Pensionierte Fabrikarbeiterin für das Verteilen von Shen Yun DVDs 3 Jahre inhaftiert (Provinz Yunnan)

(Minghui.org) Die 65-jährige Fabrikarbeiterin Liu Rongxian wurde am 30. November 2013 aus dem 2. Frauengefängnis der Provinz Yunnan entlassen. Die lang ersehnte Freiheit erlangte sie dennoch nicht wieder: Polizisten der Polizeistation Xiaonan belästigen sie regelmäßig und setzen sie und ihren Ehemann permanent unter Druck.

Liu, die früher in der Textilfabrik in Kunming gearbeitet hatte, war im Oktober 2011 vom mittleren Volksgericht zu drei Jahren Haft verurteilt worden, weil sie DVDs des New Yorker Künstlerensembles Shen Yun verteilt hatte. Die Künstler von Shen Yun sind zumeist Falun Gong-Praktizierende; sie haben sich zum Ziel gesetzt, die 5.000 Jahre alte chinesische traditionelle Kultur wiederauferstehen zu lassen.

Shen Yun DVDs zu verteilen ist gefährlich

Frau Liu und Frau Ge Guizhen (71, pensionierte Arbeiterin der Handtuchfabrik Yunnan) verteilten am 31. März 2011 während eines Marktbesuches im Bezirk Panlong Shen Yun DVDs an Passanten. Zwei Sicherheitsleute beobachteten sie dabei, stoppten sie und zwangen sie dann, den Markt zu verlassen. Draußen angekommen, wurden die Frauen sofort von vier Polzisten eingekesselt.

Unter den Polizisten befand sich auch Wu Bin, ein Polizist der Staatsicherheitsabteilung der Polizeibehörde Wuhua, der sich Jahre lang aktiv an der Verfolgung von Falun Gong beteiligt hatte.

Nachdem die beiden Frauen in eine nahegehende Polizeistation gebracht worden waren, wurden ihre Taschen von Mitarbeitern des Büros 610 Panling durchsucht. Eine Polizistin verhörte sie anschließend und fragte sie, wie lange sie bereits Falun Gong praktizieren würden und warum sie Shen Yun DVDs verteilt hätten.

Polizisten verfrachteten die beiden Frauen am Nachmittag in einen Wagen und fuhren dann zu ihren Wohnungen, um diese zu durchsuchen. Auf dem Weg dorthin machten sie die Falun Gong-Praktizierende Li Huimin ausfindig. Sie durchsuchten ihre Tasche, fanden darin Shen Yun DVDs und verhafteten Li anschließend.

Die Polizisten beschlagnahmten in Lius Wohnung ein Portrait des Falun Gong Gründers Li Hongzhi, Bücher und Materialien von Falun Gong, einen Computer, einen Drucker, Papier, DVD-Rohlinge und Festplatten. Dann brachten sie die drei Frauen in die erste Haftanstalt Panlong und unterzogen sie einer Leibesvisitation.

Zwischen Verhör und Zwangsarbeit

Die drei Frauen wurden in der Haftanstalt intensiv verhört: Polizisten verhörten sie dreimal, die Wärter der Anstalt zweimal und die Mitarbeiter des Büros 610 Panlong verhörten sie ebenfalls zweimal.

Liu wurde gezwungen, zwei Monate lang Teebeutel sowie Verpackungen für Zahnbürsten anzufertigen und Essstäbchen zu verpacken. Die nächsten 90 Tage musste sie dann den Abwasch erledigen und sollte dann für den Rest der Zeit dort als „Aufpasserin“ fungieren.

Zu drei Jahren Haft verurteilt

Frau Liu, Frau He, und Frau Li wurde am 21. Oktober 2011 im Mittleren Volksgerichtshof Kungming der Prozess gemacht. Keine der drei Frauen war anwaltlich vertreten, ihre Familienangehörigen waren nicht über die Verhandlung informiert worden. Selbst den drei Frauen war der Termin der Verhandlung nicht bekannt gewesen. Während der Verhandlung plädierten die Frauen auf nicht schuldig. Vorsitzender Richter war Yang Xiaoping.

Am 17. Februar 2012 wurde dann das Urteil verkündet: Alle drei wurden zu Haftstrafen verurteilt. Liu und He bekamen drei Jahre, Li bekam drei Jahre, die zu einer fünfjährigen Bewährungsstrafe ausgesetzt wurde. Liu und He wurden daraufhin am 12. September 2012 in das zweite Frauengefängnis der Provinz Yunnan gebracht.

Zwangsarbeit im Frauengefängnis

Liu wurde in der 9. Gruppe des Gefängnisses untergebracht, wo sie von der Wärterin Zhu Ling gezwungen wurde, am frühen Morgen vier Stunden lang auf einem kleinen Hocker zu sitzen und vom Nachmittag an bis gegen 22:00 Uhr Zwangsarbeit zu verrichten. Sie musste Perlenstickereien anfertigen. Zhu und die anderen Wärterinnen übten auch oft Druck auf Liu aus, um sie dazu zu bringen, mit Falun Gong aufzuhören.

Liu wurde später in die 7. Gruppe gebracht, wo sie erneut Zwangsarbeit verrichten musste: Von 7:30 bis 20:00 Uhr musste sie Perlenstickereien und Verzierungen für Röcke anfertigen.

Hintergrundinformationen

Als Liu um die 30 Jahre alt war, hatte sie viele gesundheitliche Beschwerden. Sie litt unter Schwindel aufgrund einer Innenohrerkrankung, unter einem Darmgeschwür, einer Erkrankung der Mundschleimhaut, einem Rückgang der Nasenschleimhaut, unter niedrigem Blutdruck, einer chronischen Kolitis und Arthritis. Sie versuchte viele Behandlungsmethoden, um die Beschwerden loszuwerden, aber nichts half.

Am 9. März 1999 stellte ihr ein Freund Falun Gong vor. Liu fing daraufhin an zu praktizieren und nach nur einer Woche war ihre Nasenschleimhaut wieder in Ordnung. Liu fing an, das Buch Zhuan Falun zu lesen und ihre Xinxing [geistige Natur] zu verbessern. Nach und nach verschwanden auch die anderen Beschwerden und Liu konnte wieder ein normales Leben führen.