sagen. Wenn du siehst, dass jemand sich nicht aufrichtig verhält, dann fehlen ihm eigentlich die aufrichtigen Gedanken. Denn das menschliche Verhalten wird von den Gedanken geleitet. Wenn du ausreichend aufrichtige Gedanken hast, ist dein Verhalten sicherlich aufrichtig und anständig. Wenn du aber keine ausreichenden aufrichtigen Gedanken hast, dann ist dein Verhalten auch nicht aufrichtig.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung und Fa-Erläuterung auf der Fa-Konferenz im Großraum New York, 20.04.2003)

Ich erkannte, dass der Grund, warum ich die Prüfung immer wieder nicht bestand, darin lag, dass ich versuchte, die Tat zu stoppen und nicht den Gedanken. Mein Aussenden der aufrichtigen Gedanken hatte keine Wirkung, weil ich versuchte, mich von einer unangemessenen Tat abzuhalten. Meine Bemühungen hatten eher zum Ziel, den Eigensinn zu beseitigen, als aufrichtige Gedanken aufzubauen. Woher stammen die aufrichtigen Gedanken? Aus dem Fa.

Ich sagte mir: „Ich werde jetzt Folgendes tun: Ich werde alles andere beiseite legen und den vollständigen Abschnitt über Lust im „Zhuan Falun“ noch einmal auswendig lernen. Wenn dann lustvolle oder negative Gedanken auftauchen, werde ich dieses Fa aufsagen und werde nicht damit aufhören, bis die Gedanken beseitigt sind. Ich werde nicht aufhören, bis ich dieses Fa von der Tiefe meines Wesens her verstehe.“

Die darauffolgende Woche verbrachte ich damit, diesen Abschnitt auswendig zu lernen. Wenn Gedankenkarma aufkam, hörte ich sofort mit dem, was ich gerade machte, auf und fing an, das Fa zu rezitieren. Schließlich nahm der Druck ab. Ich setzte meinen Tag fort und der Prozess wiederholte sich. Manchmal waren die Wellen des Gedankenkarmas gewaltig und ich benötigte eine halbe Stunde, um den Abschnitt zweimal in ganzer Länge aufzusagen. Aber ich schwankte nicht. Selbst wenn es nur ein ganz kleiner Gedanke war, fing ich an, mindestens einen kleinen Abschnitt zu rezitieren. Beim nächsten Mal machte ich dort weiter, wo ich aufgehört hatte. Das wiederholte ich immer wieder und immer wieder.

Und dann geschah etwas: Ich fing an, die Prüfungen zu bestehen. Nach zwei Monaten, in denen ich das Fa immer wieder ohne Ausnahme rezitiert hatte, hatte ich schließlich das Gefühl, dass meine Kultivierung ein solides Fundament besaß. Der Nutzen ergab sich unmittelbar daraus: Ca. 80 % des Gedankenkarmas, das ich seit Beginn meiner Kultivierung erfahren hatte, war beseitigt. Die Attacken des Gedankenkarma hörten auf und sind seitdem nie wieder aufgetreten. Als ich in den Spiegel blickte, entdeckte ich, dass zwei Drittel des Ausschlages auf meinem Rücken verschwunden waren. Ich erfuhr, wie es ist, frei von diesem Eigensinn zu sein. Es war ein Zustand, den ich seit meiner Kindheit nicht mehr erlebt hatte. Es war wundervoll.

Am wichtigsten ist, dass das Rezitieren des Fa mir großartige Verbesserungen vom Standpunkt der Fa-Berichtigung her gebracht hat. Vor allem habe ich herausgefunden, dass mein Umgang mit allen Angelegenheiten viel vernünftiger geworden ist. Wenn ich in der Vergangenheit an Projekten zur Aufklärung der Menschen über die Hintergründe von Falun Gong und der Verfolgung gearbeitet hatte, konnte ich mich nicht mit ganzem Herzen für sie einsetzen. Ein Praktizierender hatte mir sogar einmal direkt gesagt: „Du setzt dich gar nicht ein.“ Das war mir bewusst, aber ich besaß zu viele ablenkende und widersprüchliche Gedanken. Einige Monate, nachdem ich das Fa rezitiert hatte, war ich plötzlich viel klarer und fasste den Entschluss, mich für meine Arbeit einzusetzen.

Innerhalb weniger Monate öffnete sich mein Pfad und ich wurde in einer Firma eingestellt, die von Praktizierenden betrieben wurde. Dort war ich viel früher als erwartet in der Lage, mit den Kenntnissen, die ich entwickelt hatte, zu assistieren. Kürzlich öffnete sich mein Pfad erneut, als mir eine weitere Gelegenheit geboten wurde, mit der ich nicht gerechnet hatte.

Außerdem bin ich nun viel mehr imstande, mit anderen Praktizierenden zu kooperieren, wenn wir überlegen, was die Gruppe benötigt und es nicht nur um meine Bedürfnisse geht. Man kann sagen, das Beseitigen des Eigensinnes half mir dabei, die ablenkenden Gedanken loszuwerden, die mich davon abgehalten hatten, die bestmöglichen Effekte bei der Aufklärung über die Hintergründe der Verfolgung zu erzielen.

Mitunter erfahre ich immer noch Gedankenkarma, aber diese Momente unterscheiden sich gewaltig zu meinen früheren Erfahrungen. Es gibt Zeiten mit häufigerem Auftreten von Gedankenkarma und wiederum andere Zeiten mit weniger Gedankenkarma. Durch das Rezitieren des Fa hat sich ein aufrichtiges Feld um mich herum aufgebaut. Wenn nun irgendein lustvoller Gedanke in dieses Feld eintritt, fühlt er sich sogleich fremd an. Ich kann ihn sofort erkennen. Wenn er stark ist, beginne ich mit dem Rezitieren des Fa. Wenn er schwach ist, kann ich erkennen, dass dies nicht ich bin – dann ist er sofort beseitigt. Das war vorher nicht möglich. Durch das Rezitieren des Fa ist mein Bewusstsein darüber, was ich bin und was nicht, sensibilisiert worden.

Ich habe gesehen, wie Praktizierende ihre Kultivierung aufgegeben, die Gruppe verlassen und in ihrer Kultivierung gekämpft haben, und alles nur wegen dem Eigensinn der Lust. Es ist gefährlich. Bei den Praktizierenden in China wissen wir, dass das Festhalten an diesem Eigensinn zu einer Festnahme, Gefängnis und Verfolgung führen kann. Bei den Praktizierenden außerhalb von China zeigt sich der Eigensinn durch andere Schwierigkeiten – bei mir war es ernsthafter seelischer Druck und Attacken des Gedankenkarma. Aber es kann überwunden werden.

Jetzt habe ich ein tieferes Verständnis darüber, was es bedeutet, einen Eigensinn zu beseitigen. Es ist ein Gedanke, es ist eine Substanz. Entschlossenheit und aufrichtige Gedanken, die auf dem Fa basieren, beseitigen diesen Eigensinn. Ich glaube nun wirklich, dass es möglich ist, jeglichen Eigensinn zu überwinden.

Ich möchte gerne kurz mitteilen, wie ich in der Lage war, das Fa auswendig zu lernen. Dazu benutze ich ein besonderes „musikalisches Vorgehen“. Anstatt vom Beginn des Abschnittes zu starten, fange ich mit dem letzten Satz eines Abschnittes an. Wenn ich ihn gelernt habe, gehe ich zum zweitletzten Satz und rezitiere wieder bis zum Ende. Danach gehe ich an den drittletzten Satz und sage alles bis zum Ende auf und das immer so weiter, bis ich den vollständigen Absatz gelernt habe.

Wenn man diese Methode benutzt, wird jedes Mal ein neuer Satz dazu gelernt, die Passage wird einem mehr und mehr vertraut, da man sich stets dem Ende des Abschnittes nähert. Dies hilft einem, Selbstvertrauen aufzubauen. Ich teile das mit, um andere zu ermutigen, weil ich anfänglich Schwierigkeiten mit dem Auswendiglernen hatte.

Natürlich ist jede Methode zum Auswendiglernen gut. Zusätzlich zum Abschnitt der Lust rezitierte ich „das Hauptbewusstsein muss stark sein“, die beiden Abschnitte über das Überwinden der Anhaftung an das Rauchen und den ersten Abschnitt von „Warum wächst die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht?“ - alles in allem über ein Dutzend Seiten des „Zhuan Falun“. Diese Seiten und das Lunyu kann ich nun auswendig.

Ich habe herausgefunden, dass mir dies sehr viel nützt, weil es Zeiten gibt, an denen ich das Buch nicht griffbereit habe. So bin ich immer in der Lage, das Fa zu rezitieren. Zusätzlich zur Beseitigung der Lust war ich nun in der Lage, Eigensinne auf Behaglichkeit und Vergnügen wie z.B. Neuigkeiten zu lesen, im Web zu surfen, etc. so weit zu reduzieren, dass ich die meiste Zeit für die drei Dinge verwende.

Es ist nun bereits zweieinhalb Jahre her, seitdem ich diese Störung überwinden konnte. Für mich hat das Rezitieren des Fa den Ausschlag gegeben. Wenn ich gewusst hätte, wie effektiv das ist, hätte ich alles andere beiseite gelegt und schon Jahre zuvor daran gearbeitet. Es wäre jede Sekunde wert gewesen. Ich weiß, dass unser Ziel darin besteht, aus unseren Eigensinnen herauszukommen, um vollkommen altruistisch und selbstlos zu werden. Aber man benötigt einen Prozess.

Ich möchte mit einem Abschnitt aus dem Fa enden, mit dem wir alle vertraut sind:

“Das Fa kann allen Eigensinn aufbrechen, das Fa kann alles Böse besiegen, das Fa kann alle Lügen strafen, das Fa kann den rechten Gedanken festigen.” (Li Hongzhi, Störungen beseitigen, 05.07.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Ich danke Ihnen, Meister. Ich danke euch, Mitpraktizierende.

Heshi.