Falun Dafa-Praktizierende: „Ich verdiene eine bedingungslose Freilassung!“ (Provinz Sichuan) (Fotos)

(Minghui.org) Reicht es, wenn man in China einer Haftstrafe entkommt? Eine Falun Dafa-Praktizierende in der Stadt Xichang, Provinz Sichuan, denkt: Nein, das reicht nicht!

Frau Zhang Yi ging kürzlich bei der Staatsanwaltschaft der Stadt Xichang in Berufung. Sie bezog sich auf das Urteil, das sie bei ihrer Verhandlung im Juni 2009 erhalten hatte: „Schuldig, Strafe erlassen.“ Ihre Haltung zu diesem Urteilsspruch: Es ist nichts falsch daran, Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht zu praktizieren. Ich sollte von allen Anschuldigungen freigesprochen werden.

In ihrem Berufungsantrag vom 12. März fordert sie, dass sie rückwirkend Bonuszahlungen im Wert eines ganzen Jahres ausbezahlt bekommt, die ihr verweigert worden waren. Auf der Grundlage des Landesentschädigungsgesetzes der Volksrepublik China fordert sie zusätzlich Kompensation für ihren finanziellen Verlust und die seelischen Wunden, die ihr und ihrer Familie zugefügt wurden, als sie rechtswidrig festgenommen und 11 Monate lang eingesperrt worden war.

Außerdem fordert sie die Rückgabe ihres Computers, der DVDs und der Bücher, des Mobiltelefons und anderer Hausratsgegenstände, die bei einer Durchsuchung aus ihrer Wohnung mitgenommen worden waren. Sie fordert zudem eine öffentliche Entschuldigung von den Behörden.

Frau Zhangs letzte Verhaftung und Freilassung

Am 13. Juli 2008, kurz vor den Olympischen Spielen, war Frau Zhang von der Polizeibehörde der Stadt Xichang festgenommen worden. Nach 11 Monaten im Untersuchungsgefängnis wurde sie von der Staatsanwaltschaft der Stadt Xichang angeklagt. Am 24. Juni 2009 erging das Urteil: „schuldig, Strafe erlassen“. Frau Zhang kam frei.

In dem Urteil wurden ihre vier [rechtswidrigen] Festnahmen als „Vorstrafen“ bezeichnet, obwohl sie jedes Mal gefoltert worden war und zwar mit schwerwiegenden Prügeln, Aufhängen an den Händen, brutaler Zwangsernährung, Schlafentzug und Injektionen mit unbekannten Drogen.

Es folgt ihr eigener Bericht.

Erste Haft: Oktober 1999

„Im Oktober 1999 ging ich zusammen mit vier anderen Praktizierenden nach Peking, um dort für Falun Dafa zu petitionieren. Wir wurden jedoch festgenommen und 26 Tage in der Staatssicherheitsabteilung Peking eingesperrt.

Zweite Haft: im Kreisuntersuchungsgefängnis Yanbian und im Zwangsarbeitslager Nanmusi gefoltert

Am 6. September 2002 wurden Praktizierende in ganz China verhaftet. Ich wurde in der Stadt Panzhihua, Provinz Sichuan, festgenommen. Die Polizisten nahmen mir meine Bücher von Falun Dafa, Informationsmaterial über Falun Dafa und die Verfolgung, meinen Schmuck und 2000 Yuan Bargeld ab.

Ich wurde heimlich in das Kreisuntersuchungsgefängnis Yanbian in der Stadt Panzhihua gebracht, wo ich verhört und gefoltert wurde. Acht Polizisten verhörten mich abwechselnd in drei Schichten.

Sie banden mir die Hände mit einem Nylon-Seil hinter dem Rücken zusammen und hängten mich an Fenstergitterstäben auf. Nur meine Zehenspitzen berührten den Boden. Mein ganzes Körpergewicht lastete auf meinen Armen, was schrecklich schmerzte. Wenn ich mich auch nur ein wenig bewegte, wurden die Seile straffer. Ich war schweißgebadet.

Folternachstellung: Aufhängen mit den Händen hinter dem Rücken in Handschellen

Zwei Wochen lang folterten sie mich mit Unterbrechungen auf diese Weise. Einmal ließen sie mich 24 Stunden lang so hängen. Mir wurden auch drei Tage und zwei Nächte lang Schlaf und Nahrung entzogen.

Im Dezember 2002 verurteilte mich das Büro 610 der Stadt Panzhihua zu zweieinhalb Jahren Zwangsarbeit. Ich wurde in das Frauenzwangsarbeitslager Nanmusi gebracht. Dort war das Leben so rau wie die Worte der Gruppenführerin Li Qi: „Wenn du leben willst, werde ich es für dich erbärmlich machen. Wenn du sterben willst, werde ich das unmöglich machen, außer du lässt dich ‚umerziehen‘ oder ‚besserst‘ dich.“

Die Einschränkung von Grundbedürfnissen wurde zu einer Foltermethode in dem Lager. Ich durfte nur zweimal am Tag zur Toilette gehen. Jedes Mal musste ich mich selbst als „Gefangene“ bezeichnen, um die Erlaubnis zu bekommen.

Ich durfte mich nicht duschen. Am längsten musste ich einmal fast zwei Wochen ohne Dusche aushalten. Die Wärter wiesen dann die Gefangenen an, sich über mich lustig zu machen, weil ich so schlimm roch. Ich wurde gezwungen, über eine lange Zeit hinweg gerade da zu stehen oder still zu sitzen. Wenn mir endlich erlaubt wurde, mich zu bewegen, konnte ich gar nicht mehr gehen. Einmal zwangen sie mich, eine ganze Woche lang täglich gerade dazustehen. Danach konnte ich nicht mehr Wasser lassen, wenn ich in die Hocke ging.

Die seelischen Qualen waren aber noch schlimmer. Um mich zur Aufgabe meines Glaubens zu bewegen, wandten sie Tricks an, drohten mir und versuchten alles, was ihnen einfiel, um mich ´umzuerziehen`.

Abteilungschef Liu und Li Qi befahlen Gefangenen, mich einen ganzen Tag und eine Nacht lang mit Handschellen an einem Fensterrahmen fest zu ketten. Die darauffolgenden vier Tage durfte ich nicht schlafen. Zwei Gefangene überwachten mich abwechselnd, um zu verhindern, dass ich einschlief.

Folterillustration: Aufhängen an Eisengittern

Als ich aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik trat, führten sie eine brutale Zwangsernährung bei mir durch. Die Wärter befahlen den Gefangenen, dickere Schläuche zu verwenden. Sie drückten mich aufs Bett und machten meine Hände und Füße mit Handschellen fest, packten meinen Kopf und meinen Mund und führten dann einen Schlauch in meinen Magen, der so dick wie ein Finger war. Ich wollte mich übergeben, konnte aber nicht. Es fühlte sich ganz grauenvoll an. Sie füllten Nahrung und unbekannte Drogen in den Schlauch.

Dritte Haft: 37 Tage wegen des Verteilens von DVDs

Als ich am 13. Oktober 2007 in der Nähe der Ningyuan Brücke DVDs zur Aufklärung über die Fakten bezüglich Falun Dafa verteilte, wurde ich von der Polizei festgenommen und 37 Tage lang eingesperrt.

Vierte Haft: Vor den Pekinger Olympischen Sommerspielen festgenommen

Am 13. Juli 2008, direkt vor den Olympischen Spielen, verhafteten mich Polizisten von der Staatssicherheitsabteilung. Die Anklage lautete ´Teilnahme an Aktivitäten, die für Falun Dafa werben`.

Ich kam darüber zu, als die Polizei einige ältere Praktizierende verhaftete. Ich konnte es nicht ertragen, wie sie behandelt wurden. So versuchte ich, mit den Polizisten vernünftig zu argumentieren und drängte sie, die Praktizierenden freizulassen. Am Ende verhafteten sie mich auch.

Ich wurde 11 Monate lang eingesperrt. Das Elend, dass ich ertragen musste, kann nicht in Worte gefasst werden. Im Juni 2009 ließ mich die städtische Staatsanwaltschaft mit dem Urteil ´Straferlass` frei. Ich weigere mich, die Sache als erledigt zu betrachten. Ich verdiene eine bedingungslose Freilassung!“