Bei der Projektkoordination Nachsicht und Barmherzigkeit kultivieren

Vorgetragen auf der australischen Falun Dafa Erfahrungsaustausch-Konferenz 2015

(Minghui.org)Grüße an den verehrten Meister!
Grüße an die Mitpraktizierenden!

Durch die Konferenz zum Erfahrungsaustausch in New York 2012 entdeckte ich viele meiner Unzulänglichkeiten. Doch was am wichtigsten war, ich erkannte, dass ich in meiner Kultivierung noch fleißiger sein musste.

Zurück in Australien bat mich der Falun Dafa Verein, das Zentrum zum Austritt aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zu koordinieren. Das war ein schwieriger Auftrag, weil ein Koordinator nicht nur Termine festlegt, sondern auch die unterschiedlichsten Meinungen von Mitpraktizierenden ausgleichen und Konflikte lösen muss. Ich fand mich zu introvertiert, nicht so gut im Umgang mit Menschen und nicht wirklich passend für die Rolle eines Koordinators. Und so lehnte ich es ab, bekam aber zu hören, dass ich die Koordination unseres örtlichen Ticketverkaufsteams für Shen Yun Performing Arts gut gemacht hätte.

Ich hatte 2009 das Ticketverkaufsteam koordiniert. Die Praktizierenden arbeiteten gut zusammen und wenn es Probleme gab, waren diese nur technischer Natur. Die Koordination des Zentrums für den Parteiaustritt aber erforderte den Umgang mit vielen Praktizierenden und die Organisation von wesentlich mehr Aktivitäten. Meiner Meinung sollte diese Tätigkeit ein fähigerer Praktizierender koordinieren.

Dieser Gedanke war jedoch nicht richtig, weil es bestimmt kein Zufall war, dass ich gebeten wurde, diese Rolle zu übernehmen. Dann erinnerte ich mich daran, dass ich fleißiger sein und mich mehr bemühen sollte, dem Meister zu helfen. Ich schämte mich, weil ich versucht hatte, meiner Verantwortung auszuweichen und erklärte mich schließlich einverstanden, die Koordination zu übernehmen.

Aktionen zur Erklärung der wahren Umstände

Die Praktizierenden in Sydney kamen überein, ihre Aktionen zur Erklärung der wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung in den neun chinesischen Vorstadtbezirken zu steigern. Sie bezeichneten es als „Große Mauer der Wahrheit“. Jedes Wochenende wechselten wir mit unseren Aktionen in einen anderen Vorstadtbezirk, fokussierten uns auf die Erklärung der wahren Umstände, auf den Austritt aus der KPCh und eine Unterschriftenaktion zur Beendigung des Organraubs in China. Wenn es die Bedingungen erlaubten, luden wir auch die Tianguo Marching Band ein, damit sie uns mit ihren Darbietungen unterstützten.

Eines Morgens regnete es und so sagte ich die Aktion ab. Nachdem ich eine entsprechende Mitteilung versendet hatte, hörte es auf zu regnen und die Sonne schien wieder. Damals erkannte ich nicht, dass mein Herz und mein Geist nicht solide waren.

Als es wieder regnete, besprach ich die Angelegenheit mit den anderen Koordinatoren und wir beschlossen, von nun an bei jedem Wetter, ob Wind oder Regen, die Aktionen wie geplant durchzuführen. Seitdem war das Wetter während unserer Wochenendaktionen gut.

Ungeduld in Nachsicht verwandeln

Es war nicht einfach, drei Jahre lang die Aktionen am Wochenende in den Vorstädten rund um Sydney zu organisieren.

Jede Aktion musste von der örtlichen Kommune genehmigt werden, was manchmal zu Verzögerungen führte. Manchmal war auch unsere Aktion von der Verzögerung betroffen. Ich bin eine ungeduldige Person und möchte, dass Dinge sofort gemacht werden, in dem Augenblick, in dem ich daran denke. Solche Verzögerungen waren Prüfungen für meine Grenzen. Nach einiger Zeit konnte ich jedoch besser damit umgehen, gleichzeitig verstärkte sich mein Vertrauen in meine Koordinationsfähigkeiten.

Wir benötigten auch Transparente und andere Materialien. Viele Praktizierende kamen und halfen dabei, was die Koordination der Veranstaltungen sehr viel leichter machte. Manchmal fehlten jedoch einige Praktizierende. Anfangs war ich darüber enttäuscht, doch dann verstand ich, dass ich das was ich tun musste, dennoch gut machen musste.

Der Meister sagte:

„…ihr sollt als Dafa-Jünger das schaffen, was ihr zu tun habt. Wenn das, worauf  die Dafa-Jünger hingearbeitet haben, in naher Zukunft Wirklichkeit wird, werdet ihr es bereuen, wenn ihr es nicht gut gemacht habt. Das ist wirklich so. Wenn du vieles, was du früher machen wolltest, nicht gemacht hättest, wenn du Menschen, die du erretten wolltest, nicht errettet hättest, wäre das eine ernsthafte Angelegenheit.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2015, 14.05.2015)

Es gab nur einige Mitpraktizierende, die an allen Veranstaltungen teilnahmen. Die barmherzigen Handlungen dieser Praktizierenden berührten mich wirklich, ermutigten mich und schenkten mir Vertrauen.

Die beständige Erklärung der wahren Umstände veränderte die Umgebung

In den Gebieten, in denen wir die Aktionen abhielten, gab es große Veränderungen bei den Menschen in der Umgebung. In der Anfangszeit war es so, dass sich einige Leute sehr schlecht verhielten. Als wir einmal Transparente zeigten, beschimpfte uns ein chinesischer Restaurantbesitzer und verlangte von uns, woanders hinzugehen. Ich dachte, dass er sich über die Fakten von Dafa noch nicht im Klaren war.

Jetzt treffen wir selten solche Menschen. Viele Chinesen sind bereit, aus der KPCh und ihren Unterorganisationen auszutreten. Wir sammelten auch viele Unterschriften zur Beendigung der gewaltsamen Organentnahmen. Manche Leute wollten die Fakten über Dafa kennen lernen, manche dankten uns für die Erklärung der Fakten über die Verfolgung und andere ermutigten uns.

Als die chinesischen Führer der KPCh Sydney besuchten, gab es sogenannte „rote Gruppen“ die Szenen aus der Kulturrevolution aufführten. Einige von ihnen attackierten sogar die Praktizierenden. Die meisten Chinesen dieser Gruppen waren Beobachter und viele kannten die wahren Umstände noch nicht. Deshalb war das, was wir getan hatten, bei weitem nicht genug.

Der Meister sagte zu uns:

„…Die Wahrheit zu erklären, die Menschen zu erretten, das ist eben das, was du tun sollst. Etwas anderes brauchst du nicht zu tun. Auf dieser Welt brauchst du nichts anderes zu tun.“ (ebenda)

Eigensinne loslassen - das Herz wird leichter

Ich habe das Fa im Oktober 1996 in Sydney erhalten. Weil ich Dafa kultiviere, kultiviere ich mich neben meiner täglichen Arbeit unterstütze Aktionen, die Dafa und die Verfolgung in der Gesellschaft bekannt machen. Auch helfe ich anderen Praktizierenden bei Computerproblemen und spiele Trompete in der Tian Guo Marching Band.

Grundsätzlich verschiebe ich die Dinge, die getan werden müssen, nicht auf den nächsten Tag. Daher kann ich ziemlich schroff sein. Ich hatte mich in Bezug auf Barmherzigkeit und Nachsicht noch nicht gut kultiviert.

Manchmal beklagte ich mich auch bei den Mitpraktizierenden und sagte, dass ich viel zu wenig Zeit hätte. Ich muss Fa lernen, die Übungen machen, Computer reparieren und Trompete üben. Manchmal dachte ich sogar, dass ich mehr Energie und Zeit hätte, um die Dinge gut zu machen, wenn ich keine Koordinatorin wäre. Doch nur wenn ich bei Konflikten nach innen schaue, kann ich wirklich meine Eigensinne ausgraben.

Während eines Treffens von vielen australischen Praktizierenden, das dazu diente, gemeinsam den Besuch eines KPCh-Führers in Canberra vorzubereiten, brachte ein Praktizierender einige gute Vorschläge und Gedanken vor. Daher bat ich ihn, als Koordinator für diese Veranstaltungen zum Koordinationsteam dazuzukommen. Der Praktizierende wendete eine Menge Zeit und Mühe auf und erstellte einen detaillierten Plan für die Veranstaltungen in Canberra, die später auch erfolgreich verliefen.

Doch als dieser Praktizierende seinen Plan vortrug, fühlte ich mich ziemlich unbehaglich. Sofort fragte ich mich, ob ich neidisch war. Nein, ich würde niemals neidisch sein, weil ich das Fa-Prinzip verstand, dass jeder Praktizierende auf der Basis seiner Fähigkeiten eine Rolle spielen sollte, um dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen und seinen eigenen Weg gut zu gehen.

Aber was war der Grund, dass ich so bewegt war? Ich erkannte, dass der Praktizierende die ganze Aufmerksamkeit bekam und alle ihn bewunderten, während ich als Hauptkoordinator ignoriert wurde. War das nicht ein Eigensinn auf Ruhm? So eine Gesinnung sollte ich nicht haben!

Nach innen schauen ist der Schlüssel zur Auflösung von Eigensinn. Zu jeder Zeit jeden einzelnen Gedanken beobachten und schauen, ob das Herz bewegt ist, ist der Schlüssel. Wenn man den Eigensinn loslässt, wird man sich erhöhen. Als ich diesen Grundsatz des Fa verstanden hatte, fühlte ich mich leichter.

Fa-Grundsatz: lernen den anderen zuzuhören

Während der vielen Aktionen wiesen mich Mitpraktizierende immer wieder darauf hin, was unter gewissen Umständen zu tun war. Doch ich hatte das Gefühl, sie taten es ohne Respekt. Ich war der Koordinator und wurde von anderen koordiniert. Vor kurzem gab es eine Prüfung, die einen sehr starken Effekt auf meine Xinxing hatte.

Wir erfuhren, dass ein chinesischer Beamter aus der Jiang Zemin-Clique nach Sydney kommen sollte, um mit dem Bürgermeister von Sydney ein Abkommen zu unterzeichnen. Einige Koordinatoren trafen sich zu einer Krisensitzung. Wir diskutierten darüber, wie wir die Menschen über seine Beteiligung an den Verbrechen informieren könnten. Anschließend verschickte ich eine dringliche E-Mail, um unsere Mitpraktizierenden über die Aktion zu informieren.

Ich erhielt eine E-Mail mit vielen Fragen über die Aktionen: „Ob das, was wir vorhaben, vom Falun Dafa Verein organisiert sei?“, “Warum wir die Dinge immer erst in letzter Minute täten?“, „Ob die Medien informiert worden seien?“ und „Wie wir von den Regierungsbeamten Sydneys eingeschätzt würden?“

Ich empfand es als ungerecht und zu kritisch. Mit menschlichen Anschauungen betrachtet, fand ich, dass ich die Dinge doch ehrlich und ernsthaft tat! Was war nur los mit diesem Praktizierenden? Als ich jedoch weiter darüber nachdachte, wusste ich, dass irgendetwas nicht stimmte. Nur wenige Sekunden später war mir klar, dass meine Denkweise nicht richtig war.

Praktizierende, die mich gut kennen, wissen, dass ich aufrichtig bin. Aufrichtig zu sein ist doch gut, aber warum ist es zu einem Eigensinn geworden? Ich befand mich bereits in einem Zustand, indem mich niemand mehr fragen durfte. Die anderen sollten mir nur zuhören. Wenn ich immer so viel Wert auf meine Worte legte, war ich dann nicht sehr egoistisch geworden?

Als ich diesen Eigensinn losgelassen hatte, fühlte ich mich erleichtert. Der Praktizierende, der mir die E-Mail geschickt hat, wollte mir im Grunde nur helfen, die Dinge besser zu machen. Ja, er hat mir tatsächlich geholfen, mich zu verbessern. Als Koordinator sollte ich in der Lage sein, mir die Vorschläge anderer Praktizierender ruhig anzuhören, nur dann kann ich es bei der Koordination wirklich besser machen.

Vielen Dank, verehrter Meister!
Vielen Dank, Mitpraktizierende!