Erfahrungen auf meinem etwas holprigen Kultivierungsweg - Teil I

(Minghui.org) Seit 1997 praktiziere ich Falun Dafa. Obwohl ich das Fa schon früh erhalten habe, habe ich es nicht immer gut gemacht. Ich sehe auch einen großen Abstand zu den Praktizierenden, die fleißig vorankommen. Meine Mitpraktizierenden haben mich nun ermutigt, meine bisherigen Kultivierungserfahrungen aufzuschreiben. Ich wünsche mir, dass es mir gelingt, besser meine Mängel herauszufinden und mit dem gesamten Prozess aufzuholen.

In den Sommerferien nach Abschluss der 4. Klasse erhielt ich das Fa. Meine Oma hatte damals als erste in unserer Familie mit der Kultivierung begonnen und wir wurden alle Zeuge, wie sie auf wundersame Weise von ihren Krankheiten befreit wurde. Ich fand das gut, aber das war nicht der Grund, weshalb mich dieser Weg interessierte, sondern weil mir meine Oma erklärt hatte: „Das ist das höchste Gesetz im Kosmos. Auch wenn man es nicht schafft, sich zur Vollendung zu kultivieren, wird man im Himmel 5000 Jahre lang Glück genießen.“ Das war für mich faszinierend und ich wollte es lernen. Woher diese innere Sehnsucht kam, wusste ich damals noch nicht.

Meine Oma fragte mich ernsthaft: „Wenn man es lernen möchte, soll man es jeden Tag praktizieren. Kannst du das?“ Ich war mir nicht sicher. Nach einiger Zeit kam meine Oma wieder und erzählte mir begeistert von ihren Erkenntnissen und ihrer inneren Freude, die sie durch das stetige Fa-Lernen gewonnen hatte. Das hörte sich wunderbar an und ich sagte: „Oma, ich will es auch lernen. Ich werde mir Mühe geben, jeden Tag zu praktizieren.“ Danach brachte sie meinem Bruder und mir die Übungen bei. Gleich beim ersten Mal kümmerte sich der Meister um mich. Draußen war es sehr heiß und ich musste schwitzen, aber meine Hände und Füße waren kühl.

Als ich meine Empfindungen meiner Oma erzählte, meinte sie, dass das eine gute Sache wäre. Der Meister half mir, meinen Körper zu reinigen. Von da an praktizierte ich jeden Tag die Übungen. Später fing meine Mutter auch mit dem Praktizieren von Falun Gong an. Nach einiger Zeit lernten auch einige Kinder unserer Verwandten die Übungen und da wir nur zwei „Zhuan Falun“ hatten, lasen wir entweder zu zweit oder zu dritt in einem Buch. In der Fa-Lerngruppe hatten wir Kinder nur ein Buch zur Verfügung, die anderen Kinder hörten dann einfach zu.

Damals hatte ich vielen Kinder von Falun Dafa erzählt und sie motiviert, zum Fa-Lernen zu kommen. Aber da ihre Eltern es nicht lernten, hatten sie kein Buch und ich hatte auch kein Geld, um Bücher für sie zu kaufen.

Die Kinder lernten schnell und verhielten sich nach „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“. Früher hatten sie die Erwachsenen nicht beachtet und später grüßten sie sie freundlich. Wenn ein Kind zu schimpfen anfing, erinnerte ein anderes Kind an „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“. Das Kind hörte sofort mit dem Schimpfen auf.

Ich weiß noch, dass die Eltern seinerzeit sagten: „ Seit mein Kind Falun Gong lernt, ist es anständiger geworden.“ Damals war die Zeit der Fa-Verbreitung. Sobald meine Mutter Zeit hatte, verbreiteten wir zusammen mit meinem jüngeren Bruder und anderen Mitpraktizierenden das Fa. Das war eine sehr glückliche Zeit für mich.

Nachdem wir das Fa erhalten hatten, empfanden wir es so, als hätten wir einen Schatz gefunden. Wir fühlten uns sehr gut! Die Leute, die Krankheiten hatten, wurden gesund und konnten auf die Einnahme von Medikamenten verzichten. Toll, außerdem wurden wir vom Meister beschützt! Die Wunder, über die früher im Fernsehen berichtet wurde, hatten wir nun selbst erlebt.

Als Kind war ich ziemlich lebhaft und konnte das Fa nicht gewissenhaft lernen. Mein Herz war immer unruhig und ich zappelte hin und her. Manchmal trank ich Wasser, manchmal setzte ich mich in den doppelten Lotussitz. Aus heutiger Sicht betrachtet, verschwendete ich zu viel Zeit.

Am 20. Juli 1999, als die bösartige Verfolgung begann, hatte ich gerade die Grundschule abgeschlossen. Da ich das Fa nicht tiefgehend gelernt hatte, kamen mir Zweifel. Ich überlegte, ob das Dafa gut ist oder nicht und ob das, was der Meister sagt, richtig oder falsch ist. Die Berichte im Fernsehen verwirrten mich. Doch dann dachte ich an die Zeit zurück, in der ich das Fa erhalten hatte und an die Erklärungen des Meisters im Buch. Ich erinnerte mich auch an meine eigenen Erfahrungen. Zum Schluss war ich mir sicher, dass alles was im Fernsehen und in den Zeitungen über Falun Gong berichtet wurde, Betrug war.

Nachdem das Fernsehen fortwährend Lügen und Verleumdungen über Dafa brachte, ließen viele Eltern ihre Kinder nicht mehr praktizieren. Manche Eltern lachten über mich und fragten mich direkt, ob ich noch weiter praktizieren würde. Ich erwiderte: „Ja, weil das was im Fernsehen und in den Zeitungen gebracht wird, alles Betrug ist.“ Darauf sagten sie nichts mehr.

In den ersten Monaten der Verfolgung wollte meine Mutter mit einigen Mitpraktizierenden zusammen nach Peking fahren, um das Dafa zu bestätigen. Aber da mein Bruder und ich noch zu klein waren und mein Vater sich um unseren Laden kümmern musste, blieb sie zu Hause.

Meine Mutter leitete uns dann an, die Tatsachen niederzuschreiben für die von den Lügen betrogenen Menschen. Ich schrieb oben auf das Briefpapier, „Falun Dafa ist gut; Falun Dafa ist ein orthodoxes Fa, Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht - ein guter Mensch sein.“ Danach erklärte ich, was Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht bedeuteten. Darunter schrieb ich die Fa-Erklärungen des Meisters Li Hongzhi: „Mensch sein“ (13.07.1986, in: Hong Ying I); „Kultivieren innen, friedvoll außen“ (05.01.1996), „Das Fa berichtigt (12.11.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I). Ich steckte das Schreiben in Briefumschläge und klebte sie zu. Am Abend verteilte ich sie.

Außerdem schrieb ich die wahren Umstände mit einem Pinsel auf große Poster, die ich abends im Ort an belebten Plätzen - hauptsächlich am Markt - aufklebte, wo viele Menschen vorbei kamen. Alle konnten sie sehen. Manchmal blieben die Poster, besonders die mit den Fa-Erklärungen des Meisters, für längere Zeit hängen, bis sie von den Polizisten entfernt wurden. Die Bürger lasen sie und rissen sie nicht herunter. Manchmal, wenn die Leute die Fa-Erklärungen des Meisters gelesen hatten, murmelten sie vor sich hin, dass Falun Gong doch gut sei. Wenn meine Mutter sah, dass die Menschen positiv auf unsere Plakate reagierten, freute sie sich. Heute denke ich, dass der Meister uns ermutigen wollte. Als die Sommerferien begannen, schrieben wir mit dem Pinsel die Fa-Erklärungen ab und erklärten die wahren Umstände. Wir spürten, dass der Meister uns zu jeder Zeit unterstützte.

Mit Hilfe des Meisters verliefen die Dinge reibungslos und mit der Zeit achteten wir nicht mehr darauf, das Fa fleißig zu lernen und unser Herz zu kultivieren. Wir hatten einen starken Eigensinn, Dinge zu tun. Später tauchten weitere schlechte Gesinnungen auf und wir wurden den anderen Praktizierenden gegenüber überheblich. Damals war die Umgebung noch nicht so gut. Wir dachten, sie wären viel zu ängstlich und würden sich schlecht verhalten, weil sie nicht den Mut hatten, herauszutreten. Auch im normalen Alltag achteten wir weder darauf, das Herz zu kultivieren, noch auf unsere Sicherheit. Weil wir das Fa zu wenig lernten und den Hinweisen des Meisters keine Beachtung schenkten, machten wir so weiter. Schließlich wurde diese Lücke vom Bösen ausgenutzt.

Eines Tages, als wir Poster mit den wahren Begebenheiten über Dafa aufklebten, wurden wir - zwei Erwachsene und drei Kinder - von der Polizei belästigt. Meine Mutter wurde festgenommen und die anderen Mitpraktizierenden durften nach Hause gehen. Am nächsten Tag durchsuchten die Polizisten unsere Wohnung. Sie nahmen meinen Bruder und mich mit zum Verhör auf die Polizeiwache. Einen Tag später wurde eine andere Mitpraktizierende festgenommen. Mein Bruder und ich, sowie die Tochter der Mitpraktizierenden wurden über zwei Tage (Samstag und Sonntag) einer Gehirnwäsche unterzogen. Das war eine äußerst schmerzhafte Lektion! Da ich nicht mit dem Bösen kooperieren wollte, war es sehr leidvoll für mich. Anschließend bedrohten sie meinen Vater und er brachte mich unter Zwang wieder zur Gehirnwäsche-Einrichtung zurück.

Da ich die „Drei Erklärungen“ nicht schreiben wollte, verboten sie mir, in die Schule zu gehen. Sie verlangten von mir, dass ich mit niemandem darüber sprechen dürfte. Später war mein Wille nicht stark genug und ich gab nach. Ich wollte nach Hause und schrieb einen Erfahrungsbericht gegen meine Überzeugung und mein Gewissen.

Ich schrieb allerdings nicht, dass Dafa nicht gut ist, aber ich erklärte, dass ich mich von Dafa trennen würde. Am Ende fügte ich einen Passus hinzu, dass ich den Bericht gegen meinen Willen geschrieben hätte. Aber das entsprach nicht den Anforderungen des Dafa. Ich litt sehr darunter und hasste mich für meine Schwäche.

Später zu Hause schämte ich mich und konnte weder das Bild des Meisters anschauen, noch die Mitpraktizierenden sehen. Ich wollte mein schlechtes Verhalten für ungültig erklären und suchte überall nach Mitpraktizierenden, die mir helfen konnten, im Internet eine ernsthafte Erklärung zu veröffentlichen. Danach lernte ich das Fa gewissenhafter und erkannte, dass ich mich sehr schlecht verhalten hatte.

Ich wollte die Sache wieder gutmachen, wusste aber nicht wie. Mir fiel ein, dass sie nicht wollten, dass die Leute etwas über die Hintergründe der Verfolgung erfuhren und nahm mir vor, einfach im Unterricht darüber zu sprechen und so das Fa zu bestätigen. Der Meister arrangierte tatsächlich eine Gelegenheit für mich. Im Unterrichtsfach „Politische Bildung“ behauptete der Lehrer, dass das Dafa nicht gut wäre. Ich hob meine Hand und erklärte ihm, dass das Dafa gut ist und dass alles was im Fernsehen darüber berichtet wird, Lügen und Betrug sind. Ich diskutierte mit dem Lehrer eine viertel Stunde lang und nur ein Schüler widersprach mir. Alle anderen hörten mir gewissenhaft zu. Nach dem Unterricht ließ mich der Lehrer nicht gehen und versuchte mich umzustimmen. Eine gute Freundin verständigte dann meine Mutter und fragte sie um Rat.

Die meisten Mitschüler waren überrascht, dass eine sonst so zurückhaltende Schülerin den Mut hatte, über ein Thema zu sprechen, über das sich sonst niemand zu reden traute.

(wird fortgesetzt)