Familienvater erleidet Schläge, Eisenstuhl-Folter, Schlafentzug im Gefängnis

(Minghui.org) Herr Dong Guangwen (62) ist ein Falun Gong-Praktizierender aus dem Bezirk Qingan der Provinz Heilongjiang. Er wurde verfolgt, weil er an die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht glaubt und sich nach ihnen richtet. In den vergangenen zehn Jahren hat man ihn drei Mal inhaftiert, einmal zu Zwangsarbeitslager verurteilt und einmal im Gefängnis eingesperrt. Herr Dong wurde verschiedenen Folterungen ausgesetzt, dazu gehörten brutale Schläge, Schlafentzug und Fesselung auf dem Rücken.

Auch seine Frau wurde während seiner Haftzeit festgenommen. Ihre beiden Töchter blieben ohne finanzielle Mittel alleine zu Hause zurück und waren aufgrund der Verfolgung traumatisiert.

Am 20. April 2013 wurde Herr Dong aus dem Gefängnis Jiamusi freigelassen.

Die Falun Gong-Praktizierenden, die im Laufe ihrer Haft nicht „umerzogen” worden sind, werden nach ihrer Freilassung aus dem Gefängnis normalerweise vom „Büro 610” verhaftet und sofort in eine Gehirnwäscheeinrichtung gebracht, wo sie weiter verfolgt werden. Herrn Dongs Familie und sein Arbeitgeber schrieben jedoch eine Garantieerklärung und wurden um 20.000 Yuan erpresst, bevor Herr Dong freigelassen wurde. Somit blieb ihm die Gehirnwäscheeinrichtung erspart.

Es folgt der Bericht von Herrn Dong über die Verfolgung, die er und seine Familie in den letzten zehn Jahren erlitten haben.

Herr Dong Guangwen

Untersuchungsgefängnis Peking: mit kaltem Wasser durchnässt, Schläge, Eisenstuhl-Folter, Schlafentzug

Am 21. April 2009 brachen drei Zivilpolizisten von der Polizeibehörde des Bezirks Yanqing in mein Büro ein und verhafteten mich. Sie nahmen mir mein Handy und meinen Hausschlüssel ab, betraten mein Haus und konfiszierten zwei Computer, einen LCD-Fernseher, DVD-Brenner, zwei Drucker, über 300 DVDs und anderen Besitz.

Sie brachten mich an jenem Abend in das Untersuchungsgefängnis von Yanqing. Ein junger Mann goss eimerweise kaltes Wasser über mich, bis mein ganzer Körper zitterte. Später kamen ca. fünf Männer herbei und schlugen meinen Kopf unaufhörlich hin und her. Ich fiel zu Boden und Blut floss von meinem Kopf herab. Man brachte mich ins Krankenhaus, damit die Wunden genäht wurden.

Zwei Männer des Voruntersuchungsbüros in Yanqing kamen in der darauffolgenden Nacht, um mich zu verhören. Sie fesselten mich und banden mich an der Foltervorrichtung „Eisenstuhl” fest. Meine Arme und Beine waren ebenfalls festgebunden. Sie verhörten mich die ganze Nacht lang und erlaubten mir erst bei Tagesanbruch, in meine Zelle zurückzukehren.

In der nächsten Nacht kamen die beiden Männer vom ersten Verhör und noch weitere Männer herbei, um mich wieder zu vernehmen. Sie fesselten mich wieder an den Eisenstuhl und versuchten mich dazu zu bringen, ihnen die Namen von anderen Praktizierenden zu nennen. Doch ich sagte nichts.

Da ich einen Tag und eine Nacht lang nicht geschlafen hatte, schloss ich meine Augen. Sie durchnässten mich mit Wasser und schlugen mich mit einer Flasche, damit ich nicht einschlief. Nachdem sie mich mehrere Tage lang gequält hatten, wurde ich in die 7. Abteilung der Pekinger Polizeibehörde gebracht. Die Wärter dort wiesen meiner Zelle zwei Häftlinge zu, die täglich über mich berichten mussten.

Oft ließen die Wärter mich von einer Gruppe Menschen umringen. Alle paar Tage prüften sie mich bezüglich der Gefängnisregeln. Wenn ich ihnen sagte, dass ich kein Krimineller sei, und mich weigerte, die Regeln aufzusagen, schlugen sie mit Flaschen auf meinen Kopf ein.

Anfang 2010 verurteilte das Gericht von Yanqing mich zu vier Jahren Haft. Ich erhob Einspruch beim zweiten Gericht in Peking, der jedoch abgelehnt wurde.

Am 29. August 2010 wies man mich in das Tianhe Gefängnis in Peking ein.

Gefängnis Jiamusi: Schocken mit Elektrostäben, Mund zukleben, würgen

Am 28. September 2010 wurde ich verhaftet und im Gefängnis Jiamusi inhaftiert. Nach dem Neujahr 2011 wurde eine strenge Leitungsgruppe gebildet, um die Praktizierenden intensiv umzuerziehen. Qin Yueming, Liu Chuanjiang und Yu Yungang wurden kurz darauf zu Tode gefoltert.

Der stellvertretende Abteilungsleiter Chen Chunlin sah mich einmal die Falun Gong-Übungen praktizieren. Er brachte mich in sein Büro, in dem sich keine Kameras befanden, und wies jemanden an, meine Hände auf meinem Rücken zu fesseln. Dann schockte er meinen Hals mit einem Elektrostab.

Er ließ zwei Häftlinge meinen Mund mit Klebeband zukleben. Dann hielt er meinen Kopf in der einen Hand und mit der anderen drückte er mir die Kehle zu. Diese Form von Folter war sehr verdeckt. Von der äußeren Erscheinung her konnte man nichts sehen, doch innen war meine Kehle verletzt. Ich hatte große Schwierigkeiten zu essen, zu trinken und zu schlucken. Mein Hals tat mir mehr als zwei Wochen lang weh.

Vorangegangene Verfolgung

Im Frühjahr 1997 begann ich im Alter von 45 Jahren mit dem Praktizieren von Falun Gong. Ich hatte an Hautentzündung gelitten, weshalb meine Haut unerträglich juckte. Der Zustand quälte mich für lange Zeit. Nachdem ich einen Monat lang Falun Gong praktiziert hatte, verschwanden die Entzündung sowie alle meine anderen Krankheiten.

Nach Beginn der Verfolgung von Falun Gong am 20. Juli 1999 ging ich am 17. Juni 2000 mit vier weiteren Praktizierenden auf den Platz des Himmlischen Friedens. Wir riefen: „Falun Dafa ist gut!” Die Polizei verhaftete uns, schob uns in einen Polizeiwagen und brachte uns auf die Wache. Ich wurde in einem Raum eingeschlossen, der einem großen Metallkäfig ähnelte. Ein Dutzend Praktizierende waren dort bereits inhaftiert.

Nicht lange nachdem ich wieder zu Hause war, brachten mich lokale Polizeibeamte in das Untersuchungsgefängnis von Qingan. Während eines Verhörs trat ein Beamter mit seinen Lederschuhen gegen meine Brust. Ich hatte so große Schmerzen, dass ich nicht wagte, tief zu atmen. Es dauerte einen Monat, bis ich mich davon erholt hatte.

Etwa sechs Monate nach der Inhaftierung traten viele der Praktizierenden in einen Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Drei Tage später leitete Wang Zhilong, Leiter der Polizeibehörde und Leiter des „Büro 610“, eine Gruppe von Männern, um mich zwangszuernähren. Nach sieben Tagen ohne Nahrung und Wasser hatten wir ziemlich viel an Gewicht verloren und waren schwach. Zwei weibliche Praktizierende hatten lebensbedrohliche Symptome.

Als wir nach Hause zurückgekehrt waren, hatte das „Büro 610” das Straßenkomitee, die Polizei und unsere Arbeitgeber angewiesen, uns streng zu überwachen.

Polizeiabteilung von Qingan: grausame Folterung und Schläge

Drei Praktizierende und ich gingen am 7. Januar 2001 in das Dorf Tongle des Bezirks Qingan, um dort Broschüren über Falun Gong zu verteilen. Gegen 21 Uhr an jenem Abend wurden wir verhaftet und auf die Streifenpolizeiabteilung von Qingan gebracht.

Wang Zhilong, Leiter des „Büro 610”, befahl mir, mich über eine Stunde lang mit ausgestreckten Armen vorzubeugen.

Dann griffen mich Wang Zhilong, der Leiter der Kriminalpolizeiabteilung und ein weiterer Beamter an. Einer packte mein Haar und einen meiner Arme, der zweite hielt meinen anderen Arm fest und der dritte Mann schlug mir heftig ins Gesicht. Er schlug mich zwei Dutzend Mal, bis meine Ohren tönten und meine Wangen schmerzten und taub wurden. Der Mann hörte erst auf mich zu schlagen, als ihm die Hand zu sehr weh tat. Sie wollten wissen, woher ich die Broschüren hatte, doch ich erzählte ihnen nichts.

Der Leiter der Streifenpolizeiabteilung brachte ein dünnes Seil herbei. Er zog eine meiner Hände auf meinem Rücken nach oben und die andere Hand über meine Schulter nach unten und band beide Hände fest zusammen. Meine Arme waren gedehnt und schmerzten unerträglich. Dazu kam noch, dass sie eine Bierflasche in die Lücke zwischen Seil und Rücken stopften. Der Schmerz war entsetzlich.

Die Beamte kauften sich Essen und Wein; sie tranken und schauten zu, während ich litt. Ich wurde bis gegen 3 Uhr früh gefoltert und dann ins Untersuchungsgefängnis von Qingan gebracht und eingeschlossen.

Verfolgung im Yuanhua Arbeitslager

Am fünften Tag überstellte man mich dem Yuanhua Arbeitslager und verurteilte mich zu eineinhalb Jahren Zwangsarbeit.

Das Zwangsarbeitslager bediente sich der Folter, um die Praktizierenden zur Aufgabe ihres Glaubens zu bringen. Ich durfte mehrere Tage lang in Folge nicht schlafen und wurde geschlagen. Trotzdem musste ich tagsüber arbeiten und die Arbeitsquote erfüllen. Meine Haft wurde um 20 Tage verlängert, weil ich meinen Glauben nicht aufgab.

Vor meiner Freilassung am 5. August 2002 wurden Vorgesetzte aus meiner Firma und meine Familienangehörigen zum „Büro 610” des Bezirks Qingan gebracht. Man zwang sie, eine Erklärung zu unterschreiben, die besagte, dass ich nicht für Falun Gong appellieren, keine Broschüren verteilen und keinen Kontakt zu anderen Praktizierenden aufnehmen würde. Wenn ich mein Heim verlassen und in andere Regionen reisen wollte, müsste ich zuerst eine Erlaubnis vom „Büro 610“ einholen. Erst dann durfte ich nach Hause gehen.

Die psychischen Qualen, die meine zwei Töchter erlitten haben

Als ich im Yuanhua Zwangsarbeitslager inhaftiert war, besuchte mich meine Frau einmal im Monat. Doch plötzlich kam sie eine Zeit lang nicht mehr. Nach einer Weile besuchte mich meine älteste Tochter. Sie erzählte mir, dass meine Frau von der Polizei des Bezirks Tieli verhaftet worden sei und dass man unser Zuhause durchwühlt habe.

Meine älteste Tochter hatte die Verhaftung ihrer Mutter miterlebt und beinahe einen Nervenzusammenbruch erlitten. Als meine jüngere Tochter an jenem Abend von der Schule nach Hause kam, war das Haus ein Chaos und meine Frau war verschwunden. Die Mädchen umarmten sich gegenseitig und weinten. Die Kinder konnten dieses plötzliche, tragische Erlebnis nicht ertragen und wurden beide krank.

Nachdem man mich im Arbeitslager inhaftiert hatte, war meine Frau die einzige emotionale und finanzielle Stütze für meine Töchter. Nach ihrer Verhaftung war für unsere Kinder die Welt auf den Kopf gestellt.

Später erzählte mir jemand, dass die beiden Mädchen ins Krankenhaus gekommen seien und am Tropf hängen würden. Sie hatten Tränen in den Augen. Meine älteste Tochter hatte eine harte Zeit, weil sie kurz vor den Schulprüfungen stand. Sie musste lernen, sich um ihre Schwester kümmern, ihre Mutter im Untersuchungsgefängnis von Tieli besuchen und mich im Zwangsarbeitslager von Yuanhua. Unsere Nachbarn weinten um sie.