Erfahrung vom Nach-innen-Schauen

(Minghui.org) Vor Kurzem sah ich die Lücken von anderen und wies sie immer barmherzig darauf hin. Ich dachte, dass meine Worte dem Fa entsprechen würden. Jedoch sagten die anderen zu mir, dass ich mich nicht wahrhaft kultivieren würde, obwohl ich gut geredet hätte. Ich nahm es dennoch nicht ernsthaft an.

In letzter Zeit spürte ich, dass mein Kultivierungszustand nicht gut war. Ich machte zwar die drei Dinge, fand jedoch irgendetwas nicht passend. In diesem Moment hörte ich die folgende Begebenheit: Eine Praktizierende sagte ihrer Schwester, auch eine Praktizierende, dass ihr ganz klar sei, wie gut jeder Praktizierende in ihrer Umgebung sich kultiviert hätte. Das heißt, dass sie nicht nach schaute, wenn sie die Lücken von anderen gesehen hatte. Stattdessen erklärte sie ihrer Schwester die Lücken von anderen, weil sie sich selbst sehr gut fand. Dadurch schritt sie nicht fleißig voran und ihr Ehemann, auch ein Praktizierender, kam vor Kurzem ums Leben. Da ihre Schwester sie verehrte, kam sie ebenfalls nicht fleißig voran.

Ich dachte, dass es kein Zufall sei, dass ich so etwas hörte. Der Meister sagte:

„Egal, was einem begegnet, man denkt zuerst über sich selbst nach, das heißt eben 'nach innen schauen'.“ (Li Hongzhi, in: Fa-Erklärung in Sydney 1996, 03. März 1996)

Spiegelte ihr Kultivierungszustand nicht genau mein Verhalten in der letzten Zeit wieder? Ich hielt mich selbst für großartig und schaute nach außen, anstatt nach innen, wenn ich die Probleme sah. Als ich über mein Verhalten nachdachte, bemerkte ich, dass ich in letzter Zeit die anderen auf ihre Lücken hinwies, das war genau das Problem. Die Mitpraktizierenden sind wirklich ein Spiegel für mich! Die Lücken, die ich bei meinen Mitpraktizierenden entdeckte, waren oft genau die Eigensinne, die ich selbst nicht erkannte. Da sich diese Eigensinne vergrößerten, war mein Kultivierungszustand schlechter geworden. Es ist sehr wichtig, nach innen zu schauen, wenn man die Lücken von anderen sieht. Es ist ebenfalls sehr wichtig, am gemeinsamen Fa-Lernen teilzunehmen. Ohne diese Kultivierungsumgebung kann man die Eigensinne, die man selbst nicht bemerkt, nur schwer entdecken.

Schaut man nach außen, fühlt man sich selbst gut; schaut man nach innen, befindet sich das Problem genau bei einem selbst. Ein Praktizierender kann erst gut mit anderen zusammenarbeiten und eine Gesamtheit bilden, wenn er nach innen schaut und sich wahrhaft kultiviert.

Das Ziel dieses Erfahrungsberichtes ist, die Mitpraktizierenden, die dasselbe Problem haben wie ich, darauf aufmerksam zu machen. Wir müssen schnell nach innen schauen und gut zusammenarbeiten, um mehr Lebewesen zu erretten.