„Ich war 21 Tage eingesperrt und man drohte mir, mir bei lebendigem Leib die Organe zu entnehmen.“

(Minghui.org) Anmerkung der Redaktion: Eine Falun Gong-Praktizierende wurde am 14. März 2014 von Zivilpolizisten verhaftet, weil sie in einem Dorf Informationen über Falun Gong und die Verfolgung aufgehängt hatte. Sie war 21 Tage lang eingesperrt und ein Beamter des Büros 610 der Stadt Laizhou in der Provinz Shandong drohte ihr, ihr bei lebendigem Leib die Organe zu entnehmen. Dies ist Frau Hou Xuelings Bericht über die Misshandlung, die sie erlitt.

Am 14. März 2014 ging ich durch das Dorf Dongfangbei und brachte Aufkleber mit Informationen über die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong an. Der Zivilpolizist Qin Wentao sah mich dabei und folgte mir mit dem Motorrad. Er hielt mich an und rief Verstärkung herbei. Wang Songlin und Wang Guozheng kamen in einem Polizeitransporter und brachten mich auf die Dorfpolizeistation. Sie sagten, sie seien verantwortlich für die Verhaftung von Falun Gong-Praktizierenden.

Später brachte man mich auf die Polizeistation der Großgemeinde Chengtuo und sperrte mich in ein kleines Zimmer. Eine halbe Stunde später kamen Liu Jingbing und Wang Weiguang von der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Laizhou. Eine Beamtin durchsuchte mich und nahm mir mein ganzes Bargeld ab.

Man brachte mich in die Gehirnwäsche-Einrichtung Dianzi, wo Liu Jingbing mich mit Handschellen an einen metallenen Bettrahmen fesselte. Liu und die Beamten Cheng Jiangtao und Zhang Cheng vom Büro 610 Laizhou verhörten mich abwechselnd. Ich sagte Zhang, dass ich meine Tage hätte und Binden brauchte. Er sagte, er würde mir welche holen, doch er kam nicht wieder. Als Cheng Jiangtao ins Zimmer kam, bat ich darum, auf die Toilette gehen zu dürfen, um die Bettlaken nicht schmutzig zu machen. Doch er sagte nur: „Denken Sie nicht daran, irgendwo hin zu gehen, solange Sie nicht gestanden haben!“

Gegen 22:00 Uhr zerrte ich das Bett zum Fenster. Ich öffnete es und rief den Wärtern zu: „Glaubensfreiheit ist mein Recht. Macht die Handschellen auf. Ich muss auf die Toilette.“ Ich hörte sie Mahjongg spielen und sie ignorierten mich. Ich hielt es nicht länger aus und erleichterte mich im Zimmer. Cheng wollte mich erniedrigen, indem er sagte: „Du praktizierst Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht. Warum konntest Du es nicht aushalten?“

Später in der Nacht hörte ich eine Praktizierende vor Schmerzen stöhnen. Es war bitterkalt und gab keine Heizung.

Am nächsten Morgen ging eine Praktizierende, die im Zimmer nebenan eingesperrt war, auf dem Gang vorbei. Ich fragte sie durch das Fenster nach Binden. Als der Wärter mich mit ihr sprechen hörte, schrie er sie an.

Diese Praktizierende wurde zusammen mit einer weiteren Praktizierenden am selben Tag in eine Haftanstalt gebracht und dort 15 Tage lang eingesperrt. Später fand ich heraus, dass es sich um Frau Ji Yunfeng und Frau Jia Shoufang handelte.

Cheng Jiangtao sagte zu mir, meine Mutter sei im Wartezimmer und wolle mich sehen. Doch zuerst müsste ich ihre Fragen beantworten und ein Geständnis abgeben. Als ich 20 Minuten später ins Wartezimmer ging, war meine Mutter schon heimgegangen. Cheng sagte, letzte Nachte wäre eine Praktizierende zur Gehirnwäsche-Einrichtung gekommen und hätte meine Freilassung verlangt, doch ohne Erfolg.

Auf dem Weg zurück ins Büro fragte mich Cheng, ob ich Informationen über den Organraub bei lebenden Praktizierenden in meine Informationsmaterialien geschrieben hätte. Dann drohte er mir: „Du bist so jung, deine Nieren sind sicher ausgezeichnet. Vielleicht entfernen wir beide. Wenn du weiterhin nicht kooperierst bringen wir dich in das Stadtgefängnis Jinan, wo man dir die Organe entnehmen wird.“

Am Nachmittag brachte Liu mich in einen Unterrichtsraum in der Gehirnwäsche-Einrichtung und zwang mich, Propaganda anzuhören, die Falun Gong verleumdete. Nach einer kurzen Zeit schaltete er sie aus und begann, mich zu kritisieren. Er drohte mir drei Tage später erneut: „Egal ob du mit uns kooperierst, wir können dich jederzeit direkt in das Stadtgefängnis Jinan bringen.“

Am fünften Tag meiner Haft kamen Wang Laizhen, der Leiter des Büros 610 Laizhou, sowie Agenten des Büros 610 Yantai in die Gehirnwäsche-Einrichtung Dianzi um mit einigen männlichen Praktizierenden zu sprechen, die dort eingesperrt waren.

In der folgenden Nacht sagte Cheng Jiangtao mir, ich könne am nächsten Tag gehen. Liu sagte mir, ich solle meine persönlichen Besitztümer mitbringen, und wir gingen am Morgen des siebten Tages, dem 20. März 2014, zu einem Polizeifahrzeug. Ich dachte, ich würde freigelassen werden und bestand darauf, zusammen mit einem Praktizierenden zu gehen, der der Letzte war, der noch in der Gehirnwäsche-Einrichtung eingesperrt war. Zhang drängte mich, schnell zu gehen. Als ich jedoch gerade los wollte, sagte man mir, ich würde für weitere 15 Tage eingesperrt werden. Dann brachte man mich in die Haftanstalt.

Einige Tage später sollte ich zum Büro der Haftanstalt gehen und 5.000 Yuan zahlen, ansonsten würde man mich zurück in die Gehirnwäsche-Einrichtung Dianzi bringen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich Magenschmerzen und verbrachte viel Zeit auf der Toilette. Sie wurden ungeduldig und gingen wieder.

Einige Tage später sagten mir die Oberhäupter unserer Großgemeinde und unseres Dorfes erneut, ich sollte zum Büro gehen und wollten 5.000 Yuan. Als ich fragte, wer das Geld wollte und wofür, sagte Yuan Qingrui, ein Beamter des Komitees für Politik und Recht, dass er das Geld haben wolle. Sechs Beamte standen um mich und das Oberhaupt unseres Dorfes herum und sagten: „Wenn du nicht bezahlst, erhältst du keine Sozialhilfe mehr.“ Dann wurde ich gezwungen, eine Garantieerklärung zu schreiben und einen Schuldschein für das Geld zu unterschreiben.

In der Haftanstalt bekamen wir nur ein gedämpftes Brötchen und ein paar Stücke gesalzenen, getrockneten Thunfisch, für die wir 10 Yuan zahlen mussten. Als wir beim Mittagessen nach einer Schale Salat und Reisnudeln fragten, kostete uns das 20 Yuan. Andere Gerichte waren noch teurer.

Am 2. April 2014 kam eine Frau in einem weißen Laborkittel und sagte, sie sei vom Impfzentrum und wollte Blutproben haben, um ein paar Tests durchzuführen. Zu dieser Zeit hatte ich Durchfall und war ausgemergelt. Ich weigerte mich, mir Blut abnehmen zu lassen, doch sie und ein Arzt nahmen es mir gewaltsam ab. Als Folge war mir schwindlig und ich war äußerst schwach, so dass ich den gesamten Tag im Bett bleiben musste.

Einmal rief ein anderer Arzt zwei Praktizierende aus demselben Zimmer und maß ihren Blutdruck.

Als ich wieder nach Hause konnte, war meine 74-jährige Mutter sehr krank. Sie war in das Dorfbüro gebracht und verhört worden. Man drohte, meine Wohnung zu durchsuchen. Meine Mutter war so verängstigt, dass sie ins Krankenhaus musste.

Ein Arzt aus einem anderen Dorf hatte Mitleid mit meiner Mutter und einige gute Menschen kauften uns Früchte und Eier. Andere gaben uns etwas Geld, so dass meine Mutter behandelt werden konnte. Einige Menschen sprachen auch für uns und erklärten anderen die Tatsachen über Falun Gong. Ich möchte diesen Freunden und Nachbarn danken.