Ein Lebewesen sein, dessen Dasein nur anderen dient - Teil I

(Minghui.org) Seit 18 Jahren kultiviere ich mich im Falun Dafa und habe in dieser Zeit schon viele kurze und lange Berichte zum Erfahrungsaustausch geschrieben. Jedoch ist dieser vorliegende Bericht meines Erachtens besonders wichtig. Darin geht es um ein Lebewesen, das sich lange Zeit selbst geschützt und nicht gewollt hatte (und es auch nicht gewusst hatte), sich zu ändern. Erst durch die barmherzigen Hinweise des Meisters erkannte es endlich, dass der Sinn des Lebens ist, anderen zum Erfolg zu verhelfen.

1. Sich selbst erkennen

Seit ich das Fa im Jahr 1997 erhalten habe, kultivierte ich mich die ganze Zeit in Großbritannien. In der Gruppe wusste ich am Anfang nicht, wie man sich kultiviert. Später erkannte ich, wie man nach innen schaut, und wurde schließlich Koordinator verschiedener Projekte. Obwohl ich in der langen Zeit immer wieder hinfiel und ernsthafte Fehler machte, konnte ich durch den barmherzigen Schutz des Meisters in der Kultivierung wieder Schritt halten.

Der Meister sagte:

„Diese Zeit wird nicht lange dauern, sie kann aber die mächtige Tugend der großartigen Erleuchteten, Buddhas, Daos und Gottheiten auf unterschiedlichen Ebenen bis hin zu den Herren verschiedener Ebenen herausstählen, sie kann auch einen Kultivierenden, der die Zügel gelockert hat, von einer schon sehr hohen Ebene auf einmal ruinieren.“ (Li Hongzhi, Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung,15.08.2001, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Vor drei oder vier Jahren hatte ich die schwierigste Phase meiner Kultivierung und erlebte, wie schrecklich es war, „sich auf einmal zu ruinieren“. In jenem Jahr verbreiteten wir Shen Yun. Wir entschlossen uns, den Mainstream der Gesellschaft zu kontaktieren, deshalb gründeten wir zum ersten Mal das Projekt, große Firmen zu kontaktieren, und ich wurde der Koordinator für dieses Projekt. Damals arbeitete ich als Manager vollzeit in einer großen Firma der gewöhnlichen Menschen und war sehr beschäftigt. Jedoch dachte ich, dass man etwas tun sollte, wenn Falun Dafa es benötige. So begann ich mit der Planung und gründete sechs Teams für das Projekt. In jenen Monaten praktizierte ich kaum die Übungen, lernte wenig Fa, schlief auch wenig und arbeitete nur noch mit der Ausdauer eines gewöhnlichen Menschen. Damals merkte ich zum ersten Mal, was Herzschmerzen bedeuten. Als das Projekt beendet war, waren nicht viele Tickets durch uns verkauft worden, doch hatten wir über 1000 große und mittlere Firmen besucht und ganz London abgedeckt. Am Ende des Projektes beschwerten sich die anderen, dass wir zu wenige Tickets verkauft und nicht wie geplant eine gute Wirkung erzielt hätten. Ich war bereits seit Jahren Koordinator in unterschiedlichen Projekten und dachte, dass ich viel ertragen und auch Kritik vertragen könne, jedoch war es dieses Mal anders. Noch nie wurde ich so viel kritisiert und noch nie fühlte ich mich im Herzen so schwach. Ich weinte mehrmals und zum Schluss trat ich aus dem Koordinationsteam für Shen Yun aus.

Danach beteiligte ich mich wenig an den Aktivitäten des Dafa, wollte keine Praktizierenden mehr sehen. Später konnte ich auch das Fa nicht mehr konzentriert lernen. Innerhalb eines halben Jahres fiel ich in der Kultivierung sehr tief herunter. Jeden Tag lebte ich sehr leidvoll. Ich wollte mich einfach nur noch zurückziehen und niemanden mehr sehen.

Eines Abends fühlte ich mich einem Zusammenbruch nahe und dachte, dass ich mich nicht mehr weiter kultivieren könne. Aber wenn ich mich vom Dafa trennen würde, wozu lebte ich dann noch? Ich wollte am liebsten sterben! In diesem Moment wurde mein letzter aufrichtiger Gedanke vom Meister verstärkt, sodass ich das Lied „Ode an die Gnade des Meisters“ einschaltete. Ich schämte mich vor dem Meister und bereute sehr. Ich hörte an diesem Abend das Lied immer wieder und weinte die ganze Zeit. Endlich fasste ich einen Entschluss und sagte zum Meister: „Meister, ich muss unbedingt zurückkommen!“ Aber wie zurück? Damals war ich von den alten Mächten sehr geschwächt. Ich konnte die Bücher des Dafa nicht lesen, da in meinem Kopf chaotische Gedanken herrschten. Da ich mich lange Zeit vom Fa getrennt hatte, wurden meine Gedanken nicht mehr von mir selbst kontrolliert, deshalb musste ich mich mit Fa füllen. Als ich kurz vor dem Sterben war, übergab ich meinen Körper und Geist dem Fa. Vom nächsten Tag an hörte ich das Fa überall mit dem Kopfhörer, außer wenn ich schlief oder arbeiten musste, jedoch konnte ich mich meistens nicht darauf konzentrieren. Als das Dafa langsam in mich eindrang, bekam ich ein wenig Kraft und einige aufrichtige Gedanken. Auch wenn ich mich noch nicht konzentrieren konnte, so konnte ich doch meine chaotischen Gedanken bewusst beseitigen. Als ich immer stärkere aufrichtige Gedanken bekam, stellte ich fest, dass ich nicht weiter Opfer der alten Mächte bleiben würde. Das tägliche Lernen des Fa war für mich in Wirklichkeit wie ein großer Krieg zwischen dem Guten und dem Bösen. Die alten Mächte ließen es nicht zu, dass ich mich konzentrieren konnte, doch bemühte ich mich, mich weiterhin zu konzentrieren. Jeden Tag hielt ich den Gedanken fest in mir: ‚Ich will das Fa erhalten und jede Lücke meiner Gedanken mit dem Fa füllen.‘ So überwand ich durch meine steten Bemühungen nach einem Monat diese dämonische Schwierigkeit.

Ich überlegte immer wieder, worauf hatte ich denn in der Kultivierung in all den Jahren Wert gelegt. War es der Meister? War es die Errettung der Lebewesen? Die Antwort war: beides war es nicht. Ich legte Wert auf die Erhöhung meiner Ebene. Jedes Mal wenn ich einen Pass hatte, suchte ich bewusst nach innen und dachte, dass ich im Fa sei. Ich verstand damals die Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung falsch. Durch die Fa-Berichtigung wollte ich mich selbst erhöhen und dabei in Wirklichkeit persönlichen Erfolg bekommen. Wenn ich die Kritik an mir vom egoistischen Aspekt her betrachtete, sah ich nur die Beschwerden und Kritik an mir persönlich. In dem Moment, auch wenn ich nach innen schaute, war meine Toleranz begrenzt. Wenn ich die Kritik vom Aspekt der Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung betrachtete und mehr an das Projekt als an mich selbst dachte, stellte ich fest, dass alle Vorschläge der Praktizierenden an mich aus der Verantwortung für das Fa kamen! Nur in der Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung kann man ein großes Herz bekommen.

Der Meister sagte:

„Ich behandle alle Lebewesen mit der größten Barmherzigkeit.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Atlanta 2003, 29.11.2003)

Ich weiß, dass ich ohne diese „größte Barmherzigkeit“ nicht bis zum heutigen Tag hätte durchkommen können. Ich schämte mich und bemühte mich, mich zu verbessern. Nach dieser dämonischen Schwierigkeit sagte ich zu mir selbst: „Ich bin jetzt ein neuer Lernender und muss mich erneut solide kultivieren.“ Seitdem nutze ich jeden Tag und betrachte die Kultivierung sehr ernsthaft. Allmählich fand ich unbemerkt wieder zurück in den Zustand der Kultivierung wie am Anfang. Seit dieser Zeit verlief meine Kultivierung stabil und es gab keine großen Änderungen.

2. Mich selbst loslassen

Nach der Fa-Konferenz in New York verließ ich Großbritannien und kam in die USA, um hier vollzeit für unsere Medien Anzeigen zu verkaufen. Ich hatte Arbeitserfahrungen bei westlichen Firmen gemacht, über die die anderen Praktizierenden nicht verfügten. Ich arbeitete fleißig und ließ in der Kultivierung auch nicht locker. Jedoch konnte ich elf Monate lang keinen Vertrag abschließen und das war eine Rekordzeit bei unseren Medien. Ich litt darunter, dass ich keinen Vertrag abschließen konnte. Gleichzeitig schwollen vier meiner Gelenke an und schmerzten. Ich konnte nicht in die öffentlichen Verkehrsmittel ein- oder aussteigen und selbst beim Anziehen war es schwierig. Als ich bei einem Kunden war, nahm ich meinen PC und sprach mit ihm. Er wusste nicht, dass ich meine ganze Kraft aufwenden musste, um den PC festzuhalten. Meine Hände und Arme zitterten vor Schmerzen. In dieser Zeit war ich wegen meines körperlichen Leidens jedoch nicht faul und ließ auch in der Kultivierung nicht locker. Jeden Tag sendete ich um drei Uhr aufrichtige Gedanken aus und ging anschließend zur Arbeit. Als ich den dunklen Himmel sah, verstand ich, dass

„Sobald die Buddha-Natur erscheint, wird die Welt der Zehn-Himmelsrichtungen erschüttert.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, 2012, Seite 8)

und dass man in einer totalen Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit immer noch eine Buddha-Natur haben kann. Als ich zum ersten Mal vier Aufträge am Stück hatte, stellte ich fest, dass sich mein Herz unbemerkt von Grund auf geändert hatte. Früher hätte ich natürlich gedacht, dass mein Erfolg auf meine Fähigkeiten und Bemühungen zurückzuführen seien. In den elf Monaten, in denen ich alle meine Fähigkeiten sowie Bemühungen ausgeschöpft hatte, waren diese Gedanken jedoch nicht mehr da. Ich verstand endlich, dass alles vom Meister kommt. In diesen elf Monaten lernte ich, mich selbst loszulassen, im Fa demütig zu sein und mich bei jeder Angelegenheit beim Meister zu bedanken.

Die Erlebnisse ließen mich erneut erkennen, was Bitternis in der Kultivierung bedeutet. Als ich früher durch viele Schmerzen hindurchgehen musste und die dämonischen Schwierigkeiten schließlich überwand, freute ich mich für mich selbst. Jetzt erkannte ich, dass ich genau dadurch, dass ich ein zu starkes Menschenherz und mich schlecht kultiviert hatte, erst so viele Schmerzen und Schwierigkeiten bekam. Ich überwand die Schwierigkeiten, da ich in Wirklichkeit nur den Teil, den ich vorher nicht gut kultiviert hatte, korrigierte. Ich verstand, dass die Bitternis in der Kultivierung das Menschenherz ist, das nicht losgelassen wird. Nur Menschen finden etwas bitter, die Gottheiten nicht. Für die göttliche Seite gibt es in der Kultivierung nur Glück.

(Fortsetzung folgt)