Provinz Jilin: Beim Besuch von Mitpraktizierenden im Gefängnis selber inhaftiert worden (Foto)

(Minghui.org) Frau Cheng Lijings Besuch von Mitpraktizierenden in einer Haftanstalt endete in einem Alptraum. Als sie am 05. Juni 2013 die inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden Frau Sun Yanxia und Frau Fu Guihua im Gefängnis Nongan besuchte, nahm man sie fest und folterte und demütigte sie.

Frau Cheng Lijings persönlicher Bericht über Folter und Misshandlung

„Am 05. Juni 2013 ging ich zusammen mit Familienangehörigen von unrechtmäßig inhaftierten Praktizierenden zum Untersuchungsgefängnis Nongan. Wir wollten Frau Sun Yanxia und Frau Fu Guihua besuchen. Insgesamt waren wir neun Personen. Gegen 10 Uhr kamen wir an. Ich wartete draußen im Wagen. Kurz darauf kreuzten rund zwei Dutzend Polizeibeamte auf und umzingelten das Fahrzeug. Die Beamten kamen von der Gucheng Polizeistation und wurden angeführt von Tang Ke, dem Leiter der Nationalen Sicherheitsabteilung des Landkreises Nongan. Ich wurde in ein Polizeifahrzeug gestoßen. Der Polizist Ren Nan setzte den Wagen in Gang und begann, mich zu beschimpfen.

30 Stunden auf der Gucheng Polizeistation: Ich durfte nicht essen, nicht trinken und nicht zur Toilette

Auf der Gucheng Polizeistation wurde ich bis um 15:00 Uhr des nächsten Tages festgehalten, insgesamt 30 Stunden lang. Während dieser Zeit bekam ich weder etwas zu essen noch zu trinken. Ich durfte keine Toilette aufsuchen und auch nicht schlafen.

Tang Ke befahl den Polizisten, mir meine Hände hinter dem Rücken zu fesseln. Ungefähr acht Beamte stießen mich zu Boden und verdrehten mir die Arme. Vor Schmerz brach mir der kalte Schweiß aus und ich verlor das Bewusstsein. Mein rechtes Handgelenk und mein Arm schmerzen immer noch.

Während ich verhört wurde, stachen mir Polizeibeamte in Finger und Ohren, um Blutproben zu entnehmen. Sie zogen auch meine Handschellen hoch, sodass meine Arme hinter meinem Rücken bis auf Kopfhöhe kamen. Zweimal wurde ich auf diese Weise gefoltert.

Anschließend wurde ich in den Essraum gebracht, wo mir Beamte abwechselnd ins Gesicht schlugen. Dann übergoss man mich mit kaltem Wasser und zwang mich, neben einem offenen Fenster zu sitzen. Zusätzlich schalteten sie einen Ventilator an, der kalte Luft gegen mich blies, bis ich unkontrolliert zitterte.

Ein Beamter, Mitte zwanzig, stieg auf meine Beine. Vor Schmerz wurde ich fast ohnmächtig. Dann schlug er zusammen mit Wang Meng auf mich ein. Später lösten andere Beamte die beiden ab, die dann weiter auf mich einschlugen.

In dieser Nacht wurde ich mit vier weiteren Praktizierenden in eine Zelle gesperrt. Sie waren zur gleichen Zeit festgenommen worden wie ich. Die ganze Nacht über ließ man mich mit der rechten Hand an einer Bank gefesselt.

Mit Nadeln gestochen und mit Schuhen ins Gesicht geschlagen

Am Morgen des 6. Juni wurde ich weiter gefoltert. Ein Beamter stach mich etwa sieben Mal mit einer Nadel. Auch wenn es keine offensichtlichen Verletzungen gab, so war es doch äußerst schmerzhaft.

Dann wurde ich in den Essraum gebracht und mit kaltem Wasser übergossen. Danach blies ein Elektrolüfter kalte Luft gegen mich. Als ich meine Periode bekam, durfte ich keine Hygienebinden benutzen. Später musste ein älterer Mann, der für die Reinigungsarbeiten zuständig war, das Menstruationsblut vom Boden aufwischen.

Zuerst zwangen mich die Beamten, auf dem Boden zu sitzen. Später musste ich in der Hocke sitzen. Danach musste ich mich sogar auf den Boden legen. Und immer wieder schlugen zwei Beamte auf mich ein, ohne aufzuhören. Sie zogen sogar ihre Schuhe aus und schlugen mir mit den Schuhen ins Gesicht. Außerdem zogen sie mir meine Jacke aus und zerrissen mein T-Sirt, sodass mein Haut darunter sichtbar wurde.

Zerrissene Kleidung durch die Schläge im Wugongli Untersuchungsgefängnis

Im Untersuchungsgefängnis Wuchengli gehen die Folterungen weiter

Bevor ich in das Untersuchungsgefängnis Wuchengli verlegt wurde, machte man Fotos von mir. Sie machten Aufnahmen von vorne und von meiner linken und rechten Gesichtsseite. Als Tang Ke und Beamte vom Büro 610 in Changchun mich verhörten, weigerte ich mich, ihre Fragen zu beantworten.

An gleichen Tag brachte man mich am Nachmittag nach 15:00 Uhr in das Untersuchungsgefängnis Wuchengli. Zu diesem Zeitpunkt kannten die Beamten meinen Namen noch nicht. Li Mingxuan, Zhou Dahai und andere Beamte der Nationalen Sicherheitsabteilung kamen später drei Mal in das Gefängnis, um mir zu drohen. `Ich habe dich schon früher festnehmen wollen, jedoch versäumt, es zu tun´, sagte Lu Mingxuan bei einem Verhör, nachdem er meinen Namen herausgefunden hatte. Danach folterten He und Zhou Dahai mich. Erst nach 15 Tagen Haft kam ich wieder frei.

Nun bin ich wieder zu Hause. Meine Arme schmerzen immer noch. Wenn ich einige Zeit lang Hausarbeiten erledige, muss ich meine Arbeit unterbrechen. Es kostet mich große Mühe, auch nur einen halben Eimer Wasser hochzuheben. Selbst jetzt schmerzen mein rechtes Handgelenk und der Arm von Zeit zu Zeit. Ich kann kein normales Leben mehr führen.

Dies alles hat mich und meine Familie traumatisiert.“

Hintergrund zu den inhaftierten Mitpraktizierenden

Der Besuch der beiden Praktizierenden Frau Yanxia und Frau Fu Guihua - das war der Anlass gewesen, weshalb Frau Cheng Lijing zur Haftanstalt Nongan gekommen war. Die beiden waren vor knapp einem Jahr, am 3. Juni 2013, verhaftet worden. Aktuell befinden sie sich im Untersuchungsgefängnis Nr. 3 in Changchun. Beide sind infolge der Folter im Gefängnis krank.


An der Verfolgung von Frau Cheng beteiligte Polizeibeamte:

Tang Ke (唐克), Leiter der Nationalen Sicherheitsabteilung im Kreis Nongan: +86-431-83246865 (Büro), +86-15943107777, +86-431-83237977 (Privat)