Shanghai/Hamburg: Polizei verschleppt 67-jährige Mutter einer in Hamburg lebenden Falun Gong-Praktizierenden – Tochter appelliert an die Hamburger Stadtregierung (Foto)

(Minghui.org) Seit Wochen bangt die in Hamburg lebende Xiaojun Ye um das Leben ihrer Mutter, die am 9. Dezember 2014 von der Polizei in Shanghai verschleppt wurde. Nach aktuellen Informationen befindet sich die 67-jährige Falun Gong-Praktizierende in einem Untersuchungsgefängnis im Shanghaier Bezirk Putuo. Anrufe der Tochter im Gefängnis führten zu keinem Ergebnis, sie erhielt keine Auskunft über den Zustand ihrer Mutter.

Xiaojun Ye wandte sich mit einem Appell an die Stadt Hamburg als Partnerstadt von Shanghai. Sie bat die Abgeordneten, auf die Regierung in Shanghai einzuwirken, dass ihre Mutter so schnell wie möglich freigelassen wird.

Frau Ye Julan

Frau Ye Julan

Willkürliche Anschuldigung der Staatsanwaltschaft

Am 9. Dezember 2014 brachen fünf bis sechs Polizisten des Shanghaier Bezirks Putuo in Frau Ye Julans Wohnung ein. Sie beschlagnahmten Privateigentum wie Drucker und Informationsmaterial über die wahren Hintergründe der Verfolgung von Falun Gong usw. und brachten Frau Ye zunächst ins Büro 610 des Bezirks Putuo. Danach sperrten sie sie gesetzwidrig im Untersuchungsgefängnis Pu Tuo ein.

Genau einen Monat später, am 9. Januar 2015, bekam Frau Yes Ehemann einen schriftlichen Haftbefehl der Staatsanwaltschaft des Bezirks Putuo zugestellt. Darin wird ihr vorgeworfen, dass sie nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches „eine Kultorganisation verwendet habe, um den Gesetzesvollzug zu unterminieren“. Dies ist eine übliche Anschuldigung, die die KPCh-kontrollierten Gerichte willkürlich nutzen, um Falun Gong-Praktizierende zu verurteilen.

Große Gefahr, dass Frau Ye dem Organraub zum Opfer fällt

Die Sorge ist berechtigt, dass Frau Ye lange Zeit in unrechtmäßiger Gefängnishaft verbleiben wird und dass sogar Gefahr für ihr Leben besteht. Denn es gibt zahlreiche Indizien und Aussagen verschiedener Zeugen und chinesischer Ärzte, wonach Tausende Falun Gong-Praktizierende ihrer Organe wegen getötet werden, um diese gewinnbringend für Transplantationszwecke zu verkaufen (zu den Hintergründen siehe auch http://www.cipfg.org/ - Committee to Investigate the Persecution of Falun Gong).

Der Appell der Tochter an die Hamburger Stadtregierung

In ihrem Appell an die Hamburger Stadtregierung beschrieb Xiaojun Ye, dass ihre 67-jährige Mutter früher als Ingenieurin beim Radiosender Hunan tätig gewesen sei. In jungen Jahren sei sie an einer lebensbedrohlichen Herzkrankheit erkrankt. Zudem habe sie sich bei einem Unfall in 1988 einen folgenschweren Splitterbruch im linken Bein zugezogen, der sie stark in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt habe. Weder die traditionelle chinesische Medizin noch die westliche Medizin habe ihr helfen können. Deshalb habe sie bereits mit Anfang 40 in Rente gehen müssen.

Erst als sie 1998 begonnen habe, Falun Gong zu praktizieren, seien alle ihre Krankheiten verschwunden, ihre Lebensenergie sei zurückgekehrt und sie habe keine Medikamente mehr einnehmen müssen.

Im Juli 1999 begann die Kommunistische Partei Chinas, Falun Gong zu verfolgen. Die Praktizierenden werden seitdem festgenommen, verurteilt, eingesperrt und gefoltert. Alle staatlich kontrollierten Medien werden eingesetzt, um Lügenpropaganda über Falun Gong zu verbreiten. Um die Lügen aufzudecken, informierte Frau Ye ihre Mitmenschen beherzt über ihre positiven Erfahrungen mit Falun Gong.

In ihrem Appell schrieb die Tochter, dass sich ihre Mutter nicht beirren ließ, sondern weiterhin standhaft Falun Gong praktizierte. Deshalb wurde sie zur Zielscheibe der chinesischen Polizei. Die Polizisten suchten sie häufig in ihrer Wohnung auf; ein Angestellter des Büros 610 bezog sogar eine Wohnung direkt unter ihr, um sie ständig zu überwachen. Schließlich wurde sie 2002 in ein Untersuchungsgefängnis gesperrt, da sie in einem Wohngebiet Informationen über die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong verteilt hatte. Nach 15 Tagen kam sie wieder frei. 

2010 besuchte ihre Mutter die Expo in Shanghai. Da sie dabei ein Abzeichen von Falun Gong trug, wurde sie von der Polizei kurzfristig eingesperrt und verhört. Erst als Angehörige auf die Polizei einwirkten, kam sie frei.

„Ich wohne in Hamburg und mache mir große Sorgen um meine Mutter. Deshalb appelliere ich an die Abgeordneten der Stadt Hamburg, als Partnerstadt auf die Regierung von Shanghai einzuwirken, damit meine Mutter so schnell wie möglich freigelassen wird“, so der dringende Appell ihrer Tochter.

An der Verfolgung beteiligte Behörden:

Untersuchungsgefängnis des Kreises Putuo der Stadt Shanghai (Nujiang Straße 131-100, Telefon: 0086-21-22048450 und 0086-21-62548532)

Büro 610 der Behörde für Öffentliche Sicherheit des Kreises Putuo (Daduhe Straße 1895, Telefon: 0086-21-52809966)

Untersuchungsgefängnis Putuo (Liuyuan Straße 550-55, Telefon: 0086-21-62246192)

Justizbehörde Putuo (Beishi Straße 609, Telefon: 0086-21-52564588)